Reisen Italien/Toskana

Vorplanung:

Am 04.I. sprachen Quicky und ich über Urlaub. Es war der zweite oder dritte Versuch etwas auf die Beine zu stellen. Portugal/Spanien wurde nicht akzeptiert. Frankreich fand bei mir keine Zustimmung. Es fiel Maremma und das Meer und es war von Rom die Rede. Ich stöberte im Internet, denn dieser Vorschlag gefiel mir nicht sonderlich gut, aber es war eine Alternative. Dänemark wurde schon vor etlichen Wochen abgelehnt.

Vorbereitungen: Ich machte den Vorschlag nach Siena zu fahren und dann weiter die Maremma aufzusuchen mit Volterra. Nun müssen wir noch Rosi und Peter dafür gewinnen.

Sie waren gar nicht so abgeneigt, ja man hatte den Eindruck, dass sie sogar sehr interessiert sind. Ich lasse Ihnen interessante Unterlagen  zukommen.

 

Heute schreiben wir den 08.02.01. Ich habe im Internet gestöbert und dabei bin ich auf interessante Hinweise gestoßen, die wir eingearbeitet haben, allerdings muß man Berichte von Wohnmobilfahrern skeptisch betrachten, da die Fahrerei mit einem Wohnanhänger etwas schwieriger ist, vor allen Dingen aber ist sie ganz anders.

 09.02.01 19:23:23 

 

Wir sprachen zwischendurch immer mal wieder kurz über unseren Urlaub und die Toscana verstärkte sich immer mehr.

Am 02.06., Quicky ist auf dem Wege nach Borgentreich mit dem Zug, gehe ich abends zu Rosi und Peter, Hans und Anni wollen auch kommen und es stellte sich heraus, dass Maja und Helmut von ihrer Reise aus der Toscana zurück kommen.

Wir reden kurz über ihren Urlaub und es kristallisiert sich heraus, dass Italien verhältnismäßig teuer ist, zumindest, was die Campingplätze anbelangt. Peter macht den Vorschlag doch gleich nach Croatien zu fahren, was mir nicht sonderlich behagt, denn ich möchte doch noch einmal die Toscana etwas näher kennen lernen. Mein Vorschlag hieß also: „Ein paar Tage Toscana und dann über Triest nach Istrien, von dort über Slovenien und Bled mit einigen wenigen Tagen Aufenthalt und dann weiter über Villach zu einem Campingplatz bei Lienz.“ Dieses habe ich Peter mitgeteilt und wir müssen darüber reden.

04.06.01 12:02:09

 

 

Internet: www.toskana-toskana.de

               www.toskana-maremma.de

 

Adressen:

 

 Italienisches Fremdenverkehrsamt Fax: 089 53 45 29

                                                                          Telef.:      52 13 17

Prospekte und Informationsmaterial angefordert am 07.I.01

 

E.N.I.T.  Staatliches Italienisches Fremdenverkehrsamt, Kaiserstr. 65

60329 Frankfurt a. M.  interessante Informationen bekommen. Schreiben war unterzeichnet von Dr. Italo Somarriello.

Informationen erhalten am 05.02.01 17:03:10

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Vivere La Maremma –Reisen in die Toskana- Seeburgstr.35

D82335 Berg, T.:/Fax:08151 55 257. Frau Dr. Michaela Luyken

e-mail:team@maremma-toskana.de

Prospekte und Informationsmaterial angefordert am 07.I.01

 

 

Campingplätze:

Camping Toscana Colliverdi ADAC Seite 416 TO788, auch im Prospekt gefunden. Am Freitag, 16. Februar 2001 angeschrieben.

Camping Barberino Val d`Elsa Camping Semifonte ADAC Seite 416 TO790 per Fax angeschrieben und um Informationen gebeten. Dieser Campingplatz ist für uns in die engere Wahl gekommen.

 

 

Sehenswürdigkeiten Städte:

Albarese: Dieser Ort bietet den Ausgangspunkt für Besichtigungen des Parco Nationale de Maremma. Man sollte schon vorher Informationen einholen, denn man findet dort nur sehr wenige, wenn überhaupt.

 

Castiglione: Siehe Lago Trasimeno (Restaurant CANTINA empfehlenswert)

 

Castiglio della Pescaia: Dies ist eine lebhafte Stadt und touristisch sehr erschlossen – viele Geschäfte -. Oberhalb des Ortes befindet sich eine alte Stadtmauer  hinter der es bestimmt beschaulicher zugehen wird. Auch hier findet man kleine anmutige Restaurants. Ca. 3 Km von der Stadt entfernt findet man einen CAMPINGPLATZ „Camping Maremma Sans souct, direkt am Meer gelegen.

 

 

Follonica: Hier gibt es einen großen Supermarkt, der angeblich einen Preisvorteil gegenüber Deutschland bietet. Kostenlose Autobahn bis Cecina, von hier kann man weiter nach Volterra.

 

Manciano: Von hier ist es nicht weit nach Saturnia.

 

Montecatini:  bei Firenze. Angeblich das berühmteste Bad Italiens, Montecatini die Terme. Hier kann man behandeln: Gallenwege, Krankheiten des Magens, des Darmes sowie Stoffwechselkrankheiten, weiterhin Postinfektiöse und postoperative Erkrankungen sowie Krankheiten der Blase und Rheumatische Erkrankungen.

Nach einem Besuch erinnert man sich an einen Gang durch die Parkanlagen mit einer Größe von ½ Million qm –so sagen die Italiener-  sowie an einen Ausflug zur Altstadt oder man erinnert sich an einen Abend in einer der stimmungsvollen Tavernen.

Montalcino: Etwa 10 Km südlich die Benediktinerabtei Abassia di S`Antimo

                                       Der Anblick soll eine Augenweide sein – Toskana pur.

Das Städtchen soll sehr schön sein und ein Bummel soll sich lohnen.

 

 

Montepulciano: Nicht so malerisch wie Montalcino aber er verfügt über viele Encotecas. Die Aziend Agricola „Ercolani Carlo e Marco” ist sehenswert.

 

Talmone: erreicht man von der Halbinsel Monte Argentario, wenn man sie über das Städtchen Ortobelle verlässt. Zu besichtigen wäre eine lebhafte Fußgängerzone. Hier findet  man auch den CAMPINGplatz von Talmone. Auch hier gibt es ein Schwimmbad. Den Ort kann man vom Campingplatz aus in ca. 20 Min. erreichen, es gibt einige nette Restaurants. Ein anscheinend bekanntes Fischrestaurant ist das „La Lucca“ – gehobenes Preisniveau-.

 

Pitigliano: Man kann über Castell Azzara und Sorano nach Pitigliano fahren.

Lt. Einem Besucher heißt es: „Es ist schon erstaunlich, dass es Orte wie Sorano im Europa des 20. Jahrhunderts noch gibt, aber gerade das macht die Toskana aus. Auch in Pitigliano fühlt man sich ins Mittelalter versetzt.“ Von hier ist es nicht weit nach Saturnia.

 

 

Saturnia: Hier befinden sich heiße Schwefelquellen, in denen man baden kann. Bitte unbedingt Goldschmuck ablegen, der wird für längere Zeit unansehnlich

 

 

Volterra: Der Stadtkern befindet sich innerhalb einer alten Stadtmauer. Auch hier fühlt man sich ins Mittelalter zurück versetzt. Volterra ist bekannt für Allabaster, es gibt viele Läden die ihre Alabasterwaren anbieten. 2 Kilometer entfernt befindet sich ein CAMPINGplatz von dem ein Fußweg zum Stadtzentrum führt.  

 

San Gimignano: Ist uns schon bekannt, wäre aber interessant für R.&P.

 Man kann sehr gut mit dem Radel in das Rothenburg der Toskana fahren oder man nennt ihn auch wegen der Geschlechtertürme das „Manhattan des Mittelalters!“ Ein empfehlenswertes Restaurant scheint „Il Pinio“ zu sein. Es soll angeblich alles stimmen, Service Ambiente, Essen etc. Diesen Ort erreicht man von Volterra aus. 3 Km entfernt befindet sich ein CAMPINGplatz. Auch hier ist ein Schwimmbad vorhanden, dieses Mal ohne Badekappenpflicht..

 

Sehenswürdigkeiten Landschaft:

Cinque Terre: Mit den Orten Monterosso, Riomaggiore, Manarola, Corniglia und Vernazza. In Deiva Maria gibt es einen Campingplatz Arenella,, der überwiegend mit Dauercampern bestanden ist. Von hier aus kann man mit dem Zug z. B. die  oben erwähnten Orte besuchen, es ist ein Wandergebiet. Einzelheiten kann man dem Ausdruck aus dem Internet entnehmen. Sieh „Die Cinque Terre“ Seite 2 von 4.

 

Lago Trasimeno in Umbrien. In Castiglione del Lago ist ein Campingplatz direkt am See „Camping Listro“, sehr gute Lage, Sanitäranlagen sind offensichtlich gewöhnungsbedürftig. Von hier aus kann man mit dem Radel entlang des Sees in den 3 km entfernten festungsähnlichen Ortskern fahren. Sehenswert sind die kleinen Lebensmittelläden mit den regionalen Spezialitäten, insbesondere Wildschwein.

 

Monte Argentario: Halbinsel von Saturnia aus zu erreichen. Hier findet man den CAMPINGplatz Argentario International Camping Village, er liegt direkt am Meer und verfügt über ein großes Schwimmbad.  In allen Schwimmbädern nahezu ist Badekappenpflicht. Sehenswert ist das Städtchen Porto Santo Stefano, hier ist während der Saison sehr viel Rummel. Nicht verpassen sollte man den Punkt PANORAMICA, der Weg hierhin führt über eine landschaftlich sehr schön gelegene Rundtour, die wieder in Porto Santo St. endet.

 

                                         Vorwort

 

Diesen Reisebericht widme ich zum ersten meiner Frau Christel, die immer wieder mit mir Reisen unternimmt und keine Mühe scheut den Wohnwagen zu packen und mit mir plant und auch meinen Unmut zu dämpfen versteht, wenn mir mal etwas nicht so passt, die trotz großer Ängste immer wieder hunderte und aber hunderte von Kilometern mit mir fährt. Sie navigiert während jeder Fahrt und führt uns immer wieder an das richtige Ziel. Danke für alles.

Ich widme diesen Bericht aber auch meiner „großen“ Vanessa (Püppie) und meiner „kleinen“ Sally, die beide auch sehr gerne reisen entweder per Flugzeug oder auch per Auto. Ich hoffe, dass sie diesen Bericht und andere einmal lesen werden und sich damit das Bild über Oma und Opa abrundet. Vielleicht kann ich ihnen sogar Anregungen geben über das Reisen schlechthin.

Ich widme diesen Bericht unseren Freunden, die oftmals mit uns reisen und auch einen Beitrag bieten zum Geschehen. Denn es ist nicht leicht mit mehreren Parteien Reisen zu unternehmen, es fordert auf der einen Seite eine Akzeptanz des anderen. Jeder muß hin und wieder einen Teil seiner Wünsche und Ideen aufgeben Man darf nicht klammern, es muß auch mal jeder den anderen das tun lassen, was er gerne tun möchte. Dann geht man eben mal einen Tag oder auch nur einige Stunden seine eigenen Wege. Dies klappt in wunderbarer Weise.

 

 

Die Seiten 1 – 7 –„Vorplanung Urlaub 2001“- befinden sich am Schluß des Berichtes-.

 

 

 

                                   Toskana

                                                     Eigentlich müßte es heißen

                   Toskana - Istrien - Osttirol

                    aber  das eigentliche Ziel war ja die Toskana !

20.06.2001 Abfahrt

Alle Vorbereitungen sind abgeschlossen, Luftdruck der Reifen ist geprüft. Alle Türen im Knaus sind verschlossen und Fahrzeug und Wohnwagen sind fahrbereit. Christel ist noch daheim und bringt die letzten Sachen mit. Wir warten auf Rosi und Peter, Rosi war früh daheim.

Km-Stand. 78.115. Die Temperatur ist angenehm, wir haben einen "Bayerischen Himmel."

12:48, alle sind in ihren Fahrzeugen. Sonny und Andy stehen auf dem Gehsteig als wir losfahren.

14:48, wir erreichen Innsbruck.

14:53, wir erreichen die Mautstelle.

15:10, wir tanken kurz vor dem Brennersee.

15:57, 30 km vor Bozen. Es ist lau, fast schon zu warm. Gott sei Dank haben wir Klimaanlage. Ich weiß gar nicht, wie wir das früher ausgehalten haben, als wir ohne Klimaanlage nach Vieste z. B. gefahren sind.

16:40, kurz vor Trento halten wir an und trinken Cappuccino. Wir haben 32°C. im Schatten, ich meine: "So heiß muß es nicht bleiben."

16:55, der Cappuccino war ausgezeichnet. Er hat übrigens gekostet 2.000 Lit. pro Tasse.

Wir sind nach wie vor frisch und es geht weiter. Die Klimaanlage surrt und unterstützt uns somit während der Fahrt. Km-Stand 78.410. Wir haben 295,5 Km hinter uns.

17:10, wir erreichen Trento, die Außentemperatur ist 30°C. Wind 2 bis 3.

18:20, wir erreichen Ausfahrt Verona-Nord.

18:40, wir erreichen Camping "Romeo und Julia."

Schnell sind die Formalitäten erledigt. Die Damen suchen einen Stellplatz und bald haben wir die Wagen gegenüber stehend aufgestellt. Der Platz ist in Holländischer Hand. Es gibt ein Kennzeichen mit GB. Mit dem Herrn kommen wir später noch ins Gespräch.

Quicky hat, ehe ich mich versehe, den Tisch gedeckt und ich befürchte, daß es in Kürze etwas zu essen gibt. 19:05, meine Befürchtungen sind eingetroffen und wir essen. Peter telefoniert, die Damen von den anderen Fahrzeugen laufen im Bikini über den Platz und die Ameisen folgen einer unsichtbaren Spur mit ihren Eiern. 19:48, es werden die ersten kleinen Gläschen geholt und es gibt ein wodkaartiges Getränk. Peter ißt die letzten Krümel vom Kartoffelsalat und legt sich dann gesättigt und zufrieden in seinem Stuhl zurück. Ich habe ein Fleischpflanzerl gegessen und damit habe ich auch schon genug.

 

21.06. 08:15. Weiter in die Toskana.

Da wir unter Bäumen stehen, können wir von drinnen nicht sehen ob wirklich die Sonne scheint. Um 08:30 gibt es Frühstück. Wir sehen, wie der Engländer mit einer Fernsteuerung seinen Wohnwagen vom Stellplatz lenkt, er hat einen kleinen Motor und zwei Antriebsteile, an je einem Reifen eines. So steuert er den Wohnwagen alleine und ohne fremde Hilfe bis über den Kupplungskopf des Fahrzeuges. Seine Frau erzählt mir, daß er eine Operation an der Schulter hatte und somit darf er nicht mehr schwer tragen oder schieben.

10:13, wir rüsten uns für die Weiterfahrt. Es geht alles ohne Hektik. Um 10:30 fahren wir raus bis zur Reception, die Damen sind vorgegangen und zahlen schon.

Km-Stand 78.542. ich muß es einfach erwähnen, es ist richtig heiß -Italienisch heiß-. Es ist kein Wölkchen am Himmel. Der Herr an der Reception organisiert auch Karten für den Eintritt während der Aufführungen in der Arena. Vor den Spielzeiten fährt vom Campingplatz ein Bus zur Arena. Man kann sogar per Telefon seinen Platz buchen, somit gibt es keine Probleme der Organisation.

Wir fahren los und sind in 5 Minuten auf der Autobahn. Übrigens bei Verona kostet Diesel 1.700 Lit. Später stellen wir Preise fest von 1.720 Lit. und 1725 Lit.

12:15, wir passieren Bologna, Außentemperatur 33°C.

12:50, wir fahren in die Toskana ein. Schon vorher wurde die Landschaft lieblich mit ihren sanften Hügeln, entgegen dem Gebiet um Bologna, hier war es flach und trist und langweilig.

Unsere Cappuccino-Pause beendeten wir um 13:25. Sie dauerte nur 15 Minuten. Übrigens, der Cappuccino war wieder sehr gut und kostete auch hier 2.000 Lit. Wir sind kurz vor Firenze. Um 13:40 erreichen wir Florenz. Das Tal weitet sich und die Berge treten zurück. Wieder tauchen Industriegebiete auf und Hochspannungsleitungen ziehen sich quer durchs weite Tal. Um 13:17 erreichen wir die Ausfahrt Tavernelle und wollen auf die mautfreie Autobahn, die uns dann in Richtung Siena bringen wird. Zunächst verpassen wir aber die Auffahrt und wir befinden uns auf der SS2, die aber auch gut zu fahren ist. Wir steigen gleich in größere Höhen und haben auch schon von hier einen wunderbaren Blick aufs Chiantigebiet. Es wird also nicht langweilig. Die Steigungen sind nicht zu unterschätzen, wir fahren im 2. oder 3. Gang. Wir nehmen die nächste Auffahrt zur Autobahn und fahren noch ein ganzes Stück auf dieser Straße, sie bringt uns schnell vorwärts.

Um 14:50 erreichen wir dann Camping "Semifonte". Er war sehr schwierig zu finden und nicht so gut ausgeschildert wie wir uns das lt. ADAC-Campingführer vorgestellt hatten. Es waren nur sehr wenige Schilder vorhanden und wir mußten oftmals abbiegen und dabei konnten wir nur rätseln ob es wohl besser wäre nach rechts oder nach links zu fahren. Selbst ca. 500 m vor dem Platz fragen wir noch einmal an einer Fiat-Werkstatt, denn das Schild, welches wir später finden, war verbogen und verrostet und kaum noch lesbar. Peter fährt voraus und wir folgen ihm. Es ist 14:50 und der Platz öffnet nicht, wie im ADAC-Campingführer angegeben, um 14:30 sondern eben erst um 15:00 und damit beginnt auch schon das Dilemma. An dieser schalen Zufahrtstraße zum Campingplatz hin stehen schon 5 bis 7 Fahrzeuge auf der rechten Seite, weil eben der Platz noch geschlossen ist. Die Schranke läßt sich nicht beeinflussen, wir stehen vor der Schranke neben den Fahrzeugen und können nicht vor und nicht zurück, weil hinter uns schon weitere Gespanne stehen. Zwischen Peter seinem Gespann und unserem ist noch ein Freiraum von ca. 100 m. Ein mir gefolgter Holländer bittet mich weiter vor zu fahren, welches ich aber ablehne. Somit macht er mir ein wenig Platz und ich fahre mit meinem Gespann ca. 200 m zurück, damit er an mir vorbeifahren kann. Weiter kommt er ja sowieso nicht, weil Peter die Einfahrt zur Schranke hin blockiert. Es ist heiß, das Hemd klebt am Körper, ältere Damen von anderen Gespannen erzählen von ihren Erlebnissen, ich muß erst mal mit diesem fertig werden und entferne mich ein wenig um Schatten zu suchen. Peter, Rosi und Quicky waren unten und kommen resigniert zurück.  Sie wollen nicht auf diesen Platz. Die Stellplätze sind sehr schmal und klein, man kann nicht einmal ein Sonnendach aufbauen. Von der Schranke an geht es sehr steil nach unten, Peter hat Angst, daß er nicht wieder nach oben kommt, wenn wir weiter fahren wollen oder aber daß seine Kupplung zumindest in Mitleidenschaft gezogen wird.

Man muß versuchen den Wohnwagen auf der Stelle zu wenden auf dem Stellplatz und dann wieder in Richtung Ausfahrt fahren. Wenn man erst einmal unten ist, dann ist es sehr schwierig wieder nach oben zu kommen und ohne abzuhängen geht es schon mal gar nicht. Dies alles veranlaßte schon eben einen Gespannfahrer mit LA am Kennzeichen wieder diese Stätte zu verlassen. Wir treffen ihn später auf einem anderen Campingplatz wieder. Ich schaue mir den Platz gar nicht erst an, denn 3 negative Meinungen -da komme ich mit einer Stimme eh nicht gegen an. Wir spannen auch ab - das Gespann wenden kann man auf dieser schmalen Straße eben nicht- und drehen den Wohnwagen um, dann hängen wir wieder an und suchen einen anderen Campingplatz auf. Es ist mittlerweile 16:00 geworden und mir läuft das Wasser an allen Stellen runter

an denen nur Schweiß laufen kann. Im Auto ist es wieder angenehm kühl, nicht unbedingt gesund, aber immerhin angenehm. Quicky und Rosi haben Plan zwo ins Leben gerufen. Wir fahren ein Stück des Weges zurück um dann nach links in Richtung Macialla abzubiegen. Die Straße ist nicht breit und wird an beiden Seiten beparkt. Wir kommen bis zu einem Punkt, an dem ein "Ka" halb schräg eingeparkt ist. Ich komme bis auf Bildzeitungsstärke an das Fahrzeug heran und dann geht nichts mehr weiter. Zwei Damen auf einem Balkon beobachten dies interessiert. Ich setze 5 cm zurück um zu vermeiden daß ich mit dem "Ka" auf Tuchfühlung komme. Mittlerweile sind die beiden Damen auf die Straße gekommen und lamentern. Wir stellen fest, das zu unseren Gunsten, denn bald kommt aus dem gegenüberliegenden Haus eine jüngere Dame, die Besitzerin des "Ka". Zunächst schaut sie ihren Wagen an, ob er eine Beule hat. Mein Wohnwagen interessiert sie gar nicht. Hinter uns steht Peter und eine lange Reihe von Autos. Der ein oder andere überprüft seine Hupe. Ich gebe ab und an ein Zeichen, daß sie funktioniert, ansonsten läßt mich das alles kalt. Ich darf diese Straße befahren und bei vernünftigem Einparken kommt man auch mit unserem Knaus durch, wenn auch knapp; außerdem bin ich der Beschilderung nachgefahren "Macialla" und ich werde in Italien nicht auf Verdacht fahren. Die Dame fährt den Wagen nach vorne weg und dann setzen wir unsere Reise fort. Auch hier haben wir einen wunderschönen Blick auf dieToskana und ich freue mich, als ich die Serpentinen nach unten fahre. Nach wenigen Kilometern taucht zu Linken der Campingplatz Panoramablick Toskana "Colliverdi" auf. Auch dieser Platz hat eine Hanglage und die Damen

 und Peter inspizieren nun diesen Platz und Peter kommt mit gelöster

 Mine zurück und sagt: "Das ist schon etwas anderes." Beim Verlassen der Straße geht es ca. 25 cm steil nach unten weil der Asphalt abgebrochen ist und der Lehm ist weggeschwemmt und das Auto und auch der Wohnwagen holpern ein wenig. Km-Stand 78.817, das sind 275 gefahrene Km an diesem Tag. Ca. 240 wären es wohl gewesen ohne Umwege und ohne die Sucherei und die Fahrt zum zweiten Platz.

Wir werden überaus freundlich begrüßt und man hilft uns sogar den Wagen auf den Stellplatz zu schieben. Die Papiere können wir später wieder abholen. Ein u. a. sehr freundliches Mädchen heißt uns in Englischer Sprache Platz zu nehmen und erklärt uns den Platz und die Umgebung an Hand einzelner selbstangefertigter Din A4 Blätter, die sie uns nach und nach aushändigt. Etwas derart Hilfsbereites haben wir noch nirgends erlebt. Übrigens auch dieser Platz ist zu 95 % belegt. Es ist immer noch heiß. Ein neben uns vorübergehend wohnender Holländer verwickelt uns immer wieder in ein Gespräch. Er zeigt sich sehr interessiert an Istrien und ich bringe ihm auch später noch einige Prospekte vorbei.

Wir fahren noch einmal die 1.200 m in den Ort und kaufen in einem kleinen aber überaus sauberen Laden ein paar Kleinigkeiten, wobei wir feststellen müssen, daß es hier alles an Lebensmitteln zu kaufen gibt, was man braucht. Selbst die Wurstwaren, Schinken und andere Artikel sind vorhanden und unbedingt gut. Auf der Bank am Automaten haben wir 500.000 Lit. abgebucht.

Von diesem Ort Marcialla zurück zum Campingplatz lassen wir es uns nicht nehmen noch den Bauern aufzusuchen, den man uns in der Rezeption empfohlen hat. Wir probieren Wein und ein cherryartiges Getränk. Wir kaufen daraufhin mehrere Flaschen dieses köstlichen Getränkes und trinken

 auch noch einen Vino rosso nach Ankunft auf unserem Platz. Wir behalten uns vor noch das gute Öl vor Verlassen der Gegend zu kaufen, der Liter übrigens für 7.000 lit.

Nach dem Abendessen machen wir einen kleinen Spaziergang und besichtigen den Platz. Er ist nicht sehr groß aber gemütlich. Wir haben durch die Büsche einen freien Blick auf einen Teil dieser herrlichen Landschaft. Weiter unten befindet sich in einer langen Reihe zwischen jeweils 2 Caravanen nur eine schmale staubige und wenig befestigte Fahrstraße, somit können die hinten stehenden nur jeweils die Breitseite der vor ihnen stehenden Fahrzeuge sehen, dieses wäre nicht so geeignet für 14 Tage oder 3 Wochen Urlaub. Die Sanitäranlagen sind überaus sauber und freundlich gestaltet. An jedem Waschbecken sowie an den Spülstellen für Geschirr liegen Schwämme, somit kann jeder dazu beitragen, daß alles sauber bleibt. Leider ist das oftmals nur graue Theorie und die, die nicht selbst für Ordnung sorgen, haben das größte Mundwerk wenn es darum geht etwas zu reklamieren. Bei den Herren gibt es übrigens 4 Duschen sowie 2 Stehtoiletten und 4 Sitztoiletten.

Um 23:00 sitzen wir noch draußen. Wir haben 18 ° C. Der Sternenhimmel über uns glitzert und wir fühlen uns wohl.

 

22.06. Statt Ruhetag eine Fahrt zum Markt nach Colle und

S. Gimignano.

Wir wachen das erste Mal um 07:00 auf, das ist uns aber noch zu früh.

Um 08:00 geht Quicky zum Duschen. Ich finde die Kaffeefilter nicht, selbst die Musik muntert mich nicht richtig auf. Am Kaffeetisch trinke ich 2 Tassen Kaffee, den anderen schmeckt es ausgezeichnet. Wir wollen nach Colle di Val d`Elsa, dort ist Markt. Wir lassen uns aber Zeit.

Km-Stand 78.817.

Gegen 10:15 fahren wir dann über Certaldo, Poggibonsi nach Colle. Wir suchen lange nach einem Parkplatz und bummeln dann langsam über den Markt. Eine Semmel mit Fleisch vom Porchetta essen wir im Schatten, während wir die Auslagen eines Christallgeschäftes bewundern. Die Italiener haben ein ganzes Schwein  (Porchetta, etwas größer als ein Spanferkel) auf dem Tresen liegen, wo sie eben scheibchenweise das Fleisch abschneiden.

Es ist kein typischer Markt für Touristen sondern mehr für Einheimische. Ich bekomme ein neues sehr helles Jeanshemd und gegen 12:45, um 13:00 ist eh Schluß, fahren wir weiter. Wir haben uns entschlossen noch nach S.Gimignano zu fahren. Wir umfahren Colle und sehen die Colle Alto (die Oberstadt) nun von der anderen Seite. Hier sind auch gut die Reste von der 700 Jahre alten Wehrmauer zu erkennen.

Wir sind immer wieder voll des Lobes und der Bewunderung über diese herrliche Landschaft. Das Manhattan der Toskana erreichen wir schnell, länger dauert es, bis wir einen Parkplatz gefunden haben. Dann endlich ist es soweit. Wir akzeptieren 3000 Lit. pro Stunde und parken. Ca. 2 Stunden besichtigen wir die Stadt. Quicky kauft eine kleine Tasche, die man auch als Rucksack umfunktionieren kann für 70.000 Lit., Rosi bekommt die gleiche später für 50.000 Lit. Es ist heiß und wir kaufen in einem kleinen Laden 2 Flaschen Wasser, weil unser Feuchtigkeitshaushalt sehr gesunken ist. Wir fragen uns wo die knapp 7000 Einwohner wohl untergebracht sind, allerdings lebt der größte Teil außerhalb der Mauern. Interessant ist vielleicht noch, daß die Schwesterstadt von S. Gimignano Volterra ist.

 

San Gimignano liegt inmitten von Getreidefeldern, das helle Braun sticht ab von dem übrigen Grün der Toskana. Von weitem sahen wir schon die hohen Geschlechtertürme, von denen heute noch 13 übrig sind von den ehemals 75. Ursprünglich dienten diese Türme, sie waren bis zu 100 m hoch, übrigens als Zufluchtsort der Patrizierfamilien bei Auseinandersetzungen.

 

 

Die Rückfahrt geht schnell und wir sind gegen 16:30 wieder daheim. Es ziehen dicke Wolken auf, die aber nach ca. 1 Stunde wieder verschwunden sind. Um 19:00 hat Quicky gegrillt und es geht wieder an den Tisch. Da kommt plötzlich der Herr von der Rezeption -Constantino-, ob er der Besitzer ist oder ein Angestellter, das wissen wir nicht. Jedenfalls sagt er uns im gebrochenen Deutsch, welches immer noch besser ist als unser gestammeltes Italienisch: "Das ist ein schlechter Tisch." Dabei grinst er und kommt mit einer Flasche Wein die Treppe hinunter, diese stellt er bei uns auf den Tisch und sagt, daß eine Flasche Wein in Italien beim Essen nicht fehlen darf. Wir sind ganz begeistert von dem Wein, nicht weil er nichts gekostet hat, sondern weil er uns sehr gut mundet. Wir sagen ihm später, daß wir morgen wohl gerne ein oder zwei Flaschen kaufen würden. Er sagt uns, daß das möglich ist.

Jetzt ist es 21:00. Rosi und Peter sind nach Marcialla gegangen, es gibt dort wohl so etwas wie ein Konzert. Ich für meinen Teil lehne dankend ab, denn ich bin heute genug gegangen und nach dem Essen habe ich weder Lust noch gefällt mir eine derartige Anstrengung. Ich hätte allerdings wissen müssen, daß Quicky  nicht mit ihnen geht.

Es tut mir nun schon wieder leid, aber es ist nicht mehr zu ändern. Somit geht auch dieser Tag dem Ende entgegen. Die Sonne geht am Horizont hinter der Burg rot unter und verkündet schon jetzt wieder einen schönen Tag. Heute haben wir noch beschlossen den morgigen Tag in Ruhe zu verbringen. Wir werden sehen, was aus diesem Vorsatz wird. 21:10 Quicky geht duschen, die kleinen Cirren am Himmel verfärben sich auch rot. Buona Notte.

 

 

 

23.06. Samstag. Ruhetag -aber dann doch nicht-.

Quicky wird um 08:30 wach und steht sofort auf. Ich komme nicht zu mir an diesem Morgen, zumal ich schon die Hitze spüre, die auf uns zukommen wird. Als ich aus dem Bad komme sitzen alle am Frühstückstisch. Peter hat im Schatten einen Beistelltisch aufgestellt, wo wir Wurst und Käse lagern. Die Butter ist schon mehr als streichfähig. Ich drücke eine Semmel runter, die Peter schon mit dem Auto geholt hat. Um 10:00 haben wir 31 ° C. im Schatten. Jetzt, um 11:00, sind es schon 39 ° C. Ich freue mich über jede Wolke, die mal ein wenig die Sonne erblassen läßt.

Ein paar Gedanken zum Camping Toskana Colliverdi und Umgebung: Der Campingplatz liegt, wie man vielleicht schon erkennen konnte, auf halber Strecke zwischen Florenz und Siena in einer Höhe von 380 Metern NN. Er liegt mitten in den Hügeln des Chianti. Seine Lage erlaubt einen herrlichen Ausblick auf die Türme von San Gimignano, die Stadtmauern von Certaldo und die Festung von Volterra. Dieses ist die Landschaft, die Leonardo da Vincis bei seiner Malerei beeinflußt hat. Man erreicht sehr schnell Certaldo, San Gimignano, Volterra, Florenz, Siena, Lucca und die Maremma. Von Tavernelle geht übrigens ein Linienbus nach Florenz und Siena.

Die Standplätze waren alle grasbewachsen, leider hat die Sonne das Ihre getan um die braune Erde durchkommen zu lassen. Sie sind von Bäumen umgebenen Terrassen angelegt. Die Bäume bieten allerdings z. Zt. noch wenig Schatten. Man kann von 90 % der Stellplätze die herrliche Umgebung genießen.

Die Ruhe wird unterbrochen. Peter benötigt u. a. Toilettenpapier und somit fahren wir nach Poggibonsi und kaufen ein. Allerdings wird es bedeutend mehr, als wir uns vorgenommen haben. Mich macht der Parmaschinken an und ich stelle mir z. B. ein Sandwich vor mit gekochtem Schinken, Käse und Tomaten.

Auf dem Rückweg versuchen wir eine andere Strecke, nämlich über sehr kleine Straßen, die im Endeffekt so schmal sind, daß Peter plötzlich wendet und wieder zurück fährt. Nach ca. 1 km können wir ihn bewegen doch wieder umzukehren und auf diesen schmalen Straßen die Fahrt fortzusetzen. Wir sollen es nicht bereuen. Wir kommen durch uralte Dörfer, die Häuser sind mit Natursteinen gebaut und manchmal meint man die Straße sei zu Ende, dabei geht sie dann doch nach eine 90° Kurve weiter. Wir kommen in Tavernelle raus und inspizieren noch die Autobahnausfahrt, falls Vevi und Seppi kommen sollten. Dieser Bereich der Toscana ist uns nun schon sehr bekannt.

Wir kommen gegen 14:30 wieder am Campingplatz an und stellen fest, daß das Tor noch geschlossen ist. Also fahren wir nach Marcialla und trinken einen Cappuccino. Es ist immer noch nicht 15:00 und somit läßt Peter sein Auto draußen stehen und wir tragen Fleisch für morgen und einige Getränke in unsere Wohnwagen. Es ist heiß -unnatürlich heiß für meine Begriffe-.

 

Am Vormittag hatte ich den Wein gelobt, den uns Constantino geschenkt hatte. Auf meine Frage hin, ob wir denn nicht wohl 2 Flaschen kaufen könnten sagte er uns in seiner blumenreichen Sprache: " Wein ist von eine gute Freund ohne Tax, you know. Man kann sonst nicht kaufen." Ich bat ihn uns doch 4 Flaschen zu verkaufen. Vom Einkauf hatte ich noch einen Karton am Auto stehen, den er, als er vorbei kam, griff und mit nach oben nahm. Nach wenigen Minuten kam er zurück mit 6 Flaschen Wein. Ich fragte ihn was er kostet und sagte:"Mille grazie." Er:  "Nix mille grazie, mille trinken." Dieser Aufforderung kommen wir gerne nach.

 

Mittlerweile ist es 16:40. Im Knaus sind es auch jetzt 29 ° C, draußen unterm Sonnendach haben wir noch 10 ° mehr. Wir haben eine ausgiebige Brotzeit gemacht mit gekauftem Parma-Schinken sowie gekochtem Schinken, Käse, Tomaten, Wienerln etc.

Jetzt ist es 19:00. Es war fürchterlich heiß und ich habe wohl 2 Stunden geschlafen bis der laute Rasenmäher diesem ein Ende machte. Im Wohnwagen sind immer noch 28,6 ° C. Die Sonne wirft mittlerweile lange Schatten und ich hoffe sehnlichst, daß es bald kühler wird.

Es herrscht reges Treiben in und zwischen unseren beiden Wohnwagen. Rosi und Quicky sind schon angezogen. Wir wollen nach Marcialla, dort ist ein Konzert und Constantino (Besitzer und/oder Platzwart des Campingplatzes hat uns erzählt, daß man Zelte aufbaut und daß Speisen angeboten werden aus der Toscanischen Küche, ja mehr noch aus diesem Gebiet. Ich mache mich auch fertig, es fällt nicht leicht bei diesen Temperaturen trocken zu bleiben. Das Hemd streift sich nur schwer über, aber es gelingt dann doch. Wir holen einen Schlüssel, falls wir nach 22:30 nach Hause kommen. Es ist nicht weit nach Marcialla, aber die Straße windet sich in Serpentinen steil nach oben. Statt der Zelte stehen nur zwei Zeltdächer auf dem Marktplatz, reicht ja auch bei dieser Hitze, obwohl es sich schon merklich abgekühlt hat, aber es ist immer noch sehr warm. Wir stellen uns an der Kasse an, der Verwaltungsakt ist zu vergleichen mit einem Lohnsteuerjahresausgleich bei uns. Der ältere nette Herr holt mehrere Formblätter und notiert sich neben unserem Namen, bei Jänicke hat er große Probleme, unsere Wünsche bezüglich Essen und Getränke. Peter und Rosi entscheiden sich für eine Pizza, nicht unbedingt die heimische Küche der Toscana, die suchen wir nämlich vergeblich. Quicky begnügt sich mit einer Vorspeise, bestehend aus 3 Scheiben Schinken und 3 oder 4 kleinen Scheiben Weißbrot beschmiert mit Pasten. Mir langt ein Bier, der Parmaschinken zwingt mich schon den Gürtel ein Loch weiter zu schnallen. Während wir so unter dem Zeltdach sitzen meint Peter immer noch er sei im falschen "Theater." Wir können ihn nicht vom Gegenteil überzeugen.

Bedingt durch die Erklärungen unseres Campingwartes hat er sich etwas anderes unter diesem Essen und der Art der Festivität vorgestellt.

 Die nächste Kritik kommt dann, als er eine Toilette aufsuchen will und nichts als eine Telefonzelle findet, die er aber nicht als brauchbar ansieht -Gott sei Dank-. Ich mache mich auf die Suche, die ich aber auch ergebnislos abbreche, aber wir finden ein anderes brauchbares Plätzchen. Die Auflagen in Italien sind eben andere als bei uns in Deutschland. Das "Konzert", welches um 21:30 beginnen soll, startet um weit nach 22:00, was aber niemanden stört, mich stört es schon, aber ich sage auch nichts. Nach dem ersten "Stück" brechen wir diesen Besuch ab und gehen heim. Es ist stockfinster, der Mond steht als kleine schmale Sichel am Horizont und die Sterne versuchen ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen. Die Glühwürmchen, zu Dutzenden rechts und links und vor uns, tun das Ihre an diesem schönen Abend. Ich kann nur hoffen, daß Peter seine Bedenken zerstreut sind über die Gefährlichkeit im Dunkeln auf dieser Straße zu wandern. Rechts geht es steil bergan und links sind halt Leitplanken, man könnte nur wenig oder gar nicht ausweichen, meinte er auf dem Hinweg. Wir kommen gut und heile unten an, das Tor ist noch offen.

Da das Bier kalt ist, sitzen wir noch bis nach Mitternacht draußen und genießen die Kühle des Abends. Ein heißer Tag steht uns eh wieder bevor.

 

24.06. Sonntag und noch ein Ruhetag???

Ich werde gegen 08:30 wach und Quicky ihre ersten Worte sind: "Ist es schon so spät." Die Wärme steht schon wieder vorm Schlafzimmerfenster. Um kurz nach 09:00 schäle auch ich mich aus den Federn. Peter sind die gekochten Eier gut gelungen und somit nehmen wir zumindest ein gutes  Frühstück noch bei einigermaßen akzeptablen Temperaturen ein. Jetzt, kurz vor Mittag, sitze ich wieder im Esszimmer und es weht ein leichter Wind durch die Räume, es ist halbwegs erträglich bei 27,5 ° C hier. Draußen ist es nicht mehr auszuhalten.

Wieder sind 2 Stunden vergangen. Bei meinem Computer war ein Stromzuführungskabel gebrochen und ich dachte schon, daß dies der letzte Teil des Berichtes gewesen sei. Aber nun ist wieder alles in Ordnung. Quicky und Rosi haben sich ein Plätzchen im Schatten gesucht. Peter, der das Kabelproblem super gelöst hat, steht in der Sonne und spricht von einer eventuellen Wanderung auf einen der Hügel der Toscana, aber ich glaube es hat ihn niemand ernst genommen. Die Temperatur im Knaus 30,6 ° C. Eine himmlische Ruhe hat sich ausgebreitet auf dem Platz und der Umgebung. Man hört nur das Niederdrücken der Tasten mit meinen Fingern. Vielleicht sind doch die Monate April und May besser für solch einen Urlaub. Trotzdem werden wir morgen wohl nach Siena und Volterra fahren.

14:45, ich sitze im Knaus bei 31,5 ° C. Die Schumacher-Brüder fahren am Nürburgring im Formel-I-Rennen. Leider verstehe ich nur wenig, was der Italienische Reporter über das Rennen berichtet.

17:00, ich liege auf dem Bett in VALALTA-Kleidung. Es wird hektisch. Das Abendessen wir vorbereitet. Heute bleiben wir daheim, für morgen ist ein größeres Programm vorgesehen. 31,8 ° C in der Küche, obwohl nicht gekocht wird.

Wir essen zu Abend. Es gibt mehrere Gänge, beginnend mit geröstetem Weißbrot und einem von Rosi gemixten Belag u. a. bestehend aus Zwiebeln und Tomaten sowie Knoblauch. Anschließend wurde Honigmelone serviert. Dann gab es Specksalat bestehend u. a. aus Kartoffeln mit Zwiebeln und einem Sud aus Öl und Essig. Neben Gegrilltem wurde grüner Salat serviert. Als Getränke gab es im vorhinein Weißbier und anschließend wurde Vino rosso kredenzt.

Nach dem Duschen sitzen wir draußen bei einem oder mehreren Gläsern Rotwein. Wir sitzen nicht standesgemäß in kurzer Hose oben ohne die Männer und die Damen auch oben leicht bekleidet. Es ist jetzt angenehm draußen und man sollte vielleicht tagsüber schlafen und den Abend dann zum Tag machen. Jetzt um 22:00 haben wir 25 ° C. im Knaus, draußen sind es noch 22 ° C.

Morgen wollen wir nach Siena, weiteres wird geplant nach dem Besuch dort.

 

25.06. Siena - Volterra - vorbei an S. Gimignano nach Camping Colliverdi.

Wir standen entsprechend zeitig auf und fuhren um 08:45 los. Dieses Mal fuhren wir über Tavernelle in Richtung Pogibonsi. Die Schnellstraße führte uns dann bald nach Siena. Es war gut beschildert Richtung Centro, wo wir bald einen Parkplatz fanden in der Nähe des Stadions. Es waren nicht unbedingt viele Parkplätze frei, aber immer wieder fuhr mal ein Auto raus. Dann studierten wir kurz die zwei vorhandenen Stadtpläne und gingen los in Richtung Cathedrale. Von weitem sahen wir schon dieses monumentale Gebäude und auch den Turm, der uns zum Piazza del Campo führen sollte. Zunächst aber kamen wir durch schmale kleine Gassen und fanden auf Anhieb Nannini, hier soll es lt. Aussage das beste Eis der Toscana geben oder war es das beste Eis von Siena, ich weiß es nicht, es schmeckte wunderbar und 3Kugeln waren schnell gelutscht, bei der hohen Temperatur floß es nämlich unaufhörlich. Ein hübsches Mädel bietet uns freundlich einen Prospekt an. "Il Palio al Cinema". Palio findet am 02.07. und 16.08. statt. Der Prospekt sagt ungefähr aus: "Siena ist reich an Sehenswürdigkeiten und Museen, aber der größte Reichtum ist der Palio. Doch viele Besucher der Stadt haben nicht die Möglichkeit, die Emotionen, die die Stadt des Palios in den Tagen des Festes vermittelt, selbst zu erleben. Aus diesem Grund kann man im Kino einen Kurzfilm darüber sehen." Es ist ein spektakuläres Pferderennen und wird zwischen den einzelnen Stadtvierteln -der Contrade-, auf der Piazza del  Campo, durchgeführt.

Weiter führte uns der Weg durch schmale Gassen, die sehr unterschiedlich geschmückt waren mit Fahnen und eigentümlich verzierten Lampen in verschiedenen Formen an den Häusern.

 

Dann tat sich der Blick auf auf einen großen Platz, den Piazza del Campo, die Veduta Area. Die Häuser waren ringförmig angebracht. Auf der gegenüberliegenden Seite bestaunten wir den eben erwähnten hohen Turm, der zum ältesten und am besten erhaltenen Rathaus von Siena gehörte. Vor den Häusern und über den Straßencafès waren Sitzplätze angebracht, die zum einen Schatten und zum anderen bei Festspielen auf diesem Platz den Leuten Sitzplätze bieten.

Es war heiß auf diesem Platz und wir freuten uns den Weg durch die schmalen Gassen fortsetzen zu können in Richtung Cattedrale und Torre del Mangia, denn hier kam die Sonne nur bedingt hin und man spürte mit Erleichterung jeden kleinen Luftzug. An der Cathedrale angekommen setzten wir uns zunächst im Schatten auf eine Mauer, bevor wir sie betraten. Es blieb natürlich nicht aus, daß wir, wie alle 500 oder mehr Besucher, zunächst einige Fotos machten.

 

Rosi blieb dort länger drinnen als wir alle. Leider war der Marmorboden zum großen Teil mit Platten belegt um ihn zu schützen vor den Tausenden von Besuchern, die hier jeden Tag ein und aus gehen.

Auf dem Rückweg trinken wir einen Cappuccino bevor wir uns entschließen doch noch nach Volterra zu fahren. Peter navigiert uns vom Gebiet Siena ins Gebiet von Pisa. Das Grün der uns bekannten Toscana tritt zurück und macht dem Gelb des Korns und dem hellen Braun des Lehmbodens Platz. In Volterra finden wir schnell einen Parkplatz und steigen dann unendlich viele Stufen zur Altstadt empor, so kommt es mir jedenfalls vor.

 

Auch hier ist es in den schmalen Gassen schön kühl, ja, wir haben den Eindruck hier ist es noch kühler als in Siena, aber eben immer noch zu heiß. Wir schauen uns in den einzelnen Geschäften die feine Arbeit an, die die Leute an dem Alabaster durchgeführt haben. Es gibt wunderschöne Teller, Vasen und auch Statuen für den Garten oder für die Diele im eigenen Haus. Wir beschließen, daß wir keinen Platz mehr haben und marschieren dann noch in einen Park um uns Ausgrabungen anzuschauen, aber diese schenken wir uns dann doch. Die Hitze hat noch nicht nachgelassen. Es ist mittlerweile nach 18:00 geworden und wir beschließen heim zufahren. Es ist wunderbar kühl hier drinnen im Auto und man meint es müsse draußen auch so sein, aber der Blick aufs Thermometer -33 ° C - sagt uns etwas anderes. Wir kommen wieder in "unsere" Toscana und fahren vorbei an S. Gimignano über Certaldo nach Marcialla. Dort kaufen wir noch ein Weißbrot und sind bald wieder daheim. Wir sind 162 Km gefahren an diesem Tag. Nach dem Essen lege ich mich ein wenig hin. Gegen 21:00 machen wir uns dann doch fertig, in Marcialla sollen  Stücke von Verdi aufgeführt werden, jedenfalls nach dem herausgegebenen Programm. Wir holen uns einen Schlüssel, da zu erwarten ist, daß wir erst nach 23:00 wieder daheim sind. Ich bin schon etwas in Eile, weil ich befürchte, daß man dieses Mal pünktlich beginnt. Nur wenige 100 Meter vom Piazza entfernt hören wir noch nichts. Unter den Zeltdächern sitzen nur wenige Personen. Plötzlich hören wir leise, wie aus kleinen Lautsprechern, Blasmusik ertönt. Dann entdecken wir, ich kann es nicht glauben was ich dort sehe, einen Fernseher im Eck links von der Kirche. Davor sitzen einige wenige Leute und schauen sich oder besser, hören sich Musik an, die eine Blechkapelle fabriziert. Ich hatte mir Stücke von Verdi anders vorgestellt. Wir hören uns nicht ein einziges "Stück" der Blechkapelle ganz an und gehen mal wieder kopfschüttelnd nach Hause entlang der mittlerweile bekannten Straße mit den Serpentinen und den Glühwürmchen. Es ist heute noch nicht ganz so dunkel, die Sichel des Mondes ist größer geworden und bietet mehr Licht, am Horizont im Westen ist auch noch ein kleiner heller Streifen von der untergehenden Sonne erkennbar.

Wir trinken noch eine Flasche Wein. Ich bin der erste, der sich verabschiedet, Quicky kommt erst wieder am nächsten "Tag" ins Bett.

Wir haben heute mehrmals vom Weiterfahren gesprochen, aber es ist noch nicht konkret gesagt worden, was denn das neue Ziel sein wird. In näherer Auswahl liegt das Meer südlich von Grosseto und Istrien.

 

26.06. Firenze ??????????

Es ist heiß, wir stehen erst um 09:40 auf. Peter sitzt schon und ließt. Quicky frühstückt und ich trinke einen Kaffee. Mittlerweile sitze ich im Knaus bei

31 °C und schreibe Erinnerungen nieder. Rosi, Quicky und Peter sitzen draußen im Schatten und wälzen Karten und Prospekte. Firenze ja oder nein??  Istrien oder Meer in Italien??  Vielleicht nach Certaldo??  Fahren wir morgen??  Packen wir morgen und fahren übermorgen??  Grosseto oder Istrien??  Wie sind wohl die Preise??  Haben die dort ein Schwimmbad??

Es wird sich auf alles eine Antwort finden, denn Mitte July werden wir wieder daheim sein und Rosi und Peter werden dann schon wieder im Alltag leben, der ihnen nichts ausmacht. Ich möchte mich an all` dem nicht beteiligen. Ich würde es nur noch mehr verkomplizieren. Hier im Schreibzimmer von unserem Knaus herrscht noch ein wenig Urlaubsatmosphäre, es ist heiß, draußen ist es so grell, daß man ohne Sonnenbrille nicht gut sieht. Gaby Albrecht tut das Ihre mit dem Lied "Sehnsucht hat ein verzaubertes Herz." Ich habe auch eine Sehnsucht, ich höre auf zu schreiben und lege den "Griffel" beiseite, ich träume -vom Urlaub-!

Mir ist schlecht, ich mache eine Dose Alsterwasser auf; die Bayern mögen mir verzeihen, aber dafür trinke ich es als Radler. Die Luft flimmert, Peter sein Sonnendach blendet durchs "Bürofenster"; hinter mir und links sind die Rollos runter, sonst könnte man es hier nicht aushalten. Die Stille wird nur ab und an unterbrochen durch einen Roller, der oben auf der Straße vorbei knattert. Wenn ich einen Roller hätte, dann säße ich jetzt bestimmt nicht in meinem Schreibzimmer, meine Söhne mögen mir zwecks des Wunsches einen Roller haben zu mögen, verzeihen. Mit einem Motorrad würde ich ja auch fahren, wenn ich denn eines hätte. 35,4 °C. Die Damen machen sich fertig zum Duschen. Wir wollen nach Certaldo und in der "Betriebskantine" essen. Nun werden wir wohl am 28.06. fahren und das vermutliche Ziel wird Istrien sein.

Wir fahren nach Certaldo und Peter läßt seinen Wagen gleich auf einem Parkplatz stehen, bevor wir überhaupt in die Stadt kommen. Wir gehen über eine Brücke und biegen dann gleich nach rechts ein in einen sehr steilen "Weg", bei uns würde man das als ausgetrockneten Flußlauf bezeichnen. Es wäre allerdings schon beinahe ein Sturzbach. Dieser "Weg" endet in einer schmalen Gasse durch die wir in die Hauptstraße der Altstadt Certaldo kommen. Hier muß man sich allerdings auch eine schmale mit runden Steinen gepflasterte Straße vorstellen, auf der 2 Autos nicht unbedingt aneinander vorbei kommen. Auch die Häuser bestehen aus Naturstein. Die Blumen an den Fenstern und neben den Türen geben dem Ganzen eine ganz besondere Note.

In Höhe des ersten Stockwerkes stecken aus Eisen verzierte Träger, die eine kleine Fackel tragen. Es muß ein wunderbares Bild sein, wenn diese Fackeln, an jedem Haus mindestens eine, brennen. Ich fühle mich kurzfristig ins Mittelalter versetzt.

Wir gehen bis zur Kirche vor und biegen dann rechts in eine weitere kleine Gasse ein, die aber nach ca. 250 m endet. Ich kann es nicht lassen das zur linken liegende Gasthaus in Augenschein zu nehmen. Alles ist sehr vornehm und edel gedeckt. Durch große Scheiben nach hinten raus schaut man auf die herrliche Landschaft der Toscana. Rosi und Peter genehmigen sich ein Eis und wir trinken eine kleine Flasche Wasser. Dann bummeln wir weiter durch dieses herrliche kleine Stadt Certaldo Alto. Am anderen Ende der Ortschaft geht eine kleine Kabinenbahn nach unten, die wir aber nicht nehmen, wir gehen zu Fuß. Unten in der Stadt finden wir schnell den Geheimtipp von Einheimischen, die Trattoria "La Casalinga." Hier soll es Speisen der Toscana geben in guter Qualität zu günstigen Preisen. Nach dem äußeren Eindruck zu urteilen hätten wir dieses Lokal nicht eines Blickes gewürdigt.  Drinnen machte es einen sehr ordentlichen, sauberen und einladenden Eindruck. Quicky, Rosi und Peter bestellten. Ich trank eine Flasche Bier 0,66 Ltr. Später tranken Peter und ich noch eine gemeinsam. Es gab allerdings keine Biergläser und somit tranken wir das Bier aus der Flasche, dieses machte auf niemanden einen Eindruck, wie auch immer.

Gegen 21:00 gingen wir langsam zum Auto zurück und fuhren gleich nach Marcialla, denn dort sollte heute ein Chor u. a. Gospel singen. Wir waren uns nicht sicher ob im Fernsehen oder im Radio oder gar doch life? Die Zeremonie fand in der Kirche statt und machte auf uns großen Eindruck. Die Kirche war auch zum bersten voll. Gegen 23:00 tranken wir dann auf unserer Terrasse noch eine Dose Fax-Bier. Ich verabschiedete mich um 00:00 Uhr.

 

27.06. Certaldo -Markt und Supermarkt-.

Wir ließen uns Zeit beim Frühstück. Rosi und Peter waren schon fertig, dennoch brachte uns Rosi extra angefertigtes Rührei. Wir ließen es uns schmecken. Dann machten wir uns fertig um nach Certaldo zum Markt zu fahren, anschließend wollten wir für unsere Weiterfahrt morgen noch etwas einkaufen.

Der Markt war groß und zog sich links und rechts der Straße entlang, die parallel zur Eisenbahnstrecke verläuft. Wir kauften uns jeder eine kurze Hose mit u. a. Seitentaschen für 10.000 Lit. Ich bekam ein paar wunderbare schwarze Schuhe und noch 2 Unterhemden (Sporthemden), Quicky ging leider wieder leer aus, was mir gar nicht gefiel. Sie ist ab und an sehr still und hat traurige Augen, aber dennoch sagt sie nicht was sie bedrückt. Auf meine Frage hin, ob wir abbrechen sollen, wehrt sie allerdings ab, sie würde es mir auch nie sagen -meinetwegen-.

Wir fahren zurück und finden dann auch noch den Coop, sofort schlagen wir noch einmal richtig zu. Auf dem Rückweg fahren wir beim Bauern vorbei und kosten dort Weißbrot mit Salz bestreut und dann mit Olio beträufelt, es mundet uns vortrefflich und wir sind voll des Lobes. Wir probieren noch einen Weißwein und dann kommt das Besondere. Wir tunken Gebäck -Cantuccini Alla Mandorla-  in ein likörartiges Getränk -genannt "Vinsanto", das übertrifft selbst das Weißbrot mit Salz und Olio, vielleicht ist es ein schlechter Vergleich.

Wir werfen noch unsere geschriebenen Ansichtskarten in den Postkasten in Marcialla und dann fahren wir zurück, heim. Es ist noch nicht 15:00 und deswegen lassen wir den Wagen am Tor stehen um ihn später zu holen. In der Früh haben wir uns schon abgemeldet und somit müssen wir nur noch zahlen. Der Nachmittag wird der heißeste während unseres Aufenthaltes. Peter bespritzt sich schon mit einem Gartenschlauch um kurzfristig eine Abkühlung zu bekommen.

Wir ruhen so richtig an diesem Nachmittag. Ich gehe kurz mit Quicky noch einige Meter nach links an unserer Straße entlang um einen freien Blick auf die Toscana zu haben, es ist eine Bilderbuchlandschaft und es tut mir ein wenig weh dieses Gebiet morgen zu verlassen. Wir würden uns aber nicht mehr viel anschauen, weil es eben zu heiß ist. Schade! Vielleicht gibt es "Ein nächstes Mal" und dann vielleicht im Mai oder gar im April, vielleicht sogar mit der "Maremma?!"

Am Abend wollen wir noch einmal grillen, dann ist auch dieser Tag zu Ende.

Es ist schon wieder 17:00 Uhr. Ich sitze im Schreibzimmer, der Wind weht durch die offenen Fenster und bewegt nur leicht die Gardinen. Die Kirchturmuhr schlägt 4 x, ich halte ein mit dem Schreiben und schaue durchs rückwärtige Fenster auf die Toscana, auf die seichten Hügel, die im Hintergrund nur verschwommen wahrzunehmen sind, man kann hier glücklich sein, hier kann man sich wirklich erholen, wenn man es nur will, die Natur hat alles gegeben, wir müssen das unsrige nur auch dazu tun! Morgen fahren wir weiter nach Istrien. Der Elch mit seiner Norwegenflagge um den Hals, der auf der Rundumsitzgruppe sitzt, sieht mich mit seinen gläsernen Augen an. Wir werden bestimmt Norwegen nicht vergessen und der Wunsch, es noch einmal zu besuchen, ist festgebrannt in unseren Herzen. Die Kirchturmuhr schlägt 1 x, es ist 16:30, dann beginnen die Glocken zu läuten, als ob sie mir etwas sagen wollten, sie verstummen so plötzlich, wie sie angefangen haben.

 

Es ist jetzt 22:00 und wir haben noch 26 ° C. Wir haben noch einmal gegrillt, es war ein vortreffliches Mal. Constantino kam noch und brachte uns 2 x 6 Flaschen Rotwein. Wir boten ihm ein komplettes Essen mit Salat an, welches er auch dankend annahm. Er war ganz begeistert. Wir haben lange mit ihm zusammen gesessen und es wurde viel erzählt. Er gab uns noch viele Tipps, die wir leider dieses Mal nicht mehr wahrnehmen können. Die Unterhaltung war nicht ganz einfach, denn er sprach gebrochen Deutsch und fiel ab und an auch ins Englische. Wir wollen noch bezahlen, es ist mittlerweile 23:00, aber bei ihm geht es zu wie beim Zahnarzt. Gegen Mitternacht kommen wir dann dazu unsere Plätze und den Wein zu bezahlen. Wir bezahlten für 7 Nächte 315.000 Lit. -45.000 pro Nacht-. Der Wein kostet 5.000 pro Flasche. Weit nach Mitternacht kommen wir dann ins Bett. Morgen wollen wir um 08:00 im Auto sitzen.

 

28.06. Abfahrt nach Istrien. Es ist 07:30, wir haben alles erledigt, es ist bewölkt, so als ob uns die Toscana sagen wollte, daß wir nun doch bleiben können sie habe Erbarmen mit uns. Es tröpfelt ganz leicht, aber wir können anhängen ohne naß zu werden. Dann noch eine herzliche Verabschiedung und wir fahren los.

Die  beiden Damen stehen an der Straße, auch Constantino gesellt sich zu ihnen und hilft, daß wir gut aus dem Campingplatz kommen, denn 2 m hinter dem Tor beginnt die Straße und nach rechts hat man keinen weiten Einblick in den Straßenverlauf. Es klappt gut, Peter ist schon bis Marcialla vorgefahren, so nehmen wir Rosi mit und lassen sie dann umsteigen. Auch die enge Straße in dem Ort bewältigen wir gut. Ich tanke und dann setzen wir uns auf die kostenfreie Autobahn, die uns nach Firenze führt. Wir haben übrigens zum Abschied jeder eine Flasche Wein bekommen.

09:50, wir erreichen Bologna und kommen in einen Stau, was zu erwarten war. Wir haben 137 Km zurück gelegt. Es ist total wolkenverhangen und man hat den Eindruck, daß mehrere Gewitter im Umkreis stehen. Wir haben im Auto 19 ° C, draußen sind es 26 ° C.

12:10 wir erreichen die Mautstation in Höhe von Venedig auf der A4. Wir zahlen 30.500 Lit. In Trieste die Station erreichen wir um 14:20 und zahlen noch einmal 13:000 Lit. Um 15:10 erreichen wir die Grenze und kommen um 15:30 weiter bei Km-Stand 79546.

17:45 wir sind kurz vor Rovinj und biegen nach links ab in Richtung der Strecke Rovinj - Pula und fahren in Richtung Pula, da Vestar und Monsena sowie Valalta angeschrieben sind. Camping Polari finden wir auf keinem Schild. Als wir Vestar erreichen wissen wir lt. ADAC-Campingführer, daß wir zu weit sind. Also wieder zurück in Richtung Rovinj in der Hoffnung auf dieser Strecke ein Schild zu finden. Wir befinden uns wieder ca. 3 Km vor Rovinj und biegen am großen Kreisel nach links in Richtung Meer, weil er eigentlich nur noch hier zu finden sein kann. Wir haben Glück. Nach weiteren 2,5 Km finden wir ihn dann auch. Die Suche hat viel Zeit in Anspruch genommen. Gott sei Dank sagt man uns nicht, daß der Platz voll ist, denn dann hätten wir nur nach Hause fahren können. Um 19:10 steht unser Knaus. Wir haben noch einmal viel Zeit verbracht uns Stellplätze anzuschauen, im Pinienwald war es uns zu dunkel. Leider sagte man uns aber auch, wir sollten uns einen Platz aussuchen und uns die Nummer merken und dann zur Reception zurück gehen. Man würde uns dann sagen ob dieser Platz reserviert sei und ab wann. Das Spielchen hätte, wenn wir Pech gehabt hätten, sehr lange dauern können. Wir hatten Glück.

Um kurz nach 19:00 habe ich uns ein kaltes Bier eingeschenkt. Peter inspiziert die Toiletten und ich warte, bis er wieder da ist. Es könnte allerdings sein, dass es bis dahin wieder warm ist.

Km-Stand 79.670 bei Erreichen von Camping Polari, stelle ich fest.

Als wir uns erfrischt haben fahren wir nach Rovinj zur Bank und anschließend geht es in Richtung Valalta.

Wir essen die uns bekannte Pizza im Kazun. Die Wirtsleute erkennen uns wieder und wir werden herzlich begrüßt. Wir genießen die Atmosphäre und lassen uns Zeit. Dann fahren wir zurück und beenden den Tag.

 

29.06.2001 Wir wollen den Campingplatz inspizieren.

Um 10:00 haben wir schon 26,1 ° C. Der Putzteufel ist ausgebrochen, dem müssen wir gleich Einhalt gebieten. Gott sei Dank ist es sehr heiß und schon aus diesem Grund dauerte die Putzerei nicht lange.

Peter und Quicky wollen baden und somit setzen wir uns in Bewegung um den Platz und den Strand zu erkunden. Selbstverständlich werden wir nicht gleich alles auskundschaften können, denn er hat riesige Ausmaße. Wir haben keinen langen Weg zum Strand. Wir freuen uns das Meer zu sehen. Es ist schon viel Betrieb. Unter einem Baum machen wir halt und die beiden steigen in die Fluten. Dann gehen wir weiter und finden sehr viel Stände mit Badesachen wie Taucherbrillen und Schwimmflossen, Ansichtskarten etc. Ein paar hundert Meter weiter hören wir laute Musik und sehen zu unserer Rechten erhöht ein Schwimmbad, dahinter riesige Lautsprecher, es ist ein enormer Tumult in dieser Animationsanlage, das verstehen viele unter Urlaub.

Nun steigt auch Rosi mit Peter und Quicky ins Becken. Ich halte mich am Rand auf und warte bis sie genug haben. Ich fühle mich nicht wohl hier, es ist laut und unangenehm voll. Auf dem Rückweg gehen wir an einem Supermarkt auf dem Campingplatz vorbei und stellen fest, daß dieser am Nachmittag noch nicht geöffnet ist. Es ärgert mich, denn wir bezahlen voll und bekommen nicht die volle Leistung. Gegen 14:30 wurde es recht dunkel in der Ferne. Es standen einige CBs dort und dann kam es auch zu einem Gewitter, dessen Randausläufer wir nur mitbekamen, es wurde aber nicht kalt und anschließend kam wieder die Sonne durch. Wir sitzen jetzt bei Peter unterm Sonnendach und lassen es uns gut gehen.

Am späten Nachmittag brechen wir nach Rovinj auf. Wir stellen den Wagen auf den Parkplatz, wie immer und bummeln durch die Straßen entlang am Hafen und trinken bei Piero ein Bier um dann nach einem weiteren kurzen Bummel ein wunderbares Eis zu essen, es entpuppt sich als Heidelbeerbecher.

Gegen 23:00 wandern wir langsam durch die beleuchteten Gassen. Wir hören Musik und finden schnell eine Kapelle, die draußen tolle Musik macht. Leider müssen wir um 24:00 auf dem Campingplatz sein und somit verlassen wir Rovinj gegen 23:35. Daheim angekommen trinken wir draußen noch ein Bier und dann fallen wir in die Federn. Es kühlt sich hier nicht immer so ab wie in der Toscana.

 

30.06. Fahrt mit dem Schiff von 11:30 bis 18:15 durchs Archipel

und in den Limskifjord.

Wir stehen um 09:00 auf und frühstücken. Der Organisator hat uns am Vortag einen Tipp gegeben, wie wir fahren können um am Schiff direkt zu parken. Leider sind die schmalen Gassen durch Fahrzeuge zugeparkt und wir fahren wieder zu der bekannten Stelle am Hafen vor der Stadt. Wir können sofort das Schiff betreten und machen es uns gemütlich, nachdem wir noch einmal alles inspiziert haben. Mit dem Glockenschlag 11:30 fahren wir los. Wir verlassen den Hafen und umrunden die einzelnen Inseln. Wir fahren in die Bucht der roten Insel und bestaunen ein großes Hotel auf diesem Eiland. Die FKK-Insel ist mit einem begehbaren Steg verbunden. Auch hier tummeln sich braune, halbbraune und weiße Touristen im Valalta-Kostüm, die weißen Striche werden bald verschwunden sein. Wir sind voller Begeisterung über diese Fahrt zwischen den Inseln durch und um die Inseln herum. Auch den Leuchtturm, den wir bislang nur von Postkarten kennen, steuern wir an. Die Musik auf dem Dampfer muß nicht unbedingt sein, aber sie gehört wohl zum Urlaubsgefühl dazu. Die Besatzung ist überaus freundlich, es gibt von Anbeginn an Getränke wie Wasser, Limo, Weißwein und Kräuterschnaps, sie nennen es Grappa. Nach ca. 1 1/2 Stunden fahren wir wieder in den Hafen ein und legen an. Die Gruppe, die nur Inselfahrt gebucht hat, steigt aus. Die anderen bleiben auf dem Schiff und werden jetzt gebeten das Mittagessen einzunehmen. Es gibt einen Teller mit Salat, Fleischspieß und 6 kleinen gegrillten Fischen. Alles schmeckt sehr gut. Nach einer Stunde Aufenthalt, andere Fahrgäste sind mittlerweile zugestiegen, verlassen wir wieder den Hafen und tuckern an der Kirche von Rovinj vorbei und an den Stränden der Campingplätze Monsena und Valalta. Wir erkennen jetzt den Hafen von Valalta. Dieser Platz interessiert uns ja nun besonders, dann biegen wir in den Limski-Fjord ein und fahren ihn bis fast zum Ende durch. Rechts und links ziehen die Anlagen der Austernzucht vorbei. Auch hier, am Ende des Fjords, haben wir wieder eine Stunde Aufenthalt. Wir setzen uns auf die Terrasse eines Restaurants und trinken einen Cappuccino. Die Stunde vergeht wider Erwarten schnell und wir steigen wieder durch 2 Boote, weil unseres an dritter Stelle liegt. Ein weiterer Stop ist nach ca. 20 Minuten, von unten sehen wir eine kleine Höhle, die man uns zeigen will. Nach ca. 15 Treppenstufen in Richtung Höhle steht plötzlich ein kleines Mädel hinter einem Tisch und verlangt von jedem Besucher 2 Kuna = 0,52 DM, das ist nicht viel und wir sind uns auch nicht sicher, ob das ein offizieller Eintrittspreis ist, aber immerhin buchten wir die Fahrt mit Besichtigung der Höhle, die nur wenige Meter tief ist und niemand sagte uns, daß der Eintritt der Höhle extra bezahlt werden muß. Man hatte immerhin von oben einen wunderschönen Überblick über die unten liegenden Schiffe und einen Teil des Fjordes. Nach ca. 20 Minuten geht es weiter in Richtung Heimathafen. Wir sitzen wieder am Bug etwas erhöht und erfreuen uns an diesem schönen Tag. Wieder in Rovinj angekommen habe ich den Eindruck, daß ich aus einer anderen Welt komme, vielleicht ist es auch so. Diese Welt da draußen auf dem Meer zwischen den Inseln ist auch wohl eine andere.

Langsam gehen wir zu unserem Auto zurück. Wir kaufen noch 2 Paar Badeschuhe für Jhonny und Christine und für mich ein Paar Sandaletten, dann geht es zurück. Schnell ist es 20:00 Uhr vorbei, hier wird es merklich eher dunkel als in der Toscana, was ja selbsterklärlich ist. Ich sitze und schreibe einige Eindrücke nieder. Die Drei ratschen unterm Sonnendach, was jetzt eigentlich umbenannt werden müßte in "Monddach." Gegen 23:00 wird es Rosi kalt, wir können es nicht fassen, na ja, die Temperatur ist im Gegensatz zum Tag doch um etliche Grade runtergegangen. Auf dem Campingplatz ist es laut. Hier wird geratscht und gelacht, dort spielt Musik und an anderer Stelle wird wie wild getrommelt, auch ein Klavierspieler versucht sich auf seinem Instrument. Am Anfang des Abends wurde die Stille auch noch unterbrochen durch das Geknatter der Go-Karts, die nicht weit vom Campingplatz zwischen den aufgestapelten Gummireifen umeinander fetzen.

Ich verabschiede mich kurz nach 23:00 ganz zum Unmut von Quicky, der das nicht so gefällt, wenn ich schreibe oder ins Bett gehe. Vielleicht ist die Schreiberei ja auch Blödsinn, aber der Mensch muß auch mal etwas tun, was ihm Spaß macht.

 

01.07. Wind und Gewitter in der Nacht, wir legen einen Ruhetag ein.

Gegen 01:00 werden wir wach vom Flattern unserer Markise, selbst der Wohnwagen vibriert bei einigen Böen. Quicky steht auf und ich folge ihr. Peter ist schon draußen. Es blitzt in der Ferne und der Wind hat zugelegt. Wir rollen die Markise ein und überprüfen ob sonst alles in Ordnung ist. Es beginnt zu regnen. Es hörte sich aber schlimmer an als es ist und somit gehen wir wieder zu Bett. Es ist beruhigend, wenn man den Wind durch die Bäume und Büsche rauschen hört. Wir schlafen dann doch wieder schnell ein.

Am anderen Morgen ist alles vergessen, im Gegenteil, es ist heißer als zuvor und wir halten uns nur im Schatten auf. Gegen 13:00 gehen Peter und Rosi zum Wasser, Peter mit Badehose bekleidet. Es weht ein leichter Wind, sonst könnte man es nicht aushalten. Im Wohnwagen haben wir 29°C.

Ich habe vorhin geduscht, die Sanitäranlagen sind nicht berühmt. Sie sind auch nicht so gut wie in Valalta, nur, hier gibt es so heißes Wasser, daß man es nicht ohne Zuhilfenahme von kaltem benutzen kann. Die Sanitäranlagen sind auch nicht so sauber, weil es nicht so sauber gehalten und sauber gemacht wird, wie z. B. in Valalta. Dort gibt man sich bedeutend mehr Mühe. Man hat hier in der Nähe eine Hundedusche, bisher hat noch kein Hund geduscht dort. Der Pinienwald, ein Großteil des Platzes ist sehr unordentlich, so, wie eben auch sehr viele Stellplätze, die von Dauercampern "bewohnt" werden. Wir sind hier auf diesem Platz sehr viel vorsichtiger, als wir es auf anderen Plätzen sind, was das Abschließen des Wohnwagens und Schließen der Fenster anbelangt.

Der Supermarkt ist ordentlich geführt und ist jetzt auch unter der Woche geöffnet von in der Früh bis zum Abend.

Der Platz wird jetzt zusehends voller, selbst nicht so günstige Stellplätze werden langsam belegt. Es ist aber kaum anzunehmen, daß diese großen Plätze irgendwann total ausgebucht sind.

13:00, wir gehen an den Strand. Es ist heiß und man kann es in der Sonne nicht aushalten. Das Meer ist glatt wie ein Spiegel. Die Leute liegen auf den Steinen und sonnen sich. Ich bewundere sie auf eine Art, wie lange sie es in der Sonne aushalten. Auf der anderen Seite treffen wir immer wieder auf Personen, die sich einen sauberen Sonnenbrand geholt haben. Nach einer guten halben Stunde bin ich es leid hier unten, alle schließen sich an und wir gehen zum Wagen zurück. Es gibt Cappuccino mit Keksen, ich lege mich in meinen Stuhl und schlummere ein. Trotz der Größe des Campingplatzes ist es tagsüber verhältnismäßig ruhig.

Am Abend, gegen 18:00, kommt Rosi in lang gekleidet, aus dem Wohnwagen. Wir ziehen uns auch um und dann fahren wir nach Kazun zum Essen. Dieses Mal gibt es je eine Kazun-Platte für 100 Kuna. Es schmeckt vorzüglich und das kleine Restaurant ist auch voll bis fast auf den letzten Platz. Wir werden gefragt, was wir denn nach dem Mahl trinken möchten, einen Grappa, Slivovic oder Julishka. Wir entscheiden uns für 3 Slivovic und 1 Julishka und bekommen von unserem Ober, der uns schon für derartige "Streiche" bekannt ist, 3 Julishka und 1 Slivovic. Damals hatten wir auch Pizza mit Knofi bestellt und bekamen Pizza ohne Knofi. Nun, eigentlich ist es ja ganz einfach, man muß sich nur gedanklich umstellen und das bestellen, was man nicht haben will.

Wir fahren wieder heim und gehen ins Restaurant "Polari," direkt am Strand. Hier trinken wir noch eine Kleinigkeit und beobachten die Menschen und schauen hinaus auf das Meer, hinweg über die vorgelagerten Inseln, die sich jetzt extrem hervorheben mit ihrem dunklen Grün aus dem leicht grünblauen Meer.

Am Platz wieder angekommen, eine leichte Bewölkung ist aufgekommen, trinken wir noch eine kleines Bier und dann verabschiede ich mich. Quicky kommt etwas später, das merke ich aber nicht mehr, auch von den Klängen der Rocky Mountain Sweet bekomme ich nur noch die ersten Takte mit.

 

02.07. Man spricht von Abreise und plant den Tag; eine Wanderung entlang der Küste in Richtung Rovinj?

Wie jeden Morgen strahlend blauer Himmel. Wie immer frühstücken wir später als Rosi und Peter. Peter hat festgestellt, daß der 7.7. ein Samstag ist und will nun schon am Freitag abreisen, obwohl dieses auch nicht unbedingt ein glücklicher Tag ist.

Jetzt um 11:00 bin ich vor der Sonne geflohen und sitze im "Schreibzimmer", der Wind weht leicht durch die geöffneten Fenster und läßt die Gardinen hin und her pendeln, manchmal kleben sie förmlich am Fliegengitter, wenn der Wind durch das entgegengesetzte Fenster hineinweht. Es ist beruhigend zu wissen, dass man vorläufig noch nicht abfahren muß, obwohl auch für uns der Tag schneller kommen wird, als es mir lieb sein wird. Ich befasse mich gedanklich kurz mit der Situation, dann verwerfe ich aber diese Gedanken wieder, sie tun mir weh. Man müßte dieses mein Hobby, nämlich reisen, ab April nächsten Jahres beruflich machen können. Ich werde mich zu einem späteren Zeitpunkt damit befassen.

Peter hat sein Werkzeug hervorgeholt und versucht aus einer Wasserflasche eine Art Windmühle zu basteln. Ein Camper, nicht weit von uns entfernt, hat schon schöne Modelle hergestellt. Heute abend werde ich mal Horst anrufen,  wieder schweifen meine Gedanken ab, es fällt mir schwer mich zu konzentrieren; ist es, weil schon von Abreisen gesprochen wurde? Ich weiß es nicht. Ich lausche der Country-Music, die aus den Lautsprechern erklingt. Wenn der Wind nachläßt, dann dringt ein Schwall warmer Luft in mein Zimmer. Wieder kommen neue Camper, dieses Mal mit einem Hymer Wohnmobil. Jetzt ist die warme Luft mit Dieselgeruch vermischt. "Six Days on the Road," der Wind treibt den Dieselgeruch auf der anderen Seite wieder nach draußen. Der Hymer wird wieder angelassen, eine Frau versucht krampfhaft den Fahrer mit den Händen zu dirigieren, "noch einen halben Meter," er schaut wohl gar nicht hin. Wenn er so führe wie sie dirigiert, dann würde er sich wohl selbst überholen. Jetzt scheint es zu passen. "I`m Sorry."

 

Wir beschließen eine Wanderung entlang am Strand nach Norden zu machen. Einige Wolken kommen auf, aber das stört uns nicht, es sieht auch nicht unbedingt nach einem Gewitter aus. Wir gehen an der Animationsanlage vorbei und tauchen nach einigen hundert Metern in einen Pinienwald ein. Dann geht es entlang einer wunderschönen Küste, rechts Pinien und links das blaugrüne Meer. Ab und an weitet sich der Strand aus und es liegen zig sonnenhungrige auf den flachen glatten Steinen. Dann taucht mal wieder ein Stand auf, an dem Getränke verkauft werden. Wir umrunden wieder einmal eine Bucht, wenige hundert Meter vom Strand ankern Yachten auf deren Vorderdecks sich Menschen sonnen oder sie springen gerade ins glasklare Wasser. Wir werden immer wieder von Rollern oder Mopeds überholt, die diese Idylle stören, ganz zu schweigen von dem hellgrauen Staub, den sie aufwirbeln, der sich auf die grünen oder besser ehemals grünen Blätter der Büsche und Bäume legt. Langsam erkennen wir die Umgebung wieder, die wir bei unserm ersten Besuch schon kennen gelernt hatten. Wir nähern uns dem Park, in dem wir damals im Mai schon spazieren gegangen waren. Dann taucht dieses Cafe im römischen Stil auf -"Punta Corrente“- Sie nennen es Snack Bar. Wir machen einige Fotos. Gegenüber erkennen wir die "Rote Insel". Wir trinken einen Cappuccino, der wieder ausgezeichnet schmeckt. Als wir bezahlen wollen und Quicky eine 10 Kuna-Note hinlegt, sagt uns der Ober, daß er die nicht mehr akzeptieren könne, sie sei seit ca. 2 Monaten aus dem Verkehr gezogen und durch eine neue ersetzt worden. Er zeigt uns die, die jetzt gilt, sie hat eine grünliche Färbung. Ich bin ungehalten und sage, daß es nun hier auch schon Verbrecher gibt, die uns falsches Geld unterjubeln, denn wir haben ja mit Sicherheit diesen Schein von einem Geschäft untergejubelt bekommen. In der Zeitung hatten wir gerade gelesen, daß dieses in Italien passiert. Woher sollen Touristen wissen, welches Geld gültiges und nicht gültiges ist. Dann gehen wir wieder zurück, rechts begleiten uns die kleinen Inseln im Meer und die Felsen am Strand, auf der linken Seite der Pinienwald mit einem teilweise sehr schön angelegten Weg. Wir kommen bald wieder in quirlige Bereiche in denen hunderte von Menschen baden oder sich sonnen. Kurz vor dem Erreichen des Campingplatzes nehmen Quicky und Peter  noch ein Bad. Dann gehen wir zum Platz zurück. Peter hat einen Platz belegt, der ab 07.07. reserviert ist. Er will nun aber doch bis zum 10.07. bleiben. Auf dem Weg in den Ort, wir wollen noch Fleisch zum Grillen kaufen, fahren wir bei der Rezeption vorbei um zu fragen ob ein anderer Platz ganz in der Nähe für ihn für den Zeitraum vom 07.07. bis 10.07. reserviert werden kann. Zunächst weigert sich die Dame aber dann willigt sie doch ein. Wir freuen uns, daß es geklappt hat und fahren nicht nach Rovinj sondern probieren einmal den Metzger ca. 2 Km. vom Campingplatz entfernt aus. Wir kaufen hier noch ein paar andere Kleinigkeiten und dann fahren wir zurück, nicht ohne auch ein paar Flaschen Bier gekauft zu haben. Dann kaufen unsere Damen noch Gemüse und Kartoffeln ein. Wir essen lange und ausgiebig. Es gibt Fleisch und Hackfleisch sowie Kartoffeln und grüne Bohnen.

Anschließend sitzen wir noch lange vor Peter seinem Wohnwagen, wir unterhalten uns oder diskutieren auch mal. Sicher kommt das Gespräch auch auf FKK, denn dafür ist dieses Land einfach bekannt und die besseren Plätze sind eben ja auch FKK-Campingplätze, das war schon vor vielen Jahren so. Entlang unserer heute Nachmittag gewanderten Strecke von ca. 3 Stunden stießen wir immer wieder auch auf Personen, die sich halb oder auch ganz ausgezogen sonnten. Warum auch nicht, wenn es ihnen denn Spaß macht. Hier am Strand macht es jeder nach seiner Fasson. Für uns kommt es nur in Frage eben auf FKK-Campingplätzen oder in den abgeteilten Bereichen, über die auch dieser Platz verfügt. Plötzlich kam Peter aus dem Wohnwagen und sagte lächelnd: "Wir werden alle einmal dahin kommen" und sein weißer Hintern glänzte im Licht des fast vollen Mondes. Er trug aber ein langes T-Shirt und somit fiel es nicht sonderlich auf. Wir kamen lange aus dem Lachen nicht mehr heraus, wir lachten selbst dann noch, als er seine Hose schon wieder angezogen hatte. Nach 4 Flaschen Wein, noch aus der Toskana, beendeten wir diesen schönen Abend und gingen zu Bett. Jetzt ist es mittlerweile 04:00. Kurz nach 03:00 bin ich aufgestanden, denn ich konnte nicht schlafen, Quicky schläft den Schlaf der (des) Gerechten. Auch ich werde mich jetzt wieder hinlegen und versuchen noch ein paar Stunden zu schlafen. "Morgen" wird uns wieder die Sonne wecken mit ihren unbarmherzigen Strahlen, die sie durch die wenigen Schlitze an unseren Rollos vorbei ins Schlafzimmer schicken wird. Gute Nacht all` ihr Sorgen, dann bis gleich, denn bis morgen wäre falsch, wir haben heute schon -

-morgen-.

 

03.07. Ein ruhiger Tag.

Ich schlafe an diesem Morgen bis 10:00. Schon im Schlafzimmer stelle ich fest, daß es sehr schwül ist. Was sich dann draußen auch bestätigt. Jetzt um 13:20 haben wir 29°C.im Caravan. Ich trinke  Cappuccino, Quicky hat sich einen Tee gekocht und Peter und Rosi machen einen Spaziergang auf dem Campingplatz. Nur wenig Blau ist am Himmel zu sehen, wir können durchaus mit einem Gewitter rechnen. Peter hat gestern den Herrn getroffen, der uns die Schiffstour angeboten hat. Er hat ihm erzählt, daß im August mit starken Stürmen zu rechnen ist, die aber im letzten Jahr auch schon im Juli auftraten. Vielleicht ist doch eine Klimaveränderung aufgetreten, die sich so bemerkbar macht.

Es ist kurz vor 17:00, kein Wölkchen trübt den Himmel. Wir haben uns den FKK-Part "Punta Eva" des Campingplatzes angesehen. Er ist sehr naturbelassen, was in diesem Fall nicht positiv gemeint ist. Eine Parzellierung gibt es nicht, was auch nicht unbedingt sein muß, aber in diesem Fall wirkt es sich so aus, daß es unordentlich und unsauber wirkt. Gerade bei den Dauercampern kann man von Unsauberkeit reden. Es stehen auch viele Camper auf diesem Teil des Platzes, die nicht unbedingt dem FKK frönen, was ich als unschön ansehe, ganz anders dagegen Valalta, hier war zumindest im Mai ein anderes Publikum als jetzt hier und jeder paßte sich dem Namen "Naturisten-Camp" an. Hier fühlte man sich wohl und passend angezogen, wenn man ausgezogen war. "Punta Eva" nimmt auch nur einen verschwindend geringen Teil des gesamten Platzes von Polari ein.

 

Es ist wieder heiß geworden, jetzt um 17:00. Man spricht übers Essen.

Peter und ich fahren in einen nahegelegenen kleinen Markt, der aber auch einen Metzger hat. Die Wolken sind verflogen und die Sonne brennt wieder unbarmherzig auf uns hernieder. Es ist doch eigentümlich, die Menschen sehnen sich nach Sonne und wenn sie denn die Sonne haben, dann bauen sie Sonnendächer auf oder kaufen sich extra Planen, die sie aufspannen um sich vor der Sonne zu schützen. Sie stöhnen unter der Hitze und verkriechen sich. Welch ein Widerspruch.

Nach dem Essen gehen wir an den Strand und setzen uns auf die glatten Steine, eine Isomatte bietet uns hier gute Dienste. Das Meer ist ruhig und die Sonne mittlerweile untergegangen. Ein leicht rötlicher Schein ist noch knapp über dem Horizont zu erkennen. Nachdem Rosi einen eigentümlichen Fisch beobachtet hat, der sogar Krabben verjagt, entschließen wir uns in dem nahegelegenen Restaurant auf der Terrasse noch ein Bier zu trinken. Peter bringt seinen Stuhl und die Isomatte zum Wohnwagen zurück und wir erwarten ihn. Das Restaurant wird von jungen Leuten bedient und es klappt ganz toll. Es wird finster, der Mond ist wieder von Wolken verdeckt. Als wir uns dann gegen 22:00 entschließen den Heimweg anzutreten, fängt es an zu regnen. Es ist wieder gewitterträchtig geworden und wir spannen noch eine Sturmschutzleine über unsere Markise. Das sanfte Regnen auf das Wohnwagendach läßt uns bald einschlafen.

 

04.07. Eine Fahrt nach Porec und zum Limski-Fjord.

Strahlender Sonnenschein, wie eben jeden Morgen. Wir frühstücken und machen uns fertig zur Fahrt nach Porec. Peter fährt. Da die Schnellstraße wenige Kilometer hinter Rovinj durch einen Unfall blockiert ist machen wir einen kleinen Umweg und besichtigen zunächst den Limski-Kanal von oben. Dann geht es weiter nach Porec. Es ist Markt, also zunächst ein Bummel an den vielen Ständen vorbei. Wir kennen die Altstadt nicht wieder, damals im Mai hatte man freien Blick auf die Häuser und Fassaden, heute ist alles schwarz von Menschen und man wird mehr durch die Gassen geschoben, als daß man freiwillig geht. Jeder Ober ist um das leibliche Wohl der Passanten bemüht und bittet sie zu sich herein. Wir kaufen uns ein Eis im Straßenverkauf eines Cafès. Der Eisverkäufer sprudelt über vor Witz und Raffinesse. Er nimmt zwei Eiswaffeltüten und steckt sie ineinander. Letztere füllt er mit Eis und reicht uns nun beide. Wir greifen zu der Tüte und erhaschen natürlich die leere. Er packt weiteres Eis auf das Eis in der Waffel, die er immer noch in Händen hält und gibt sie uns dann lächelnd. Mittlerweile gelangen wir an den Hafen und bummeln entlang der Kaimauer. Palmen, am unteren Teil des Stammes mit Blumen umrankt, zieren die Promenade. Man gönnt uns immer wieder etwas Gutes und bietet uns Schiffstouren, die wir aber dankend ablehnen, denn dieses Erlebnis haben wir ja schon hinter uns.

Zurück in den Gassen der Altstadt wollen wir einen Cappuccino trinken. Peter sieht an einem Gasthaus einen Herrn sitzen, der gebratenes Hackfleisch ißt, welches zusammengeklappt ist wie eine Pizza Calzione. Ihm läuft offensichtlich das Wasser im Munde zusammen, denn für ihn gibt es einen Cappuccino und eben dieses Gericht mit Pommes Frites. Rosi genehmigt sich einen griechischen Salat, vielleicht ist es aber auch ein kroatischer Salat auf griechische Art. Dann haben wir genug von den Besichtigungen und fahren über die Schnellstraße zurück nach Polari, auf der Rückfahrt entdecken wir doch noch ein Schild "Camping Polari", somit nehme ich die Behauptung zurück, daß der Weg nicht ausreichend beschildert ist. Auf der Hinfahrt, wir fuhren die gesamte Strecke über Landstraßen und durch die Dörfer, entdeckten wir wohl an die 8 Stände an der Straße, auf denen mindestens 1 oder gar 2 Spanferkel gegrillt wurden. Auch im Restaurant auf dem Campingplatz gibt es mindestens jeden 2. Tag Spanferkel vom Grill.

 

Jetzt ist es 17:45, wir haben geduscht und es ist Ruhe eingetreten. Heute Abend gibt es in dem  Restaurant „Giovanny“ Life-Music mit Tanz. Mittwochs und Samstags spielt eine 2-Mann-Kapelle. Gott sei Dank gibt es hier noch nicht die "Totale Animation", das wäre für mein Dafürhalten fürchterlich, es ist doch bedenklich, wenn die Menschen nichts mehr mit ihrer Freizeit anfangen können und berieselt werden müssen oder man sie auffordern muß das ein- oder andere zu tun.

Ich schaue aus dem Wohnzimmerfenster, der Himmel ist azurblau, kein Wölkchen trübt diesen Juliabend. Die Sonne neigt sich dem Horizont entgegen und die Schatten werden schon länger, die 27,5°C. erscheinen uns angenehm.

Um 19:00 gehen wir zum Restaurant am Strand. Rosi und Quicky essen Porchetta oder Spanferkel, wie es in Deutsch auf der Speisekarte steht. Der Preis 35 Kuna, Peter leistet sich Gulasch, auch das schaut sehr gut aus. Ich habe keinen Hunger und auch keinen Appetit und trinke nur ein Bier. Wir haben einen Platz gefunden am Rand der Terrasse und schauen auf das ruhige Meer und den Hafen. An den Inseln vorbei blickt man in die "Unendlichkeit" des Adriatischen Meeres. Um kurz nach 20:00 möchte Rosi noch einen kleinen Spaziergang machen. In Anbetracht meiner Unkenntnis schlage ich vor, daß Peter und ich dann schon einmal zu „Giovanny“ gehen, denn es könnte voll werden wegen der Life-Music. Jeder von uns bekommt ein bißchen Geld und Peter wird darauf hingewiesen, daß es 200 Kuna seien, die er bekommen hat. Die Damen trinken zunächst noch ihren Rotwein aus und kommen später nach. Die beiden Musiker spielen, soweit ich das beurteilen kann, gut. Peter schaut sehr interessiert zu, er ist ja auch vom Fach. Später wagt er auch ein Tänzchen. Die ewig wiederkehrende Frotzelei ums Tanzen ist auch heute wieder auf dem Tablett. Gegen Mitternacht gehen wir in der lauen Luft heim. Ich liege noch lange wach an diesem Abend.

 

 

05.07. Was wird heute anliegen?

Wir sind früh wach, dennoch liege ich bis 09:30 im Bett. Da wir nachts alle Fenster geschlossen halten ist es warm im Schlafzimmer. Später stelle ich fest, daß es schwül draußen ist. Gegen Mittag ziehen auch wieder Wolken auf, die u. U. ein Gewitter vermuten lassen. Rosi und Peter wollen am Strand entlang wandern in Richtung Pula. Es ist mir zu warm und ich lehne dankend ab. Quicky bleibt bei mir, ich weiß nur nicht, ob sie kein Interesse hat oder ob sie meinetwegen hier bleibt. Ich werde es auch wohl nicht heraus bekommen. In der Küche haben wir 26,7°C. aber es ist sehr angenehm im Schreibzimmer, denn der Wind heizt unseren Flaschenmühlen richtig ein und er weht angenehm durch unsere Zimmer. Es ist nämlich Mode hier auf dem Campingplatz aus Flaschen Windmühlen zu basteln, dabei wird der Boden der Flaschen als Windrad verarbeitet. Peter hat auch schon 3 Mühlen gebastelt und sich von mal zu mal in der Verarbeitung gesteigert. Eine schmückt auch unseren Wohnwagen. In nördlicher Richtung ist der Himmel immer noch azurblau, die Wolken stehen im südlichen Bereich. Quicky liegt auf ihrem Liegestuhl und stöbert in einer Zeitschrift.

Um kurz nach 13:00 sind Rosi und Peter schon wieder zurück. Sie haben den Campingplatz "Autocamp Vestar" ADAC-Führer 1999 Seite 985 HR120 besucht und waren von den Sanitäranlagen mehr angetan als von unseren auf Polari, selbe Seite HR115. Der ADAC-Führer spricht bei diesem Platz mit einem grünen Blatt als Symbol von umweltorientierter Betriebsführung. Nach meinen Erkenntnissen gibt es nur eine Stelle an der Müll sortiert wird. Ansonsten stehen Tonnen auf dem gesamten Platz verteilt, in die alles geworfen wird, von Plastikflaschen angefangen, falls sie nicht zu Windmühlen verarbeitet werden, bis hin zu Glas, Dosen und Resten von Speisen. Kann man "umweltorientierte Betriebsführung" auslegen wie "TÜV geprüft"? Denn das muß ja auch nicht heißen, daß die Prüfung bestanden wurde! Nun mag es allerdings sein, daß der ADAC-Campingführer 2001 andere Aussagen getroffen hat. Theoretisch könnte es auch sein, daß Arbeiter des Campingplatzes im Nachhinein den Müll sortieren, daß schließe ich aber praktisch aus.

Heute sind 14 Tage vergangen seit Erreichen der Toscana. Nur, wenn man diesen Bericht ließt weiß man, wo die Zeit geblieben ist. Wir wollen am Montag eventuell auf den Campingplatz bei Lienz, aber es erscheint uns dringend notwendig vorher anzurufen um festzustellen, ob noch Stellplätze zur Verfügung stehen. Auf den Platz Polari sind in den letzten Tagen viele neue Urlauber gekommen, aber es reist auch immer wieder jemand ab. Ich kann mir nicht vorstellen, daß dieser Platz je Camper abweisen muß, weil keine Stellplätze mehr zur Verfügung stehen. Auf der anderen Seite nehmen die Touristen von Jahr zu Jahr zu, so die Aussage einer Person am Platz. Es ist ja auch bedeutend günstiger als in Italien und die Speisen in den Restaurants sind überaus gut, reichlich und preiswert. Die Restaurants sind sauber und jedes einzelne buhlt um die Touristen. Sie können noch eine Menge Touristen verkraften, man stellt aber durchaus fest, daß einige wenige gut besetzt sind und viele andere noch sehr  viel  Aufnahmekapazität haben. Zumindest ist das der Stand am 05.07.2001.

Es gibt Cappuccino, diese Witterung ist eigenartig hier. Der Wind nimmt in Böen zu und die Wolken lösen sich auf, sobald sie näher zum Meer kommen.

 

Wir verbringen den Nachmittag mit "Urlaub" und plötzlich bricht Hektik aus. Der Hunger bricht durch. Wir ziehen uns an und fahren zu Kazun. Um kurz nach 18:00 essen wir Pizza mit viel Knoblauch und einer extra Portion Peperoni. Wir lassen uns viel Zeit, es ist gemütlich hier. Nach ca. 1 Stunde ist der Garten und das Restaurant nahezu voll besetzt. Ich habe den Eindruck der Ober freut sich jedes Mal, wenn er uns sieht. Anschließend machen wir einen Bummel durch Rovinj mit einer Besichtigung der Kirche. Wir bummeln zum Hafen runter durch die engen Gäßchen und wollen dann bei Piero ein Bier trinken, so, wie wir es schon häufiger getan haben. Man verweist uns aber an die Tische vom nächsten Wirt, dort kann man etwas trinken aber eben nichts essen. Piero will wohl die Tische frei halten für Gäste, die etwas essen. Also trinken wir unser Bier ein paar Tische weiter, aber die Entwicklung ist schon interessant. Wir sitzen lange und schauen auf die Menschen, die zu hunderten vorbei flanieren und auf den Hafen und die Kirche, die nach einiger Zeit angestrahlt wird. In geringer Entfernung zieht ein größerer Passagierdampfer vorüber, ich vermute schon, daß er in den Hafen einläuft, aber das täuscht dann doch. Es ist wohl gegen 21:45, als wir den Heimweg antreten. Ich trinke noch ein Gläschen Wein mit draußen, wir sitzen in Shorts und oben ohne, jedenfalls die Männer. Es ist immer noch lau an diesem Abend. Ich schlafe schnell ein und stehe erst gegen 10:30 wieder auf.

 

06.07. Was wird heute anliegen ?

Es ist heute wieder heiß. Gott sei Dank weht ein mittlerer Wind. Dennoch ziehe ich es vor in meinem Schreibzimmer zu sitzen, nachdem wir eine Palette Wasser geholt haben. Wir haben hier 28,1°C. Peter und Rosi sind soeben losgegangen den Strand entlang in Richtung Rovinj. Wir wollen Sie an unserem "Römischen Cafe" treffen und dann mit ihnen den restlichen Teil des Parkes bewandern. Dann kaufen wir ein, denn heute wird noch einmal gegrillt. Mir ist etwas mulmig, wenn ich daran denke, daß wir nur noch 2 Tage hier sein sollen. Wie wird das Wetter im Bereich Lienz sein? Auf der anderen Seite ist uns hier alles bekannt und es ist eben doch sehr warm. Also werden wir uns am Montag in Bewegung setzen in Richtung Austria. Dann wird es bald vorbei sein mit dem diesjährigen Campen und es gilt wieder einmal zu warten was uns das nächste Jahr bringen wird. Ich werde im April in den Vorruhestand gehen und was dann sein wird, das steht noch in den Sternen. Ich werde mir etwas suchen was mit Camping zu tun hat. Schnell verwerfe ich diese Gedanken, warum jetzt an 2002 denken. Wir sind in Istrien, die Sonne scheint und im Moment haben wir keine Sorgen außer was es heute zum Essen gibt, wenn man denn dieses als Sorgen überhaupt bezeichnen kann. Kann man?

Um 13:50 sind wir am Römischen Cafe, Rosi und Peter haben sich eine kleine Mahlzeit kommen lassen und lassen es sich gut gehen. Wir setzen unsere Parkwanderung fort und kommen nach ca. 45 Minuten wieder bei unserem Auto an. Wir kaufen ein und dann beginnt die Vorbereitung zum Abendessen. Salat, Brot mit Salz und Olivenöl, Raznici, Hackfleisch mit Schafskäse und gegrilltes Schweinefleisch sowie Grillwürstchen, die wir aber in den Kühlschrank zurück legen. Wir schaffen sie heute nicht mehr. Anschließend wird Wodka und Cynar serviert, das tut aber auch Not. Gegen 20:00 machen Peter und Rosi ihren Abendspaziergang. Wir bleiben am Wohnwagen auf unserer Terrasse und lesen oder lassen es uns einfach gut gehen. Der Himmel war den ganzen Tag verhangen und wir haben vermutet, daß es mindestens heute wohl ein Gewitter geben würde, aber dieses Grau verschwindet und die Sonne kommt sogar noch ein wenig durch. Wir sind vollgefr...... und hängen in unseren Liegestühlen. Es ist immer noch sehr warm, ja, es ist sogar wärmer geworden gegen Abend, denn der Wind hat sich gelegt und somit ist der Kühleffekt weg. Wir haben noch 2 Tage auf Polari, dann geht es wieder gen Norden. In der Bildzeitung lesen wir, daß Hannelore Kohl, die Gattin des ehemaligen Bundeskanzlers Dr. Kohl, freiwillig aus dem Leben schied. Sie muß sehr gelitten haben, was auch immer andere Hintergründe zusätzlich waren, die sie zu diesem Schritt veranlaßt hat. Wir haben kein Recht dieses zu verurteilen. Die Bildzeitung schreibt allerdings die Gattin des Bundeskanzlers der Wiedervereinigung, diese Meinung teile ich nun ganz und gar nicht. Dr. Kohl war Bundeskanzler, als sich die Wiedervereinigung ereignete, berühmte Männer vor ihm haben dieses langfristig in die Wege geleitet und die Bevölkerung hat das Ihre getan, nicht zu vegessen Herr Gorbatschow, die Amerikaner u. a., die zu diesem Zeitpunkt das Sagen hatten im Ausland. Herr Dr. Kohl ist wohl nur am Rande erwähnenswert. Dieses Thema ist unerschöpflich und einige dahingeworfene Gedanken machen da keinen Sinn.

Also zurück nach Camping Polari, denn dort befinden wir uns im Moment noch und dort machen wir Urlaub. Wir haben um 21:45 immer noch 26,5°C. im Wohnwagen. Die Sonne geht rot unter und verkündet wieder einen schönen oder heißen Tag. Ich trinke ein Döschen Ozujsko-Bier, welches Peter mir überlassen hat. In der Ferne ist dumpfes Dröhnen von eventueller "Musik" zu hören, es ist gleichmäßig und monoton und nicht schön. Noch 2 Tage, was werden sie uns bringen? Bald werden wir es wissen. Der Himmel über dem Pinienwald ist leicht rötlich gefärbt. Der Besuch bei unseren Nachbarn, über die Straße aus LJ. ..., ist auch wieder weg. Es wäre ruhig auf diesem Platz, wenn nicht einige Menschen wieder zurück gehen würden in die Zeit, in der man Meldungen durch Trommeln übermittelt hätte, wobei das, so glaube ich zumindest, harmlos wäre gegenüber diesem monotonen Bumpern einer Musikanlage in der Ferne, es ist mehr als störend.

 

07.07.? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? ? 

 Wir stehen kurz nach 09:00 auf. Der Wind dreht unsere Windflasche. Es ist heiß. Wir frühstücken, es gibt gekochte Eier, die Peter gekocht hat. Nach einer Weile dann beginnt Peter hier und dort etwas wegzuräumen. Er muß heute umziehen, weil sein Platz ab heute reserviert ist. Alles geht aber sehr schnell und in einer halben Stunde können wir wieder Urlaub machen. Im Wagen haben wir schon wieder 28,5°C. Peter und Rosi gehen schwimmen, ich setze mich ins Schreibzimmer. Der Platz, auf dem Peter gestanden hat, ist noch nicht kalt und schon kommen die Herrschaften, die diesen Platz gemietet haben. Nun ist unser Blick durch die Rückseite eines Wohnwagens getrübt und die Seitenansicht eines Vorzeltes. Es ist eben Hauptsaison. Ich lege mich ein wenig aufs Bett und schlafe bei zärtlicher Musik ein. Jetzt ist es 13:30, der Wind hat noch etwas zugenommen, aber er trifft auf die Breitseite unseres Wohnwagens, somit erreicht uns eben nur immer ein leichtes Lüftchen. Es ist keine Wolke am Himmel. In der Sonne kann man es nicht aushalten. Wir setzten uns in den Schatten und lassen es uns mal wieder gut gehen. Eigentlich haben wir die letzten 2 Wochen nichts anderes getan.  Wir grillen unseren Würstchen, die wir gestern gekauft haben und nicht mehr essen wollten. Quicky schneidet Tomaten auf und Rosi hat aus den übrig gebliebenen Kartoffeln und Gurken einen Salat gemixt. Dazu trinken wir eine Flasche Vino rosso. Jetzt um 14:00 sind Quicky und Peter wieder zum Baden gegangen. Rosi liest und ich sitze im Schreibzimmer. Wir haben 29,2°C. hier und wir sind zu dem Entschluß gekommen, daß jetzt die Jahreszeit anbricht in der es hier zu heiß ist. Ich tröste mich auch ein wenig mit dem Gedanken, vielleicht hilft es mir am Montag etwas leichter  die Zelte abzubrechen und wieder in Richtung Haar zu fahren.

 

Ich war mit Peter in Rovinj, er hat Geld geholt und ich habe 78.000 Lit. eingetauscht gegen HRK und habe bekommen 288,60 HRK.=78,--DM

Im Mai habe ich an der Reception in VALALTA einen Scheck über einen ungefähren Betrag von DM 220,-- in EURO ausgeschrieben und die RAIBA in Haar hat mir für den Scheck 15,-- DM Gebühren berechnet.!!!!!!!!

 

Als wir an der Reception vorbei kamen standen 15 Wohnmobile bzw. Gespanne auf dem Parkplatz, die wohl um Einlaß baten. Es ist auffallend, daß sehr viele Italiener dieses Land besuchen.

Jetzt, um 18:00, machen wir uns langsam fertig nach Giovanni zu gehen um zu essen und um noch einmal der Life-Music zu lauschen.

Der Abend überdauerte wieder die 24:00-Marke.

 

08.07. Der letzte Tag auf Camping-Polari.

Nach dem Frühstück, es ist heiß, fahren wir nach Rovinj. Vorher bezahlen wir aber schon und melden uns auch ab. An der Rezeption gibt es ein kleines Problem, weil Peter sein Ausweis noch unter der alten Platznummer liegt. Nebenbei erwähnt die nette Dame am Schalter: „Sie hätten den Platz gar nicht zu wechseln brauchen, denn diejenigen, die den Platz reserviert hatten sind gar nicht gekommen.“ Das hätte auch eher kommen können, oder?

Wir kaufen für Püppie Schwimmflossen und Schnorchel sowie eine Taucherbrille für 65,--DM.

Dann werden wunderschöne handgefertigte Kerzen gekauft und anschließend wechseln wir noch 50,-- DM ein in HRK. Der Kurs heute ist 3,63. Wir bekommen 183 HRK. Dann essen wir je einen Kirscheisbecher am Hafen unter den großen blauen Schirmen, der uns vorzüglich mundet. Auch dieser Ober erkennt uns wieder und wir scherzen ein wenig.

Beim Auto müssen wir zunächst die Türen öffnen und den Wind durchziehen lassen, es ist eine Hitze wie im Hochofen. Wir fahren heim und halten uns im Schatten auf. Es ist heute noch heißer, als die Tage zuvor. Der Campingplatz bricht aus allen Nähten. Jetzt macht es keinen Spaß mehr bei dieser Vollheit. Ich habe vorhin in Austria angerufen und gefragt ob noch Stellplätze vorhanden sind auf dem Amlacher Hof und man bestätigte mir dieses. Also werden wir morgen zum Dolomiten-Camping fahren. Ich bin jetzt schon gar nicht mehr so traurig, denn diese Situation gefällt mir ganz und gar nicht mehr. Vorhin sagte auch schon jemand, daß nun um diese Zeit geklaut würde oder es wäre auch schon gestohlen worden. Nun, es würde mich nicht wundern, daß bei dieser enormen Menschenansammlung einige da wären, die versuchten an Fahrräder oder Wertgegenstände anderer zu kommen. Zumindest soll es auch im vergangenen Jahr so gewesen sein. Wir haben dieses in Nizza und anderen Ländern ja schon zu genüge erlebt.

Quicky und Peter sind wieder da. Das Wasser in der Bucht hat ca. 26°C. Es soll sich ein leichter Film auf der Wasseroberfläche befinden, der wohl u. a. auch vom Öl der eingeölten „Leiber“ kommen könnte. Ca. 50 m vom Strand entfernt ist eine Schwimmkette befestigt, als Grenze für Schwimmer, so könnte es sein. Mittlerweile schwimmt auch sehr viel Gras sowie Papier und Plastik an der Oberfläche, alles Resultate von großen Menschenansammlungen. Der Mensch verschandelt eben doch sehr viel, wenn er in großer Anzahl auftritt. Die Schattenplätze sind auch alle belegt, wie könnte es auch anders sein. Nein, zu dieser Jahreszeit ist es genug. Vor einigen Jahren mußten wir ja auch während der Hauptreisezeit reisen, weil Jhonny und Schlumpf zu Schule gingen. Zum damaligen Zeitpunkt haben wir es auch nicht so sehr bemerkt, wie voll es überall war. Jetzt, wo wir überwiegend im Mai und Juni oder auch im September reisen, stellen wir fest, wie angenehm es dann auf den Campingplätzen ist, und nicht nur dort. Ich bin wirklich gespannt, was uns in Austria erwartet. Ich werde es Euch wissen lassen.

Wir wollen noch einmal zum Essen gehen, da es  im "Restaurant Polari" am Strand eben sehr günstig und schmackhaft ist. Die Mädel sind sehr flink und auch freundlich. Giovanni, direkt hier auf dem Campingplatz, ist nicht so schön gelegen und auch die Speisekarte gefällt uns nicht so gut. Es läßt manchmal etwas an Professionalität fehlen.

Kurz nach 19:00 sitzen wir auf der Terrasse von dem Restaurant Polari und lassen es uns schmecken. Wir schauen noch einmal aufs Meer, so, als ob wir es im Gedächtnis fotographisch festhalten wollen. Die Sonne geht rot unter hinter dem Pinienwald und langsam legt sich eine beruhigende Dunkelheit, in der man aber alles erkennen kann, über die Landschaft und den Hafen und das Meer.

Wir gehen zurück und trinken bei Peter unterm Sonnensegel noch ein Gläschen Wein. Ich versuche um 22:00 ins Bett zugehen, aber es ist sehr warm und es ist eigentlich schade um jede Minute, die man hier draußen nicht verbringt. Da wir aber um 07:00 aufstehen wollen entschließe ich mich dann doch kurz nach 22:30 und schlafe auch schnell ein bei dezenter Musik.

 

09.07. Auf zu neuen  Zielen.

Wir werden um kurz vor 07:00 durch den Wecker in unserem Handy brutal geweckt. Der Himmel ist total wolkenverhangen, auch als wir die Toskana verließen weinte der Himmel. Uns soll es recht sein. Wir bekommen sehr viel Hilfe, als wir unseren Wohnwagen umdrehen, selbst "unser neuer Italiener" legt mit Hand an. Schade, denke ich, daß man sich nicht besser unterhalten kann. Ich kann mich gerade bei ihm bedanken und ihm alles Gute wünschen, dann sind meine Kenntnisse erschöpft. Trucker Willi kommt auch noch aus seinem Wohnmobil und sagt, er wolle gerade sein Sonnensegel abbauen und uns damit zum Abschied winken. Wir verabschieden uns von allen sehr herzlich.

Um 08:00 sitzen wir im Auto und verlassen Camping Polari in Richtung Norden. Km-Stand 79.756.

Wir sind noch nicht lange unterwegs, wohl eine halbe Stunde, da beginnt es langsam zu tröpfeln. Je weiter wir nach Norden kommen, desto nasser ist die Straße, hier hat es also schon richtig geregnet. Also, es gibt ihn doch noch, den Regen. Von unserer damaligen Bekannten von Val Alta wurden wir informiert über die Straßenverhältnisse und die Rutschbarkeit auf der Straße dieser ersten Strecke. Es stimmt, die Straße bzw. der Asphalt ist extrem rutschig auf dem Wege nach Buje, dies sollte man unbedingt allen mitteilen, die hier runter fahren.

09:50 wir erreichen Koper, Km-Stand 79840. Wir haben noch nicht gefrühstückt, wir warten noch auf einen schönen Rastplatz.

 

Wir erreichen die Slovenisch-Croatische Grenze um 10:00 Km-Stand: 79852

Wir kaufen im Dutyfree "Kompas" ein

Um 10:20 geht es weiter in Richtung Trieste. Wir sind wieder in Italien. Kurz hinter der Ausfahrt Sistiana, um 10:55 frühstücken wir dann mehr schnell als gemütlich, denn diese Raststation lädt nun wirklich nicht zum Verweilen ein. Die schönen Rastplätze kommen dann anschließend. Um 11:15 sind wir wieder on the road.

11:23 wir erreichen die Mautstation und ziehen ein Ticket. Km-Stand 79.897

Vor uns tauchen wieder die Berge auf, die sich, so scheint es, nach rechts und links auftun um uns zu empfangen. Wir sind in Höhe der Ausfahrt Gemona-Osoppo. Es ist 12:10, Km-Stand 79.967.

Wir erreichen die Mautstelle kurz vor Tarvisio Km-Stand 80.027 um 12:48.

Wir zahlen 17.500 Lit. Man überprüfte genau die 10.000 Lit. Scheine auf Echtheit.

Wir zahlten also 17.500 Lit. für 130 Km Autobahn. Das sind 134,616 Lit. für den Kilometer. Das sind ca. 14 Pfg. pro Km.

Um 12:53 erreichen wir Tarvisio bei Km-Stand 80.030. Dicke Wolken begleiten uns, der Himmel ist mehr grau als blau. Um 13:02 kaufen wir wieder eine Vignette für die Autobahn in Austria. Wir hatten bisher einen Schnitt von 52 Km/h bei Einberechnung von Pausen wie Tanken, Frühstück, Kompas-Einkauf und unter der Berücksichtigung, daß wir ja die ersten ca. 120 Km nur sehr langsam voran kamen, die Geschwindigkeit lag auf dieser Strecke zwischen 30 bis 60 Km/h, weil ein langsameres Fahrzeug hier nicht überholt werden kann, wenn man einen Wohnwagen zieht. Wenn man die Pausen abzieht, dann kommen wir auf gut 70 Km/h pro Stunde.

Peter verläßt uns bei Km-Stand 80.075 um 13:25 bei der Ausfahrt Feldkirchen/Ossiacher See. Um 13:50 erreichen wir Knoten Milstätter See bei Km Stand 80.110. Bei Km. 80.116 lassen wir die Autobahn hinter uns, denn weiter führt sie hier nicht. Wir fahren durch Lendorf und treffen auf eine Straße, die wir aus der ADAC-Karte als größer vermutet hatten. Auch der Belag läßt oft zu wünschen übrig. Erst im letzten Drittel wird sie breiter und ist gut befahrbar.

Gef. Km von Istrien bis Amlach 431 Km.

Nach einer etwas abenteuerlichen Suche erreichen wir Dolomiten-Camping Amlacher Hof um 15:20. Km-Stand 80.187. Es war schwer zu finden, da wir nur den ADAC-Campingführer von 1999 hatten. Eine Beschilderung ist noch nicht vorhanden, da in Österreich der Verwaltungsweg so lang ist um die Genehmigung zum Anbringen der Hinweisschilder zu bekommen, teilt man uns mit. Dieses kenne ich von irgendwo her. Das Restaurant erfüllt in keinster Weise unsere Erwartungen. Auf meine Frage hin, ob die Gaststube geöffnet ist wird mir  gesagt, daß sie bei schönem Wetter nur die kleine Terrasse geöffnet haben. Wir trinken dort später ein Bier, das junge Mädel als Bedienung scheint sehr neu zu sein im Betrieb, auf meine Frage hin ob ich noch im Moment mit DM bezahlen könne fragt sie einen jungen Mann, der hier wohl das Sagen hat, und dann wird es genehmigt. Die Reception ist als solche nicht erkennbar, es herrscht ein derartiges Durcheinander, daß man meint die Herrschaften seien eben gerade vom Möbelwagen gestiegen. Der Flur zwischen Reception und Gaststube auf der rechten Seite steht auch voll mit Utensilien. Uns wird der Platz gezeigt, die Ein- und Ausfahrten sind sehr eng und zunächst müssen 2 Fahrzeuge weggefahren werden, sonst wäre hier kein Durchkommen, Gott sei Dank bin ich nicht ängstlich. Wenn man den Schlüssel für die elektronische Schranke bedienen will, dann muß man sehr nahe an die Schranke fahren um an den Schlüssel zu kommen. In diesem Fall wird aber die Verbindung vom Pfosten, in dem der Schlüssel steckt bis hin zum Empfangskasten, unterbrochen und die Schranke öffnet sich nicht. Also ein wenig zurück mit dem Gespann und aussteigen, den Schlüssel eindrücken und dann öffnet sich die Schranke, hoffentlich bleibt sie so lange oben, bis ich komplett durchgefahren bin. Sie bleibt oben. Wir stellen uns auf Platz 51 und melden uns dann an. Wir bekommen, was ich als sehr angenehm empfinde, zugleich eine Empfangsmappe mit sehr vielen Informationen, somit ist dieser Nachmittag schon gerettet. Wir finden aber keinen Prospekt, der uns sagt, wie hoch welche Gebühren liegen. Als wir einen derartigen Prospekt später  holen wollen ist nur ein kleiner Bub da, der uns mitteilt, daß wir später noch einmal kommen mögen. Der kleine Laden ist um diese Zeit geschlossen. Er öffnet noch einmal von 18:00 bis 20:00, außer Limo ist nicht viel zu sehen; man bekommt aber in der Früh Semmeln und Brot und andere notwendige Lebensmittel, so sagt man uns. Insgesamt gesehen macht alles einen noch etwas provisorischen Eindruck und wenig professionell, aber das heißt ja nicht, daß es nicht noch kommen kann; nur bezahlt wird schon bezogen auf Perfektheit und Professionalität. Ein Junger Mann,  wohl der Boss, erklärt uns ausführlich den Weg nach Lienz und gibt auch sonst auf Fragen hin ausführliche Auskünfte. Er erklärt mir den Weg zunächst wie ich Lienz mit dem  Fahrrad erreiche, als ich ihm sage, daß wir kein Fahrrad haben, sagt er mir, das könne ich aber bei ihm leihen; also auch ein Fahrradverleih neben einem Tennisplatz und Minigolfanlage sind vorhanden. Wir entscheiden uns für den oberen Teil des Platzes, gleich neben einer Reithalle. Ca. ein Dutzend Pferde schauen aus den Ställen und begrüßen uns wiehernd, oder meinen sie uns gar nicht? Ab und an schlagen sie auch mit den Hufen gegen die Türen, daß man meint es gäbe ein mittelschweres Gewitter. Nun bin ich ein Pferdenarr und was immer sie anstellen, es stört mich nicht.

Vom Platz auf der oberen Hälfte, auf dem wir stehen, schauen wir auf den etwas verwaschen aussehenden "Amlacher Hof", der bestimmt auf einem Foto gut ausschaut, "Amlacher Hof" ist fast völlig weggewaschen, hier kann man übrigens Zimmer mieten. Gewisse Stellen am Gebäude hat man schon neu verputzt, alles Weitere kommt später, jetzt müssen zunächst mal Gelder eingenommen werden. Das Prunkstück sind dann im "Keller" dieses Gebäudes die Sanitäranlagen. Es ist alles sehr neu und dezent gefliest, es macht alles einen sehr freundlichen Eindruck. Überall Bewegungsmelder, auch Mietkabinen sind vorhanden. Allerdings hier benötigt man für nahezu alles entsprechende Münzen, auch fürs Duschen. Da hätten wir in Polari viel Geld zusätzlich ausgeben müssen. Eine Münze kostet 10 ATS. Ein Wechselautomat ist, wenn man die Treppe hinunter kommt, nicht zu übersehen. Einige Kabinen sind noch nicht geöffnet, es stehen ja auch nur 7 Zelte und Wohnwagen auf den Stellplätzen. Auch hier sind noch nicht alle Wasserleitungen vorhanden, mit Sicherheit wird auch nicht jeder Stellplatz eine Wasserleitung bekommen. Egoistisch gedacht: wir haben ja einen Anschluß.

Vom Platz aus kann man sogleich Wanderungen beginnen. Der Tristacher See mit Strandbad ist nur 5 Km von Lienz entfernt und ca. 3 Km vom Campingplatz. Sehr interessant scheint der Wasserschaupfad Galitzenklamm zu sein.

Am Abend fahren wir nach Lienz und gehen ins dortige Brauhaus zum Essen. Ich bekomme Tiroler Gröstl mit Spiegelei, sunny side up, und bin auch nach dem Essen noch sehr begeistert. Es hat 90 ATS gekostet. Quicky ißt Hirschragout für 105 ATS und ist auch begeistert. Das Bier hat ganz ausgezeichnet geschmeckt, ich weiß gar nicht was besser war, das Bier oder das Gröstl. Ich sollte es noch einmal probieren. Dazu wird es aber nicht mehr kommen.

 

10.07. Gewitter - Regen - Sonne, wir erholen uns - wovon nur?

Quicky steht plötzlich um 09:30 auf. Um 10:00 schließt der Laden. Peter ist nicht mehr da, der uns Semmeln holt. Ich koche Kaffee und beantworte eine SMS von Peter. Die Nacht hat es gewittert und geregnet, es war Gott sei Dank nicht sehr nahe, dennoch waren wir auf und haben die Situation fachmännisch analysiert. In der Früh war es noch stark bewölkt, dann traten die Wolken immer mehr zurück und es wurde warm aber erträglich. Jetzt um kurz vor 14:00 tröpfelt es immer wieder. Keine 100 m von uns entfernt baut jemand eine Garage und der Betonmischer läuft schon seit einer halben Stunde und bei der Garage steht erst eine Wand. Quicky liest aus der Zeitung vor -Die Camper-. Gepanschtes Olivenöl soll in Deutschland eingeführt worden sein.  "Bundeskanzler Schröder will Kinderschänder lebenslänglich hinter Gitter bringen." Es würde mich interessieren wie ein "Grüner Politiker" dächte, wenn von ihm z. B. eine Tochter entführt, erschlagen und verbrannt würde. Ich hoffe es kommt nie vor. Sie sollten sich wirklich mit anderen Dingen befassen als mit Politik, vielleicht gibt es ja etwas, was sie können, denn jeder Mensch hat Talente, sie müssen nur entdeckt werden.

Zurück zum Camping. Es ist 14:45, die Sonne hat sich wieder durchgesetzt, allerdings stehen die Wolken in Lauerposition. Quicky möchte noch ein wenig "Braun" auflegen. Ich habe mein Schreibzimmer nach draußen verlegt. Es läßt sich gut schreiben beim Anblick der Berge ringsum.  Wenn man die Augen schließt und man träumt am Meer zu sein, dann könnte das Geräusch dieser Betonmischmaschine rauschendes Wasser sein.

Es ist 16:00 geworden. die Wolken haben wieder die Oberhand gewonnen, aber man kann immer noch draußen sitzen in Shorts. Wir studieren Prospekte und planen, was man unternehmen könnte. Zumindest werden wir mal zur Lucknerhütte gehen und durch die Galitzenklamm wandern, dies ist ein angelegter Wasserschaupfad vorbei an rauschenden Wasserfällen, als weiteres Ziel gilt die  kleine Wallfahrtskirche St. Ulrich in Lavant mit den Resten einer frühchristlichen Bischofskirche innerhalb einer spätantiken Fliehburg.

St. Ulrich besichtigen wir noch heute. Wir fahren durch das Dolomitendorf Tristach, auch hier einladende Gastwirtschaften. Das Dorf ist sehr hell und ordentlich und lädt zum Verweilen ein. Wir aber fahren weiter über schmale Straßen bis wir, wir haben uns ganz kurz dazu entschlossen, nach rechts abbiegen zum Tristacher See. Hier ist nämlich auch ein Campingplatz, den wir besichtigen. Wir wandern am Campingplatz vorbei und kommen nach wenigen Minuten zum Strandbad. Hier finden wir Natur pur vor. Das Strandbad lassen wir links liegen und gehen am See entlang, bis wir wieder zu einem Parkplatz gelangen, der zum Tristacher Parkhotel gehört. Dies ist eine Hotelanlage, direkt am gleichnamigen See und wundervoll in die Natur eingebaut. Es liegt direkt unterhalb eines Felsens. Fußgänger dürfen durch einen Teil der äußeren Hotelanlage gehen um so den See zu umrunden. Auf der rechten Seite, auch zum Hotel gehörend, eine riesige Parkanlage mit grünem Rasen, durch die Anlage fließt ein Bächlein, welches man über eine Brücke überschreiten kann. Im hinteren Teil des Parks platscht ein großer Springbrunnen. Alles sieht sehr sauber und ordentlich aus. Allerdings ist auch bei diesem schönen Wetter kaum jemand hier, zumindest ist niemand draußen. Eine Art Wintergarten schließt sich am Hotel an und steht ein wenig über zum Wasser hin. Wir setzen unseren Weg fort und umrunden den See weiter bis wir wieder zum Campingplatz kommen. Er ist wunderbar naturbelassen, ohne parzellierte Stellplätze, er stört überhaupt nicht in dieser wundervollen Natur. Auch hier sind noch etliche Stellplätze frei.

 

Am Kopf des Sees oberhalb des Campingplatzes "Seewiese" steht ein sehr schönes Haus mit einem Biergarten zum See hin. Wir trinken etwas und können den Blick nicht von dieser Natur lassen. Wir lassen den Blick schweifen über die Zelte und Wohnwagen und über den See hin bis zum Parkhotel und dann weiter hinauf bis auf die Berggipfel. Hinter uns und hinter dem Haus erheben sich bizarr die Felsen, ein Teil der Dolomiten. Noch erstrahlen sie im hellen Sonnenlicht, hier im Biergarten dagegen ist es schattig und sehr angenehm. Quicky wirft einen Blick in das Restaurant und erblickt einen sehr gemütlichen Gastraum im dunklen Holz gehalten mit sehr rustikalen Möbeln und Wandschmuck. Wir verweilen lange hier bis wir wieder aufbrechen um nun noch St. Ulrich anzuschauen.

Es ist ein kleines Kirchlein am Hang eines Berges stehend, den Platz kann man mit dem Auto erreichen, somit gehen wir auch nicht zu Fuß. Wir parken und Quicky macht sich schon Gedanken, wie wir wohl den Wagen wenden können. Zunächst einmal besichtigen wir aber dieses kleine Kirchlein von innen. Es erscheint uns ein wenig überladen zu sein mit Fresken und Figuren, sehr vieles in Gold gehalten. Oberhalb dieser Kirche entdecken wir noch ein wesentlich älteres Kirchlein, welches man allerdings mit Gerüsten umbaut hat. Der Außenanstrich ist schon getan und innen stehen leider dutzende von Farbeimern, es wird alles restauriert, nur ein wesentlich schlichterer Altar als in dem neueren Kirchlein erstrahlt in einem gewissen Glanz. Wir stehen anmutig eine Zeit still vor diesem Altar, dann senkt sich langsam die Dunkelheit ins Tal und wir treten den Heimweg an. Ich fahre noch ein wenig höher hinauf um zu drehen nicht ohne einen spitzen Schrei von der Seite zu bekommen: "Aber doch nicht noch höher." In spitzen Kehren geht es wieder ins Tal. Wir sitzen noch einige Zeit vorm Wohnwagen und beobachten wie es dunkler und dunkler wird über Lienz und den Bergen. Dann kommt starker Wind auf, der Regen mitbringt. Der Wohnwagen erzittert in seinen Grundfesten. Wir werden gezwungen uns ins "Wohnzimmer" zu setzen. Vor dort schauen wir zu wie das Gewitter in großer Entfernung hinter den Bergen vorbei zieht. Im Wohnwagen haben wir um 21:00 noch 24°C.,draußen sind es nur noch 19°C. Gegen 22:00 gehen wir zu Bett.

 

11.07. Galitzenklamm.

Wir frühstücken unter strahlend blauem Himmel. Ich habe mir gestern noch einen Sonnenbrand geholt und suche somit den Schatten auf. Wir beraten währenddessen, was wir denn heute machen wollen. Zur Wahl steht Lucknerhaus in Richtung Groß Glockner oder Wasserschaupfad Galitzenklamm. Wir entscheiden uns für die Galitzenklamm. Das Auto bleibt auf dem Campingplatz und wir wandern durch Amlach und an Leisach vorbei immer durch den Wald bis zum Fuße der Klamm. Es ist angenehm kühl unterwegs. Wir zahlen 35 ATS pro Person an der Kasse der Klamm und bekommen jeder einen grünen Helm, wie ihn Bauarbeiter tragen und dann geht es auf gut gesicherten Wegen nach oben in Richtung Felswand. Unter uns, immer kleiner werdend der reißende Gebirgsbach, der oben aus dem Felsen fällt, wie wir unschwer erkennen können. Als wir die oben an die Felswand "geklebten" Holzsteige erkennen überlegen wir noch einmal kurz, ob wir unseren Weg fortsetzen sollen. Aber warum sollen sie gerade jetzt nicht halten. Wir steigen weiter nach oben. Oben, gleich links um die Felswand herum, überqueren wir noch eine Schlucht und landen dann auf einer kleinen Plattform. Von hier hätte man einen schönen Blick auf den Wasserfall und die Schlucht, wenn man hinunter schauen könnte. Ich riskiere nur einen einzigen Blick um dann wieder abzusteigen. Man hat von hier einen wunderschönen Blick über die Schlucht hinweg auf die benachbarten Berge. Das ganze Unterfangen hat nicht so lange gedauert, wie wir uns das vorgestellt haben. Wir wandern noch ca. 1/2 Stunde entlang der Drau um dann wieder umzukehren. Gegen 15:00 kommen wir zum ersten Gasthaus in Amlach mit einem gemütlichen Biergarten. Wir kehren ein und trinken je 2 Radler und 2 Bier um dann etwas fußlahm nach ca. 4 Stunden wieder an unserem Knaus zu sein. Nach einer halben Stunde sonnen haben wir die Nase voll und Quicky badet im Minipool, anschließend duschen wir. Es ist schnell 17:30 geworden und wir fahren noch nach Lienz um einige Getränke zu kaufen.

Dann ziehen wieder dicke Wolken auf. Es ist sehr lau draußen aber die dicken Wolken kommen unbarmherzig näher, der Wind bleibt warm, er läßt unsere Fahnen draußen regelrecht knallen, aber es fängt an zu tröpfeln und wir müssen wieder das "Wohnzimmer" aufsuchen. Um 18:30 hatten wir im Wohnwagen noch 28°C. Jetzt um hat es sich draußen auf 19°C abgekühlt, aber hier in unserer Behausung sind es immer noch 24°C. Es ist auch hier drinnen mal ganz gemütlich. Wir haben das Radio eingeschalten und den Sender von Radio Kärnten gewechselt auf Radio Osttirol, denn es interessiert uns doch wie morgen das Wetter werden wird. Manchmal haben die Wetterfrösche ja Glück. Hier in Österreich habe ich den Eindruck, daß sie oft "ins Schwarze" treffen. Morgen wollen wir nun die Lucknerhütte aufsuchen. Ich freu mich schon darauf, denn man kann ein ganzes Stück mit dem Auto fahren. Angeblich ist es dann ein Fußweg von gut einer Stunde mit einem Höhenunterschied von gut 200 m.

Der Regen wird heftiger, die Gewitter bleiben aus, darüber schlafen wir ein.

 

12.07. Nebel, Nebel und Regen.

Als wir um 08:30 die Rollos hoch lassen sehen wir nahezu nichts. Die Berge, der Reitstall und auch der Amlacher Hof, alles im Nebel. Wir haben 19°C und ich decke den Tisch draußen, als alles gerichtet ist beginnt es zu tröpfeln und dann zu regnen. Radio Osttirol gibt einen Wetterbericht durch, mit dem man nichts anfangen kann. "Die Felbertauernnordseite ist naß und die Südseite trocken, in Lienz regnet es," das sehen wir selbst. "Im laufe des Tages kommt die Sonne in einigen Landesteilen durch und die Temperaturen steigen auf bis zu 26°C." Wir sitzen im Wohnzimmer und lesen, dabei reden wir auch übers Heimfahren, es läßt sich nun mal nicht vermeiden. Mittlerweile ist es 10:30. Die Mädel, die die Pferde betreuen, sind sehr fleißig. Sie stört weder Regen noch Nebel. Sie misten die Boxen aus und bringen neues Futter. Es ist eine schöne Aufgabe für die Tiere sorgen zu dürfen und mit ihnen viele Stunden zu verbringen. Draußen haben wir noch 16,5°C. Es hat sich abgekühlt. Am Mittag ist man schon etwas vorsichtiger, was die Meteorologie anbelangt, man spricht von maximal 20°C. Da man immer noch behauptet, daß sich die Wolken auflösen, packen wir in aller Eile einige Sachen zusammen und entschließen uns zumindest nach Kals zu fahren, das sind ca. 35 Km. Wir fahren auf der Straße in Richtung Felbertauern und biegen dann in Huben nach rechts ins Kalser Tal.  Nun kommen wir den Wolken schon etwas näher.  Wir sind wohl so ca. 7 Km in Richtung Kals gefahren, als sich schon durch das tosende Geräusch ein riesiger Wasserfall bemerkbar macht. Wir fahren auf den Parkplatz und bewundern den Wasserfall und die von der Natur so "bemalte" bunte Wiese im Vordergrund. Wir verweilen einige Zeit und machen auch ein paar Fotos. Dieses Tal sieht jetzt zu dieser Jahreszeit noch viel freundlicher und bunter aus, als wir es im März gesehen haben; auch da hatte es seine Reize. Wir fahren weiter bergan die uns ja nun schon bekannte Strecke. Es ist kurz vor Mittag und somit besuchen wir Richard nicht, weil wir befürchten, daß sie gerade beim Mittagessen sind. Wir fahren durch Kals und da die Wolken immer noch voll in den Wäldern hängen entschließen wir uns nicht in Richtung Großglockner zu fahren. Wir biegen links ab nach Großdorf, welches wir ja auch schon kennen. Wir parken unseren Wagen und schauen uns dieses Dorf nun einmal zu dieser Jahreszeit an. Wie in Kals, so kommen wir uns auch hier in Großdorf reichlich verlassen vor. Wir haben den Eindruck, daß wir die einzigen Touristen sind. Der Sessellift hat Mittagspause von 12:00 bis 14:00, allerdings, als er sich nach 14:00 wieder in Bewegung setzte kamen innerhalb von einer halben Stunde 2 Personen nach unten. Wir bummelten durch dieses wunderschöne Dorf. Mehrere Häuser waren so reich mit bunten Blumen verziert, die die Bewohner in Kästen gepflanzt hatten, daß wir mehrere Bilder machten und immer wieder stehen blieben um diese Pracht zu bewundern.

Wir zogen unsere festen Schuhe an und wanderten hinaus aus diesem Dorf bergan, entlang eines noch "freien" ungestümen Bergbaches. Dies ist einer der wenigen Bäche, die noch nicht gezähmt worden sind und man wird ihn auch so belassen, wie er ist. Man konnte das Rauschen, Murmeln oder Gurgeln des Wassers immer hören, auch wenn man sich weiter entfernte. Er war eben in seinem Element. Auch hier machten wir Fotos, weil wir uns mit ihm freuten, die Strömung war beachtlich und wenn man direkt am Bach stand, dann mußte man schon erheblich lauter sprechen um sich zu verstehen. Wir wanderten im Wald immer bergan und passierten mehrere Mühlen, von denen eine noch in Betrieb ist, die Herer Mühle. Eigenartig an dieser Mühle war, daß das Mühlenrad flach lag und nicht senkrecht an der Mühle stand und von oben durch das Wasser angetrieben wurde. Es drehte sich also von links nach rechts und nicht von oben nach unten. Wir gingen weiter bergan, bis der Fluß eine Biegung nach links machte. Wir gingen rechts den Berg noch ein paar Minuten hinauf bis wir wieder nach Großdorf hinab schauen konnten. Hier machten wir eine kleine Rast und gingen dann den selben Weg wieder nach unten, denn wir hatten an der ersten Mühle gelesen, daß an jedem Donnerstag am Nachmittag die Mühle erklärt wird und man hat die Gelegenheit Brot und Mehl zu kaufen. Nun wußten wir aber nicht wann in Osttirol der Nachmittag beginnt. Ein paar Wanderer (ein Ehepaar mit Kind), die wir dann auf dem Wege trafen, sagten uns, sie hätten gehört, daß der Müller wohl um 14:00 käme. So war es dann auch. Wir durften auch das Mehl probieren und er erklärte uns das Prinzip des Mahlens. Mehl stand auf dem Holzbrett, es war in kleine Säckchen abgefüllt. Wir kauften 4 kleine "Brote", sie waren etwas größer als eine normale Semmel (7 ATS pro Stück) und ein Säckchen Mehl. Dann gingen wir zum Auto zurück. Der Großglockner blieb uns verborgen. Also dann bis morgen ? Wir fuhren zurück und machten im Wohnwagen eine kleine Brotzeit mit dem erworbenen Brot, denn es begann wieder leicht zu regnen.

Gegen Abend zogen wir uns um, es hatte schon lange nicht mehr geregnet, und fuhren nach Lienz. Dort bummelten wir u. a. durch die Altstadt, die uns dieses Mal ausgezeichnet gefiel. Die Cafes hatten Podeste nach außen gebaut auf die Stühle und Tische gestellt worden waren. Darüber thronten große Regenschirme, die eventuell ja auch mal ihren Dienst taten, wenn die Sonne schien. Obwohl es nun trocken und nicht kalt war, waren aber weder die Tische bzw. Stühle draußen noch innen im Cafe besetzt. Man hatte wundervolle Blumenkästen aufgestellt und hin und wieder stand auch mal eine Palme in der Reihe der Blumen. Alles machte einen gemütlichen und einladenden Eindruck, nur es fehlten die Leute, die diese Atmosphäre ein wenig belebt hätten. Es mußten ja nicht gleich tausende sein. Wir kauften uns ein Eis beim Italiener und gingen schließlich zum Auto zurück um "heim" zu fahren. Zu essen gab es nichts mehr, wir waren beide noch satt von den Broten aus Großdorf. Wir saßen wohl noch eine dreiviertel Stunde draußen. Ich beobachte die weißen Wolken, wie sie aus den Wäldern an den Hängen der Berge zu erwachsen schienen. Sie stiegen nach oben und verbanden sich mit den schon vorhandenen. Ich dachte an morgen und verband dies mit der Hoffnung, daß es wenigstens bis zum Nachmittag schön bleiben würde, vorausgesetzt es war überhaupt schön, denn ich wollte doch so gerne noch zur Lucknerhütte wandern und einmal von dort das Bergpanorama sehen mit den grünen Matten und bunten Wiesen, die damals im März noch mit Schnee bedeckt waren; damals wurde unsere kurze Wanderung im Schnee begleitet vom Donnern und Grollen der Lawinen, die von den Hängen abgingen.

Jetzt, um kurz nach 21:00, hat es wieder zu regnen begonnen. Wir sitzen im Wohnzimmer, denn draußen sind es nur noch 15,5°C. Wir haben wieder eine geschlossene Wolkendecke und die Nacht senkt sich hernieder auf unser Tal und den Campingplatz Amlacher Hof. 

 

 

 

 

13.07. Werden wir den Großglokner sehen?

Wir werden um 08.00 wach und schauen durchs Fenster, es ist alles wolkenverhangen. Wir bleiben noch bis 09:00 im Bett. Quicky holt Semmeln und wir frühstücken. Dann entschließen wir uns doch, mit dem Wetterbericht im Rücken, und fahren wieder einmal in Richtung Großglockner. Zunächst geht es gen Felbertauerntunnel und dann biegen wir rechts ab in Richtung Kals. Wir fahren vorbei an den dem Naturdenkmal "Wasserfall", mir ist entfallen wie er genannt wird, dann fahren wir wieder durch Kals und biegen rechts ab in Richtung Großglockner Hochalpenstraße. Nach ca. 3 Km kommen wir an die Mautstelle und bezahlen 90 ATS. Der Herr an der Mautstelle fragt uns ob wir nicht eine Kurkarte haben. Wir haben sehr wohl eine, die wir aber daheim gelassen haben. Statt 100 ATS zahlen wir also nur 90 ATS, weil er uns glaubt; er war sehr großzügig. Nach wenigen Minuten erreichen wir das Lucknerhaus in einer Höhe von 1.984 m. Die Parkplätze sind fast alle belegt, es wurde aber auch sehr großzügig geparkt. Wir ziehen unsere Bergschuhe an und gehen los in Richtung Lucknerhütte. Die Wolken hängen tief in diesem Tal und wir sind uns nicht sicher, ob wir die Hütte erreichen.  Wir passieren das kleine Kirchlein, welches wir schon vom März her kennen. Die Wolken hängen immer noch sehr tief im Tal. Es gehen keine Lawinen mehr nieder, dafür hören wir jetzt den Bergbach zu Tal rauschen. Es ist ein monotones Rauschen und Gurgeln des Wassers, welches uns auf dem Wege nach oben begleitete. Ab und an sehen wir die Lucknerhütte, dann wieder entschwindet sie unseren Blicken. Es geht stetig bergan. Immer wieder bleiben wir stehen um die Landschaft zu bewundern. Wir schauen immer wieder bergan um einen Blick vom Großglockner zu erhaschen, aber die Wolken liegen zu tief in diesem Tal und geben den Blick nicht frei. Nach 1 1/2 Stunden erreichen wir die Lucknerhütte. Das Haus ist größer, als wir es uns vorgestellt haben. Quicky bestellt sich ein Glas Milch und ich trinke ein kühles Bier. Der Ober ist ein junger Mann, der uns sofort mit "Du" anspricht, was mir nicht unsympathisch ist. Auch von hier aus suchen wir immer wieder den Großglockner, aber er bleibt hinter einer dichten Wolkenwand verborgen. Nach einer guten viertel Stunde, der nette Ober spricht  von einem Wetter, welches zu erwarten wäre, treten wir den Heimweg an. Die Wolken, vom Lucknerhaus her kommend, werden immer dunkler.

Nach wenigen Minuten zieht es völlig zu und dann  beginnt es zu regnen. Die Wolken ziehen immer tiefer ins Tal und unsere Sicht wird mehr und mehr eingeschränkt. Die Finger, die unsere Stöcke halten, werden immer steifer, man könnte beinahe Handschuhe gebrauchen. Dem Lucknerhaus näher kommend wird es dann wieder angenehmer. Zwischendurch läßt sich auch mal ein Donnergrollen vernehmen und Quicky wird immer schneller. Ich bitte sie vorsichtig zu gehen, denn wenn sie umknickt oder sich gar etwas bricht, dann würden wir uns noch länger in dieser Situation aufhalten müssen. Sie wird etwas langsamer und wir kommen sicher aber naß am Lucknerhaus an. Es war ganz schön finster rundum und wir sind froh wieder unten zu sein. Hier ist es jetzt nicht mehr kalt. Es hat auch aufgehört zu regnen und es wird wieder heller. Das von den Meteorologen vorhergesagte Tief ist wohl doch noch nicht eingetroffen.

 Wir entledigen uns unserer Jacken und Westen und setzten uns ins Auto, hier ist es schön warm und wir verweilen einige Zeit. Die Wolken werden weniger und wir schauen noch einige Zeit in Richtung Großglockner ohne daß wir ihn zu sehen bekommen. Zumindest haben wir eine schöne Wanderung hinter uns. Mittlerweile reißen die Wolken immer mehr auf. Wir setzen uns in Bewegung und beginnen mit der Rückfahrt. Nach ca. 1 Km wird es über uns völlig hell und das Blau des Himmels kommt durch. Ich wende und fahre noch einmal zurück. Vielleicht können wir dieses Hochtal doch noch bei Sonnenschein sehen und den Großglockner im Sommer fotografieren. Die Wolken reißen immer mehr auf und dann zeigt er sich doch noch in seiner ganzen Pracht. Der nackte Fels und dazu der noch vorhandene Schnee im Gegensatz zum jetzt blauen Himmel und bis unterhalb der Lucknerhütte die bunten Wiesen und das Grün der Bäume, dies alles fasziniert uns sehr und wir schießen noch einige Fotos.

Wir gehen einen schmalen Hang hinauf und setzen uns auf eine Bank.  So bewundern wir im Sonnenschein diese Gegend und den Großglockner, den wir gar nicht mehr gehofft hatten zu Gesicht zu bekommen. Der Berg hat halt seine eigenen Gesetze und die muß man respektieren. Diese Mission war vollkommen gelungen. Wir sind zufrieden und beginnen mit dem "Abstieg".  Unsere Heimfahrt spielt sich teilweise im Regen und teilweise im Sonnenschein ab. Wir beschließen am Samstag heim und am Sonntag nach Borgentreich zu fahren um Dieter seinen Geburtstag zu feiern. Wir kaufen ihm ein Schweizer Messer in Lienz. In einer langen Straße ist Markt und somit bummeln wir noch an den Ständen vorbei. Über die Berge ziehen wieder dunkle Wolken, die nichts Gutes verheißen.

Wieder am Wohnwagen angekommen telefoniert Quicky mit ihrer Mutter und teilt ihr mit, daß wir am Sonntag kommen wollen. Dann lief aber doch nicht alles so, wie wir es erwartet hatten und im Endeffekt entschließen wir uns dann doch nicht zu fahren und noch ein paar Tage hier zu bleiben.

Heute soll ja auch um 20:00 ein Platzkonzert stattfinden. Also ziehen wir uns an und gehen zum Ortsmittelpunkt. Hier ist aber alles so leer, wie man es sich nur vorstellen kann. Nur einige Leute hatten wohl die selbe Idee wie wir. Es regnet nicht mehr und wir haben einen strahlend blauen Himmel über uns.

Auf einem Plakat am Fremdenverkehrsamt lesen wir dann , daß das Platzkonzert am Freitag, den 13.07. 2000 sein soll oder besser hätte sein sollen?

Wir gehen enttäuscht wieder zu unserem Platz zurück und sitzen noch bis gegen 23:00 draußen bei mehreren Gläsern Wein.

Jetzt ist es 24:00. Quicky ist schon zu Bett gegangen und ich lasse den heutigen Tag Revue passieren, der doch noch so gut gelungen ist.

Wir haben getauscht 100 DM und haben bekommen 692,00 ATS, die Gebühr 11,55 ATS. (Kurs 703,552967 ATS)

Im März haben wir einen Scheck ausgeschrieben in Höhe von Ca. DM 220,-- in EUR und haben dafür in Deutschland auf der Raiffeisenbank eine Gebühr in Höhe von DM 15,-- bezahlt.

 

 

14.07. Ruhetag.

Wir haben einen strahlend blauen Himmel. Wir frühstücken und dann ist Erholung angesagt. Unsere Nachbarn, die holländische Familien mit ihren 4 netten Kindern, packt. Sie fahren heute heim und am Montag wollen sie an die Nordsee. Wir verbringen den Tag mehr oder weniger im Liegestuhl. Gegen Abend kaufen wir noch ein wenig Käse und ein Brot. Nach einem Spaziergang durch diesen herrlichen Ort Amlach, der aber mehr ein Erholungsdorf oder Touristendorf ist, als ein Dorf oder ein Ort mit viel eigenem Leben. Es gibt ausnahmsweise keine Gewitter, somit kann Quicky auch noch ihr "Bad" nehmen im Lillypool (kleiner Pool)

 

15.07. Fahren wir heim oder fahren wir nicht heim?

Schon um 09:00 sind wir aus den Federn. Die Wolken lösen sich schnell auf und wir fragen uns vielfach: "Fahren wir heim oder bleiben wir noch hier?" Keiner von uns kann sich entscheiden. Das Frühstück zieht sich hin. Mittlerweile ist es 11:00 und wir entschließen uns, doch noch mindestens einen Tag zu bleiben. Quicky macht einen wunderbaren Vorschlag, da wir nicht groß wandern können, weil das Wetter sehr unbeständig ist. Mal kommt die Sonne durch und dann wieder sieht es so aus, als gäbe es gleich einen heftiges Gewitter. Wir planen eine Tour über Mittewald a. d. Drau - Silian - Dobbiaco - Antholzer Tal - Staller Sattel - Erlsbach - St. Jakob i. D. - Huben - St. Johann i. Walde und wieder zurück nach Lienz. Unterwegs treffen wir ein nettes Ehepaar mit zwei Kindern, die mit Motorrädern unterwegs sind. Den Staller-Sattel haben wir schon im Winter kennen gelernt und wir sind neugierig, wie es dort wohl im Sommer aussehen wird. Vor dem Staller-Sattel steht eine Ampel auf "Rot" und wir halten, vor uns stehen schon 4 bis 5 Fahrzeuge und eine doppelte bis dreifache Anzahl folgt in den nächsten 15 Minuten unserem Beispiel.  Wir sehen ein zu dreiviertel rotes Schild und zu einem Viertel grün im Untergrund. Darunter eine Tafel auf der geschrieben steht: " Von der 45. bis zur 30. Minute jeder Stunde ein- oder Durchfahrt verboten." Wir warten 15 Minuten, dann schaltet die Ampel auf "Grün" und wir setzen uns in Bewegung. Als ich meinen Wagen in den 2 Gang schalte, vor mir sind die Fahrzeuge schon um die nächste Biegung verschwunden, fährt er nur im unteren Drehbereich und er nimmt kein "Gas" an. Also zurück in den 1. Gang und wieder Anlauf nehmen, es funktioniert nicht. Hinter uns eine lange Fahrzeugschlange und wir im 1. oder sehr selten im 2. Gang. Wir lassen uns nicht aus der Ruhe bringen. Von oben kommt zunächst kein Fahrzeug und die hinter uns, ja, die müssen sich halt meiner Geschwindigkeit anpassen. Ich weiß wenigstens, daß es nicht an mir sondern an dem Fahrzeug liegt. Wir kommen dann doch oben an. Es schüttet, was nur runter kommen kann. Die Gegend ist einmalig schön, leider haben wir nicht mehr so recht den Blick dafür, wir halten kurz an um dann aber wieder unsere Fahrt fortzusetzen. Hinter Huben wird es dann wieder etwas heller. Wir fahren mit ca. 80 Km/h im Drehzahlbereich von ca. 2000 Touren, da fährt es sich im Moment für den Motor am unauffälligsten. Er nimmt nicht mehr Gas an, ich kann nur mit den Gängen manipulieren. In Lienz suchen wir eine Ford-Werkstatt, damit ich morgen nicht mehr lange zu suchen brauche. Wir finden sie auch verhältnismäßig schnell. Ich merke mir die Strecke um morgen um 08:00 dort zu sein. Ich vermute es sind die Glühkerzen, ich hoffe es sogar. So können wir den Knaus nicht nach Hause bringen.

"Daheim" trinken wir einen Cappuccino und bummeln, nachdem wir ein Gewitter abgewartet haben, noch einmal durch den Ort. Das vorhin gesehene Zelt ist fast leer und wir gehen wieder heim. Das nächste Gewitter ist vorprogrammiert. Mittlerweile ist es 17:45 und das dritte "Wetter" zog knapp an uns vorbei. Die Ausläufer haben uns gereicht. Gerade in dieser Gegend, das wurde mir mehrfach von Einheimischen bestätigt, trifft der Wetterbericht oftmals nicht zu.

Also wieder Stühle raus, Polster drauf, Quicky ist schon kurz vor der Verzweiflung. Stühle wieder rein, es beginnt zu tröpfeln. Wenn sie den Caravan putzen könnte, dann wäre ihr das gleich, aber dieses nervt sie - und wenn schon - Stühle raus.

Da, wo "unsere" Holländer gestanden haben, kommt ein junges Pärchen hin mit einer kleinen Suzuki. Sie kommen aus DD. Wir bringen ihnen einen Gummihammer, damit sie ihr kleines Zelt aufbauen können. Wir bieten ihnen an, falls es stärker zu regnen begänne könnten sie zu uns ins "Wohnzimmer" kommen. Der junge Mann ist eisern: "Wir müssen lernen das Zelt aufzubauen, denn damit müssen wir jetzt 2 1/2 Wochen leben."

Die Gewittertätigkeit im näheren Bereich hat nachgelassen. Wir sitzen wieder einmal draußen.

Die jungen Leute aus DD haben ihr Zelt aufgestellt neben einer Wasserstelle, an der der ausgehöhlte Stamm umgefallen ist. Die herausgefallene Wasserleitung liegt am Boden. Es gibt mehrere von diesen Frischwasserstellen, die so aussehen. Außerdem haben die Wasserentnahmestellen keinen Abfluß, das muß normal auch nicht sein, denn man soll ja nur Wasser entnehmen, aber es ist eben so, daß auch mal etwas ausgespült wird oder Wasser läuft neben die Behälter. In diesem Fall bildet sich sofort eine Pfütze und es entsteht Matsch rund um die Wasserentnahmestelle. Man hat die Stämme nur am Boden versucht zu befestigen und das scheint nicht lange zu halten. Einige Wasserstellen sind noch gar nicht fertig, so, wie die Sanitäranlage für Behinderte. Hier soll wohl einmal in dem großen Raum noch eine Dusche entstehen, die aber noch nicht fertig ist. Es ist lediglich ein Wasseranschluß ohne Wasserhahn oder Duschkopf  vorhanden. Der angepriesene Autowaschplatz hat ja auch noch kein Wasser, dafür ist das Chemikalien-WC erste Sahne, es ist ein großer gekachelter Raum mit einem Ausguß von ca. 2m x 0,75 cm und einem eigenen Waschbecken mit Seifenbehälter.

Dies alles muß kritisiert werden, weil der Platz ja schon seit 2000 offen ist und er bekam die Auszeichnung vom ADAC 2001.

Es ist jetzt kurz vor 20:00. Quicky hat eine Strickweste angezogen. Die Gewitter haben eben doch die Luft abgekühlt, aber wann sonst hätten wir unsere Jacken oder Westen benutzen können, wenn nicht hier. Es ist ruhig geworden. Die Pferde werden entweder in der Reithalle geritten oder sie sind ausgeritten in den nahegelegenen Wald. Der Wind bewegt leicht die Zweige der noch sehr jungen Bäume auf diesem Dolomiten-Campingplatz.

Wir sitzen noch eine gute Stunde draußen, dann wird es zu feucht und wir gehen rein. Wir nehmen noch einen Drink oder waren es zwei? Gegen 22:30 legen wir uns vorübergehend hin um dann aber nach ca. einer halben Stunde wieder aufzustehen. Die Dachluken erhellen sich, als ob die Sonnen herein scheint. Dann knallt es und es rollt durch die Täler, ein unschönes Grollen folgt. Die Sonne erhellte also unsere Dachluken nicht. Wir stehen auf. Wie immer sind die Lampen auf dem Campingplatz um diese Zeit ausgeschaltet. Es ist stockfinster, nur die Blitze hinter den Bergen rechts und links erhellen den Himmel, den Campingplatz und die Reithalle; die Pferde sind unruhig, man kann es hören. Wir ziehen uns etwas über und schauen durch die Fenster um etwas heraus zu finden über die Zugrichtung des/der Gewitter. Zwischendurch lassen Böen unseren Wohnwagen in seinen Grundfesten erzittern, dann schüttet es mal wieder, als ob man volle Eimer ausschüttet. Wir sitzen lange so, es ist nicht sehr warm, wir haben 12°C. im Wagen. Ab und an wird auch ein Blitz in unserem Tal für uns sichtbar. Dann will das Grollen und Rollen kein Ende nehmen. Ich weiß nicht wie lange wir so sitzen. Es läßt aber nach und wir gehen wieder zu Bett.

Auf der Bank haben wir mit Eurocheque-Karte 3000 ATS geholt bei einem Kurs von 703,55 ATS.

  

16.07. Heimfahrt!

Die Nacht war nicht sehr lang. Um 06:00 bin ich schon wach. Mein Handy hatte ich auf 07:12 gestellt. Ich mache mir doch Sorgen, was mit dem Wagen sein kann, daß ich nicht nach Hause komme, das tangiert mich in diesem Moment überhaupt nicht. Ich stehe um kurz vor 07:00 auf und mache mich fertig. Die Wolken hängen tief im Tal und die Berge sind nur im Ansatz erkennbar. Es ist frisch, aber die Kühle tut gut. Man verpaßt viel, wenn man so lange im Bett bleibt, wie ich das manchmal tue. Es ist still auf dem Platz. Mir begegnet noch niemand an diesem Morgen und ich fühle mich wohl, wenn nur nicht die Sache mit dem Wagen wäre. Um 07:35 bin ich schon unterwegs zur Werkstatt. Man ist sehr freundlich und teilt mir mit, daß man um 08:00 begänne. Dieses weiß ich ja, deswegen bin ich ja schon vor 08:00 hier. Langsam trudeln die Mechaniker ein, die Herren vom Büro haben schon ihre Schreibgeräte und Heftmaschinen geordnet. Es ist Montag und auch hier ist aller Anfang schwer. Ein junger Mann kommt aus dem Urlaub und wird natürlich mit "Hallo Urlauber" begrüßt. Ein anderer war krank und man fragt: "Na, geht`s wieder?"  "Wir werden ja sehen." Er humpelt ein wenig. Um 07:55 ertönt ein Signalton und um 08:01 kommen die Mechaniker in langer Reihe, 9 an der Zahl, und stempeln ihre Karten ab. Dann geht jeder an seinen Arbeitsplatz. Ein junger Mann nimmt sich meines Galaxy an. Er schließt einen Computer an und beschäftigt sich wohl 15 Minuten mit Zündung ein - Zündung aus. Das stellt er den Bildschirm neben sich, mein Fahrzeug hat mittlerweile eine blaue Tiroler Zulassungsnummer. Dann fährt der junge Mann in den Regen hinaus. Es ist wolkenverhangen, aber es ist nicht kalt.

Nach ca. 15 Minuten kommt er wieder. Er geht direkt zum Meister und unterhält sich mit ihm. Mein Herz schlägt mittlerweile irgendwo in Höhe des Kehlkopfes. Dann kommt er zu mir und erklärt mir sehr lange und ausführlich, ich hätte nicht gedacht, daß er so viel reden kann, woran es liegt, daß die Motorleistung bei 2000 Umdrehungen nachlässt. Ich empfinde diese Erklärung als sehr wohltuend und mein Herz rutscht wieder etwas tiefer, aber am richtigen Fleck sitzt es immer noch nicht. Die Luftansaugvorrichtung saugt Feuchtigkeit an und diese wird durch den Luftfilter bis zu einem Elektroniksystem geführt. Dort sind kleine Haaröffnungen und am Plastik setzt sich die Feuchtigkeit ab, damit ist die Motorleistung hin. Er hat mir das besser und weitaus ausführlicher erklärt. Jedenfalls sagt er mir, daß Ford dieses Problem erkannt habe und ich könne ein neues Ansaugsystem, Lieferzeit ca. 3 bis 4 Tage, einbauen lassen. Kostenpunkt ca. 4.500 ATS. Sofort macht er mir aber den Vorschlag den Luftfilter zu ersetzen und er könne mir helfen, daß ich zumindest heimfahren können. Ich bedanke mich für die Auskunft und bitte ihn alles zu tun was mir helfen könnte. Jetzt wird er plötzlich sehr geschäftig, er baut Schläuche und andere Teile ab. Der Luftfilter ist saudreckig -dies ist nun mal einfach die beste Erklärung dafür-, er säubert alle Teile von innen und außen und pustet sie mit Druckluft durch. Dann baut er wieder alles zusammen, es sieht alles aus wie zuvor. Er fährt den Wagen raus, ich bezahle 699 ATS und fahre los. Der Wagen läuft wunderbar. Ich freue mich wieder fahren zu können. Quicky wußte schon Bescheid, sie hatte alles gepackt, sie ist einfach Spitze. Ich zahle und um  10:30 sitzen wir im Auto.

Km-Stand 80.562 - 10:30

Quicky fühlt sich sehr unwohl, sie hat Angst, daß nicht alles funktioniert und wir wieder stehen bleiben bzw. die Leistung wieder nachläßt. "Hoffentlich kommen wir den Paß Thurn rauf," sagt sie. Ich sage ihr, daß alles gut gehen wird, woher weiß ich das denn überhaupt. Ich sitze hinter dem Steuer und ich fühle mich wohl, es wird klappen, ich weiß es einfach. Unterwegs schüttet es, was eben nur geht. Die Temperatur geht runter auf 08°C. Am Eingang des Felbertauerntunnels zahlen wir nur 130 ATS = Punkte auf der Karte. Viel zu schnell sind wir auch über den Paß. "Bleib nur nicht stehen," sagt Quicky neben mir. Stehen bleiben will ich ja auch nicht, aber diese Richtung mißfällt mir auch. Ich sage zu ihr, als uns ein Wohnmobil mit dänischer Zulassung überholt, "können wir nicht nach Dänemark fahren????" Die Antwort habe ich gar nicht abgewartet, ich kenne sie ja.

Die Fahrt geht viel zu schnell vorüber. Auch in Deutschland ist das Wetter so wie meine Stimmung. 13:45, 80.783 Km-Stand, wir stellen den Wohnwagen ab. Es waren nur 221 von Amlach-Lienz bis Haar.

 

Ausgaben Camping:

Campingplatz für eine Nacht auf "Romeo und Julia" 37.000 Lit.

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Camping Panorama Toscana "Colliverdi" pro Nacht 45000 Lit.

7 Nächte =                                                        315.000 Lit.

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Camping Polari

11 Nächte = 1.272,15 HRK =  343,82 DM

      (Kuna x 0,27 = DM)

Das sind 31,26 DM pro Tag. Vom 28.06. bis 01.07. war noch Zwischensaison. Wir erhielten auch Rabatt auf CCI-Ausweis.

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Dolomiten-Camping "Amlacher Hof" A-9900 Amlach T.:04852 62317 F.:68861

ADAC-Campingführer S. 93 OT30

Für uns wird der Platz kosten :

Dolomitensommer. Anmerkung, man wird kaum etwas weniger bezahlen, wenn es denn kein Dolomitensommer wird. Oder versteht man ganz etwas anderes unter diesem Dolomitensommer als wir es tun ???

Parzellierter Stellplatz incl. Wasser und Abwasseranschluß ? 95 ATS

Person  70 ATS  x 2                                                          140 ATS

Ortstaxe  8 ATS  p. P.                                                        16 ATS

Müllgebühr a 5 ATS, es gibt nur eine Stelle, zu der Müll

gebracht werden muß.                                                          5 ATS

Strompauschale  p. N.                                                        30 ATS

Wir werden bezahlen müssen pro Nacht 286 ATS = 41,45 DM pro Nacht.

 

Hinzu rechnen müßte man mindesten 2x 10 ATS für Duschen=20 ATS

Das wären 306 ATS = 44,35 DM

 

Ein ADAC Vergleichspreis würde entstehen von DM 51,59, wenn nicht geduscht wird.

 

Wir haben bezahlt:

07 Nächte  x 286 ATS = 2002 ATS =290,15 DM

Das sind 41,45 DM pro Tag.

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Ausgaben Fahrtkosten:

Wagen waschen 12,90 DM

20.06. Vignette Austria 15,-- DM

Mautstelle 130 Punkte von der Punktekarte, man hat dieses Mal sogar die Punkte für den Wohnwagen mit abgebucht.

20.06. Maut Italien 28.000 Verona

21.06. Maut Italien 27.000 Firenze

09.07. Maut Italien 17.500 Lit.

09.07. Maut Austria 15,00 DM

16.07. Maut Austria Felbertauerntunnel 130 ATS

 

 

 

Ausgaben Lebensmittel (Nicht vollständig)

Brot 14,-- DM

Hansaplast 5,-- DM

21.06. Weißbrot 1.800 Lit.

Lebensmittel in Marcialla 12.000 Lit.

23.06.

Lebensmittel Supermarkt Colle 80.505 Lit.

z. B. Cynar 0,7 Ltr. 11.850, 120 g Mortadella, 262 g Parmaschinken, 248 g gek. Schinken  = 20.900 Lit.

3 Liter Olio a 17000  = 51000 Lit.

Cherry = 12000

1/2 Weißbrot = 1.750 Lit.

Lebensmittel COOP Certaldo =

Wein 45.000

 

 

Ausgaben: Essen im Restaurant etc. (Nicht vollständig.)

23.06.

Cappuccino  2 x 3000 =   6000 Lit.

Cappuccino  4 x 2000 =   8.000 Lit.

Cappuccino  2 x 2.400 =  4.800 Lit.

Bier, 0,5 Liter              =   6000 Lit.

Antipasti                     =   5000 Lit.

Bier 2x 6000                = 12000 Lit

Eis 2 x 3000                 =  6000 Lit.

Menü Vorspeise            = 7000

3 Scheiben Schweinefleisch = 12000 Lit.

           1 1/2 Bier 0,99 Ltr.   =   7.500 Lit.

          Kartoffeln                 = 3.000 Lit.

          Wasser                     =   3.000 Lit.

Coperto 2.500 x 2             =   5.000 Lit.

Dies gilt lt. Einheimischer als sehr günstig

Tiroler Gröstl im Brauhaus Lienz (super) 90 ATS

Hirschgulasch  "      "           "               110 ATS

 

 

 

Ausgaben Sonstiges:

22.06. Unterhemden 22.000 Lit.

            Hemd Jeans   45.000 Lit.

           Tasche/Rucks.70.000 Lit.

27.06. Schuhe vom Markt = 79.000 Lit.

2 Kurze Hosen a 10.000 Lit. = 20.000 Lit.

Ansichtskarten = 8.000 Lit.

Porto 4.800 Lit.

Haarspange 3.300 Lit.

Ich weiß nicht was es war: 8.000 Lit.

 

 

 

 

 

 

Treibstoff:

Im Tank befindet sich Diesel für ca. 60,-- DM

15:10, 23,93 ltr. 275.20  ATS bei Km-Stand 78.307 = 39,88 DM

22.06. 49,99 ltr. 85.000 Lit. Km-Stand 78.832 = 85,-- DM

28.06. 20,74 ltr. 36.400 Lit. Km-Stand 79.100

28.06. 47,34 ltr. 7.500 Tolar                      79.546   158,4 Tolar pro Ltr.

09.07.   9,62 ltr. 50 HRK

           10,00 ltr. 52 HRK Km-Stand.  79.762

 09.07. 42,04 ltr. 475,10 ATS             80.159

16.07.  28,09 ltr. 300 ATS  Km-Stand.80.565

Durchschnittsverbrauch bei 2.668 Km 10,07 Ltr.

Gefahrene Km mit Hänger davon

In Österreich kostet Diesel zwischen 10,68 und 11,30 ATS.