
Unsere
Reise nach Thailand

Vorwort
Lange
haben wir darüber gesprochen, mir war nie recht wohl dabei. Thailand, –
Hitze – Hohe Luftfeuchtigkeit – warum nicht Norwegen, Irland, Canada,
Schottland, der Bericht würde zu umfangreich, wenn ich alle Wünsche und
Ideen über Reiseziele aufzählen wollte. Ein Positivum hatte Thailand ja,
Birgit und Horst wären mit dabei und so ein Urlaub mit diesen beiden wäre
schon schön.
Wann immer wir zusammen kamen, Birgit
und Horst planten und brachten immer neue Ideen auf. Also gut, dann eben mal
Thailand, vielleicht ist es ja doch ganz schön, aber die Hitze, wie werden
wir das verkraften, wir wollen doch etwas sehen und nicht immer nur unter dem
Ventilator liegen oder davor oder wo auch immer.
Also gut, auf nach Thailand. Wir hatten
uns als Termin für November/Dezember entschieden.
Reisetag: 21.XI.1997
Abflug
22:05 aus München.
Am
Nachmittag besuchten wir
noch Hans, er hatte Geburtstag, die Gratulation mußte sein, sonst wären wir
eben einen Tag später geflogen, halt, das wäre nicht gegangen, aber es paßte
ja auch mit dem Zeitplan.
Um
18:45 fuhren wir mit Jhonny und Schlumpf zum Flughafen.
; 2 Koffer mit
je gut 20 Kg und 2 x Handgepäck je mehr als 5 Kg mußten mit nach Pattaya. Pünktlich
um 22:05 ging es los. Im Flugzeug war es sehr eng, ich bin davon überzeugt,
daß die Leute in der Messe im U-Boot mehr Platz hatten und auch haben. Quicky
saß in der Mitte und ich am Gang. Der Herr am Fenster sprach nicht mit uns,
zumindest nicht mehr als 3 Sätze, mußte er auch nicht, wir flogen zur Birgit
und Horst nach Thailand, er jedenfalls nicht.
Die
Reise ging über die Türkei und Saudi Arabien nach Abu Dhabi. Später sollten
wir noch weitere sehr interessante Länder überqueren und an Städten vorbei
kommen bzw. Städte überfliegen, die Geschichte hatten und auch Geschichte
gemacht hatten, Städte, über die viele in ihrem Leben nur gelesen oder davon
gehört hatten – wenn diese Städte auf dem Monitor erschienen, wie z. B.
Kalkutta, dann tauchten in Gedanken gleich Geschichten auf, wie hier z. B. die
Seeräuber, weiter Städte z. B. waren Kathmandu oder Delhi oder Karachi, um
nur einige zu nennen. Auch der Mt. Everest hinterließ seine Gedanken in uns.
Reise
und Ankunft 22.11.97
Um
16:40 landeten wir in Bangkok. Zunächst aber landeten wir nach einer Flugzeit
von 5 Std. und 30 Minuten in ABU DHABI. Es war 03:43 oder Ortszeit 06:43. Der
Airbus A330 sollte um 08:00 Ortszeit die
Arabischen Emirate verlassen. Wir waren überwältigt von der Transithalle des
Flughafens, solch eine Farbenpracht, alles gekachelt mit einer riesigen Säule,
welche die Decke zu tragen schien, es war wundervoll, ja, mir kam der überschwengliche
Gedanke, wir seien in einem Märchen, diese „Märchen“ sollten aber in
ihrer Fülle noch kraftvoller und märchenhafter werden. Die Fliesen der Säule
waren in blauer Farbe gehalten, die in ein wunderbares Grün überging. Wir
suchten uns den Weg zum Erdgeschoß und kamen auch hier aus dem Staunen nicht
heraus, dieses Mal war es das Angebot an Golde und das Gold der Ringe und
Ketten selbst. Wir erkundigten uns nach der Währung und kamen nicht umhin für
Schlumpf einen Ring zu kaufen. Auch Birgit war später davon begeistert.
Zunächst
fiel uns die Hitze um diese Zeit gar nicht so auf, als wir das erste Staunen
und Bewundern hinter uns hatten merkten wir, daß es doch ganz schön heiß
war. Die Weste unter meinem Trachtenanzug war schon feucht. Wieder auf der
ersten Etage angekommen wurden wir in ein Gespräch mit einem netten Herren
der dortigen Fluggesellschaft verwickelt, bzw. wir sprachen ihn an. Er war
sehr sehr freundlich, unser erster Kontakt mit einem Herrn der Vereinigten
Arabischen Emirate. Er erzählte uns, daß er jetzt im „Winter“ eine Jacke
trüge, im Sommer, bei 45° C, es könnten auch mal 50° sein, trüge er diese
Jacke nicht. Mir wurde schon ein wenig mau unter meiner Weste, wie würde es
erst in Bangkok sein?!
Wir
standen, bedingt durch dieses Gespräch, direkt am Ausgang zum Flieger hin und
waren somit die ersten Passagiere an Bord „unseres“ Airbus A330. Zunächst
waren wir froh wieder einen klimatisierten Raum betreten zu haben – nicht
bedenkend, daß es ja wohl noch wärmer werden würde. Auf diesem 2. Teilstück
hatten wir mehr Platz und der Flug war echt super. Den Mt. Everest erwähnte
ich ja schon, als wir über dem Hochland von Tibet waren träumte ich wieder
einmal, sehr gern wäre ich ausgestiegen und hätte dieses Hochland mit einem
Jeep oder auch einem Esel durchquert; auf den Esel bin ich allerdings erst im
zweiten Teil meines ureigensten Traumes gekommen, der Gedanke war mir
allerdings sehr sympathisch.
Dann
hatten wir Bangkok erreicht. Mein Blick hing an dem „Bullauge“ des
Luftfahrzeuges, ich wollte so viel wie eben möglich von oben schon erhaschen,
allerdings war die Ausbeute sehr gering. Hin- und wieder sah man ein Reisfeld
oder etwas ähnliches, ansonsten war alles grau in grau unter uns. Hoffentlich
war die Flugsicherung auf dem neuesten Stand der Technik und hoffentlich
hatten die Personen alle ausgeschlafen und machten ihre Sache gut.- Sie
machten ihre Sache gut. Wir landeten sicher.
Beim
Zoll bildete sich eine unendlich lange Schlange, die nur durch die Windungen
allen Leuten Platz bot, etwas ähnliches habe ich später in den USA erlebt.
Am Kopf der Schlange stand ein strenger Herr in Uniform und paßte auf, daß
niemand durchschlüpfte, dieser Herr wurde später dann von einer finster
dreinblickenden Dame abgelöst. Ihre Aufgabe bestand darin immer einen
Passagier frei zu lassen und ihm einen der 5 Tresen zu zuweisen, wo dann die
Formalitäten zu erledigen waren. Mit den schon im Flugzeug vorbereiteten
Papieren mußt man dann genau vor dem Tresen, in Angesicht zu Angesicht mit
dem Beamten, Aufstellung nehmen – weder einen Meter rechts noch einen Meter
links davon. Wer hier seine eigene Position einnehmen wollte wurde energisch
auf den Fleck verwiesen, der vorbestimmt war. Es muß ein Beamter gewesen
sein, denn er schaute wie viele Beamte von uns auch und er nahm sich und seine
Arbeit genau so ernst wie die unsrigen. Er schrieb und stempelte mit eben sehr
ernster Miene. Wir schafften auch diese Hürde, erstens hatten wir Urlaub,
zweitens war alles aber auch alles neu für uns. Anschließend holten wir
unser Gepäck. Gegen 17:30 trafen wir auf Birgit und Horst, sie machten auf
uns den Eindruck, daß sie hier zu Hause waren, sie waren es dann auch
wirklich, viel später fühlten wir uns so wie sie, aber erst viel später.
Sie hatten ein Taxi organisiert, welches uns in ca. 2 Stunden nach Pattaya
bringen sollte. Aber erst mußten wir das Flughafengebäude verlassen, hätten
wir es nur nie getan, war mein erster Gedanke. Im Gebäude war die Welt in
Ordnung und ich hatte vorübergehend vergessen, daß wir in Bangkok gelandet
waren. Trotz immenser psychischer und sonstiger geistiger Vorbereitungen
daheim traf mich beim Verlassen des Gebäudes beinahe der Schlag. Es war
ungeheuer heiß und es war ungeheuer feucht und der Gestank war ungeheuer groß,
ich liebe den Duft der Autos aber dies hatte mit Duft nichts mehr zu tun. Dies
waren Abgase, wie wir sie noch nicht kennengelernt hatten. Ich atmete sehr
sehr flach und ich hatte mit mir so viel zu tun, daß ich mich zunächst
einmal um Quicky gar nicht kümmern konnte, es war ja auch nicht notwendig,
Birgit war ja da. Ich zwang mich innerlich zur Ruhe, ich war ganz kurz vor
einer richtigen Panik und immer wieder mußte ich mich zusammen nehmen und
meinem inneren Schweinehund befehlen: „du gehst weiter und läufst nicht zurück
in die Flughafenhalle. Nein, du gehst weiter mit dem Gepäck und mit den
anderen!!“ Quicky schien es besser zu gehen, sie gab Antwort auf Fragen und
redete auch. Ich sagte nichts mehr. Leider weiß ich nicht mehr, was Quicky
empfand, ich habe sie leider auch nicht gefragt. Im Taxi war es zunächst sehr
angenehm, dann wurde es eiskalt, das kam wohl daher, daß wir naßgeschwitzt
waren, denn nachher wurde es sehr angenehm, Horst deutete nämlich dem Fahrer,
die Wirkung der Klimaanlage etwas herunter zu schrauben. Während der Fahrt
sagte ich dem Fahrer er solle nicht mehr anhalten und die ganze Nacht
durchfahren ohne zu überlegen, daß es ja wohl am Tage noch heißer ist. Er
hatte mich aber wohl auch nicht verstanden. Mit der Englischen Sprache war das
sowieso so eine Sache, obwohl man links fährt, das allerdings wie der Teufel.
(Man sagt das so: „Wie der Teufel“, eigentlich hat den noch niemand fahren
sehen). Ich stellte immer wieder fest, daß man sehr langsam sprechen mußte,
sonst hätte die Verständigung nicht geklappt. Wir fuhren lange durch die
Stadt, Horst äußerte hin und wieder einen Wunsch, wie er denn wohl fahren möchte,
wir ließen das über uns ergehen, denn noch hatten wir ja weniger Ahnung von
der Materie als keine. Wir waren noch in der Stadt, als es dunkel wurde. Wir
verglichen die Straßenführungen mit den unseren in Deutschland und wir
stellten fest, daß man bei uns mehr unter die Erde geht, hier versucht man es
nach oben hin. Wir fuhren zu diesem Zeitpunkt ca. 15 Meter oberhalb einer
anderen Straßenführung, wie gesagt, auf der linken Straßenseite. Somit
wurden wir rechts überholt, teilweise von Fahrzeugen mit kleinen Ladeflächen
auf denen viele Personen saßen, teilweise mit Mundschutz versehen, dies
stellten wir auch bei Polizeibeamten und anderen Personen fest. Z. B. trug
auch der Mann, der uns die Maut abnahm, ich weiß nicht wieviel, einen
derartigen Mundschutz. Wir fuhren mit einer Geschwindigkeit zwischen 80 und
100 km/h, mir kam es vor wie 160 km/h. Ich zwang mich immer wieder nicht aus
dem Fenster zu schauen, bzw. so, daß ich nicht automatisch am
Verkehrsgeschehen teil nahm, nun saßen wir mal in diesem Auto und vor unserem
Ziel kamen wir auch nicht raus. Auf der anderen Seite saß Horst vorn und er würde
sich schon melden, wenn ihm etwas an der Fahrweise nicht paßte. Jedenfalls
war die Temperatur angenehm und ich fühlte mich in dieser Hinsicht wie
daheim. Komisch, daß ich jetzt an daheim dachte, daß passiert mir sonst auf
Reisen nie. Um 19:50 Lokalzeit, 13:50 Deutscher Zeit „landeten“ wir bei
Birgit und Horst, nicht ohne einen Umweg gefahren zu haben. Dies war insofern
uninteressant, daß wir doch nicht mehr viel sehen konnten. Quicky war zuerst
draußen, ich hatte an die Hitze, die uns hier erwarten könnte, schon nicht
mehr gedacht, als auch von draußen schon ihre Stimme erklang: “Bleib besser
im Auto“. Da hatten wir es wieder. Die Erfahrung von Bangkok wiederholte
sich, nur die Luft war etwas sauberer, sie erschien mir aber ebenso heiß wie
dort mit einer ungeheuren Feuchtigkeit. Also wieder sehr flach atmen und äußerste
Ruhe bewahren, nur keine Panik! Oben auf der Terrasse – unter dem
Ventilator- wurde es dann besser, aber es war noch lange nicht gut.
Wir bekamen von Birgit und Horst das Schlafzimmer
zugewiesen, welches uns nun gar nicht recht war, daß der Protest von meiner
Seite nicht sehr groß ausfiel lag wohl an den erwähnten hohen Temperaturen.
Der dortige Ventilator arbeitete die ganze Nacht, wir lagen nur unter einem dünnen
Tuch, dennoch merkte ich während der Nacht, daß es überall an meinem Körper
feucht war, ja es floß in vielen kleinen Rinnsalen. Am Morgen waren die Haare
klatschnaß, wieder machte sich so etwas wie Panik breit in mir, wir sind
angebunden, wir kommen hier nicht weg, unser Abflugtermin lag noch in weiter
Ferne, nie hätte ich geahnt, daß ich ihn etwas später gerne noch sehr viel
weiter nach hinten verlegt hätte. Noch stellte ich mir die Frage: „Werde
ich mich je an diese Situation gewöhnen können?“ Was kommt auf uns zu.
– Abwarten –
Unser
erster Tag in Thailand am 23.11.97.
Wir
schlafen bis 10:00 Uhr, daheim ist es 04:00 Uhr. „Daheim ist es doch gar
nicht so schlecht“, denke ich. Warum denke ich das, das habe ich in der
Ferne noch nie gedacht – vielleicht -, weil ich dann noch schlafen könnte?
Hätte ich zu diesem Zeitpunkt an den Dienst gedacht, dann wäre ich sicher
nicht auf solche Gedanken gekommen.
Wir
frühstücken, für Horst ist es schon sehr spät. Er wird ja gleich das erste
Mal wieder müde, ist ja auch sein gutes Recht. Er muß ja vorsichtig sein, daß
er nicht am selben Tag aufsteht an dem er zu Bett geht. Demzufolge frühstücken
Birgit und Horst auch schon zum zweiten Mal an diesem Tage, noch sieht man es
uns nach, die Reise, die Zeitumstellung etc. Erwähnenswert ist, daß ich
zuvor mit Horst schon eine kleine Fahrt durch Pattaya gemacht habe, sozusagen
als Begrüßung und erstes Kennenlernen. Er zeigte mir einige Sehenswürdigkeiten,
die man als Sehenswürdigkeit betrachtet, wenn man noch nie in diesem
herrlichen Land war, (diese Einstellung habe ich allerdings erst später
bekommen – zu diesem Zeitpunkt war ich noch nicht der Ansicht). Er zeigte
mir aber auch die Gegensätze –Pomp und Müll, dicht beieinander. Der Müll
störte aber nicht, der Pomp auch nicht.
Am
Nachmittag ging es dann in medias res. Wir bummelten durch die Straßen und am
Strand entlang, wir schauten und bestaunten die „Geschäfte“, zunächst
die, die ohne Eingangstür direkt vom Gehsteig aus zu betreten waren. In einer
der tausend Bars tranken wir dann ein Bier und wurden sogleich von zwei netten
Mädels unterhalten. Zunächst war die Unterhaltung etwas einseitig, sie
stellten die Fragen, die sie wohl immer stellen, und wir antworteten. Sie zögerten
nach einigen Minuten auch nicht bei passender Gelegenheit etwas Körperkontakt
zu bekommen. Bei der Verabschiedung sagten wir, daß wir uns wohl am nächsten
Tage sehen würden, wir waren allerdings nicht davon überzeugt., ob sie es
waren weiß ich nicht An diesem Tag wurde es kurz nach Mitternacht.
Der
zweite Tag, 24.11.97 (Montag)
Wir
fuhren wieder in die Stadt, denn das Treiben in den Straßen und am Strand
gefiel uns sehr. Wir bummelten durch die großen Supermärkte sowie durch die
schon erwähnten kleinen Geschäfte, die eigentlich viel interessanter waren.
Wir schauten uns die Vielzahl der Waren an, die bis zum Gehsteig ausgebreitet
waren. Es ist ein wunderschönes unbekanntes Bild – ein buntes quirrliges
Treiben von hunderten von Menschen. Der krasse Gegensatz der großen modernen
Supermärkte und dazwischen wieder die kleinen Geschäfte mit den schmalen
Eingängen, die in nicht enden wollenden Gängen bis in den hintersten Teil
des Geschäftes führen. Dann wieder die total offenen Bars oder Ateliers, in
denen gemalt wird. Man kann überall zuschauen, es ist eine Vielfalt, die man
gesehen haben muß um einen Eindruck zu bekommen. Auch wir lassen später von
2 kleinen Bildern 2 „Gemälde“ anfertigen; zuvor holen wir aber
verschiedene Angebote ein um dann doch nicht das günstigste zu nehmen. Wir
zahlten für ein Bild 1.200 Baht, das sind umgerechnet knappe 60,-- DM, die Größe
ist ca. 35 x 45 cm.
Nachdem
wir schon am Sonntag nach einem Schneider gesucht hatten setzten wir die
Umschau weiter fort und fanden dann einen Inder, dessen Schild uns über der
Straße auffiel und bei näheren Betrachtungen gefielen uns auch die Modelle
und die Stoffe im Schaufenster. Er war etwas teurer als andere aber wir
hielten ihn eben für gut. In den Geschäften angeboten wurde: 1 Jacke, 2
Hosen, 2 Hemden und 1 Krawatte für einen Betrag zwischen 80,-- DM und 120,--
DM. Während wir uns nun mit ihm unterhielten und er uns die verschiedenen
Stoffe zeigte, tranken wir einen angebotenen Whisky oder Cola oder was immer
jeder von uns trinken wollte. Im laufe der weiteren Tage und des Anprobierens
tranken wir mal das eine oder das andere. Quicky fand ein schönes Kostüm in
grün und schwarz gehalten mit schwarzer Hose. Es sollte in einem sehr guten
Stoff und guter Verarbeitung 150,-- DM kosten. Wir entschieden uns dafür. Am
nächsten Tag orderten wir noch einen ¾ langen Rock zur Jacke mit Futter für
54,-- DM. Ich wollte mir keinen Anzug machen lassen, willigte dann aber doch
ein – 150,-- DM -. Wir wählten einen dunkelblauen Stoff mit Lederimitation,
das Material bestand aus Leathersilk, was man wohl mit Seide mit
Lederimitation übersetzen kann.
Als
wir „daheim“ angekommen waren setzten wir uns auf die Terrasse. Jetzt
hatten wir auch schon Gelegenheit gefunden das Haus und den Garten zu
bewundern und wir waren voll der Begeisterung. Horst und Birgit bekamen immer
mal wieder kurzen Besuch zwischendurch, dann hörten wir immer wieder
interessante Neuigkeiten, jeder der Besucher war auf seine Art interessant und
individuell anders, das machte die Begegnungen so lehrreich aber auch
interessant. Die Personen waren offen in ihren Meinungen und offen in ihrer
Lebensweise, jeder war kurzweilig und nicht durch sich selbst an Regeln und
Verfahren gebunden, wie wir das bei uns immer wieder feststellen können. Man
hatte den Eindruck jeder lebt nach seiner Fasson, daran könnte ich teilhaben.
So kam natürlich nie das Gefühl des Fremdseins auf, das förderte die
Sympathie noch mehr.
Die
Tage der Entdeckungen, 25.11.97
Wir standen früh auf, um 06:45 Uhr, in Deutschland ist
es 00:45 Uhr. Um 07:30 machten wir eine Excursion im offenen Wagen und sahen
uns die nähere Umgebung an. Wir kamen aus dem Staunen nicht heraus in
Anbetracht der Pracht der einzelnen Tempel und wir stellten auch immer wieder
die Gegensätze fest – ein prunkvoller Tempel = daneben ein kleines „Geschäft“
aus Brettern zusammengehauen unter einem Bretterdach, man kann bis ins
„Schlafzimmer“ schauen. In Wirklichkeit ist es ein Bett, abgetrennt mit
Brettern von der übrigen Behausung. Den Müll und Unrat vor der Tür will ich
nicht weiter beschreiben. Auf der anderen Straßenseite z. B. ein großes weißes
Haus mit schwarzgoldenem Tor im Zaun, dahinter erstreckt sich ein überaus
gepflegter Garten. Die Straße hat, wie viele andere auch, mehr oder weniger
große Löcher, die, wenn man sie übersieht, sehr gefährlich sein können
– mit dem Auto würde man sich wohl überschlagen-. Selbst außerhalb dieser
Löcher war der Asphalt nicht immer glatt und eben. Um 09:00 Uhr waren wir
wieder daheim, wie vorgesehen. Horst und ich besorgten noch Semmeln im
Food-Land. Dort kommt man sich vor wie am Pol (für den Leser Nord- oder Südpol),
es kommt einem vor als wenn man bei uns in die Gefriertruhe steigt. Verläßt
man das Geschäft allerdings dann wieder, dann kommt man sich vor wie in
Thailand. Es stockt einem wieder der Atem, also flach atmen und .......! Wenn
dann der Schweiß wieder fließt, dann ist wieder alles in Ordnung. Angenehm
war auch immer die Fahrt im offenen Wagen. Also mit „unserem“ offenen Jeep
wieder hinein ins Verkehrsgewühl, auf die linke Straßenseite, wir werden
rechts wieder von stinkenden und knatternden Mopeds überholt sowie von
diversen Taxen mit den Personen auf der Ladefläche. Gefährlich sind nur die
Mopeds, die uns links entgegen kommen. Die Personen auf den Ladeflächen
sitzen übrigens quer zur Fahrtrichtung, anschnallen ist nicht, herrliches
Thailand. Die Leute kommen mir manchmal vor
wie in Käfigen. So fahren wir die ca. 12 Km zurück mit unseren
eingekauften Waren um zu frühstücken. Hier wird die Luft wieder um etliches
besser allerdings nicht kühler, es sei denn unter den erwähnten
Ventilatoren. In der Stadt habe ich mir angewöhnt etwas flacher zu atmen um
nicht mehr Dreck als notwendig einzuatmen, ob es hilft-----?
Nach
dem Frühstück setzen wir unsere Excursion fort. Wir fahren entlang der Küste.
Unterwegs wird immer wieder gefilmt. Wir wollen eine Siedlung anschauen, Horst
fährt durch einen Torbogen, rechts die Wache in brauner Uniform, ob die übrig
geblieben sind? Nein, es ist ein anderes Braun. Wir bekommen ein Ticket und
fahren eine Prachtstraße – mit Palmen und Blumen bestanden- auf 2 riesige
Gebäudekomplexe zu. Es ist das Royal Cliff Garden Hotel, eigentlich ist es
eine Hotelstadt. Wir parken und wandeln durch die Hallen und gehen hinunter
zum Strand. Den Palmengarten lassen wir hinter uns. Nachdem wir dann wieder
mehrere Treppen erklommen haben, den Rest machen wir mit dem Fahrstuhl, tut
sich vor uns der Blick auf auf Palmen und das blaue Meer. Rechts unter uns
blicken wir auf zwei große Poolanlagen des dritten Gebäudekomplexes. Drei
Personen sitzen im Wasser an der Bar und lassen es sich gut gehen. Das kann
man nicht lange anschauen und somit treten wir den Rückweg zum Auto an. Es
ist wieder sehr heiß, die Damen stoßen immer einen spitzen Schrei aus, wenn
sie sich mit den nackten Beinen auf die heißen Lederpolster setzen.
Wir
geben unseren Ausweis ab und fahren auf dem Highway zum Tropical Garden. Hier
bestaunen wir in einer riesigen Anlage die verschiedenartigsten Gewächse und
Blumen. An den riesigen Gewächsen haben die Gärtner ihre Phantasie walten
lassen, man kann neben anderen Gebilden u. a. auch Elefanten erkennen. In
einem Gartenrestaurant speisen die Drei zu Mittag. Ich habe keinen Hunger.
Anschließend schauen wir uns eine Thaischau an und danach bittet man uns auf
einen großen freien Platz zu einer Elefantenshow. Wir sind ehrlich
begeistert, zu welchen Vorstellungen diese riesigen Tiere in der Lage sind.
Die Elephanten spielen Fußball oder sie laufen mit hoher Geschwindigkeit auf
die Zuschauer zu um eine Bananenstaude zu ergattern, kurz vor Erreichen der
Umzäunung bremsen sie abrupt ab. Am Eingang haben wir beobachtet, wie ein
Elefant von den Zuschauern Geld entgegen nimmt, dieses Geld gibt er dann
seinem Wärter und der Geldgeber bekommt dafür Bananen, die er dem Tier
reicht.
Gegen
17:00 sind wir wieder in Pattaya. Wir steigen aus, während Birgit und Horst
heim fahren. Wir bummeln noch ein wenig auf der Küstenstraße – trinken
etwas in einer der offenen Bars und suchen dann unseren Schneider auf. Es gibt
die gewohnten Drinks und dann wird anprobiert. Gegen 17:45 winken wir ein Taxi
herbei, erstaunlich schnell sind wir uns über den Preis einig, 80 Baht für
ca. 12 Km und hinein in den Käfig. Während der Fahr lehnt sich der Fahrer ab
und an aus dem Fenster und fragt ober wir denn wohl noch auf dem richtigen
Wege seien. Am Abend kommt noch ein Holländisches Ehepaar, der Abend verläuft
ruhig . Quicky und Birgit drehen noch ein paar Runden in dem nahegelegenen
Pool. Gegen 23:00 liegen wir im Bett. Der Fan summt uns in den Schlaf.
4.
Tag, 26.11.97
Quicky
ist um 08:30 voll da. Ich habe die berühmten Schwierigkeiten wach zu werden,
obwohl ich sehr gut schlafe. Muß ich noch erwähnen, daß es heiß ist? Jedes
kleine Lüftchen entlockt uns ein AAAHHHH. Horst war schon fleißig, um 10:15
kommt er mit Semmeln und wir frühstücken. Am Nachmittag bekommen wir Strom
wieder, den man uns genommen hatte, weil angeblich nicht bezahlt worden war.
In dieser Zeit waren wir auf den Naturventilator angewiesen, der hatte aber
auch nur geringe Leistung. Während dieser stromlosen Zeit ließ Horst das
Wasser beim Nachbarn kochen. Drüben wohnt ein Schweizer mit einer Thaifrau,
über diese Damen ließe sich eine eigene Abhandlung schreiben, vielleicht später
einmal.
Gegen
Mittag fuhren wir zur Werkstatt, da die Bremsen nicht in Ordnung sind.
Anschließend ging es nach Elephant Village, eine wüste Gegend. Schlaglöcher
mit geringer Tiefe wechselten mit welchen enormer Tiefe. An einer Kreuzung mußten
wir durch den Graben fahren, der war nicht so tief wie die Spalte, die sich
von unserem Fahrzeug auftat. Wenn man hier nicht Obacht gibt, dann fällt man
kopfüber mit dem Fahrzeug hinein. Es ist jetzt 13:30, es ist heiß, Gott sei
Dank weht ein mittlerer Wind, der allerdings in Beaufort noch nicht angegeben
werden kann.
Daheim
angekommen macht Horst ein Nickerchen. Gegen 16:00 müssen wir zum Schneider.
14:00
Uhr. Wir fahren an die Beach. Für uns ist es immer wieder ein Erlebnis durch
die Stadt zu fahren. Das Erlebnis liegt wohl im quirrligen und pulsierenden
Leben. Wir erreichen den Strand, blaues Wasser, weißer Sand, Palmen und
rechts in einer Bucht 2 wunderschöne Hochhäuser. Eigentlich sind ja Hochhäuser
nicht schön und schon gar nicht wunderschön, aber in dieses Bild passen sie
wunderbar hinein. Leider ist unser Film voll. Wir bleiben ca. eine Stunde und
räkeln uns im Liegestuhl dabei trinken wir Milch aus der Kokusnuß oder
Selterwasser. Birgit und Horst wagen sich ins Wasser, nein, sie räkeln sich
im Wasser, es ist ja auch superwarm. Wir bleiben angezogen, denn wir müssen
mal wieder zum Schneider. Es paßt alles wunderbar, die Getränke fehlen auch
nicht.
Um
17:00 treffen wir Horst und Birgit wieder. Wir fühlen uns mittlerweile
sauwohl (Bayerisch). Wir suchen eine Post auf um Briefmarken zu kaufen, dann
geht es weiter zu einem Restaurant an der Küstenstraße zum Essen. Die
untergehende Sonne taucht die weißen Gebäude und das Wasser sowie die unzähligen
Boote draußen vor Anker in ein wunderschönes Rot. Die Inseln im Hintergrund
sind nur noch schemenhaft zu erkennen.
Dann
geht es wieder heim. Wir saßen noch auf der Terrasse und ratschten über dies
und jenes, allerdings meistens über Thailand. Birgit schlug einen Plan vor,
der begeistert angenommen wurde – von Quicky und von mir jedenfalls.
Allerdings währte die Begeisterung nur bis 08:30 am nächsten Morgen, dann
wurde sie brutal zunichte gemacht mit den Worten von Horst: „Heute machen
wir mal NICHTS, wir müssen für nächste Woche auch noch etwas zurück
lassen!“ Also ist Pause angesagt.
Der
5. Tag beginnt mit PAUSE 27.11.97
Am
nächsten Morgen 07:30. Wir freuen uns auf den gestern gemachten Vorschlag.
Quicky und ich beratschlagen was wir denn anziehen, jetzt und nachher und am
Abend. Horst hat die Zwillingsräder aufgezogen. Um 08:30 ist dies alles
annulliert mit den Worten: “ Es ist Pause“.
Es
ist kein Wölkchen am Himmel. Wir sitzen auf der Terrasse. Dann heißt es:
„Wir fahren in die City in ein Hotel zum Frühstücken“. Wir können uns
nicht so sehr viel darunter vorstellen, aber wir sind ja zu jeder Schandtat
bereit. Wir fahren in die City in ein Hotel. Im Garten, nicht mehr als 2 m vom
Pool entfernt, lassen wir uns nieder. Wir speisen fürstlich ca. 1 Stunde lang
mit Orangensaft, Gulasch, Eier in jeder Form, Obst, was immer das Herz
begehrt. Der Betrag beim Bezahlen beläuft sich auf 300 Bath, das sind ca.
3,70 DM pro Person, wir sind aber rundrum satt. Danach geht es wieder heim.
Die Besitzer dieses einmaligen Hauses mögen mir verzeihen, wenn ich
„heim“ schreibe, aber wir fühlen uns wie daheim, nein, wir fühlen uns
besser hier als daheim, zumindest was meine Person anbelangt.
Horst
bringt sein Auto weg und in der Zwischenzeit kommt SUNANTE HEINEMANN von gegenüber.
Sie wohnt mit ihrem Deutschen Ehemann bei Pforzheim und außerdem haben sie
noch ein Häuschen in Spanien. Sie fliegt hin und wieder für einige Tage
hierher. Jetzt bleibt sie für 1 ½ Wochen um das Einrichten ihres Hauses zu
überwachen. Als Nikname hat sie NOI. Ihr Mann ist ein CHANG, was soviel heißt
wie Elefant, weil er von etwas stärkerer Statur ist.
Um
12:48 Uhr haben wir Schlumpf angerufen, in Deutschland war es 06:48. Er war
total verschlafen und wollte gar nicht an den Apparat gehen, weil er dachte es
sei Freitag und dann hätte er nicht zu arbeiten brauchen, war es aber eben
nicht, so wird er auch noch von Thailand überwacht.
Es
ist jetzt 14:20 Uhr, wir sitzen auf der Terrasse und lassen es uns gut gehen.
Es weht ein leichter Wind. In der Ferne hat es mal kurz gedonnert, das hört
sich an wie bei uns.
Gegen
15:00 Uhr machen wir uns fertig in die Stadt zu gehen oder zu fahren. Zunächst
gehen wir mal bis zur Hauptstraße in der Hoffnung ein Taxi zu erwischen, das
gelingt aber nicht sofort. Dann aber kommt ein Toyota-Bus. Lt Aufschrift gehört
er zu einem Hotel. Der Fahrer will sich etwas Geld zusätzlich verdienen und
fragt uns, ob wir mitfahren wollen. Ich weiß nicht, ob ich es erwähnt habe,
der VW ist in der Werkstatt und wird erst am Freitag, also morgen, fertig. Der
Fahrer bekommt 60 Baht wenn wir aussteigen. Also gut, wir besteigen den Bus,
es ist angenehm kühl hier. Wir fahren auf die 4spurige Schnellstraße und
in Richtung Küste. Schon bald sind wir in einem Bereich von dem aus
wir alles gut zu Fuß erreichen. Wir bitten den Fahrer anzuhalten. Auf dem
Wege in die Fußgängerzone gehen wir noch bei der Frau vorbei, die mit einer
uralten Nähmaschine die feinsten Stickereien zu Werke bringt. Ich darf mir
eine schwarze Mütze (Kappe) mit Goldstickerei kaufen. Da kommt mir der
Gedanke einen Elch sticken zu lassen, den man dann an die Mütze nähen kann.
Ich zeige ihr eine Visitenkarte und frage sie, ob sie davon eine Stickerei
anfertigen kann, sie nickt und wir stimmen zu. In zwei Tagen können wir das
Werk abholen. Unser Hauswappen wird einmal mehr in Erscheinung kommen.
Beim
Schneider erreichen wir heute nichts außer daß uns der gewohnt Whisky mit
Cola serviert wird und Horst erfährt etwas mehr über die Religion der Sick,
sie glauben an einen Gott, der keine Figur und auch kein Gesicht hat. Er ist
überall, wo die Gläubigen sind – z. B. in der Meditation können sie mit
ihm zusammen sein oder wo immer sie wollen.
Anschließend
wandeln wir entlang der unzähligen Geschäfte und Bars um uns die
Mike-Shopping-Mall anzusehen, ein riesiges Geschäftshaus. Danach setzen wir
unseren Weg fort in die Second Road, wo wir mittlerweile ein Restaurant
kennen, in dem man gut zu Abend essen kann. Hinter dem Geschäftshaus auf
einem großen Parkplatz standen wohl ein Dutzend Busse aus China zum großen
Teil mit laufendem Motor, es stank wie die Pest, man konnte kaum atmen, hinzu
kam noch der starke Verkehr auf der Straße. Der Besuch einer Bar fiel aus.
Wir wanderten noch ein wenig entlang der Straße und bewunderten die Bars mit
einer überdimensionalen Beleuchtung. Gebrutzelt wurde in großen Töpfen
direkt am Gehsteig. Viel später dann winkten wir einem Taxi, wie gewohnt die
Zeremonie des Handelns, dann hinein in den Käfig und los ging die immer
wieder abenteuerliche Fahrt nach Chiang Mai Villa. Quicky konnte nicht umhin
noch ein paar Bahnen zu schwimmen, dann ging es ins Bett, eigentlich viel zu
schade ins Bett zu gehen, aber der Mensch braucht eben seinen Schlaf, leider
benötige ich die Menge für 2 Menschen. (Schlaf und Schwitz, wir hatten uns
daran gewöhnt, es fiel uns nicht mehr sonderlich auf, es machte uns auch
nicht mehr viel aus, wir waren happy). Der Ventilator summte sein allnächtliches
Lied.
28.11.97, der 6. Tag
07:30
wecken. Es ist brutal. Bis 08:10 gelang es mir Quicky hinzuhalten. Nach dem 4.
Wecken resignierte ich und ging den Weg des geringsten Widerstandes. Der übliche
Gang, Duschen – hier wurden wir nicht nasser als wir schon waren-, das Frühstück
folgte im offenen Salon, ebenerdig. Horst holte das Cabrio aus der Werkstatt,
danach begab er sich an das Reinigen der vorderen rechten Trommelbremse.
Birgit tönte ihre Haare und summte ein Lied vor sich hin, alle waren
zufrieden und glücklich. Jetzt ist es 10:55, ich schreibe und Quicky kommt
vom Schwimmen, ich liebe sie, eigentlich hätte ich mitgehen sollen, aber
dieses Wasser, außerdem ich bin doch naß und das ohne schwimmen zu müssen.
Unten fährt ein Eisfahrzeug vorbei, eine blecherne Melodie plärrt aus dem
Lautsprecher. Birgit gibt ihr Lied auf, obwohl das viel netter klang. Der Wind
bewegt leicht die Palmenblätter. Am Himmel ziehen ganz langsam ein paar
leichte Wölkchen vorbei, es sind so wenige, daß man sie an 10 Fingern abzählen
könnte. Die Idylle wird gestört durch die nächsten Gedanken: Wir müssen
gleich zum Schneider, schon wieder Whisky mit Cola – warum eigentlich nicht?
Gegen 13:00 nahmen wir dieses Getränk zu uns, der Rock war im 3. Drittel noch
etwas weit. Morgen können wir die Sachen abholen.
Anschließend
fahren wir in Richtung Royal Cliff Garden. Wir schauen uns nach einem
beschwerlichen Anstieg einen riesengroßen Budda an. Er ist umstanden mit
mehreren Figuren (man verzeihe mir dieses Wort in dieser Verbindung) die zu
dieser Lehre gehören, für jeden Tag der Woche eine Figur. Vor dem Budda, ihm
zu Füßen, sind unzählig viele Räucherstäbchen angezündet, die einen
nicht unangenehmen Duft verbreiten, der aber auch zu diesem Bild gehört. Auf
dem Wege dorthin wurden wir immer wieder von Kindern angesprochen, die Käfige
verkaufen wollten, in denen mehrere kleine Vögel gefangen halten wurden.
Diese Vögel kann man dann am Budda in die Freiheit entlassen.
Dann
setzten wir unsere Fahr fort zum größten Chinesischen Tempel oder besser
Tempelanlage außerhalb Chinas, es war eine wirklich große Parkanlage die wir
zu Fuß nach der Tempelbesichtigung nicht mehr bewältigen konnten, aber wir
hatten ja das Auto. Vor dem Beginn der Besichtigung aßen Quicky, Birgit und
Horst eine Kleinigkeit in einer Kantine, die ihren Namen zu Recht trug, sie
war total schlicht und einfach gehalten, die Einfachheit war nicht mehr zu überbieten.
Wir tranken einen Eistee, es war wieder verdammt heiß.
Von
der Tempelanlage war in einiger Entfernung eine Bergkette zu erkennen, die aus
3 Bergen bestand, einer davon war an einer Seite abgeflacht. Hier erkannten
wir beim näheren Betrachten eine Buddafigur, sie sah aus wie an den glatten
Felsen gemalt. Später nahmen wir dies alles genauer in Augenschein, auch hier
tat sich eine wunderbare saubere Parklandschaft auf, sie paßte in diese
Landschaft wie die Faust aufs Auge – man verzeihe mir diesen Vergleich, aber
ich schreibe ihn nieder, weil dies damals mein Eindruck war-. Der Budda war
nicht aufgemalt, sondern er war mit goldfarbenem Metall so geformt worden. Wir
verweilten auch hier einige Zeit um dann später über eine sehr schmale aber
überaus urige Straße zum Gebiet des Chinesischen Tempels zurück zu fahren.
Wir kamen uns auf dieser Straße vor wie im Dschungel. Wir bestaunten noch
weitere kleine Tempelanlagen um dann aber langsam den Rückweg anzutreten. Es
begann mittlerweile zu dämmern. Als wir auf den Highway kamen war die Sonne
untergegangen. Kurz vor Pattaya wurde es wieder wärmer, die Stadt hält die Wärme
sehr intensiv. Noch kurz einen Einkauf im Foodland mit angenehmer Kühle um
dann wieder einmal die Hitze umso intensiver zu empfinden. Dann ging es heim.
Wieder war ein erlebnisreicher Tag vorüber.
29.11.97
Quicky
steht um 08:10 auf und ich schaffe es um 08:50. Frühstück wie im Hotel,
Eier, Käse, Schinken, Wurst etc, Kakao, Kaffee, Tee etc. Anschließend fahren
wir die große Luftmatraze, auf der Birgit und Horst schlafen oder nun
vielleicht schliefen, zu einer Stelle, an der man sie aufpumpen kann. Nach der
Rückkehr rüstet sich Horst mit kompletter Taucherausrüstung aus und will im
Pool feststellen wo sie denn nun wohl undicht ist. Es stellt sich heraus, daß
sie am Boden sehr viele kleine undichte Stellen hat, sie ist porös. Ja, da
kann man wohl nicht mehr viel tun.
Am
Nachmittag kommt Frau Heinemann auf ein Schwätzchen auf die Treppe vorm Haus.
Sie ist eine sehr attraktive Thailänderin und sehr gebildet, was nicht ausdrücken
soll, daß nicht auch andere Damen dieses Landes gebildet sind.
Ja,
wir waren schon lange nicht mehr im Pool, das müssen wir nachholen. Gesagt
getan, auf geht`s. Das Wasser im Pool ist bacherlwarm (sehr warm – ich denke
Körpertemperatur -) Die Sonne brennt von oben ungnädig herab und ich halte
mich nach einem kurzen Schwimm unter einem Sonnenschutz auf, die drei im Pool
sind nicht nasser als ich.
Daheim
auf der Terrasse dann die absolute Ruhe, ich schreibe, Horst macht ein Schläfchen
– er kommt etwas zu kurz damit - ; ob er wohl froh ist, wenn wir wieder auf
dem Heimweg sind? Ich sitze im Schatten, es weht ein leichter Wind, dennoch muß
ich ab und an meinen Stift absetzen und eine Pause machen beim Schreiben, denn
der Schweiß tropft auf meine Brillengläser und macht ein Schreiben unmöglich,
die beiden Damen sitzen in prächtig verzierten Holzliegestühlen und blättern
in Zeitschriften. Birgit hat uns mit einer Ananas versorgt, die wir genüßlich
verspeisen; es ist paradiesisch hier, Entspannung auf der ganzen Linie.
Gestern
habe ich zum ersten Mal das Thema „Wie arrangieren wir unsere Heimreise?“
angeschnitten. Es tut eigentümlicher Weise nicht weh darüber zu reden,
vielleicht weil die Heimreise ja ein Teil unserer Reise ist und wir auch hier
noch viel erleben werden, ich freue mich auf Abu Dhabi. Der Schock der Ernüchterung
wird kommen, wenn wir auf der 26 rechts (eine der Lande/Starbahnen) in München
aufsetzen. Ich breche diesen Gedanken auch gleich ab und konzentriere mich auf
das Jetzt. Ich werde nur an die Reise denken bis Abu Dhabi, was danach kommt,
daran denke ich bewußt nicht mehr.
Nachher
werden wie zu Fiete - - fahren, und weiter geht es mit den Erlebnissen und den
nicht enden wollenden Eindrücken dieses bezaubernden Landes.
Wir
fahren eine wunderschöne Strecke durchs Land. Wir treffen auf wieder
wunderschöne Häuser mit parkähnlichen Anlagen, dann tauchen aber auch
wieder Häuser auf, die mit Haus oder Wohnung wenig zu tun haben. Schutt und Müll
liegen im Graben. Das Land des Lächelns, trotzdem, mit diesen Gegensätzlichkeiten,
aber eben nicht nur in dieser
Hinsicht. Wir fahren durch Palmenhaine, an den Bäumen hängen unterhalb der
Blätter die Kokosnüsse in Bündeln. Horst und Birgit zeigen uns eine noch
nicht fertig gestellt Wohnanlage; wir schauen uns ein Musterhaus an, ich zeige
nicht meine Begeisterung in der
gesamten Bandbreite. Hier könnte ich wohnen und leben. Vom Balkon aus sehen
wir nicht weit entfernt einen Palmenhain, welch ein Ausblick. Das Haus soll
knapp 100.000 DM kosten. Rosi ihr Herz würde Luftsprünge machen, wenn sie
das hier sähe. Zu all dem ist das Meer nicht weit entfernt. Schnell an etwas
anderes denken, wir können es nie besitzen.
Nach
wenigen Minuten erreichen wir Fiete seine Behausung. Man kommt sich vor wie im
dichtesten Urwald. Es kommt kaum Licht in seinen Garten. In den Käfigen
zwitschert und trällert es. Ein Beo, so heißt wohl einer dieser Piepmätze,
versucht sogar zu sprechen. Der Hausherr wird geweckt, er war beim Frühschoppen
mit Bekannten, er trinkt allerdings nicht mehr als 6 Bier vor dem Abend,
allerdings war das sechste wohl nicht mehr ganz gut. Er kommt etwas
verschlafen an. Dann aber herzliche Begrüßung, dann nimmt er auch an diesem
großen Tisch im Dschungel Platz in einer der dunklen Ecken dieses Gartens.
Den Himmel kann man nur ahnen. Über dem Tisch hängt eine lange Kordel herab,
er zieht daran und eine Glocke ertönt, nach einigen wenigen Minuten noch
einmal das selbe Spiel, er schaut etwas unwirsch drein, die Vorstellung ist
nicht so ganz gelungen, die Glocke ertönt noch einmal dumpf, dann erscheint
ein nicht unbedingt hübsches Mädel oder Frau, so ganz genau weiß man das
nicht immer hier. Fiete deutet ihr mit Gestik und Worten sie solle für Getränke
sorgen. Sie bringt Bier, Ballentine, Likör etc. Das Bier tut gut, die etwas
benebelte Wirkung bleibt aus, wir besichtigen nach dem ersten Bier die Wohnung
bzw. einen Teil davon. Zunächst werden wir von dem Hauptbootsmann a. D. der
Bundesmarine in einen Raum geführt, der eine Art Wohnzimmer sein könnte. In
der rechten Verlängerung des Raumes ist eine Bar eingerichtet, sehr schön
– kann gemütlich sein. Nun ertönt ein Marsch aus dem Lautsprecher, Horst
und der Hauptbootsmann a. D. salutieren vor einem Bild, auf dem u. A. Adolf
Hitler auf einem Schiff zu sehen ist, es ertönt der Radetzky-Marsch. Mir
erscheint die Situation gar nicht so unwirklich. Draußen zeigt mir Horst den
geleisteten Schwur der Treue, abgegeben von Fiete, als er in die Marine
eintrat. Später gesellt sich noch jemand zu uns, der bei der Waffen-SS
gewesen ist. Auch dieser Kriegsveteran lebt in Thailand, er selbst behauptet
von sich er lebe im Exil – oder in der Immigration? Ich bewundere dieses
Leute ohne es ihnen zu sagen. Sie hatten und haben Ideale, ist das verkehrt?
Später lernen wir auch Fiete seine Gattin kennen, sie war in der Stadt, sie
ist sehr handsome. Dann gibt uns Frau Heinemann auch noch die Ehre, sie sticht
wieder sehr ab, positiv.
Schon
verhältnismäßig spät wird zum Aufbruch geblasen. Es war gemütlich und
sehr interessant, ich hätte diesen Besuch gerne noch einmal wiederholt. Die
Atmosphäre war so ganz anders, aber nicht übel. Wir durchschreiten den
Dschungel in Richtung Ausgang. In der Mitte über uns flattert die
Bundesflagge unter dem Grün der Bäume und Büsche. Ich hatte sie zuvor nicht
bemerkt. Bevor wir heim fahren essen wir noch eine Kleinigkeit in dem uns nun
schon gut bekannten Restaurant an der Küstenstraße.
Nun
ist auch dieser Tag vorüber. Ein Jammer, aber die Erinnerung bleibt, die kann
uns keiner mehr nehmen. Ich muß an Peter Jänicke denken: „Was wollt Ihr in
Thailand?“ Ich konnte es ihm nie klar machen, was ich beim Reisen empfinde,
ich werde es auch nicht mehr versuchen.
Der
letzte Tag im November 1997, 30.11.
Wir haben den 1. Advent, wir erleben ihn bei 35° C.
Wir erleben ihn eigentlich gar nicht, denn hier kommt man nicht so schnell auf
den Gedanken an Weihnachten. Wir vermissen aber auch nichts.
Nach
dem Frühstück fahren wir auf einen der Märkte in Pattaya. Wenn wir noch
nicht wissen, was Hitze ist, wir werden es heute erfahren. Es geht durch das
Gewimmel der Straßen, auch dies macht mir immer wieder Spaß, ich genieße es
richtig. Wir wollen einen Gürtel kaufen, das ist nicht so einfach, denn 99 %
sind zu kurz. Dann finden wir doch noch einen für 100 Baht, der aufmerksame
Leser weiß mittlerweile, daß das ca. 5 DM sind. Unter diesen Dächern haben
wir bestimmt 45° C, es ist unanständig heiß, der Selbsterhaltungstrieb
kommt wieder durch – flach atmen, Ruhe bewahren, es gelingt. Wir trinken
immer mal wieder etwas, das ist natürlich sehr wichtig, doch wir sind froh,
als wir wieder den Fahrtwind spüren, der nicht kühl ist, aber die
Luftbewegung tut gut.
Daheim
angekommen kann es Birgit nicht lassen etwas zu brutzeln. Es wird Fleisch und
Gemüse serviert – schmeckt ausgezeichnet, es war übrigens mit Abstand das
größte Stück Fleisch, welches ich in den letzten 12 Tagen gegessen habe.
Am
Nachmittag besucht uns ein Bekannter von Birgit und Horst, er war u. a. in
Kambodscha und hatte viel zu erzählen, er wohnt in Augsburg und ist
Werbe(fach)mann und Partymacher aus Begeisterung. Zunächst saß er bei uns
oben, dann ging er mit Horst das Haus besichtigen und sie zogen es vor im
Garten zu bleiben, später dann saßen sie unten auf der Treppe; es gab wohl
vieles zu berichten, was vielleicht für unsere Ohren nicht so gedacht war,
vielleicht hätte uns die Begeisterung dafür auch gefehlt.
Viel
später dann, Christel und Birgit gingen zum Pool, wenig später folgten der
Werbemann und Horst, nachdem die Frage mit der Badehose geklärt war. Dann
tauchten Wolfgang und Elisabeth mit Sohn auf. Wolfgang wollte mehr sein, als
er erscheinen lassen konnte, dies war meine Ansicht zu dem Zeitpunkt. Sollte
ich Unrecht haben, ich werde es zurück nehmen. Wir saßen gemütlich
beisammen bis ca. 23:00 Uhr, es war eine der vielen Nächte, wie Quicky sie
liebt. Wir eilten zu Bett, der Ventilator summte ......
Wir
haben December, 01.12.97
Um
08:00 ist die Nacht um. Habe ich mich schon daran gewöhnt? Birgit und Horst
sind schon unterwegs. Sie suchen die Gemeinde auf wegen einer
Wohnbescheinigung. Wir duschen, wir duschen auch, wenn ich es nicht erwähne,
anschließend putzt Quicky die Terrasse, dann lassen wir es uns gut gehen.
10:45, es ist wieder warm, der Ventilator tut was in seiner Macht liegt.
Nach
der Rückkehr der beiden fahren wir mit seinem Wagen ein kurzes Stück, dieses
Mal fahre ich, wir besichtigen einen Chinesischen Friedhof. Auf einer Weide, Kühe
grasen hier, finden wir die Grabstätten, wer es nicht weiß würde hier
keinen Friedhof vermuten, es sind große Steine, beschriftet und reich
verziert. Wir bestaunen die Gräber andächtig und in Ruhe.
Anschließend
bringen wir noch einen Film zum Entwickeln, wir können ihn am Abend schon
wieder abholen. Wir fahren links, es macht mir nichts aus, das Autofahren
macht Spaß, Gott sei Dank, ich dachte schon es würde mir nicht mehr
gefallen.
Gemeinsam
fahren wir am Nachmittag eine Runde um Chiang Mai Villa. Es geht über
unbefestigte Straßen, wieder vorbei an Palmenhainen- oder sagt man
Palmenwald? Immer wieder taucht ein Wellblechdach auf, welches auf Pfählen
steht, ein paar Bretter drumrum und schon ist die Hütte fertig. Kleine Kinder
spielen im Dreck, Mopedwrackteile liegen hier rum und hier und da entdeckt man
zerrissene oder abgefahrene Reifen. Auf ein Kind kommen dann 2 – 3 Hunde,
manchmal, selbst auf befahrenen Straßen, tauchen sie sogar in Rudeln auf, sie
sind meistens von kleiner Statur, zumindest sind sie kleiner als ein Schäferhund
und überwiegend potthäßlich. Sie sind scheu und drängen sich in das
meterhohe Gras am Straßenrand, wenn man vorbei kommt.
Danach
ist Pause angesagt. Wir sitzen oben und unterhalten uns. Mehr ist mir von
diesem Tage nicht in Erinnerung geblieben.
02.12.97
Wir
gehen mit Birgit zu Hauptstraße in der Hoffnung, daß ein Taxi kommt und uns
mit nach Pattaya nimmt. Wir gehen keinen Kilometer, da sehe ich links aus der
Seitenstraße ein solches herauskommen, ca. 500 m von uns entfernt. Ich winke
mit beiden Armen, aber er fährt sich von uns entfernend in Richtung Pattaya.
Plötzlich hält er aber an und dreht, er kommt zurück. Er hält, eine kurze
Debatte wegen des Preises, alles klar, wir steigen ein. Für ca. 4,-- DM
fahren wir nach Pattaya. In Höhe des Fotogeschäftes deute ich ihm durch die
hintere Scheibe von der Ladefläche er möge dort vorn halten. Die Bilder sind
fertig, 191 Baht für 36 Aufnahmen und zusätzlich erhalten wir ein buntes
Glas, dies wiederholt sich noch während der nächsten Tage, wenn wir Bilder
holen. Wir frühstücken in altgewohnter Weise.
Danach
bummeln wir entlang der Beach-Road. Wir entdecken ein Restaurant mit Garten
zum Meer. Also trinken wir ein Wasser mit Blick aufs Meer. Nach einigen
Minuten in der Sonne tauschen wir den Platz mit einem Schattenplatz.
Morgen sollen unsere Bilder fertig sein, die wir haben
malen lassen, nämlich unsere Väter, wie schon eingangs erwähnt, also
entschließen wir uns einmal nachzufragen, wie weit sie denn schon gediehen
sind. – Entsetzen – man hat noch nicht einmal angefangen. Nun befürchten
wir das Schlimmste, nämlich, daß sie jetzt hudeln werden um die Bilder noch
fertig zu bekommen. Man will uns auf den 5. 12. vertrösten, das kann aber
nicht sein, also lehnen wir ab: entweder am 03.12. oder wir wollen unseren
angezahlten Betrag zurück. Wir bekommen sie am 03.
Etwas fällt mir noch ein zu dem Hotel mit
Terrasse und Blick zum Meer. In dem Hotel bereitete man sich auf das
Mittagsgeschäft vor. Die Tische bestehen nicht aus geschlossenen rechteckigen
oder runden Platten sondern aus einzelnen Latten, die mit Zwischenräumen
aufgenagelt sind. Die Mädel waschen die Teller ab und stecken sie dann in die
Zwischenräume und sie sind in minutenschnelle trocken, bedingt durch die
Sonne und die leichte Brise vom Meer her.
Am Nachmittag, nach längerem Fußmarsch, der aber
gut zu bewältigen war, lassen wir uns mit einem Taxi zum Großhändler
fahren. Wir sind fasziniert von der Vielzahl der schönen Waren und den noch
niedrigeren Preisen, als wir es sonst schon kennengelernt haben. Man kann
alles hier kaufen, angefangen vom Taschenmesser über Geldbörsen bis hin zu
Krügen, die reichhaltig und farbenfroh verziert sind und Ledermützen.
Nach 1 ½ Stunden holt uns das Taxi pünktlich wieder
ab und fährt uns heim, wir sind ganz schön bepackt. Ich glaube wir haben vorübergehend
mal vergessen, daß wir 12 Flugstunden von Haar entfernt sind.
Am Abend fahren Horst und ich noch einmal kurz nach
Pattaya. Wir haben uns entschlossen für den nächsten Tag 2 Motorräder zu
mieten, ich habe sehr lange mit dem Entschluß gezögert, den Grund dafür
kenne ich auch nicht, jetzt, wo wir gebucht haben, ärgert es mich, daß ich
so lange gewartet habe. Nach dem morgigen Tag ärgert es mich noch sehr viel
mehr, denn ich habe keine weitere Gelegenheit noch einmal eines zu fahren. Wir
suchen uns 2 Honda Steed Shopper aus. Ich bin begeistert und auch ein wenig
nervös. Das wird ein wunderschöner Tag werden. Es wurde ein Tag der
Superlative.
03.12.97
Das Frühstück dauerte mir schon zu lange. Ich hoffe
nur meine Nervosität hat mir keiner angemerkt, ich hätte schon jetzt jubeln
können vor Begeisterung, was ich nachher auf dem Motorrad hätte tun können,
das weiß ich selbst nicht. Um 09:10 sind wir an Ort und Stelle. Wir bekommen
„unsere“ Motorräder, ich sitze Probe und fühle mich sauwohl (Bayerisch)
Wir zahlen jeder 400 Baht für den ganzen Tag und hinterlegen je 1000 Baht.
Dann choppern wir los, schon in der ersten Minute könnte ich schreien vor Glück,
links fahren – Motorrad fahren in diesem quirrligen Verkehr, alles kein
Problem, der Motor röhrt – der Auspuff knattert, Freiheit pur. Wir schauen
uns gar nicht mehr um, nur weg in die Weite – auf die Straßen Thailands.
Unterwegs tanken wir für ein paar Pfennige, die Welt gehört uns. Die Fahrt führt
uns durch wunderschöne Gegenden, selbst wenn die Gegend nicht schön gewesen
wäre, heute war sie schön, wunderschön. Der kleine Helm drückte vom ersten
Moment an, was soll`s, wir düsen die Straße entlang. Die Handoberflächen
werden rot und roter, ich merke es nicht, jedenfalls noch nicht, kein Gedanke,
daß es ein satter Sonnenbrand werden könnte, selbst wenn mir dieser Gedanke
gekommen wäre, anhalten, zurück fahren, nie! Am nächsten Tag dann bekomme
ich keinen Ring auf die Finger und die Handoberflächen sind wie gepolstert
und dick unterlegt. Wir fahren weiter und weiter. Gegen Mittag bekam Horst
Hunger, zuvor hatten wir schon einmal angehalten um uns die Gegend anzusehen,
in Ruhe – die ich eben nicht hatte. Also werden wir ein Restaurant
aufsuchen, hoffentlich finden wir keines – sind meine Gedanken, ein Motorrad
haben und das parken, welch eine Schande. Allerdings hatte ich Horst seinen
Hunger unterschätzt. Er fand ein „Restaurant“ direkt an der Straße. Bis
er dann mit Händen und Füßen etwas bestellt hatte, das hat für meine
Begriffe eine Ewigkeit gedauert. Zu allem Unglück bekam ich nun auch noch das
gleiche Gericht. Vergessen habe ich noch zu berichten, daß die Damen am
Nebentisch auch kräftig mit in die „Unterhaltung“ einstimmten. Es waren
wohl Chinesinnen.
Dann geht es weiter, die „Highway-Patrouille“ ist
wieder unterwegs. Wir gelangen an einen wunderschönen Strand, das wäre etwas
für Quicky, die sich wohl jetzt massieren läßt. Es ist ein langer weißer
Sandstrand, links das grünblaue Meer, rechts hohe Palmen in Dreierreihen und
soweit das Auge reicht. Nach einer Weile führt uns der Weg zum Affenfelsen,
kleine enge Serpentinen bis oben hin, mein Herz jubelt, hoffentlich hält es
sich in Grenzen, der Tag ist noch nicht um.
Am Nachmittag, wir sind zu einer Zwischenpause
daheim, macht Horst ein Schläfchen, ich halte das nicht aus und fahre ein
wenig in die nähere Umgebung, immer so, daß ich weiß wo ich bin und immer
so, daß ich weiß wie ich wieder den Weg heim finde. Gegen Abend fahren wir
dann noch einmal durch das „nächtliche Pattaya“, die vielen Lichter, das
Bunt der Bars, die vielen Leute, wir auf dem Motorrad, es ist wie im Märchen.
Die letzten Kilometer am Strand entlang tuckern wir gerade so schnell, daß
wir uns auf dem breiten Sattel halten können. P.K. (die Firma, bei der wir
die Motorräder geliehen haben) kommt immer näher, so elend habe ich mich das
letzte Mal gefühlt als wir nach unserer Norwegenreise das Wohnmobil abgeben
mußten. Mir ist hundeelend. Hoffentlich merk es niemand. Die bunt
beleuchteten Bars ziehen langsam an uns vorüber, die Mädel winken, sie würden
wohl mitfahren wollen, das bunte leuchtende Leben links von uns und mein
Schmerz in der Brust auf der anderen Seite, reiß Dich zusammen. Horst hält
noch einmal an, springt eines der Mädel auf, es ist mir egal, ich tuckere
langsam weiter. Ein kurzes Halt gibt es noch einmal am Henry J. Beam Hotel, 5
Sterne, eine Palme mit weißen Lichtern ähnlich einem Tannenbaum bei uns,
Lichter wo immer man hinblickt. Horst kommt, wie sollte es anders sein, mit
dem Manager ins Gespräch. Jetzt ist es mir gleich wie lange das Gespräch
dauert, noch habe ich die letzten 10 Minuten vor mir, manchmal ist doch die
Vorfreude die schönste. Wir erreichen dann aber doch P. K. Wir geben die
Maschinen ab, der Tank ist nahezu leer, wir haben nur 219 Km zusammen
gebracht. Dann fahren wir heim, dieses Mal ohne Antenne, die hat man uns nämlich
geklaut, es tut mir für Horst leid. Ich hänge meinen Gedanken nach, was war
das für ein Tag. Warum habe ich nicht eher zugestimmt, vielleicht hätte man
noch so einen Tag erleben können, vielleicht mit Quicky und Birgit, ich weiß
es hätte ihr gefallen.
Es war der schönste Tag, das ist gewiß, was auch
immer noch kommen mag.
04.12.97 Zwei Tage vor Nikolaus. Hier kommt man nicht
auf den Gedanken, oder nur durch Zufall, wie kann man auch – bei 33° C -.
Wir frühstücken im Hotel. Dann fahren wir auf
Umwegen zur Crocodile Farm. Es gibt allerdings nicht nur Krokodile dort.
Unsere Augen gehen uns über vor Begeisterung. Vielleicht sollte man noch erwähnen,
daß dieser Park auch „The Million Years Stonepark“ genannt wird. Es
stehen viele mehrere Tonnen schwere Steine im Park, teilweise berankt von
vielen wunderschönen bunten Blumen dazu das saftige Grün des Rasens und
etwas abseits ein Wasserfall mit Steinen und bunten Blumen begrenzt. Dies
alles ist so wunderschön gestaltet, daß man wirklich aus dem Staunen nicht
heraus kommt.
Im hinteren Teil des Parks treffen wir auf Tiger,
teils im Käfig, teils auf Steinen liegend nur mit einer Kette befestigt. Auf
dem linken Stein liegt ein Tiger und ein paar Meter weiter rechts davon
langweilt sich ein Löwe. Für ein paar Baht kann man sich mit den Tieren
fotografieren lassen. Wir haben leider nicht mehr viel Bilder und man weiß ja
nicht, was noch auf uns zukommt – Haha. Auf unserem Rundgang durch den Park
treffen wir dann auf einen See, in dem bis zu 1 ½ Meter große Fische
schwimmen. Ein Schild weist auf „Grant Cat Fishes“ hin. Wir sitzen im
Bungalow am See und bestaunen diese Fische mit ihrem großen breiten Kopf und
den winzigen Augen.
Gegen 13:00 bestaunen wir gelehrige Elefanten bei
einer Show, nachdem wir uns zuvor Kampfzeremonien von Thai auf der Bühne in
farbenprächtigen Gewändern angeschaut haben. Birgit erzählt uns, daß die
Elefanten aus dem Landesinnern hierher kommen und ein paar Wochen Urlaub von
ihrer Arbeit machen. Elefant müßte man sein. Man hat bei den Darbietungen
den Eindruck, daß es ihnen Spaß bereitet, was sie hier aufführen. Sie heben
eine Person, die sie mit dem Rüssel umfaßt haben, hoch bis in Augenhöhe.
Sie spielen Fußball oder rennen auf die Zuschauer zu um dann ganz kurz vor
ihnen abzubremsen.
Eine weitere Show erleben wir in einem Aquarium, in
dem es von Krokodilen wimmelt. Nach einiger Zeit des Wartens erscheint ein
Thai und klopft mit einem Stöckchen auf den Mosaikboden. Dann läuft er zu
einigen Krokodilen, faßt sie am Schwanz und zieht sie zum Teil aus dem Wasser
und zieht sie aufs Trockene. Dann macht er seine Spielchen, die gehen so weit,
daß er seinen Kopf in das Maul der Krokodile steckt. Er bekommt großen
Beifall.
Eine Magieshow beschließt dann unseren Besuch in
diesem Park. Wir kommen noch an einem Hotel vorbei, in dem auf einer
Speisekarte mindestens ein Dutzend Gerichte angeboten werden, alle mit
Krokodilfleisch, wie Markaber.
Am
Eingang hatten wir einen Teller anfertigen lassen mit einem Foto von uns.
Diesen holen wir nun ab und fahren heim. Der Nachmittag verläuft ruhig auf
der Terrasse.
Des Königs Geburtstag, 05.12.97
Der König hat Geburtstag. Zunächst haben Birgit und
Horst Semmeln geholt. Quicky hat oben auf der Terrasse den Tisch gedeckt.
Horst möchte unten frühstücken, weil der König Geburtstag hat, da ist es
ja auch wärmer als hier oben. Also, alles runter . . . . . „Es lebe der König“!
Gegen Mittag wird der Vorschlag gemacht an die Beach
zu fahren. Ich bin nicht begeistert, meine Schwellung auf der rechten Hand ist
noch nicht völlig weg, aber viel Zeit bleibt uns nicht mehr in Pattaya. Wir
parken das Auto auf dem Parkplatz des Seehotels. Dann taucht vor uns eine
Poolanlage auf, dahinter Palmen und das Grün des Meeres erstrahlt im grellen
Sonnenlicht. Ein Boy bringt Liegestühle mit Handtuch. Die Atmosphäre gefällt
mir und ich bin besänftigt, man muß sich halt erst immer auf gewisse
Situationen einstellen. Dann lassen wir es uns gut gehen. Wir liegen im
Schatten, es ist angenehm. Gegenüber am Pool liegt eine gutaussehende Dame,
zumindest könnte es eine Dame sein, sie hat ihr Oberteil vergessen anzulegen,
wie gut, daß sie es vergessen
hat. Es gefällt mir besser. Dann wagen wir, Quicky und ich, uns ins Meer. Das
Wasser ist lauwarm, wir schätzen es auf ca. 28° C., es ist extrem salzig,
das gibt Durst. Im Pool schwimmen wir anschließend das Salz vom Körper. Dies
Wasser ist mit Sicherheit warm, aber uns erscheint es im Gegensatz zum Meer kühl.
Zwischendurch trinken wir ein Sodawasser, damit das Verhältnis Flüssigkeit
innen zu außen auch erhalten bleibt. Birgit geht vorübergehend auf die
Restaurantseite, sie hat Hunger. Wir dürfen probieren, es schmeckt gut, aber
ich habe keinen Hunger. Gegen 15:30 brechen wir auf, denn Horst hat einen
Tisch bestellt im Ruen Thai-Restaurant. Noch wissen wir nicht, was uns
erwartet; wüßten wir es, wir wären jetzt schon begeistert und würden es
nicht abwarten können dorthin zu gehen. Nun, wir wissen es nicht und sind
ganz cool.
Unsere Erwartungen werden dann auch tatsächlich
total übertroffen. Gott sei Dank haben wir uns entsprechend angezogen –
Anzug mit Krawatte und die Damen entsprechend. Wir betreten einen großen
„Garten“. Überall dezente Beleuchtung. Im linken vorderen Teil eine
kleine Bühne, auf der 4 Musiker sitzen und Volkswaisen spielen. Sie spielen
auf Instrumenten, die uns nicht so ganz geläufig sind. Links neben der Bühne
geht man vorbei über ein Brücke, von der aus man Fische beobachten kann, die
dort unter uns bewegungslos im Wasser stehen. Thai-Mädel, in roten und weißen
langen Kleidern, die bis an die Knöchel reichen, gehen einher, sie holen Gäste
vom Eingang ab und geleiten sie an die entsprechenden Tische, die fein
verziert sind. Die Stühle bestehen ebenfalls aus geschmiedetem Eisen mit
wunderschönen Verzierungen. Einige Mädel tragen Kleider mit wertvollen
Verzierungen, dazu haben sie kunstvolle Gürtel angelegt, die sie um Oberkörper
und Brust tragen. Die Männer tragen die Art von Gürteln in lila oder schwarz
um ihre Hüften. Man erkennt an dieser Kleidung eine gewisse Rangfolge des
Personals.
Wir bestellten Kokosmilch, Sodawasser und Bier, jedem
das seine. Zum Essen bestellte Quicky nach längerem Überlegen Pork süß
sauer, ich bestellte nach mindestens gleich langer Überlegung Pork mit Knofi
und ??. Birgit und Horst kennen sich besser aus und ordern nach ihren
Vorstellungen. Wir sind alle begeistert, zumal die Speisen in der Mitte auf
den Tisch gestellt werden und jeder nimmt nun nach seiner Fasson, wir sparen
nicht mit Begeisterungsbemerkungen. Um 20:00 beginnen klassische Tänze mit
bis zu 10 Personen. Wenn ich mich vorhin schon begeisternd über Gewänder
ausgelassen habe, dann übertreffen diese Gewänder alles bisher Gesehene. Es
ist eine Augenweide erster Güte in einer Umgebung, die sich mit Worten
einfach nicht erklären läßt, deswegen versuche ich es auch gar nicht
weiter, er würde nur stümperhaft wirken und würde nie das treffen, was wir
empfinden. Der Leser könnte die Schönheit und Atmosphäre nicht
nachempfinden und damit wäre es eine Vergewaltigung der Schönheit dieses
Gebietes und der Zeremonien dieser Tänze.
Dann ist auch dieser Teil des Abends vorbei. Wir
verlassen diese Stätte der Begeisterung und schauen uns auf dem Wege zur Post
noch Rosenholzmöbel an, von denen sich Birgit nicht losreißen kann, wir
lustwandeln vorbei an verschiedenen Bars, von denen jede einzelne zum
Verweilen einlädt. Wir bleiben hart. Auf der Ecke Second Road und Postroad
tanzen, auf den ersten Blick gesehen, bildhübsche Mädel auf einer Bühne,
auf den zweiten Blick stellt man dann fest, daß es keine Mädel sind. Mir der
Vokabel Schönheit in diesem Falle bitte ich den Leser aber um Verständnis
die Schönheit der vorherigen Schilderung gänzlich anders beurteilend
anzusehen. Die Schönheit hier ist nicht vergleichbar mit der Schönheit der Tänzerinnen
in dem Lokal vorhin. Wir könnten noch Stunden diesem Treiben zusehen, aber
wir entschließen uns nach Hause zu fahren. Daß mir die Füße schmerzen
merke ich erst gegen 22:45, als wir wieder daheim sind. Diese Erlebnisse,
dieses Leben werden wir wohl sehr vermissen, wenn wir wieder in Haar sind, ich
merke es jetzt schon, Wehmut steigt schon jetzt in mir auf. Ich sage es
niemandem, würde man es verstehen?
06.12.97
Quicky steht um 07:45 auf, ich folge um 08:30, Horst
hat das Auto gewaschen. Wie vereinbart er es mit seinem Gewissen, es nicht am
Geburtstag des Königs sauber gehabt zu haben.. Heute werden Gäste erwartet.
Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, es ist eine leichte Unruhe zu spüren.
Bis gegen 12:00 wir die Geschäftigkeit immer heftiger.
Birgit und Horst sind zum Einkaufen gefahren. Wir
bleiben da. Es ist warm. Gott sei Dank weht ein Lüftchen, sogar so stark, daß
wir den Ventilator unter der Decke abschalten können. Sie kommen gegen Mittag
zurück und erzählen uns, daß sie eine kleine Rundfahrt gemacht haben, wie
wir es schon vermutet hatten, warum auch nicht.
Am späteren Nachmittag kamen einige Gäste, wir saßen
gemütlich unten in dem offenen Raum, Horst hatte für alles gesorgt. Es gab
kalte Getränke, man plauderte mit jedem ein wenig. Die Damen saßen weit ab
von ihren Männern, gegen 19:00 löste sich die Gesellschaft langsam auf.
Leider werden meine Eintragungen nun spärlich, da
sich die Ereignisse überhäuften und wir hatten noch viele Besorgungen zu
machen, denn wir wollten noch einiges einkaufen, ich fand einfach nicht mehr
die Zeit alles zu Papier zu bringen, mit einem Labtop wäre das anders
gewesen. Ich will aber dennoch versuchen interessante Details festzuhalten.
Die Tage vergingen wie im Fluge. Im Crocodile Park
kauften wir noch einen mit der Hand gefertigten Elefanten aus Leder, für
diesen Elefanten besorgten wir noch einen Rahmen um ihn in Haar dann
entsprechend im Wohnzimmer aufhängen zu können. Wir bummelten auch noch
einige Male durch Pattaya, immer mit einem weinenden Auge, wir nahmen langsam
Abschied von diesem Gebiet, welches uns so fremd war und wo wir uns nun so
heimisch fühlten. Der Abschied nahte mit jeder Stunde mehr und schneller, die
verging. Es fiel uns beiden sehr schwer, obwohl es nie jemand von uns beiden
so ausgesprochen hatte.
08.12.97 Wir packen
Am Nachmittag beginnen wir zu packen. Wie vermutet
ist es schwierig alles unter zu bringen, aber mein Schatz schafft es mit
Bravour. Ich muß allerdings erwähnen, daß wir noch einen kleinen Koffer mit
Rädern gekauft haben, denn sonst wäre es auch ihr nicht gelungen. Wir werden
viele Kilo Übergewicht beim Gepäck haben. Horst und ich fahren noch in die
Stadt um den eingerahmten Elefanten zu holen. Ich freue mich noch einmal nach
Pattaya zu kommen. Auf dem Rückweg lassen wir das Auto beim „Schweizer“
und fahren mit dem Taxi heim. Vor dem Haus angekommen bitten wir den Fahrer am
nächsten Morgen um 06:15 zu kommen um uns zum Busbahnhof nach Pattaya zu
fahren. Er verspricht dies, aber ich sehe ihm an, daß er nicht kommen wird.
Es ist ihm viel zu früh, ich merke es.
Um es vorweg zu nehmen, er kam auch nicht.
09.12.97 Die Abfahrt
Wir warten bis 06:25 Uhr, dann tritt Plan „B“ in
Kraft. Ich gehe zur Hauptstraße und fange ein Taxi ein. Wir packen ein und
schnell sind wir an der Bus-Station. Es gibt etwas Palaver, der Bus um 07:00
geht wohl nicht zum Airport, obwohl der Fahrer dies behauptet, Horst ist sehr
skeptisch, das ist ja auch vielleicht angebracht. Der Fahrer deutet uns
einzusteigen, „er fährt uns zum Airport“, sagt er. Nach einigem Hin und
Her entscheiden wir uns mit ihm zu fahren bis zur Bus-Station Bangkok. Vor
dort fahren wir dann mit dem Minibus zum Flughafen, so unsere Entscheidung.
Kurz vor 07:00 wird unser Gepäck verladen und wir
steigen in den vollklimatisierten Bus. Unterwegs gebe ich Horst meine
Anzugjacke, da ihn fröstelt. Uns ist bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht kalt,
das kommt viel viel später, nämlich wieder in Deutschland. Mir ist nicht
klar, ob es da die Temperatur macht oder die gähnende Lehre in mir – der
Verlust der Nähe dieses Landes und der Begebenheiten -.
In knapp 3 Stunden sind wir in Bangkok. Die Hektik
der Großstadt hat uns wieder, obwohl sie noch ganz anders ist als bei uns,
sie ist nicht so nervich wie bei uns. Der Busfahrer beherrschte dieses Gerät,
es war faszinierend.
Bis auf 4 Passagiere steigen alle aus. Wir bleiben
auch sitzen, vielleicht fährt er uns ja doch zum Airport. Ich habe mich
unterwegs häufiger mit ihm unterhalten und ein gewisses Vertrauen gefunden.
Nach längerer Pause kommt er wieder zum Bus und sagt uns, daß er nun zum
Flughafen führe. Genau das hat er in Pattaya auch gesagt. Die zügige Fahrt
geht weiter und wir sind bald am Terminal. Dort geben wir unser Gepäck zur
Aufbewahrung auf um dann mit dem Taxi zum „Oriental“ zu fahren, dies ist
eines der ältesten und berühmtesten Hotels in Bangkok und man sagte uns vor
Beginn unserer Reise, daß wir dieses Hotel unbedingt besuchen müßten. Wir
fahren nicht über den Highway sondern durch die Stadt. Kurz vor jeder
Auffahrt zum Highway fragt der Fahrer: „Highway Sir?“ und Horst verneint
jedes Mal aufs Neue mit gleicher Hartnäckigkeit.
Nach einer für meine Begriffe verhältnismäßig
langen Fahrt kommen wir am „Oriental“ an. Wir schauen hier und da ohne
hinein zugehen. Mit einer Credit Card holen wir noch etwas Geld und dann
wandern wir weiter. Später gehen wir zum Schiffsanleger und besteigen nach
einiger Wartezeit ein Schiff um ein paar Kilometer flußaufwärts zu fahren.
Es steigen während der einzelnen Stationen immer mehr Leute zu, ohne daß
eben entsprechend Personen aussteigen. Ich betrachte die Angelegenheit mit
einer gewissen Sorge, zumal wir immer enger aneinander gedrückt werden. Es
wird also immer enger und enger um uns herum. Sehr viel junge „Mönche“
fahren mit diesem Schiff. Gott sei Dank dauert die Fahrt nicht sehr lange. Der
„Kapitän“ fährt wie der Teufel. Er fährt mit voller Kraft bis an den
Anlegesteg und mit voller Leistung haut er dann „Rückwärts“ rein, und
schon haben wir angelegt. Dies alles geschieht unter den
„Pfeifanleitungen“ eines jungen Mannes, der bei uns hinten steht und eine
Art Flöte im Mund hält. Offensichtlich erkennt der „Kapitän“ an den
Pfeiftönen, wie er sich verhalten muß.
Bald steigen wir aus und suchen ein Chinesiches
Restaurant auf. Wir essen ausgesprochen gut, nach dem wir dem Ober gesagt
haben, was wir uns so vorstellen. Die Verdauung findet auf dem Wege zum Grand
Palace statt. Nun ist Horst derjenige, der volle Kraft voraus anordnet, da die
Pforten schließen könnten. Sie schlossen allerdings erst, nach dem wir nach
einer langen Besichtigung wieder auf der Straße standen. Wir waren an diesem
Tage überwältigt von dem, was wir zu sehen bekamen aber wir waren auf der
anderen Seite auch ganz schön geschafft. Selbst die Fotos können unsere
Eindrücke nicht dem Leser vermitteln.
Ein Taxi brachte uns in die Nähe unserer Unterkunft,
die von Horst bestellt worden war. Wir gingen aber dann doch nicht dorthin
sondern der Fußmarsch wurde nun fortgesetzt in die entgegengesetzte Richtung,
in der wir unser Hotel vermuteten. Wir marschierten entlang einer extrem stark
befahrenen Straße zu einem Zentrum mit Kaufhäusern und Hotels, wie Horst uns
zu verstehen gab. Außerdem sollte uns eine Art Biergarten erwarten.
Biergarten war nicht so ganz mein Fall, die haben wir in Bayern auch. Es stank
bestialisch an dieser Straße, die Fahrzeuge waren aber auch nicht zu zählen.
Meine Füße schmerzten, denn ich hatte wohl doch nicht die richtigen Schuhe
angezogen, außerdem vermutete ich, daß dieser Fußmarsch wohl in keinem Verhältnis
zu den Sehenswürdigkeiten stehen würde, die uns erwarteten; Quicky ihre
wahrscheinlich auch, sie war nur etwas härter im Nehmen. Wir kamen dann aber
doch an und setzten uns in diesen Biergarten, der aber dann doch fremdländischer
war als ich es vermutet hatte: wir tranken ein paar Gläschen Bier oder
ersatzweise etwas anderes. Mir ging es dann auch wieder besser, nein, nicht
weil ich das Bier getrunken hatte, aber die Atmosphäre gefiel mir; zudem
erfuhr ich dann, daß Birgit eine Apotheke gesucht hatte um Medikamente zu
kaufen, die sie dringend benötigte, das stellte natürlich das ganze in ein
anderes Licht. Wenn ich das gewußt hätte, dann hätte ich ja auch nicht
gemeckert. Wir blieben noch eine Weile, als es dämmerte wurden die Millionen
Lichter eingeschaltet und jetzt wäre ich auch noch länger geblieben. Dann
ging es zurück, dieses Mal wirklich in unsere Unterkunft. Wir machten uns ein
wenig frisch und tranken im Garten noch etwas, hier war es urgemütlich und
wir fühlten uns wieder sehr wohl, das Zimmer dagegen lud nicht zum Verweilen
ein. Vor dem Verlassen dieser Behausung haben wir die Klimaanlage
eingeschalten, sie scheppert und knattert wie ein kaputtes Auto. Gegen 21:45
Uhr suchten wir unser Lager auf, möglichst wenig daran denkend, daß dies
unser letzter Abend in Thailand sein würde. Gott sei Dank waren die
Erinnerungen an den heutigen Tag – und nicht nur des heutigen Tages und der
vor uns liegende Flug die Fakten -, die uns in Stimmung hielten. Die
Klimaanlage schalteten wir vor dem zu Bett gehen ab, denn sonst wären wir
wahrscheinlich am nächsten Tag steif gewesen.
10.12.97
Wir duschten so gut es ging und bezahlten für das
Zimmer 450 Baht = 22,50 DM. Das Frühstück war, gegenüber dem gewohnten der
letzten Wochen, spärlich, aber wir hatten ja ein gutes Polster. Anschließend
besichtigten wir eine Art Freilichtmuseum. Wir nahmen an einer Führung teil
und bestaunten die Gegenstände in diesen wieder errichteten Häusern in einem
Park, der eher einem Dschungel ähnlich war.
Gegen 11:00 fuhren wir mit einem Longtailboot über
den großen Fluß und verschwanden in den Klongs. Das sind Nebenarme dieses
breiten Stromes. Die Fahrt war, eigentlich wie die gesamte Reise, ein
Erlebnis, welches wir nie mehr vergessen werden. (Hier sei allen Zweiflern von
Reisen noch einmal gesagt, daß derartige Erlebnisse haften bleiben, solange
man lebt. Ich denke auch bei einschneidenden Krankheiten, solange man denken
kann, wird dies als eine unvergeßliche Erinnerung in einem verbleiben.)
Zwischendurch wurden wir von Frauen in kleinen Booten
aufgehalten, die uns allerlei Waren zum Verkauf anboten. Unterwegs fragte uns
der Lenker des Bootes, ob wir zwischendurch einmal anhalten könnten. Horst
willigte ein, warum auch nicht. Es stellt sich dann allerdings heraus, daß
wir an einem Schlangenzoo anhielten. Unser Lenker wollte uns unbedingt in den
Zoo locken, aber wir ließen uns nicht einwickeln. Birgit, Quicky und Horst aßen
eine Kleinigkeit, ich hatte keinen Appetit. Ich filmte immer wieder und
schaute Kindern zu, die in diesem wirklich dreckigen Fluß badeten, dabei
schluckten sie auch Wasser, ganz wie bei uns, nur, sie werden offensichtlich
nicht krank. Unser Lenker wurde immer mürrischer, die anderen Gäste, die er
so hat, konnte er wohl besser um den Finger wickeln. Bei uns hätte er das ja
wohl auch geschafft, wir hatten aber ja Birgit und Horst, die sich bestens
auskannten. Der Lenker bot uns noch eine längere Fahrt an aber Horst lehnt
sehr bestimmt ab und hieß ihm an der nächstge-
legenen Anlegestelle anzuhalten und dann stiegen wir
auch sofort aus. Wir kümmerten uns um ihn auch nicht mehr, das war wohl eine
seiner ungünstigsten Fahren an diesem Tage.
Wir bummelten durch die Straßen immer eine weitere
Tempelanlage im Auge zu behalten, die wir besichtigen wollten. Wir bogen in
eine kleine Gasse ein, aus der Musik erklang, ungewöhnliche Musik für unsere
Ohren, obwohl wir uns ja schon ein wenig an die Musik der Thai gewohnt hatten.
Am Eingang dieser kleinen Gasse war eine Bühne aufgebaut. Hier wurde von
Chinesen ein kleines Bühnenstück aufgeführt, den Sinn verstanden wir
selbstverständlich nicht.
In der Tempelanlage angekommen bestaunten wir einen
wohl mindestens 25 m großen liegenden Budda. Auch hier waren die Tempel und
Gebäude wieder pompös und strotzten vor Gold und Mosaik. Nach einem
Abschiedstrunk, jetzt war der Abschied wirklich nahe – nicht so sehr von
Birgit und Horst, die würden wir in Deutschland wiedersehen, Gott sei Dank
– aber um so mehr von Thailand, von den Sehenswürdigkeiten, von der Bevölkerung,
von der Art zu leben hier, es schmerzte schon ein wenig. Wir trösteten uns
wieder mal, wir hatten noch unseren Flug und den Aufenthalt am Airport usw.
usw. usw. Dabei wußten wir genau, es war vorbei, auch diese Reise war vorbei,
eigentlich war sie vorbei, trotz aller Brücken, die wir bauten.
Birgit und Horst hielten ein Taxi an, sie fingen sich
ein zweites ein, sie machten unserem Fahrer klar das Taximeter einzuschalten.
Es gibt durchaus Fahrer, die dies nicht tun, lieber verzichten sie auf eine
Fahrt. Wir ließen uns für 220 Baht plus 40 Baht Highwaygebühren zum Airport
bringen. Dort holten wir unser Gepäck, es war noch alles da, ob man uns etwas
eingeschmuggelt hatte, das wußten wir nicht, wir haben auch zu diesem
Zeitpunkt nicht daran gedacht. Wir suchten die Sanitäranlagen auf und machten
uns frisch, ein frisches Hemd oder Bluse hatten wir extra eingepackt, um dann
halbwegs frisch ins Flugzeug zu steigen. Ich rasierte mich sogar dort, nicht
ohne mich auch zu schneiden, denn an eine Elektrorasur konnte ich bei dieser
Hitze nicht denken. Ich habe mich die ganze Zeit nur naß rasiert, man konnte
sich ja gleich mit Seife einreiben, naß war die Haut sowieso. Am nächsten
Morgen würden wir in Deutschland landen, nahe meiner Arbeitsstätte, die mir
wieder sehr verhaßt in die Erinnerung kam.
Wir wandelten durch die Hallen und ließen uns viel
Zeit, denn wir hatten noch viel Zeit. Im 3. Obergeschoß tranken wir noch
etwas in einem wunderbar ausgestatteten Restaurant. Um 17:00 stellten wir uns
am Schalter der LTU Nr. 9 an. Mir
war zum Heulen zu Mute, aber man hat ja gelernt sich zu beherrschen. Um 18:15
checkten wir ein. Keiner nahm uns unser Übergepäck krumm und so mußten wir
auch keine weitere Gebühr bezahlen. Die restlich Wartezeit verbrachten wir
beim Burger und im Dutyfree um festzustellen, daß hier nichts billig war,
also kaufen wir auch nichts.
Dann brachte uns der Airbus bequem nach Abu Dhabi,
dieses Mal flogen wir 6 Sunden und 35 Minuten – eine Stunde länger als auf
dem Hinflug -.
Wenn wir uns hätten versetzen können an den Beginn
unserer Reise, wir hätten es getan, nicht weil wir eine Stunde weniger
Flugzeit gehabt hätten.
In Abu Dhabi haben wir keinen Schmuck mehr
eingekauft. Wir hätten für Christine etwas kaufen wollen, aber Quicky konnte
sich für kein Kettchen entschließen und aus diesem Grund wollte ich auch
nichts anderes mehr kaufen.
Der Flug von Abu Dhabi nach München wurde dann sehr
viel beschwehrlicher. Die Maschine war ausgebucht und wir hatten rechts und
links je 3 Sitze und jeder denkt ja bekanntlich nur an sich. Aber bleiben wir
noch einen Moment in Abu Dhabi.
Wir hatten geglaubt uns Zeit lassen zu können, denn
wir hatten einen Rechenfehler in der Zeitumrechnung, bzw. wir hatten ja nur
mit einer Stunde weniger Flugzeit gerechnet. Wir wurden also nicht nach 1 Std.
und 45 Minuten aufgerufen sondern nach 45 Minuten und alle anderen Fluggäste
hatten sich wohl auf dem Hinflug vorgenommen auf dem Rückflug einzukaufen,
ja, wir ja auch.
Damit endet eigentlich unsere Reise nach Thailand,
die mit großer Skepsis begonnen wurde und wenig Interesse auch, die aber so
schön und erlebnisreich wurde, daß nur noch Trauer in uns war, zumindest in
mir, denn ich wollte nicht nach Hause. Zu diesem Zeitpunkt wußte ich noch
nicht, daß der Kummer über die Heimreise einer späteren Reise, nämlich aus
den USA zurück, noch viel viel größer sein würde. Ich schreibe: Mit wenig
Interesse. Wenig Interesse brachte ich bislang für das Land und die Bevölkerung
auf. Das einzige Interesse, was uns zu dieser Reise veranlaßte, war einfach
Horst und Birgit zu besuchen, mit ihnen Urlaub zu machen und zu sehen wie sie
dort wohnen.
Um 06:00 holte uns unser Schlumpf vom Airport ab.
Mich fröstelte ein wenig, nicht, weil es hier kälter war, nein, ich war in
der Realität zurück, der Alltag hatte uns wieder, diese Welt ist hektischer,
sie ist unromantischer, sie ist kälter, sie ist härter – eine Härte, die
ich nicht mehr mag, nachdem ich sie kennengelernt habe – in meinem Beruf
seit 1993.
Noch ein paar Rückblicke über unsere Rückreise.
Wir flogen von Bangkok in Richtung Bombay (Golf von
Bengalen) und südlich von Rangoon vorbei. Wir überquerten den Indischen
Kontinent und passierten eine Position nördlich von Hyderabat. Die
Geschwindigkeit lag bei 483 Knoten (ca. 895 Km/h). Die Außentemperatur lag
bei ca. 52°C, minus natürlich, sie fiel teilweise auf minus 62° C, als wir
weiter nach Westen kamen, all` das konnten wir vom Monitor ablesen, der alle
paar Meter von der Decke des Flugzeuges herab hing. Um 01:15 überquerten wir
das Arabische Meer – Bangkok Zeit-, dies liegt südsüdostwärts von Karachi.
Um 02:30 Bangkokzeit waren wir kurz vor Muscat. Dann ging es über Dubai und
den persischen Golf (ostwärts Kuwait – Shiraz -) in Richtung Esfahan. Bei
diesen Namen kann man doch wirklich ins Träumen kommen.
Leider war es eben sehr eng und ungemütlich in der
Maschine. Ich saß am Fenster, Quicky saß neben mir und die Dame am Gang
pennte die ganze Zeit. Wann immer von uns jemand auf die Toilette mußte,
wurde sie geweckt, überhaupt alle waren am pennen oder machten Gymnastik im
Gang, es war stickig, dunkel und ungemütlich, vielleicht wollte ich auch
dieses alles gar nicht in Kauf nehmen, denn wir flogen heim nach München,
hier hat das Wort heim eine ganz andere Bedeutung als in meinem Bericht.
Als wir dann Ungarn erreichten begann man mit dem Frühstück,
für meine Begriffe viel zu spät, denn die Damen und Herren hatten Mühe bis
zum Anflug auf München wieder alles abzuräumen. Also begann schon jetzt
wieder der Streß. Dann landeten wir in München, der Alltag hatte uns wieder.
Nun möchte ich nur noch etwas niederschreiben was
ich am ersten Tag in Deutschland niedergeschrieben habe. Ich werde es nicht abändern,
weil es aus diesem Gefühl heraus niedergeschrieben worden ist.
In ein paar Tagen ist nun Weihnachten. Die Zeit
der Gefühle, die Zeit in der die Menschen näher zusammen rücken, die Zeit
der Gedanken, der Liebe, der Stille und der Besinnlichkeit. Ich würde im
Moment dies alles gerne mit einem Fragezeichen versehen, denn man erlebt es
hier anders..
Es gibt viel an Arbeit nachzuholen, zumindest denkt
Quicky so. Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt doch immer wieder, daß jeder
hetzt – von einem Termin zum anderen, was muß ich noch an Geschenken
einkaufen, wen habe ich vergessen etc. etc.? Auch wir denken schon wieder an
viele Dinge, die noch erledigt werden sollen – oder, die zu erledigen sind?!
Wer hat noch wirklich Zeit? Zeit für die wichtigen, die wirklich wichtigen
Dinge im Leben? Wer hat noch Zeit für ein Gespräch mit Freunden oder auch
nur Zeit für einen wichtigen Blick oder gar ein Lächeln ohne etwas zu wollen
– ohne daß ein Hintergedanke dahinter steckt? In Thailand haben die Leute
die Zeit und wir haben sie auch gehabt. Wenn wir jemanden angelächelt haben,
dann wurde dieses Lächeln erwidert, leicht und ohne Zwang, natürlich, wenn
wir nur jeden Tag für jemanden ein freundliches Wort hätten, es würde
vielleicht erwidert und man fühlte sich gleich glücklich und zufrieden,
diese Zufriedenheit würde sich fortpflanzen, wir können es nicht mehr.
Schade. Hier in Thailand habe ich oft die Menschen beobachtet und mit Bitterniß
oder Traurigkeit festgestellt, daß die Zeit immer schnellebiger wird und die
Menschen nach außen immer kälter werden. Wir befinden uns in einem ewigen
Kampf – im Kampf um Ruhm, Anerkennung und ein „Besseres Leben“. Mir
kamen diese Gedanken, sie wurden aber bald wieder verdrängt und mußten
Gedanken Platz machen für „wichtigere Dinge“. Ich befinde mich wieder
unter denen, deren Lebensweise ich eben kritisiert habe.
Wir würden gerne noch einmal eine weitere Reise nach
Thailand machen, mit den Kenntnissen, die wir jetzt haben und wieder mit
Birgit und Horst.
Es wäre eine Rückkehr in die Erinnerungen mit neuen
Zielen.
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