Saison 2011/I                                                                                                                        

 

Unsere erste Fahrt, die eine kleine Reise wurde,

in den Naturpark

Cinque Terre an der Ligurischen Küste Italiens.

 

Heute haben wir den 09.III.2011, Aschermittwoch. Während man in der Politik entweder Herrn zu Guttenberg verspottet oder aber ihn lobt, befassen wir uns mit unserer ersten kurzen Fahrt. Vor ca. 2 Tagen machte Christel den Vorschlag an die Ligurische Küste in Italien zu fahren. Ich war sofort einverstanden, zum einen fahre ich gerne nach Italien, zum anderen hege ich die Hoffnung, dass es dort schon etwas wärmer ist als eben hier im Süden Deutschlands.

Ich habe mir schon einiges rausgesucht um eben etwas mehr über dieses Gebiet zu erfahren und das förderte sogleich mein schon vorhandenes Interesse. Einige Bilder erinnerten mich an unsere damalige Italienrundreise und hier insbesondere an die Küste von Amalfi, ich habe darüber einen Bericht geschrieben.

Am 15.03. sollte es losgehen.

 

 

 

Unsere Fahrt u. a. in die

Cinque Terre an die Ligurische Küste Italiens.

 

 

Am 17.III. ging es dann wirklich los. Um 10:30 sitzen wir im Auto und verlassen Haar. Eigentlich dürfte uns gar nicht zum Reisen zumute sein, denn es regnet und es sieht nicht so aus, als ob es bald aufhören wollte.

Wir fahren auf der Landstraße über Garmisch-Partenkirchen und Innsbruck, es geht den Zirler-Berg hinunter, noch ahnen wir nicht, dass wir eines Tages eine noch höhere Steigung bewältigen werden.

Auf dem Brenner haben wir 2° C. und es neigt zum Schneien. Wir beeilen uns, dass wir wieder in die Niederung kommen, allerdings kaufen wir vorher noch einige Sachen ein, die wir glauben mitnehmen zu müssen. Es ist allerdings auch sehr günstig in dem Supermarkt auf der rechten Seite am Ausgang des Ortes Brenner. Wir kaufen z. B. 6 Flaschen Wasser –still- für 1,15 €, ist das überhaupt „Bio“, wir machen uns keine Gedanken darüber. Als Gegenmittel kauft Christel eine Dose Weißbier für 67 Ct.

In Sterzing fuhren wir auf die Autobahn und in Bozen-Süd ging es wieder runter. Für gut 60 Km zahlten wir 5,10 €, das hatte den Vorteil, dass wir die Strecke schnell hinter uns brachten. Ab Bozen hatten wir den Frühling erreicht, Büsche und Bäume wetteiferten mit ihrer Blütenpracht. In den Ortschaften, auch in Kaltern, war es noch sehr ruhig, was ja nicht unbedingt zum Nachteil sein muss. Die Menschen sind alle noch ausgeglichen und freundlich und wir, da wir wegfahren können, auch.

Auf dem Stellplatz stehen schon 3 Wohnmobile. Am Abend wird kassiert, wir zahlen 10 €, dafür gibt es aber noch keine Duschen und keine Toiletten, auf die wir ja auch verzichten können.

Der Regen ließ am Abend nach und wir waren in guter Hoffnung, dass es von nun an besser werden und bleiben würde. Wenn wir gewusst hätten wie berechtigt diese Hoffnung war, wir hätten wahrscheinlich jubiliert.

 

 

18.III.

Am Morgen Sonne pur. Um 10:30 waren wir in Kaltern beim Juwelier Gratl und gaben 2 Ringe von Christel ab, die wir ihn baten größer zu machen. In Haar hatte man diese Bitte mit fadenscheinigen Argumenten abgelehnt.

Auf dem Marktplatz tranken wir anschließend jeweils einen Cappuccino, es war herrlich hier draußen zu sitzen und den wenigen Menschen zu zuschauen. Wir waren übrigens nicht die einzigen, die hier schon am Morgen saßen und es sich gut gehen ließen. Da wir immer wieder nach Preisen gefragt werden gebe ich hin und wieder den Preis an. Hier kostete ein hervorragender Cappuccino 1,90 € und der war wirklich herausragend gut. In der Beziehung sind die Südtiroler doch Italiener.

             Gut gelaunt setzten wir die Fahrt dann fort über Tramin –über die Südtiroler Weinstraße- und wir blieben auf der Landstraße, es war wenig Verkehr und wir hatten es ja nicht eilig. Im Angesicht der Burg von Malcesine tranken wir unseren Cappuccino. Die Fahrt ging weiter über Torbole und Lazise. Hier bogen wir ab vom Gardasee, denn wir wollten zum „Kiwi-Bauern“ und der befand sich ca. 12 Km südlich vom Gardasee.

Hier stehen wir nun auf der Position N45° 19,705` E10° 39,126`. Die Dame des Hauses spricht nur Italienisch und das mit Vorliebe, obwohl ich ihr zu verstehen gebe, dass es mit meinem Italienisch nicht weit her ist erzählt sie immer weiter und weiter. Zwischendurch stellt sie mir dann eine Frage, die sie beantwortet haben möchte, den Gefallen tue ich ihr gerne. Wenn Vera und Thorsten vor einigen Wochen noch 10 oder 12 € bezahlt haben, so verlangt sie von uns 15 €, dabei sehen wir gar nicht so aus als hätten wir mehr Geld. An diesem Tag sind wir 181 Km gefahren und wir stehen zwischen den Kiwi-Feldern auf eine grünen Fläche, rund um uns nur Natur, es ist herrlich, wenn man bedenkt, dass wir in Haar nicht mal auf einem Balkon sitzen können und das seit mehr als einem Jahr nicht, dann ist das hier das Paradies.

 

 

19.III.

Die Nacht war, wie sollte es anders sein, mehr als ruhig. Jetzt in der Früh, obwohl, so früh ist es gar nicht mehr, ist es trübe; die Sonne hat Probleme durchzukommen.

          Kurz nach 10:00 lassen wir uns von Liesa wieder führen. Unser Ziel ist Camping Fossa Lupara in der Via Villa Costa 31 in 16039 Sestri Levante. Die Route führt uns über Goito vorbei an Mantova, Casal Maggiore, Parma. Auf der Tangenziale streifen wir Fornova di Taro. Es geht durch das Tal des Taro Borgo. Rechts von uns rauscht der Taro dahin direkt an den Felsen entlang, dann folgt neben dem Fluss die Eisenbahn und dann kommen wir auf der Straße, links von uns wieder nur Felswände, eine urige und wildromantische Gegend. Richtung Varese wurde es kurvig und die Serpentinen begannen. Wir kletterten auf ca. 1.500 m MSL. Oben gab es dann einen Cappuccino. Die Strecke über Colle di Velva bleibt weiterhin kurvenreich. Die Dörfer kleben an den Hängen der Berge, herausragend waren immer die unterschiedlichen Kirchen.

Dann erreichen wir Sestri Levante und auf weiteren abenteuerlichen Wegen führt uns Lisa zum Campingplatz Fossa Lupara. Wir standen kaum an der weißen Haltelinie, als ein junger Mann die Treppe von der 1. Etage auf uns zukam. Der Campingplatz ist übrigens Terrassenförmig angelegt. Wir durften auf der Grundfläche bleiben. Ich versuchte es mit der Deutschen Sprache, worauf er antwortete: „Du Deutsch, ich Italiener, wir sprechen Englisch. Er war gleich zum Scherzen aufgelegt, die Verständigung klappte. Die überwiegende Anzahl der Camper waren Dauercamper, das stellten wir schon fest, als wir auf den Platz fuhren. Es hatte leicht zu regnen begonnen, zwischendurch zuckte mal ein Blitz dahin und es donnerte auch in der Ferne. Der freundliche junge Mann ging voraus und zeigte uns einen Platz, der mit kleinen Steinen bestreut war, hier war der Boden sehr fest, die Plätze rechts und links davon waren recht weich. Er deutete uns auf den festen Platz zu fahren und erklärte uns, dass es in den letzten Tagen sehr viel und heftig geregnet habe. Das konnte man wiederum leicht erkennen. Wir wollten gleich mit ihm gehen um uns anzumelden, wir hatten wohl vergessen, dass wir in Italien sind. Er sagte uns, dass wir es uns zunächst einmal gemütlich machen sollten und später in der Reception würde er alle unsere Fragen beantworten und gezahlt würde sowieso erst kurz vor der Abreise. Diese Freundlichkeit bekamen wir noch häufiger zu spüren. Wir fühlten uns auf Anhieb sehr wohl und wir freuten uns auf die nächsten Tage. Zum Schluss deutete er auf eine Wetterkarte am Sanitärgebäude und da stieg unsere gute Laune noch einmal. In den nächsten Tagen nur Sonne und Temperaturen um 20° C.

Es war einige Zeit vergangen, als wir uns zur Reception begaben. Er saß gerade drinnen und schrieb. Sofort stand er auf und widmete sich unseren Fragen. Er gab uns Prospektmaterial und holte einen Bildband über die Cinque Terre sowie die Orte Portofino und Portovenere. Es gab also sehr viel zu betrachten, es gab somit auch sehr viel zu laufen, dachte ich bei mir.

Jetzt ist es 17:45, das Gewitter hat sich verzogen, wir haben alle Prospekte studiert und der Plan für morgen steht. Den ersten Abend verbrachten wir damit, dass Christel schmökerte und ich bearbeitete viele Bilder. In den nächsten Tagen würden es mehr werden. Die Temperatur im „Wohnzimmer“ lag um die 24° C. ohne zu heizen.

 

 

20.III.

Die Sonne weckte uns, grell schien sie durch das Dachfenster. Wir frühstückten und waren kurz vor 12:00 fertig angezogen und damit bereit für einen Fußweg von mindestens 3 Km zum Centro von Sestri Levante. Unterwegs trafen wir auf einen Straßenmarkt, den wir nicht auslassen durften. Wir kauften uns jeweils eine Panini mit Porchetta, dazu tranken wir Wasser aus der Flasche auf einer dieser Bierbänke sitzend. Der Plan zur Stadt war so gut, dass wir 2x fragen mussten, welches denn wohl der richtige Weg sei. Hier auf dem Markt war viel Betrieb, nachdem wir die Hälfte gesehen hatten kehrten wir um und setzten unseren Weg in die Stadt fort. Gott sei Dank standen die Häuser recht dicht somit kamen die Sonnenstrahlen nicht bis zu uns runter. Immer wieder trafen wir in den kleinen Gärten auf Orangen-, Zitronen- oder Mandarinenbäumchen, dazu immer wieder diese herrlich blühenden Büsche in vielen Rot- und Weißtönen.

Nach 1 ½ Stunden erreichten wir die Buch von Sestri Levante (Baia delle Favole). Wir bestaunten kleine Parkanlagen mit hohen Palmen, das emeraldgrüne Wasser in der Bucht, die pompösen Häuser und viele flanierende Menschen, beachtenswert waren die vielen Kinder, zumindest fiel uns das auf. So lustwandelten wir bei azurblauem Himmel bis in die Spitze der Halbinsel. Immer wieder hielten wir an um Fotos zu schießen, wir wollten alles festhalten für uns und für die, die sich dafür interessieren, für die bunten Häuser und die Palmenalleen an den Straßen.

            Auf dem Rückweg in die Innenstadt besichtigten wir auch die Baia del Silenzio, eine andere Buch auf der gegenüberliegenden Seite. Auf der einen Seite vermissten wir den Sandstrand, er war steinig und wenn Sand vorhanden war, dann war er dunkel –beinahe schwarz-; hier nun trafen wir auf weichen, weißen Sandstrand, der sich sofort in die Schuhe und Strümpfe schob.

            Gegen 16:30 suchten wir uns einen Weg zurück, jetzt, wo wir uns ein wenig auskannten, konnten wir etwas abkürzen, allerdings kam er uns trotzdem länger vor als der Hinweg in die Stadt. Wir gingen ein gutes Stück entlang dem Fluss Torrente Gromolo. Der Marktbetrieb war selbst um diese Zeit noch groß, ja, wir hatten den Eindruck es waren jetzt mehr Menschen hier als vorhin.

Die Abende sind dann in bestimmten Verhaltensweisen immer gleich, 18:00 Abendessen, Bilder bearbeiten, über das Gesehene sprechen und Notizen machen, damit man sich auch später an Kleinigkeiten erinnert. Die Notizen mache ich mir immer gerne, man erlebt einen Teil des Tages noch einmal und jetzt in aller Ruhe, die Erinnerungen sind teils noch schöner als das momentane Erleben. Man kann sich dann auf bestimmte Teile konzentrieren. Christel widmet sich oftmals den Büchern von Hardy Krüger.

 

 

21.III.

Ein Montag und Sonne pur. Wir frühstücken bis kurz vor 11:00, obwohl wir doch häufig schon um kurz vor 10:00 beginnen. Ich leide immer noch unter dieser vermaledeiten Sommerzeit, die man unsinniger Weise vor vielen Jahren eingeführt hat. Es ist jetzt vielleicht noch um 20:00 Uhr hell aber es ist nicht länger hell, das ist Quatsch hoch3. Aber ich wollte mich ja nicht mehr darüber ärgern.

Heute ist ein „Gammeltag“ im positiven Sinne. Während des Frühstücks und auch noch darüber hin planen wir den morgigen Tag, wir wollen die Cinque Terre besuchen und das, oh Schreck, mit dem Zug. Wir benötigen also die Abfahrzeiten von Sestri Levante und wir müssen wissen, wie oft die Züge wieder zurück fahren. Weiterhin benötigen wir einen Transport zum Bahnhof, das sind nämlich ca. 3 Km und ich zeige kaum Bereitschaft zum Bahnhof zu gehen und vielleicht am Abend auch wieder zurück und in dem Nationalpark möchten wir uns ja auch noch auf Schusters Rappen bewegen. Außerdem wäre ein Fußweg zum Bahnhof und auch später zurück sehr zeitaufwändig und das ginge wieder von meiner Nachtruhe ab. Nachdem wir uns alles zurecht gelegt hatten holten wir unsere Stühle raus und begaben uns auf die grüne Terrasse. Hier ließen wir die Seele baumeln, die Sonne schien und die Vögel zwitscherten um die Wette, das wissen sie aber nicht.

             Dann, gegen 16:00 hielt ich es für angebracht die Rezeption aufzusuchen, denn die restlichen Fragen konnten nur dort oben geklärt werden. Ich hoffte nun den freundlichen jungen Mann nicht von der Arbeit abzuhalten. Zufällig war dieser Zeitpunkt äußerst günstig, er saß nämlich an seinem Schreibtisch und schien auch hier zu arbeiten, denn den ganzen Tag hat er auf dem Platz geschuftet. Freundlich und überschwänglich nannte er mir einige Abfahrzeiten von Sestri Levante in Richtung Riomaggiore und in der anderen Richtung legte ich nur etwas Wert auf die Frequenz der Zeiten. Wir unterhielten uns dabei über die gesamte Küste und er holte auch wieder einen Bildband aus einem Fach seines Schreibtisches um mir weitere Bilder und auch die vom Ankunftstag noch einmal zu zeigen. Auch Portofino und Portovenere kamen wieder ins Gespräch. Es lang ihm sehr am Herzen mir Portovenere schmackhaft zu machen, zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht wie Recht er hatte. Zu diesem Zeitpunkt war ich immer noch auf Portofino fixiert, warum, das konnte ich selbst nicht so genau erklären. Als ich nach einem Taxi fragen wollte, ich hatte mich während des Gespräches für die Abfahrt des Zuges in Sestri Levante um 10:25 entschieden, bot er mir spontan an uns zum Zug mit seinem Wagen zu bringen, ich ließ mir nicht unbedingt anmerken wie erleichtert ich war aber ich bedankte mich in Englischer- und auch in Italienischer Sprache für dieses Angebot, welches ich nach einigem Zögern annahm. Dann erwähnte er noch, dass das einfach ein Service für uns vom Platzhalter sei.

Somit war die Planung für den morgigen Tag abgeschlossen und freudig erregt ging ich zurück zu Christel, die noch in ihrem Stuhl saß. Auch sie war begeistert. Ich hatte mich mit ihm für den morgigen Tag um 10:00 verabredet.

Die restlichen Stunden dieses Tages vergingen recht schnell und überwiegend mit Routine. Wir waren beide gespannt auf den morgigen Tag

 

 

 

 

Für den Leser einige Interessante Informationen über dieses Gebiet der 5 Dörfer:

Lt. einer Broschüre vom Fremdenverkehrsamt Italien ist die Küste zwischen Levante und Portovenere eine der bekanntesten in Italien. Sie schreiben weiter:

Hier sind in einer absolut feindseligen Landschaft aus Felsen und Meer von Menschenhand fünf Ortschaften geschaffen worden, deren Bewohner von Fischfang und Weinanbau leben. Die Weinberge der berühmten Sciacchetrà wurden auf dem Fels abgetrotzten Terrassen angelegt, die fast ins Meer zu stürzen scheinen und deren Grün mit dem intensiven Blau des Thyrrenischen Meeres verschmilzt.

Diese erwähnte Cinque Terre ist immer noch ein wenig von der Welt isoliert und bis auf einige Ausnahmen nur mit dem Zug oder zu Fuß erreichbar. Somit ist das gesamte Gebiet nicht vom Massentourismus überrannt worden. Im Jahre 1998 erst wurde das Gebiet von der UNESCO als Welterbe der Menschheit geschützt. Im Jahre 1999 wurde das ganze Gebiet dann auch noch zum Nationalpark ernannt. Das Gebiet ist ein unwegsamer Flecken Erde, den der Mensch terrassiert hat. Die Ortschaften stellen Meisterwerke des Städtebaus da. Das alles macht dieses Gebiet so interessant und einmalig.

Der Apennin ragt weit ins Meer hinaus und formt damit eine zerklüftete Steilküste, deren unzählige Vorgebirge traumhafte Buchten einschließt. Auf dem Fels überwiegt eine typisch Mediterrane Vegetation und es ist verwunderlich, dass diese Pflanzen auf der nur spärlich vorhandenen Erde Fuß

fassen können.

Wenn man dann vor oben auf das Wasser herab schaut, dann stellt man fest, dass das ligurische Meer über unglaublich klares Wasser verfügt. Innerhalb weniger Meter verändert sich die Farbe von Kobaltblau bis Smaragdgrün und erst in der Nähe der Felsen wird es dann glasklar.

Die 5 Ortschaften haben dieser Gegend dann letztendlich den Namen „Cinque Terre“ gegeben. In felsigen Einbuchtungen reihen sich Häuser in schmalen Fassaden und lebhaften Farben, wie es eben dort Tradition ist, um eine Kirche

 

 

22.III. (Cinque Terre)

Nun sind wir schon drei Tage hier am Platz. Der Telefon-Wecker wird lästig um 08:30. Christel ist, wie üblich, schon wieder vorher wach.

Um 09:55 sind wir an der Rezeption. Unterwegs fragten wir uns schon einmal ob der junge Mann denn wohl Zeit habe oder ob ihm etwas dazwischen gekommen sein könnte. Obwohl wir noch 5 Minuten Zeit haben werden unsere Gesichter etwas länger, als wir niemanden im Büro vorfinden, denn die Tür ist verschlossen. Wir haben aber noch nicht zu Ende gedacht als die Seniora, die Frau des freundlichen jungen Mannes aus dem Laden kommt, der noch im Aufbau begriffen ist. Freundlich lächelt sie zu uns rüber. Ich gehe auf Sie zu und sie sagt schon, ehe ich etwas sagen kann, dass ihr Mann sie gebeten habe uns zum Bahnhof zu bringen. Sie zeigt auf einen „Off-Road“ und bittet uns dann einzusteigen. Christel möchte hinten sitzen schon wegen der eventuellen Unterhaltung. Unter großem Aufwand zwängt sie sich auf den hinteren Sitz, vorne lässt sich etwas leichter einsteigen. Schon jetzt weiß ich, dass ich, falls sie uns wieder abholt, hinten einsteigen werde. Seniora fährt sehr sicher und sehr untertourig, sie hat für diese Fahrt wohl die Italienische Fahrweise abgelegt, vielleicht hat sie sich aber auch keine angeeignet, denn Ausnahmen bestätigen ja wohl die Regel.

Nach ca. 10 Minuten Fahrt, die Strecke ist uns bekannt, denn wir haben sie ja schon zu Fuß erlebt, zeigt sie nach links und sagt uns, dass das der Bahnhof sei. Den hätten wir alleine gar nicht erkannt. Es ist nur ein Eingang zu erkennen und eine Treppe, die nach unten führt. Sie wendet den Wagen und hält an. Nun müssen wir die geführte „Unterhaltung“ abbrechen. In diesem Moment sagt sie sehr bestimmt auf Italienisch, dass sie uns von diesem Punkt am Abend wieder abholt, sie fragt mich ob ich die Telefon-Nummer ihres Mannes hätte, was ich bestätigte. Dann solle ich diese Nummer anrufen, wenn wir mit dem Zug zurück wären. Wieder kam, dieses Mal von uns beiden, ein mehrfaches ehrliches „Danke“. Wir waren wirklich sehr glücklich, denn nun konnten wir uns total auf die Fußwege im Nationalpark konzentrieren.

Wir gingen nun durch einen Torbogen die Treppe hinunter und hatten einen langen Tunnel vor uns, der jeweils Aufgänge zu den Bahnsteigen hatte, die wir aber zunächst nicht benutzten, denn wir wussten nicht von welchem Bahnsteig der Zug abfährt. Am Ende gingen wir etwas skeptisch die Treppe hinauf und befanden uns nun in einer Halle, die unschwer als eine Bahnhofshalle zu erkennen war. Wir wandten uns einem Schalter zu in dem ein Mann mit einem strengen Gesichtsausdruck saß, es hätte auch ein Deutscher Bahnbeamter sein können. Wir buchten 2 Personen bis Riomaggiore und auch wieder zurück, wir bekamen 4 Tickets. Ich vergaß nach dem Bahnsteig zu fragen und auch nach der Möglichkeit die ersten zwei Tickets zu entwerten. Beides gelang uns aber nach einigem Suchen, nun hatten wir noch 5 Minuten Zeit bis der Zug kam. Als wir die erste Haltestelle erreichten wussten wir auch genau, dass wir im richtigen Zug saßen. Unsere Freude nun eine fantastische Küste sehen zu können wurde mehr und mehr getrübt. Wir fuhren nur durch Tunnels und wenn es hell wurde, dann erreichten wir eine Bahnstation. Nach einer halben Stunde erreichten wir die Cinque Terre mit dem Ort Monte Rosso al Mare, vom Mare sahen wir nichts. Dann setzten wir die Fahrt fort über Vernazzo – Corniglia und Manarola nach Riomaggiore. In Vernazzo konnte ich eine enge Gasse ausmachen mit vielen bunten Fähnchen und bunten Häusern. Schon jetzt legten wir fest, dass wir auch hier aussteigen würden.

           Wir verlassen die Bahn und sogleich geht es etliche Stufen nach oben. Zunächst lassen wir uns viel Zeit, wie jemand, der noch gar nicht genau weiß in welche Richtung er gehen soll. Wie ferngesteuert erreichen wir oberhalb der Station eine mit Natursteinen gepflasterte Fläche und haben jetzt freien Blick auf die Häuser, die am Hang kleben und auf das Meer vor uns. Die bunten Häuser, das blaue Wasser, die vielen bunten Büsche und rechts vor uns eine Art Panoramaweg entlang der Küste, das alles müssen wir zunächst verarbeiten. Christel drängt es auf diesen Panoramaweg und ich folge ihr im immer größer werdenden Abstand, die schussbereite Kamera habe ich schon in der Hand. Plötzlich bleibt sie aber stehen, die hat ein Eisentor gesehen und rechts davon steht ein kleines Holzhäuschen in dem eine Frau sitzt. Ich ahne schon, warum sie nicht weiter geht, es wird bestimmt kassiert werden.

Und so ist es dann auch. Wir zahlen pro Person 2,50 € und die Dame teilt uns mit, dass wir nur bis Manarola gehen könnten, denn die weitere Strecke sei gesperrt wegen Ausbesserungsarbeiten. Eigentlich könnte man nämlich entlang der Küste zu all den anderen Ortschaften gehen, die ich vorhin benannt habe. Nun, ich glaube diesen Marsch hätten wir eh nicht gemacht, denn das wären mehr als10 Km gewesen. Wir bedanken uns für die Auskunft und beschreiten nun diesen wunderschönen schmalen Weg oberhalb des Meeres, rechts von uns die Berghänge mit Kakteen bewachsen sowie mit blühenden Büschen und Blumen in den schönsten und schillerndsten Farben. Immer wieder bleiben wir stehen und staunen über diese Idylle. Wir haben Glück so früh hier sein zu können, erstens sind noch nicht so viel Menschen hier, obwohl es schon genügend sind und zweitens solch eine Blütenpracht bekommt man zu einem späteren Zeitpunkt wohl nicht mehr zu sehen. Mal geht es leicht bergan und mal geht es leicht bergab, mal ist der Weg ebenerdig, wie mit einer Wasserwaage gezogen. Wir befinden uns auf der „Via dell` Amore“. Vom Beginn dieses Weges aus sieht dieser Abschnitt des Weges herrlich und atemberaubend aus. Vom Meer her wird es noch interessanter sein, leider fahren z. Zt. noch keine Boote raus und so bleiben wir an Land.

           Dieser Name „Via dell` Amore“ passt wirklich wie angegossen zu diesem Gebiet. Später erkennen wir weitere Wahrzeichen dieser Bezeichnung. An dem Geländer, zum Meer hin, welches die Fußgänger vor dem Absturz schützt, sieht man an verschiedenen Stellen unzählig viele Vorhängeschlösser. Die meisten Schlösser tragen Namen von Personen, die eben diesen Weg begehen. Auch an den Felswänden findet man hier und da diese Schlösser, manche haben einen Strumpf abgeschlossen, die Menschen kommen schon auf seltene Ideen um sich oder ihre Gefühle zu „verewigen“. Wir haben leider kein Vorhängeschloss dabei, vielleicht hingen unsere Gefühle, kenntlich gemacht, nun auch dort.

Lange brauchen wir für den guten Kilometer bis Manarola und den ganzen Tag unterhalten wir uns über das Gesehene und das, was wir später zu sehen bekamen.

Diesen Ort wollten wir uns nun einmal genauer anschauen. Zunächst kletterten wir etliche Stufen nach oben bis wir an die untersten Häuser gelangten. Hoch über uns thronte eine Kirche, das war unser Ziel. Immer höher kletterten wir auf gepflasterten Straßen und Gassen, die sich zwischen den Häusern hindurchzwängten, eine Serpentine rechts, dann eine Serpentine nach links. Trotzdem erschien uns der Weg nicht sonderlich anstrengend, denn wir blieben zwischendurch immer wieder stehen und bewunderten die vielen bunten Büsche und Blumen in den Gärten oder die Kakteen, die in außerordentlicher Größe an den Felsen zu kleben schienen. Im krassen Gegensatz dazu das grüne leicht wellige Meer, welches man immer wieder zu sehen bekam. So ging es bergauf bis wir auf einem zwar kleinen aber für dieses Gebiet großen Platz ankamen. Nun wirkte die Kirche gar nicht mehr so klein wie vorhin noch unten vom Meer her. Jetzt hatten wir einen wundervollen Blick auf die vielen Häuser unter uns, die terrassenförmig bis hin zum Strand nach unten führten. Wenn man aus einem dieser Häuser kommt, dann geht es entweder nur nach unten oder nach oben. Auf der anderen Seite der Bucht, vom Dorf aus erreichbar, hatten die Bürger kleine, winzigkleine Flächen angelegt, in denen sie etwas anbauen können, man könnte es als Gärten bezeichnen.

            Von Manarola aus wären wir nun doch gerne weiter auf diesem Panoramaweg am Meer entlang gewandert nach Corniglia, aber das war ja eben bedingt durch die Sicherungsarbeiten nicht möglich. So bestiegen wir später wieder den Zug in Manarola um ihn nach ca. 4 Minuten in Corniglia wieder zu verlassen.

Zunächst heißt es also wieder einmal Treppen steigen, bis wir hoch über der Bahnstation angelangt waren. Leider war aber weit uns breit von dem Dorf nichts zu sehen, was für uns hieße einen weiten Weg bergan zu wandern, das würde aber wiederum viel Zeit in Anspruch nehmen. Somit entschließen wir uns ein wenig in der Gegend um die Bahnstation umzuschauen. Von hier oben hat man wieder einen herrlichen Blick über das Ligurische Meer, die Sonne scheint, was wollen wir mehr.

Die Züge fahren hier auf dieser Strecke sehr häufig und somit steigen wir nach gut dreißig Minuten wieder in den nächsten Zug ein um ihn in Vernazza wieder zu verlassen.

Dieser Ort macht gleich zu Anfang, als wir unser Abteil verließen, einen sehr positiven Eindruck auf uns. Ausnahmsweise geht es von der Bahnstation einige Treppenstufen nach unten. Wir bummeln anschließend über eine recht breite kopfsteingepflasterte Straße nach unten in Richtung Marktplatz und hinter dem Marktplatz ist sogleich der Strand und das herrlich klare Meer. Kurz vor Erreichen dieses Platzes treten die Häuser etwas nach rechts und links weg und geben diesen wunderschönen Blick frei. Auf der rechten Häuserreihe schließt sich noch eine pompöse Kirche an. Während des Weges nach „unten“ flatterten über uns unzählige Fähnchen, die quer über die Straße von einem Haus zum anderen gespannt worden waren.

Nun hatten wir uns einen Cappuccino verdient und wir suchten ein Cafè auf, welches sich auf einem Plateau links an die Häuserreihe anschloss. Hier waren bis auf wenige Plätze alle belegt, es war aber auch zu schön hier in der Sonne zu sitzen und das Meer rauschen zu hören und rechts hinter uns die Kulisse des Marktplatzes mit der Kirche und die bunten Häuser, die die Straße nach hinten hin verengten, so, als wollten sie niemanden mehr von hier loslassen.

Selbst als wir den Cappuccino getrunken hatten konnten wir uns noch nicht lösen von diesem Anblick. Ein Amerikaner am Nebentisch gönnte sich innerhalb von 5 Minuten ein zweites Bier und so dachte ich bei mir, dass ich auch noch ein Glas Bier trinken könnte. Gesagt getan, somit blieben wir noch einmal eine Weile sitzen, trotzdem sahen wir uns nicht satt an dieser Idylle, sie war so einmalig, so wunderschön und so selten. Oben an den Häusern hing Wäsche und die flatterte mit den Fähnchen um die Wette, komisch, das fiel mir erst jetzt auf.

Gegen 17:30 wurde es etwas kühl hier unten am Meer und wir entschlossen uns in die Stadt zurück zu kehren und auf den nächsten Zug zu warten. Nun fuhren wir die letzten 35 Minuten mit dieser Bahn, sie brachte uns sicher nach Sestri Levante zurück, hier war uns mittlerweile alles bekannt und schnell hatten wir den Bahnhof wieder verlassen und standen an dem Treffpunkt, wo uns die Seniora gebeten hatte zu warten. Wir riefen Sen. Daloni an und 10 Minuten später erschien seine Gattin in der altgewohnten so gar nicht italienischen Fahrweise. Dieses Mal setzte ich mich nach hinten und Christel nahm vorne Platz. Ich war überrascht wie schlecht man in dieses doch ansich von außen große Fahrzeug klettern konnte.

Ich bat die Seniora uns in der Nähe des Minimaktes in der Nähe des Campingplatzes abzusetzen, da wir noch Brot kaufen wollten. Wie selbstverständlich brachte sie uns aber bis zum Geschäft. In dem Moment fiel ihr ein auch noch Panini zu kaufen. Auf die Frage hin, ob sie uns noch zum Platz zurück bringen solle, bedankten wir uns noch einmal für diesen Transport und gingen später zu Fuß zurück, es waren ja auch nur runde 300 m.

Ein großartiger Tag ging damit zu Ende. Auf diesem Wege noch einen herzlichen Dank an dieses Ehepaar die uns so freundlich, so hilfsbereit und selbstverständlich halfen.

 

Noch ein paar Informationen über die „Cinque Terre“, vielleicht als Wiederholung oder Zusammenfassung:

Als Cinque Terre (italienisch für fünf Länder) wird ein etwa zwölf Kilometer langer, klimabegünstigter Küstenstreifen der Italienischen Riviera zwischen Punta Mesco und Punta di Montenero nordwestlich von La Spezia in der Region Ligurien bezeichnet. Von Nordwest nach Südost reihen sich die fünf Dörfer Monterosso al Mare, Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore entlang der steil abfallenden Küste.

Die Region zählt etwa 7.000 Einwohner und ist als Nationalpark geschützt, in dem nichts gebaut oder verändert werden darf. Im Jahre 1997 wurden die Cinque Terre zusammen mit Portovenere zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.

Entlang der Küste erstreckt sich eine mehrere hundert Meter hohe, zum Teil steil ins Meer abfallende, sanft gerundete Bergkette. Die Cinque Terre bestehen aus fünf kleinen, abschüssigen Geländeeinschnitten, die sich zum Meer hin öffnen. In den Tälern liegt je eines der Dörfer. Vier der fünf Ortschaften liegen unmittelbar am Wasser. Lediglich Corniglia liegt auf einem Felsvorsprung rund 100 Meter über dem Meer.

Neben den Dörfern selbst ist der Wanderweg Via dell'Amore, der die Dörfer Riomaggiore und Manarola entlang der Küste in moderater Höhe verbindet, die größte Attraktion. Landschaftlich reizvoller ist der weiter führende Wanderweg von Manarola über Corniglia und Vernazza nach Monterosso. Hier wandert man auf schmalen Pfaden durch die Wein- und Olivenhänge. Festes Schuhwerk ist hier zwingend erforderlich, während man die Via dell´Amore bequem auch mit Sandalen begehen kann. Gebührenpflichtig ist mittlerweile – im Sinne eines Eintrittstickets in den Nationalpark – der gesamte Wanderweg. Es gibt verschiedene Kontrollstationen. Das Tagesticket kostet 5,00 Euro. Für 8,50 Euro kann man Bus und Bahn beliebig mitbenutzen. Es gibt auch Mehrtagestickets.[1]

 

 

23.III.

Noch im Bett beschlossen wir noch einen Ruhetag einzulegen. Wir saßen in der Sonne und taten einfach mal nichts. Wir dachten an den gestrigen Tag und führten auch noch das ein oder andere Gespräch über das Erlebte.

Gegen 17:00 kam dann, im Vergleich zu den vorherigen Stunden, doch noch Stress auf. Wir hatten nicht genügend Brot, zumindest nicht auch noch für den das morgige Frühstück. Ergo, anziehen und beim nahegelegenen Minimarkt einkaufen, dann duschen und es wurde Zeit für das Abendessen, ja auch solch ein Tag geht viel zu schnell zu Ende.

 

 

24.III.

Wir verlassen Sestri Levante, schade, es geht alles viel zu schnell. Wir fahren auf der Küstenstraße in Richtung Norden über Rapallo

 bis kurz vor Potofino. Diese Gegend verglichen wir mit Cannes und damit kann sie durchaus mithalten. Hier war erschreckend viel Betrieb. Der Verkehr schien jetzt schon zu ersticken und auch die Fußgänger waren nicht mehr zu zählen. Wir nahmen das alles in uns auf, allerdings dieses Mal ohne jede Gemütsregung. Zwei Kilometer vor Potofino war dann Schluss für uns. Wohnmobile will man in der Stadt nicht haben, es wäre auch wohl viel zu eng.

Wir suchten uns einen Parkplatz auf einem Baugelände. Ich fragte einen Herrn mit weißem Helm und gelben Gummistiefeln ob wir hier für ca. 30 Minuten stehen bleiben dürften. Er willigte ein, was hätte ich gemacht, wenn er das nicht bewilligt hätte. Wir wären wohl unverrichteter Dinge wieder abgefahren. Wir gingen ein Stück in Richtung Portofino um dann zu dem Entschluss zu gelangen, dass es sich wohl nicht lohnt. Wir hatten so wunderbare Gebiete gesehen, dass wir leichten Herzens verzichteten.

In Rapallo wollten wir dann aber doch noch einmal Rummel schnuppern. In der Nähe eines riesig großen Yachthafens sahen wir auf einem Parkplatz noch einige Parkstreifen. Mit 5 Euro waren wir dabei. Wir stellten das Fahrzeug ab und bummelten am Hafen entlang um dann über eine Fußgängerbrücke in die Innenstadt zu gelangen. Zu allem Überfluß war hier auch noch Markt, das erklärte vielleicht diese Menge an Menschen. Ein Teil dieser Stadt erinnerte uns an Sestri Levante, zumindest was die Unmenge an Palmen anbelangte, die hier die Straßen säumten. Ansonsten bekam Sestri Levante die höhere Punktzahl, hier war es gemütlicher und exotischer.

Wir hatten bald genug gesehen und fuhren die Küstenstraße zurück über Sestri Levante in Richtung La Spezia. Kurz hinter S. L. bogen wir dann aber ab von der Küstenstraße und kletterten auf größere Höhen im Landesinnern. Nach ca. 15 Km hielten wir noch einmal an, aus einer gewissen Höhe hatten wir einen wunderbaren Blick zurück auf „unsere Stadt“, die von Höhenzügen eingeschlossen ist und nur zum Meer hin sich öffnete.

Es ging immer bergan. Nach wohl ungefähr 25 Kilometern machte uns ein kleines Schild nervös –Bauarbeiten und Breite der Straße 2,00 Meter. Lt. Papieren hatten wir eine Breite über alles von 2,29 Metern. Wohin mit den 29 cm, falls das dann so sein sollte? Lange Zeit aber kam nichts, später noch einmal der gleiche Hinweis, wir waren schon sehr weit gefahren, zu weit um diese Strecke zurück fahren zu wollen. Plötzlich sahen wir vor uns diese Stelle, es stimmte. Links ragten Felsen steil in die Höhe, rechts war ein Stück der Straße abgebrochen, wahrscheinlich durch heftige Regengüsse. Man hatte an der Abbruchstelle ein rotes Netz gespannt zu dünn um unser Fahrzeug aufhalten zu können, falls wir abgerutscht wären. Nun erkannten wir aber, dass die Fahrspur noch 2 m hatte, also für unsere Spur um die Reifen auf dem Asphalt zu halten, war es breit genug. Beim Durchfahren dieser Stelle hatten wir links am Fels mit dem Spiegel noch einen guten Zentimeter, rechts striff der Spiegel das Netz, welches etwas nachgab, eine Felswand wäre nicht passabel gewesen. Christel drehte das Fenster runter und beobachtete den rechten Reifen, ich konzentrierte mich auf den Fels und somit gelang es uns die Rückfahrt zu vergessen.

Lisa brachte uns sicher durch La Spezia bis 2 Km vor Portovenere, auch hier wollte man uns nicht in der Ortschaft haben. Am nächsten Tag stellten wir fest, dass man gut tat diese Fahrzeuge nicht in die Ortschaft zu lassen. Hier endete nun unsere Fahrt auf einem Parkplatz, der auch als Stellplatz akzeptiert wurde. Es war für heute schon zu spät zu Fuß in die Stadt zu gehen. Hier blieben wir über Nacht mit dem Ziel morgen nach Portovenere zu gehen.

Gegen 21:00 entschlossen wir uns noch einmal in Richtung der Serpentinen zu gehen, wir wollten schauen ob wir Portovenere sehen konnten. Es war ein herrlicher Anblick, die Halbinsel mit den vielen, vielen Lichtern. Ich ging noch einmal zurück und holte die Kamera und das Stativ. Nun machten wir doch noch ein paar wunderbare Aufnahmen und das in der Nacht. Wir stellten außerdem fest, dass es so weit nicht sein kann bis in die Ortschaft. Das nehmen wir uns für morgen vor.

 

 

25.III.

Wir sind verhältnismäßig früh auf, wieder Sonne pur.

Um 10:30 verlassen wir den Stellplatz zu Fuß und gehen die Serpentinen runter zum Meer. Von weitem blicken wir auf die Halbinsel und Portovenere. Als wir mehrere Kurven bewältigt haben müssen wir dann doch feststellen, dass der Weg länger dauert als wir gestern am Abend vermutet haben. Wir müssen noch eine Bucht umrunden, die man gestern nicht hat sehen können, aber die Sonne scheint, die Gegend ist wunderschön und wir haben ja Zeit. Nach ca. 20 Minuten sind wir auf der „Talsohle“ und gehen nun entlang des Meeres, es gibt immer wieder etwas zu schauen und somit kommt uns der Weg auch nicht so lang vor; allerdings befasse ich mit zu dem Zeitpunkt schon damit eventuell einen Bus zu erwischen, der uns wieder nach oben zum Parkplatz bringt. Haltestellen habe ich auch schon einige gesehen. So kommen wir den Häusern immer näher, den Häusern mit den unterschiedlichsten Pastelltönen, somit sieht alles nicht kitschig aus, im Gegenteil.

        Von der Kirche sieht man zunächst nur die Turmspitze, aber je näher wir dem Ort kommen, desto mehr Einzelheiten können wir erkennen. Im Hafen liegt ein größeres Schiff, welches von oben eher als eine Yacht zu erkennen war.

Nach ca. 45 Minuten erreichen wir die Ortsmitte, jetzt sind auch die Festungsmauern gut zu erkennen auf dem vorderen Teil dieser Halbinsel. Überall im Ort sind große dunkelrote Sonnenschirme aufgestellt, sie stehen im krassen Gegensatz zu den herrlich gewachsenen Palmen; wieder sehen wir viele Kakteen, die nicht zu erahnen gewesen sind. Wir kommen aus dem Staunen nicht raus und bleiben immer wieder stehen, auch, um zu fotografieren. Draußen auf dem Meer in der Bucht tuckern kleine Motorboote scheinbar ziellos dahin. Angler sitzen auf der Gehsteigkante in Richtung Wasser und baden ihre Regenwürmer oder was sie immer in der Nähe des Hakens haben.

Die Sonne brennt beinahe unbarmherzig auf uns hinab, Gott sei Dank weht ein leichter Wind vom Meer her und gerade aus diesem Grund ist es notwendig sich vor der Sonne zu schützen. So erreichen wir die Burg auf der vorderen Spitze und die kleine Kapelle in der grauen Kirche. Von hier oben schauen wir auf die andere Seite der Bucht. Von hier oben erkennen wir wieder einmal das glasklare Wasser, man schaut bis auf den Grund. Auf der anderen Seite erheben sich die Felsen senkrecht aus dem Wasser, es gibt in Sichtweite kein flaches Ufer und somit auch keinen Strand. Tief unter uns schaukelt ein kleines weißes Boot auf den Wellen und man sieht Personen mit Taucherausrüstung. Sie beschäftigen sich offensichtlich mit einem Tauchgang.

Als wir diese Beobachtungen abbrechen stellen wir fest, dass wir nur noch eine Stunde haben, dann läuft unsere Parkzeit ab, aber, wie sagte kürzlich ein Italiener: „In der Vorsaison kontrolliert die Polizei nicht sonderlich.“ Wir versuchen uns damit ein wenig zu beruhigen, zu Fuß schaffen wir es sowieso nicht mehr bis zum Ende der Parkzeit. Außerdem habe ich den Gedanken mit dem Bus noch nicht aufgegeben. Wir schlendern also den Weg entlang am Wasser zurück. Es ist schön hier zu sein und das alles sehen und erleben zu dürfen. Langsam erreichen wir wieder das Ende des Ortes, auf dem erhöhten Gehstein im Eingang der Begrenzungsmauer steht eine Dame in recht wartender Haltung und daneben erkenne ich dieses typische Bushaltestellenzeichen. Der Gehsteig ist ca. 40 cm höher als die Straße, sollte hier der Bus halten, dann warten die nachfolgenden Fahrzeuge so lange, bis alle Fahrgäste eingestiegen sind, anders geht es nicht. Ich schaue auf den Fahrplan, in 4 Minuten müsste ein Bus kommen, das warten wir ab. Wir setzen uns auf die Mauer, die die Straße vom Gehsteig trennt und schauen aufs Meer hinaus. Ich versuche noch ein paar Eindrücke mitzunehmen, wer hätte gedacht, dass wir in so wenig Tagen so viel erleben und uns dabei noch erholen?!

              Der Bus ist pünktlich, die Dame hebt den Arm um zu zeigen, dass sie mitfahren möchte. Wir ersparen uns das, wir fahren sowieso mit. Nun hatte Christel mich gebeten den Busfahrer zu fragen ob er oben an der Haltestelle neben dem Parkplatz hält, ich wiederum hielt das für unnötig, „er wird schon halten, wenn wir ihm das Zeichen geben.“ In diesem Moment schließt der Fahrer die Tür, was ich allerdings nicht gut fand und bat ihn unverzüglich die Tür wieder zu öffnen, nun stieg auch Christel ein, nachdem sie feststellte, dass ich nicht wieder aussteigen würde. Dann geht es auch schon los, die Dame beschäftigt sich lange mit ihrem Ticket, welches sie aus der Tasche zieht. Der Fahrer macht keine Anstalten zu kassieren und somit bleiben wir stehen, bis die Angelegenheit mit dem Stempeln des Tickes erledigt ist. Wir gehen anschließend bis in die Mitte des Busses und warten an der Mitteltür. Mittlerweile haben wir schon ein gutes Stück Strecke hinter uns. Oben am Parkplatz hält der Fahrer an und wir steigen aus. Ich hatte unten an der Haltestelle gelesen, dass wir für die von uns gefahrene Strecke jeder

2 € hätte zahlen müssen. Wahrscheinlich hätten wir die Tickets an einem der Kioske kaufen müssen, nun war es zu spät, aber wir waren ja an unserem Ziel. Wir gingen die wenigen Schritte zurück zum Wohnmobil und hatten jetzt noch 20 Minuten Zeit bis die Parkzeit abgelaufen ist. Wir freuten uns über diese Excursion nach Portovenere, wir hätten etwas verpasst hätten wir sie nicht unternommen.

 

Nun machten wir unser Fahrzeug fertig, dann fuhren wir los. Über dem Meer zog eine Wolkenwand auf. Die ersten Wolkenfetzen hatten schon das Land und damit die ersten Hügel erreicht. Aus diesem Grund strichen wir den zweiten Besuch von Riomaggiore und programmierten unsere Lisa, so heißt nämlich die Stimme unseres Navigationsgerätes, auf Pisa, das sollte unser nächstes Ziel sein. Viele Kilometer fuhren wir am Meer entlang und stellten uns vor, wie es sein würde durch diese engen Straßen während der Saison zu fahren, wahrscheinlich ständen wir dann jetzt im Stau und für Pisa würde es spät werden. Links der Straße säumten große Hotels unseren Weg und rechts oberhalb des Strandes konnte man auf die vielen Bars und Restaurants schauen. Trotzdem, bei diesem Anblick konnte man in eine Art Urlaubsstimmung verfallen. Hier muss ich jetzt bemerken, dass ich unsere Reisen nicht in die Kategorie „Urlaub“ einordnen kann, denn um Urlaub machen zu können muss man arbeiten. Bei uns ist es vielleicht Wissbegierde oder aber auch Hobby oder vielleicht der Wunsch und der Hang nach immer Neuem und Schönem.

          Ohne Probleme, wir fuhren wieder durch andere Landschaften, erreichten wir Pisa. Es war wieder der „Schiefe Turm“, den wir schon von weitem sahen. Heute sollten wir ihn nun wirklich einmal zu sehen bekommen, bislang erblickten wir ihn immer nur aus weiter Ferne. Wir fuhren entlang einer alten und hohen Festungsmauer, hinter der sich wohl u. a. eben auch dieser Turm befand. Auf den breiten Gehsteigen boten viele Händler ihre Souvenirs an und etwa abseits von ihnen, es ist die Straße zum Tor dieser Mauer, hatten Händler ihre Stände aufgebaut. Hier konnte man vom größten Kitsch über Lederwaren und Ansichtskarten alles kaufen, was interessierte. Da uns der Parkplatz nach weiteren 3 Kilometern zu weit entfernt war vom Geschehen fuhren wir den gleichen Weg zurück wieder entlang der Mauer, denn wir hatten noch einen anderen Parkplatz im Petto und dort sollte auch ein Parkplatz sein, aber eines von beiden würde uns ja ausreichen. Dieser Sosta-Stellplatz war unweit der Stelle, wo wir die vielen Händler gesehen hatten. Er gefiel uns auf Anhieb und wir waren auch nicht alleine. Hier standen mindestens 30 bis 40 weitere Wohnmobile. Mit dem Posten an der Einfahrt kamen wir sogleich ins „Gespräch“, er hatte auch noch Zeit zum Scherzen. Während unseres Gespräches in Italienischer Sprache fragte ich ihn, ob er Englisch spräche, worauf er erwähnte, dass er Italienisch, Französisch und Chinesisch spräche. Ich teilte ihm daraufhin mit, dass wir dann wohl mit meinen Sprachen, Deutsch, Englisch und Japanisch kaum weiter kämen. Somit blieben wir bei den wenigen Italienischen Brocken, die ich konnte. Trotzdem erfuhren wir alles, was wir wissen wollten. Er nannte uns sogar noch den Fußweg zum „Schiefen Turm von Pisa“.

Wir stellten den Wagen ab und entschlossen uns diesen Turm noch heute anzuschauen. Der Himmel war wolkenlos und die Sonne schien noch ca. 2 Stunden. Aus den vorausgesagten 10 Minuten wurden dann knapp 20 Minuten, aber der nette Herr an der Schranke kannte ja auch nicht meine Begeisterung zu Fuß zu gehen, zu meiner Entschuldigung sei zu sagen, dass wir aber auch einige Zeit benötigten an den Souvenirständen.

Wir gingen durch ein großes Tor und vor uns tat sich ein riesiges Areal auf mit Bauten, wie ich sie hier nicht erwartet hatte. Das Wahrzeichen dieser Stadt, der „Schiefe Turm“ befand sich ganz hinten als letztes Gebäude, er war wirklich schief, schiefer als ich vermutet hatte. Die Anzahl der Stände und Buden war aber auch hier nicht zu verkennen. Zunächst richteten wir unser Augenmerk auf die pompösen Gebäude vor dem Turm, sie waren teilweise interessanter noch als das Wahrzeichen. Bei den vielen Menschen war es nicht möglich die Gebäude ohne Personen aufs Foto zu bekommen, diesen Versuch gab ich nach der ersten Minute auf. Leider bekamen wir keine Gelegenheit mehr die Gebäude von innen zu betrachten, denn dafür hätten wir an einem zentralen Punkt Tickets kaufen müssen und die hätten noch knapp 30 Minuten gegolten, die Zeit war uns zu kurz. Somit konzentrierten wir uns auf die „Äußerlichkeiten“, an denen wir genug zu sehen und zu staunen hatte.

Wir warteten über den Sonnenuntergang hinaus hier und machten weitere Fotos, die damit einen besonderen Wert bekamen. Damit ging ein wunderbarer und erlebnisreicher Tag dem Ende entgegen. Für den Rückweg brauchten wir etwas mehr Zeit, da wir uns über das Gesehene unterwegs unterhielten.

Daheim angekommen machten wir eine Brotzeit, denn wir hatten unterwegs noch eingekauft und das kam uns jetzt zugute.

 

 

 

Denken wir noch einmal ein wenig nach über das Gesehene.

Der „Schiefe Turm“ ist das Wahrzeichen der Universitätsstadt Pisa und auch wohl das bekannteste schiefe Gebäude der Welt.

Im Internet steht folgendes zu lesen:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 






 

Schiefer Turm von Pisa auf der Piazza dei Miracoli

Der schiefe Turm von Pisa gehört wie Anfangs gesagt zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten und ist auch eines der beliebtesten Fotomotive der Toskana. Früher war Pisa nach Genua und Venedig drittmächtigste Seerepublik. Nach dem Erfolg der siegreichen Schlacht bei Palermo im Jahre 1063 wollten die Stadtväter in der Blütezeit Pisas einen Platz mit imposanten Bauwerken den  außerhalb der bewohnten Quartiere anzulegen. Die Planung sah vor , dass Piazza dei Miracoli auf Dauer das Zentrum der Stadt Pisa werden sollte. Die Zukunft brachte doch anderes - die Seerepublik Pisa verlor gegen Genua  im 13 Jahrhundert und somit bleibt auch heute die Piazza dei Miracoli außerhalb der Altstadt. Bonanno Pisano begann im Jahre 1173 mit dem Bau des Turmes und man merkte schnell, dass der Untergrund, der aus lehmigem Morast und Sand bestand , nachgab. Trotzdem baute man weiter bis zum 3. Stock - danach ruhte der Weiterbau 100 Jahre. Beim Weiterbau verlegte man den Schwerpunkt auf die Gegenseite, um dadurch das Problem der weiteren Senkung zu vermeiden - aber leider gab der Boden trotzdem weiter nach. Alle Bemühungen auch beim Weiterbau und der Fertigstellung brachten nichts. Bis in 20 Jahrhundert gab der Boden trotzdem weiter nach. 1991 wurde dann der Turm für Besucher gesperrt  und restaurierte und stabilisierte den Turm in einem aufwendigen Verfahren - mit Erfolg. Zehn Jahre später - 2001 - wurde der Turm wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht - jetzt dürfen aber nur noch eine begrenzte Anzahl an Besuchern auf den Turm für eine bestimmte Zeit. Wer den Turm besuchen möchte, der sollte rechtzeitig Karten besorgen - die Sie auch hier über das Internet bei uns schon vorab buchen können.

 

Öffnungszeiten: Von November bis Februar von 10.00 bis 17.00 Uhr  - Ausnahme von 25.12 bis 7.1 von 9.00 bis 18.00 Uhr - im März von 9.00 bis 18.00 Uhr (bis zum 13.3) - von 9.00 bis 19.00 Uhr (bis zum 20.3) und von 8.30 bis 20.30 Uhr (ab 21.3) - von April bis September von 8.30 bis 20.30 Uhr (bis zum 13.6 und vom 5.9 bis zum 30.9) und von 8.30 bis 23.00 Uhr (ab 17.6) - vom 16. Juni bis zum 31. August gibt es auch nächtliche Öffnungszeiten und im Oktober noch von 9.00 bis 19.00 Uhr

 

Baptisterium auf der Piazza dei Miracoli

Direkt auf der schönen grünen Wiese auf der Piazza dei Miracoli steht freistehend die größte Taufkapelle in der christlichen Geschichte mit einem Umfang von stolzen 107 Metern und eine Höhe von 54 Metern. Diotisalvi begann mit dem Bau im Jahre 1153 und dauert über 200 Jahre bis zur Fertigstellung des Prunkbaues. Das interessante ist auch der Baustil, der verschiedene Stilelemente aufzeigt. Der Besuch im  innneren lohnt sich auf alle Fälle, weil man dort einen schönen Ausblick von der Kuppel auf den schiefen Turm, dem Friedhof und auf die Stadt Pisa hat. 
Auch hier gilt - wer das Baptisterium  besuchen möchte, der sollte rechtzeitig Karten besorgen .-.
Öffnungszeiten:
Von November bis Februar von 10.00 bis 17.00 Uhr - Ausnahme von 25.12 bis 7.1 von 9.00 bis 18.00 Uhr Im März von 9.00 bis 18.00 Uhr (bis zum 13.3) - von 9.00 bis 19.00 Uhr (bis zum 20.3) und von 8.00 bis 20.00 Uhr (ab 21.3) - von April bis September von 8.30 bis 20.00 Uhr und im Oktober von 9.00 bis 19.00 Uhr

Duomo Santa Maria Assunta auf der Piazza dei Mirracoli

Der Dom Santa Maria Assunta steht auch wieder die dazugehörenden Bauwerke Baptisterium, Camposanto Monumentale und der Campanile (Der Schiefe Turm von Pisa) auf der Piazza dei Miracoli und diente in der Zeit als größtes Vorbild  für andere Kathedralen in der Toskana und ist Wer die Kathedralen in Lucca, Siena oder Florenz kennt, wird große Ähnlichkeiten vorfinden. Auch hier wurde für den Dombau wieder viel zeitloser Marmor aus Carrara verbaut. Kunsthistorisch von Interesse könnte auch die bronzene Pforte San Ranieri aus dem 12 Jahrhundert sein, die als einzige bei dem Brand im Jahre 1595 nicht zerstört wurde. Im fünfschiffigen Inneren werden zahlreiche Kunstwerke aufbewahrt, darunter die Kanzel von Giovanni Pisano, ein Meisterwerk der italienischen gotischen Kunst.   
Öffnungszeiten :
Von November bis Februar von 10.00 bis 13.00 Uhr und von 14.00 bis 17.00 Uhr - Ausnahme vom 25.12 bis 7.1 von 9.00 bis 18.00 Uhr - im März von 10.00 bis 18.00 (bis zum 13.3) - von 10.00 bis 19.00 Uhr ( bis zum 20.3) und von 10.00 bis 20.00 Uhr (ab 21.3) und von April bis September von 10:00 bis 20.00 Uhr und im Oktober von 10.00 bis 19.00 Uhr
Wichtig : An Feiertagen öffnet die Kathedrale um 13.00 Uhr
Jährliche Gottesdienstzeiten in der Kathedrale : Werktags: 8.00 - 9.30 Uhr und an normalen Sonntagen: 8.00 -  9.30 -  11.00 - 12.00 -  17.00 bzw. 18.00 Uhr in den Sommermonaten

 

 

 

 

 

 

 

26.III.

19:20, nach dem Abendessen machten wir einen Spaziergang über die Brücke zum Restaurant auf der anderen Seite des Flusses. Hier hatten wir 5 € zu bezahlen incl. Strom für diesen wunderbaren und ruhig liegenden Stellplatz, das war supergünstig und wir waren begeistert diesen Platz durch Zufall gefunden zu haben. Wir tranken hier auch jeder einen Espresso à 1 €, auch das war supergünstig. Aber der Reihe nach:

Wir verließen Pisa gegen 11:00 und Lisa brachte uns auf abenteuerlicher Strecke nach Maranello, wo wir eigentlich gar nicht landen wollten. Wir hatten uns vorgenommen zu einer Position südlich von Modena zu kommen. Diesen „Ferrari-Ort“ erreichten wir, nachdem wir durch tiefen Winter gefahren waren. Eine Passhöhe von 1.529 m lag hinter uns. Nun wird man vielleicht sagen, dass das ja nicht sonderlich hoch ist. Dieser Einwand wäre durchaus richtig, die Frage ist nur auf welchen Wegen man eine gewisse Höhe erreicht. Auf breiten Straßen und gut ausgebauten Kurven mit ausgeglichenen Steigungen ist eine Höhe von 3000 m nicht der Rede wert. Wir allerdings kletterten Steigungen in Serpentinen (Tornanti) mit 18 % Steigung und wir konnten froh sein, dass die Straßen trocken waren, sonst hätten wir mit einem Fahrzeug mit Frontantrieb diese Steigungen nicht bewältigen können. Schon weit vorher waren wir im tiefsten Winter gelandet und die Temperatur fiel mit jeder Kurve und Steigung. Hohe Schneewände am Straßenrand begleiteten uns während dieser Fahrt.

Am Passo de Miradici tranken wir Cappuccino, auch hier lag noch hoch Schnee, wir konnten uns alle etwas abkühlen.

Dann ging unsere Fahrt weiter. Christel hatte einen Stellplatz in Pavullo nel Frignano ausgesucht, den wir allerdings bei Erreichen dieser Adresse nicht mehr vorfanden, das war auch der Grund unserer Weiterfahrt Als wir dann durch Maranell0 fuhren sahen wir eines dieser Camperschilder. Spontan bogen wir in die Richtung ab von der Hauptstraße und standen wenig später vor einer Schranke. Auf der „grünen Wiese“ stand schon ein Fahrzeug, hier wollten wir auch bleiben. Ein Fahrzeug jenseits der Schranke, dann mussten wir auch dorthin kommen, meinten wir. An einem Schild standen zwei Telefonnummern und man hieß uns eine dieser Nummern anzurufen. In diesem Moment kam ein sportlicher Radfahrer im Trikot und hielt an. Er fragte mich ob ich Englisch spräche und schon waren wir im Gespräch. Er erzählte mir, dass er auch ein Wohnmobil habe und er wolle mir helfen, ohne dass ich ihn darum gebeten hatte. Er meinte ich müsse eine der Nummern anrufen, womit er mich allerdings nichts Neues erzählte, es war aber gut gemeint. Ich drehte mich um und teilte ihm mit, dass ich mein Cellphone im Wagen hätte, er winkte ab, holte sein Gerät aus der Tasche und wählte und Sekunden später erzählte er seinem Gesprächsteilnehmer die Situation. Nach diesem Telefonat nannte er mir einen Code, wählte ihn gleich ein, die Schranke öffnete sich. Von ihm erfuhr ich nun das Geheimnis wo ich die 5 € zu bezahlen hätte. Daraufhin verabschiedeten wir uns und er setzte seine Tour fort. Die Schranke hatte sich inzwischen wieder geschlossen aber er hatte mir ja den Code genannt und den hatte ich mir gemerkt. Somit gelangten wir auf diesen schönen Platz an einem breiten Fluss in der Ortschaft Maranello. Es war noch warm und wir hielten uns eine Weile draußen auf, bevor wir hinein gingen, die Temperatur lag hier übrigens um 15 ° C. über der auf dem Pass oben.

Der erste Versuch die Gebühr zu zahlen schlug fehl, ich erreichte an dem Restaurant jemanden über eine Gegensprechanlage und dieser Jemand teilte mir mit, dass das Restaurant erst um 18:30 öffnen würde. Somit gingen wir zurück und beim zweiten Anlauf gelang es uns eben, wie schon erwähnt.

 

 

 

27.III.

16:30, eigentlich ist es erst 15:30, was mir sehr viel angenehmer wäre, aber diese unsinnige Zeitumstellung durch die Menschen, immer am letzten Wochenende im März, ist ja nur eine der Unsinnigkeiten, die stattgefunden haben. Aus diesem Grund haben wir die Ferrari-Stadt ja auch erst um 11:00 verlassen. Lisa führte uns über schmale Straßen nach Modena. Wir fuhren in Richtung Centro aber viel zu sehen gab es auf der Strecke nicht. Wir hatten aber auch keinen Stadtplan, weil Modena nicht unbedingt geplant war. Das Auto auf einem Parkplatz stehen lassen ohne zu wissen wo wir uns in der Stadt befanden, das wollten wir auch nicht und so entschieden wir uns schnell diese Stadt wieder zu verlassen.

In Carpi suchten wir den Stellplatz auf und versorgten uns mit Frischwasser, bleiben wollten wir aber hier nicht, weil uns der Stellplatz nicht gefiel. Wir hatten wenig Interesse uns die Altstadt anzuschauen und setzten somit unsere Fahrt fort.

          Nun stehen wir am Ortseingang von Lazise am Lago di Garda, wir sind schon weiter als wir geplant hatten, dabei wird es auch wohl bleiben. Mit uns stehen bestimmt um die 30 weitere Wohnmobile hier. Ansich hatten wir vor einen Bummel durch diese wunderschöne kleine Stadt Lazise zu machen, aber wir kennen sie von vielen anderen Besuchen und somit unterließen wir auch das.

Wir machten es uns daheim gemütlich. Gegen 21:00 begann es dann zu regnen. Der erste Regen seit vielen, vielen Tagen.

In Anbetracht dieser Situation und der Wetterlage beschlossen wir morgen die Fahrt fortzusetzen, vielleicht bis Kaltern. Ich sehe schon wieder dem Ende dieser Fahrt entgegen und die Empfindungen sind dann immer dieselben. Es überkommt mich ein gewisses Fernweh, obwohl ich ja noch gar nicht wieder in Haar bin, aber das sind Gefühle und Gedanken, die einfach da sind und die damit verbundene Traurigkeit lässt sich nicht vermeiden, es schmerzt einfach.

 

 

28.III.

16:00, wir stehen wieder in Kaltern. Am Abend kommt der Kassierer, heute bezahlen wir 15 €, das macht die Hauptsaison aus. Dafür steht jetzt ein Container auf dem Platz in dem sich Toiletten befinden und zwei Duschkabinen, die meiner Ansicht nach kleiner sind als auf einem U-Boot. Die duschenden Personen werden von der Männerwelt nur bedeckt mit einem wehenden Vorhang, allerdings stehen sie mit dem Rücken zu den Kabinen wenn Sie das Pissoir benutzen, immerhin. Man sollte auch nicht zu viel Kleidung tragen, denn ablegen kann man so gut wie nichts. Vielleicht sollte man hier einen FKK-Platz einrichten!!!! Heute entdecken wir bei einem Rundgang auch einen kleinen Supermarkt, der ca. 100 m vom Stellplatz entfernt ist, allerdings ist in diesem Falle noch Vorsaison, denn es ist noch alles verschlossen und Waren sind noch nicht eingeräumt. Der Nachmittag vergeht wie im Fluge. Wenn wir unterwegs noch Sonne pur hatten, dann schauert es hier ein wenig. Gegen 18:00 geht Christel zum Duschen, ich warte derweil am Container, ihr ist diese ganze Sache nicht geheuer, dann geht es zum Abendessen.

Wir sind von Lazise am Ostufer des Gardasees entlang nach Norden gefahren. Kurz hinter Malcesine frühstückten wir. Auf dem Platz in Lazise hatten wir uns nicht mehr die Zeit genommen. Wenn gestern noch ca. 40 Wohnmobile auf diesem Platz standen, dann baut man heute Barrieren in Höhe von ca. 2,00 m auf um zu vermeiden, dass noch einmal Wohnmobile dieses Areal als Stellplatz benutzen. So etwas ist uns hier in Lazise schon einmal passiert, die Saison beginnt und dann nehmen die Wohnmobile zu viel Platz weg, man könnte für ein Fahrzeug 2 Pkw placieren und das brächte dann wohl mehr Geld in die Kassen der Gemeine, auch hier geht es nur noch um „liebe“ Geld.

In Torbole, am Nordende des Sees, machten wir einen Spaziergang entlang der Promenade, mir gefällt diese Stadt ausfallend gut, sie hat einen sehr eigenen Charakter, außerdem war es heute noch sehr ruhig hier und das gefiel mir besonders gut. Wir gingen auch dieses Mal am Goethebrunnen vorbei, leider hatten auch hier noch die meisten Geschäfte geschlossen. Die Masse der geldausgebenden Touristen war eben noch nicht präsent.

Die Anzahl der Segler auf dem See konnte man nicht schätzen geschweige dann zählen, dafür waren die Surfer noch nicht da.

Morgen werden wir von Kaltern nach Glurns fahren, somit sind wir dann den nächsten Tag in Samnaun, wir wollen ein paar Spirituosen kaufen und selbstverständlich unseren Tank füllen. Ich schätze den Diesel nun dort auch schon auf 1,20 €, wir lassen uns überraschen. Sollte es so sein, dann sparen wir immerhin ca. 27 Ct. pro Liter und bei 70 Litern macht sich das bemerkbar.

 

 

 

 

29.III.

Kaltern verlassen wir gegen 11:00. Wir holen die Ringe ab, die wir größer haben machen lassen, Cappuccino gibt es dieses Mal keinen, es ist auch nicht mehr so schön wie damals, es sind bei weitem mehr Menschen auf dem Parkplatz als beim letzten Mal. Der Parkplatz oben im Dorf ist heute voll belegt und wir stehen auf einem der Busparkplätze.

Die Straßen und der Verkehr lassen heute eine bei weitem schnellere Fahrweise zu als wir von den letzten Tagen gewöhnt waren, so fahren wir um 14:00 erst durch das eine enge Stadttor und verlassen die Ortschaft durch das andere Stadttor wieder um zum Stellplatz zu gelangen. Ich machte beim Friseur einen Termin für 15:30, die Friseurin (es hieß auch schon mal Friseuse) kenne ich schon und ich weiß, dass sie die Haare gut schneidet. Wir trinken auf dem Stellplatz unweit der Stadtmauer unseren Kaffee und lassen die Seele baumeln, bis wir zu Fuß noch einmal ins Städtchen gehen. Um 16:15 ist alles erledigt, jetzt tut eine Mütze gut, denn es ist kühl am Kopf.

Hier am Stellplatz werden Verbesserungsarbeiten durchgeführt, man verlegt Rasengittersteine, die Stromkästen haben sich verdoppelt und beinahe an jedem Platz gibt es Trinkwasser, also denk` ich messerscharf:  „Nicht sein kann, was nicht sein darf,“ aber es wird so kommen, der Übernachtungspreis wird steigen. Später erfahre ich, dass ab Samstag wieder kassiert werden wird, -heute ist Donnerstag- den Preis erfahre ich nicht, naja, über Geld redet man auch hier noch nicht.

           Die Berge ringsum tragen noch weiße Häupter, wir befinden uns ja hier schon auf ca. 900 m MSL. Das macht sich dann extrem bemerkbar als die Sonne gegen 18:00 hinter den höchsten Gipfeln verschwindet, es wird sofort schattig und wenn es klar bleibt, dann wird es in der Nacht und erst recht in der Morgenzeit noch ganz schön kühl werden.

Der Rest des Tages vergeht durch Ratschen mit den Nachbarn. Nach dem Abendessen bleiben wir drinnen und schmökern, ich schreibe noch ein wenig an meinem Bericht, dieses Mal hänge ich sehr hinterher, den Rest muss ich dann in Haar schreiben, dabei habe ich noch nicht einmal den Reisebericht vom letzten Sommer fertig.

 

 

30.III.

Wir waren in Samnaun und haben ein wenig eingekauft, getankt haben wir für 1,111 €, es hat sich also wieder einmal gelohnt. Hier trafen wir noch auf viele Skifahrer und auch an der Straße hatte noch eine Ski-Bar geöffnet und sie wurde gut besucht. Wir saßen in einem Straßencafé zwischen den vielen Skifahrern mit Blick auf die noch weißen Berge und tranken einen großartigen Cappuccino, der im Vergleich zu unserem ersten in Kaltern gut das Doppelte kostete. Trotzdem war es sehr schön hier und wir hatten ein wunderbares Erlebnis mehr. Die Fahrt nach Prutz war schön, auch dieses Mal wieder wenig Verkehr. Den Platz fanden wir auf Anhieb wieder, allerdings wurden wir an der Rezeption schwer enttäuscht. Wir haben eine Campingcard von ACSI, d. h. dass wir auf vielen Plätzen im In- und Ausland Campingplätze in der Vor- und Nachsaison für zwischen 13 € und 17 € bekommen incl. Fahrzeug, 2 Personen und Strom (4 Kw/h). Hier sollten wir nun, der Platz steht mit 13 € im gesonderten Campingführer, 17,80 € bezahlen. Auf Anfrage hin wurde uns mitgeteilt, dass Personen ab 15 J. in Austria mittlerweile mindestens 1,10 € pro Person für Umwelttaxe pro Tag und 1,30 € für Ortstaxe bezahlen müssen. Andere Gemeinden verlangen mehr.

Wir lernten aber noch eines an diesem Nachmittag, nämlich, dass man in Wien, Tirol und in Nationalparks, sofern man sich auf der Durchreise befindet, im Wohnmobil oder Caravan außerhalb von Campingplätzen 1 x übernachten darf, sofern man die Reise am nächsten Morgen fortsetzt. Dass man in diesem Falle keine Markise ausdreht oder Tisch und Stühle aufstellt, das dürfte eigentlich selbsterklärlich sein, ist es aber offensichtlich wohl nicht immer.

 

 

31.III.

Wir haben bis auf 700 Watt die uns zur Verfügung stehenden 4 Kw/h verbraucht. Die Nacht war nicht so kalt, wie wir vermutet hatten. Die Temperatur in der Morgenzeit lag wohl noch bei ca. 6° C und das war immerhin mehr als in Glurns.

Wir ließen uns Zeit und gegen 11:30 verließen wir den Campingplatz in Prutz. Nun ging alles sehr schnell, die Straßen blieben breit und der Verkehr gering. Allerdings „gelang“ es uns in Österreich doch für 3,7 Km auf die Autobahn zu fahren. Obwohl ich Lisa programmiert hatte Mautstraßen zu vermeiden gerieten wir bei Landeck auf die Autobahn, vielleicht lag es ja auch daran, dass ich nicht genau aufgepasst habe. Wir kamen jedenfalls aus einem langen Tunnel und plötzlich gab es kein zurück mehr. Lisa gab dann an nach 3,7 Km die Ausfahrt zu nehmen, trotzdem waren das für uns wieder einmal, zum dritten Mal, bange Minuten, denn die Wahrheit hätte uns eine Polizeistreife sowieso nicht abgenommen. Es ging alles gut und am frühen Nachmittag waren wir dann in Nesselwang. Am Platz hatte sich nichts verändert. Man verlangt z. Zt. 8 € für 24 Stunden und steht oberhalb der Ortschaft.

Wir unterhielten uns lange mit einem Ehepaar, die einen Hobby 600 fahren und wir mussten feststellen, dass es auch in Deutschland nicht so warm ist, wie wir es gerne hätten. Da wir keine Münzen hatten, jedenfalls nicht genug, gingen wir in die schöne Ortschaft Nesselwang und wollten bei einer VR-Bank Geld, also ein oder zwei Scheine, in Münzen umtauschen. Die Dame in der Bank, die uns abfing teilte uns dann sehr bestimmt mit, dass wir dafür eine Gebühr zu zahlen hätten. Ich war auf Anhieb stocksauer, wir waren wieder in Deutschland, für das Betreten der Bank verlangte sie nun, oh Wunder, doch noch nichts. Darüber ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Selbst die Anmerkung von mir, dass wir Kunden der VR-Bank seien, half nichts. Daraufhin gingen wir rüber zur Tourist-Information, dort bezahlten wir für 2 Nächte den Stellplatz direkt und die freundliche Dame wechselte uns noch einige Münzen ein. Dafür baten wir sie dann noch um einige Auskünfte, die sie uns gern erteilte. Nun hatte ich an einem Stromautomaten geschaut welche Münzen notwendig waren und ich stellte fest, dass wir 50 Cent-Münzen benötigten. Als wir zurück auf dem Platz waren musste ich dann feststellen, dass es zwei verschiedene Arten von Automaten gab, einige nahmen eben 50 Cent-Münzen und wir steckten an einem Automaten, der 1 Euro-Münzen nahm. War also wieder nichts. Ich weiß nicht, worauf man in Zukunft noch alles achten muss. Ich war sowieso nicht sehr glücklich wieder in Deutschland zu sein, jetzt sanken meine Glückshormone allerdings auf nahezu Null.

Gegen Abend dann begann es auch zu regnen, der erste Tiefausläufer seit mehr als 14 Tagen, das war jetzt dann auch schon egal.

Jetzt ist es 20:30, wir sitzen gemütlich im Warmen und stellen fest, das die Vorhersage unserer Wetterstation mit dem aktuellen Wetter überein stimmt, das ist doch mal ein voller Erfolg.

Morgen hat sich nun unser Schlumpf mit Vera angesagt, der trotz widriger Umstände nach Nesselwang kommen will. Wenn er es möchte, dann soll es so sein, wir hätten es ihm nicht verübelt, wenn er nicht gekommen wäre.

Das war der erste Tag wieder in Deutschland, nach vielen herrlichen ruhigen Tagen in Italien und Austria.

 

Wir feierten meinen Geburtstag auch auf diesem Platz mit Blick auf die Berge und bei strahlendem Sonnenschein. Hinter unserem Wohnmobil hatten wir eine einzigartige Terrasse, in Haar haben wir seit mehr als einem Jahr nicht einmal einen Balkon, es dürfte auf der Hand liegen, dass ich mich hier also sehr viel wohler gefühlt habe als in der Betonwüste in Haar.

Am 03.IV. besuchten wir dann noch Markus und Thekla, sie empfingen uns so lieb und nett, dass wir hier noch eine weitere Nacht blieben bevor wir wieder nach Haar fuhren. Endgültig war die Fahrt dann am 04.IV. zu Ende. Sie ging langsam zu Ende und damit tat es nicht ganz so weh.

 

 

Schon immer wieder einmal hatte ich von der Cinque Terre gesprochen und es war durchaus ein Wunsch diesen Nationalpark einmal zu besuchen. Auf die Idee kam Christel am Anfang des Jahres und nun ist dieser Wunsch auch in Erfüllung gegangen. Ich habe mich nicht getäuscht, es war wieder einmal, wie sagt man so schön, ein einmaliges Erlebnis; allerdings

 

Ein Wunsch kann durch nichts mehr verlieren als dadurch,

dass er in Erfüllung geht!