Es war mal wieder
gar nicht so einfach. Geplant wurde von Frankreich über Italien über Spanien
und dann wieder Frankreich. Im
März bekamen wir Prospekte über die Auvergne. Beim Studieren dieser
Unterlagen kam ich auf die Idee nun doch nach Frankreich zu fahren, zumal mein
Urlaub 3 Wochen sein würde. Peter und Rosi waren dazu bereit. Die Auvergne liegt im Bereich Clermont-Ferrand – Le Puy – Aurillac – und im
Norden Moulins. Südwestlich davon befindet sich die Cote d´Argent, ca. 500
km entfernt von diesem Gebiet. Sie besteht aus riesigen Waldgebieten sowie
Vulkanplateaus. Bekannt ist vielleicht das Massiv Central. Der ADAC sagt darüber: Erloschene Vulkane, tiefe Krater und abenteuerliche Schluchten verbinden sich in dieser zentral-französischen Auvergne zu einer manchmal beinahe außerirdisch anmutenden Landschaft. Sie ist aber auch bekannt für bewaldete Hügel, romantische Burgen und heilende Wasser. Große Teile der Auvergne gehören zum Zentralmassiv, einem weiten, zerklüfteten Hochplateau mit den typischen Bergkegeln, „Puys“ genannt. Die Zahl dieser gewellten, meist baumlosen und endlos scheinenden Hochflächen wird zwischen 500 und 3000 geschätzt. Die höchste Erhebung des Zentralmassivs ist mit 1.885 m der Puy de Sancy, zu dem eine Seilschwebebahn führt (Startpunkt: oberhalb des Ortes Le Mont-Dore).
Bekannte Städte, wie z. B. Aurillac,
wo das „Maison des Volcans“ geologische Regional Geschichte zeigt oder Riom,
wo es viele Renaissance-Bürgerhäuser aus grauem, vulkanischen Gestein gibt.
Zur ungezähmten Landschaft passen die vielen massiven romanischen Kirchen und
Kapellen, wie z. B. in Clermont-Ferrand,
Ocival oder St.Nectaire Am berühmtesten dürfte aber Ste-Foy in Conques
sein, deren ganzer Stolz eine von Gold und Edelsteinen übersäte
Reliquien-Figur ist. Clermont
Ferrand ist zusammen gewachsen durch die Orte Clermont und Montferrand. Sie ist
die Hauptstadt der Auvergne. Imponierend ist die romanisch-gotische Kathedrale
Notre-Dame-du-Port aus schwarzem Basaltgestein und ihren Fresken und
Glasmalereien sowie die prachtvollen Renaissancebauten. Bezeichnend hier ist
die Rue de Gras, hier stehen die schönsten. Le Puy:
Hier befinden sich 2 Sehenswürdigkeiten besonderer Art. Auf der einen
Felsspitze finden wir die romanische Kapelle St.-Michel-d´Aguille, auf der
anderen eine 16 m hohe Figur der Notre-Dame-de-France. Die mächtige
Kathedrale von Le Puy wird von 6 Kuppeln gekrönt und trägt ein farbiges
Steinmosaik. Le Mont-Dore
ist ein Heilbad. Reste der antiken Badeanlagen hat man vor 100 Jahren in den
Kurhausneubau einbezogen. In der Umgebung sind zahlreiche Spazier- und
Wanderwege ausgeschildert. Von hier aus führt eine 4 Km lange Straße zur
Dordogne aufwärts an mehreren
Wasserfällen vorbei zum Pied de Sancy (1350 m). Ambert: liegt
auf dem Weg von La Chaise-Dieu nordwärts. Vor den Augen des Touristen spielt
sich hier der Arbeitsprozeß der Papiermacher ab, zumindest in der Mühle von
Richard de Bas.. Von Ambert gehen auch 3 Pässe ab, einer z. B. in das Valle
de –Saint Just Baffe. Thiers:
Häuser
mit enormen Schnitzwerken. La maison de Pirou, der stark restaurierte Bau des
15. Jahrhunderts,
ist der urbane Mittelpunkt. Nähere Angaben im Buch „Auvergne“ Seiten 312
313. In diesem Zusammenhang ist die Stadt Riom vielleicht interessant. Saint Flour: Reiseführer
„Walter“ Seiten 351ff Routen: Nach Thiers durch die Berge die D17 entlang nach Olmet, die
D45 nach Augerolles, die D42 nach Vollore-Montagne und dann die D102 über
Sainte Agathe nach Thiers. Hier erlebt der Urlauber
der Hauch der Tannenwälder und er kann sich berauschen am Harzduft,
der sich in den Duft des Ginsters mischt. Schlösser:
Chateau-de-Rochelambert liegt einige Km westlich von
Saint-Paulien. Der Ort hat eine Kirche aus dem 12. Jahrhundert. Das Schloß
liegt in waldreicher Umgebung. Lavoute
Polignac liegt an der Route nach Saint Etienne, es kann als eines der ersten
Loire Schlösser gelten. Es thront auf
steiler Höhe über dem gewundenen Loire Lauf. Cote Argent,
die Silberküste. Hier findet der Besucher 230 km Sandstrand, Hunderte von Weinschlössern
und Frankreichs größtes Waldgebiet. Die Strände erstrecken sich von der Mündung
der Gironde bis Bayonne. Die Dune de Pilat mit einer Höhe von 110 m, einer Breite von 500 m und
einer Länge von 2,7 Km ist der Höhepunkt dieser einzigartigen Küste. Sie
soll angeblich die größte Düne der Welt sein. Man hat einen phantastischen
Blick auf die Halbinsel und somit auf das Cap
Fernet – auf das Meer und das Umland. Anfang
des vorigen Jahrhunderts hat man im großen Stil Wald angebaut um das Wandern
der Dünen in Richtung Landesinnere zu verhindern. Heute bilden eben die
Kiefernwälder das größte Waldgebiet Frankreichs. Man sollte, wenn man hier
weilt, unbedingt den Boulevard de la mer entlang promenieren, die autofreie, schöne Uferpromenade
verläuft an der Plage Pereire
einerseits und dem Parc Pereire
andererseits. Man hat einen Blick über das Basin
d´Arcachon bis hin zur Halbinsel von Cap
Ferret. Cap
Ferret wird
auch der Badeort genannt, der an der Spitze der Halbinsel liegt- zwischen Dünen
und Kiefern. Vom 52 m hohen Leuchtturm hat man einen wundervollen Blick auf
den Atlantik und das Bassin von Anachon. Ein paar Temperaturwerte:
Clermont Ferrand
Juni max. Temp.21,9 ° C.mnm. Temp.9,9 ° C.
Bordeaux
„
23,3
„ 12,2 °
C. Biaritz
Bayonne
„
20,8
„ 13,5 °
C. Wir
haben eine Kilometerberechnung
angestellt und sind zu folgenden Werten gekommen: München
Besancon 528
Km
Besancon
Clermont-Ferrand 434 Km
(962 Km)
Besancon – Dole 49 Km
Dole
– Chalon s. Saone 88 Km
Chalon s. Saone – Digoin 83 Km
Digoin – Moulins 59 Km
Moulins
– Clerm.Ferrand 115 Km
Summe 349 Km Weiter
geplant ist dann: Bordeaux – Biaritz 198 Km – Tarbes 147 Km –Toulouse
156 Km Narbonne
146 Km -( Nimes 138 Km) . Lyon
369 Km – Mülhouse 367 Km – Donaueschingen 116 Km – Ulm 183 Km – München
140 Km. Campingplätze, die wir ausgesucht haben: A
u v e r g n e Camping
Les Pradeaux Chateau La Grange Fort(AU70) S. 627 DM 31,-- Camping
Municipal de l Oclede Royat (AU268) seit1999 DM
23,70 M e e r
Camping
de la Dune (AQ660) S. 765 im Wald gelegen hinter einer Düne Pyla Camping (AQ665) S. 765 Campingplatz mit direktem Zugang zum MeerCamping
Caravaning Panorama (AQ670) S.765
(den haben wir dann akzeptiert) Die
Reise: 07.06.99 Peter kommt vom Flughafen. Wir hängen an und um 08:00 geht es los. Die
Fahrt verläuft wider Erwarten gut. Wir kommen wunderbar vorwärts. Um 10:00
passieren wir Ulm, um 12:15 lassen wir Tuttlingen liegen und erreichen einen
wunderbaren Teil des Schwarzwaldes. Die Sonne scheint. Alle sind guter Dinge.
Wir werden ein paar wunderbare Tage vor uns haben !? Um 13:15 fahren wir an
der Ausfahrt zum Titisee vorbei. Wunderschöne Schwarzwaldhäuser säumen
unseren Weg. Um 16:15 erreichen wir unseren ausgewählten Campingplatz Isle de
Doubs am gleichnamigen Fluß. Mir gefällt er auf Anhieb. Wir haben 529 Km
gefahren. Draußen werden Getränke und das Essen serviert. Es gibt
Kartoffelsalat, den Quicky wohlweislich gemacht hat, dazu gibt es Schnitzel.
Wir trinken Weißbier und verdünnen unser Blut mit Wodka – vorbeugende Maßnahme
– Gegen
22:30 fallen wir zufrieden ins Bett. Morgen geht es weiter. 08.06. Nachts schüttet es. Quicky steht um 08:00 auf. Ich folge wenig später!
Wir frühstücken im Wohnwagen, es schauert, aber was macht das schon, wir
haben Urlaub und sind „Auf Fahrt“. Der Fluß rauscht wieder, in der Nacht
übertönte der Regen dieses wohltuende Geräusch. Er raunt uns zu: „Fahrt
weiter, nutzt die Zeit, lebt“. Um
10:15 verlassen wir diese gastliche Stätte. Wir fahren über Besancon und
Dole. Für 43 Km nutzen wir die Autobahn, das kostet uns 20 France. Die
herrlichen grünen Hügel und Wälder treten immer mehr zurück und machen
saftigen grünen Wiesen und Feldern Platz. Auf einem Parkplatz für Lkw halten
wir an und essen je eine Pizza – in Frankreich -. Rosi und ich als Fahrer
trinken ein Gläschen Wein. Dann geht es weiter über Moulins in Richtung Mont
Lucon. Die Gegend wird wieder waldreicher. Dann biegen wir am Kreisel ab und
folgen der Beschilderung CAMPING LA PETITE VALETTE. Wir stellen schon jetzt
fest, dies ist Natur pur. Die waldreiche Gegend wurde übrigens inzwischen
wieder abgelöst durch Felder und Weiden, auf denen die verschiedensten Arten
von Rindern weideten. Der Weg wird immer schmaler, nun kann uns niemand mehr
überholen oder gar uns entgegenkommen und an uns vorbei fahren. Wir machen
uns weiter keine Gedanken darüber und es kommt auch niemand. Als wir später
Klaus Müller fragen ob das immer gut geht, da antwortet er uns: „Morgens
fahren die Gäste weg und am Abend kommen andere“. Ist wohl was dran. Sollte
es denn mal anders kommen, dann werden sich die Leute wohl arrangieren. Wir
halten in der Einfahrt um uns anzumelden, aber die Reception ist verweist.
Etwas zögernd schauen wir uns den Platz an. Der Prospekt hat nicht gelogen.
Es ist ein wunderschöner Platz. Er gefällt mir wieder auf Anhieb. Die
Parzellen sind groß und gepflegt, überall grüne Gewächse und Blumen. Es
macht alles einen sehr alten – im positiven Sinne – und sehr sauberen
Eindruck. Da weitere Fahrzeuge angekommen sind machen wir die Einfahrt frei
und suchen uns entsprechende Stellflächen, noch ist wenig Betrieb auf diesem
Platz. Wir stellen die Wagen auf und melden uns dann an. Auf dem Weg kommt uns
einer freundlich dreinblickender Herr entgegen, ich vermute, daß es
Herr Müller ist. Im selben Augenblick sagt er aber schon: „Ich erkenne Sie
vom Bild her“. Ich stutze kurz, von welchem Bild, dann erinnere ich mich, daß
ich ja ein Bild auf dem Fax hatte, welches ich ihm schickte während unserer
Planung. Wir fühlten uns sofort wohl. Wir folgen ihm auf die Terrasse und
Peter und ich trinken je ein Bier, welches vorzüglich schmeckt, es können
auch mehr gewesen sein, die Damen genießen den Rotwein, den auch wir dann später
für vorzüglich halten. Als ich mir den überaus gemütlichen Gastraum
anschaue wird einem Gast eine
Pizza serviert. Ich komme aus dem Staunen nicht heraus, sie ist so riesig, daß
mir der Kiefer runter klappt, ich mache den Mund dann aber doch wieder zu,
sonst denkt man am Ende ich hätte Hunger. So etwas habe ich jedenfalls noch
nicht gesehen, sie hat einen riesigen Durchmesser und ist unanständig gut
belegt. Wir
sitzen so einige Zeit auf der Terrasse und lassen es uns gut gehen. Um 22:30
ist dann dieser Tag zu Ende, es war ein wunderschöner Tag. 09.06. Um 08:30 schauen wir durchs Fenster, ein wunderschöner Tag, strahlend
blauer Himmel, dazu das Grün des Rasens und das verschiedene Grün der Büsche,
die die Parzellen abtrennen, zwischendrin Büsche mit weißen oder roten Blüten,
es ist eine Farbenpracht ohnegleichen. Die Welt ist in Ordnung. Wir
frühstücken und lassen es uns gut gehen. Als sich dann herausstellt, daß am
Abend oben gegrillt wird, fahren wir gegen Mittag kurz zum Einkaufen um
entsprechend früh wieder „daheim“ zu sein. Jetzt
ist es 13:30 und die Ruhe wird nur unterbrochen durch das Ausrollen der
Markise an unseren Wohnwagen. Wir legen keinen Teppich aus, der Naturteppich
ist durch nichts zu ersetzen, es wäre auch schade um den schönen Rasen. Rosi
bereitet einen Cappuccino vor. Am blauen Himmel ziehen nur ganz langsam einige
Wölkchen dahin um sich in Ferne aufzulösen. Erholung pur. Leider wird diese
Ruhe bald unterbrochen durch unsere Vorbereitungen zum Grillen zu gehen. Um
17:30 ist BBQ angesagt. Um 17:40 kommt die nette Holländerin, die wir oben
schon kennen gelernt hatten, und bittet uns nach oben zu kommen. Vor
der Terrasse sind mehrere Tische aufgestellt zu einer langen Tischreihe,
rechts steht ein Wind- und Sichtschutz. Peter
sein Herz schlägt beim Anblick der vielen zubereiteten Speisen bestimmt höher.
Wir werden gebeten von allem reichlich zu nehmen. Vorher fragt man uns ob wir
eine Zwiebelsuppe möchten oder lieber Fischragout. Wir entscheiden uns für
Zwiebelsuppe, die übrigens vorzüglich schmeckte. Die Damen probieren
anschließend Fischragout mit Muscheln – übrigens auch ganz ausgezeichnet.
Zum Weiteren gab es u. a. eine Gemüsepfanne, Jungschweinbraten, diverse
Salate sowie gefüllte Tomaten, neben den Lammkottelets lagen wunderbare Würstl,
die noch besser schmeckten als sie aussahen, ich konnte auch hier nicht
widerstehen. Es würde zu lange dauern alles aufzuzählen. Es war alles vorzüglich
angerichtet und schmeckte wunderbar. Wir schlemmten ca. 1 ½ Stunden. Zu dem
Essen tranken wir den wunderbaren J. P. Chenet Cabernet-Syram, der wohl nur in
geringem Maße hergestellt wird, denn er wird lt. Herrn Müller, nicht ausgeführt.
Wir tranken 4 Flaschen, die fünfte wurde uns später von einigen netten Holländern
spendiert. Es war ein überaus geselliger Abend. Gegen 23:00 sagte Herr Müller
dann, daß es nun nichts mehr gäbe an Getränken, es war ja auch spät genug.
Kurz vor Mitternacht lagen wir dann in den Betten. Die Nacht wurde allerdings
nicht so gut wie sich das nun der ein- oder andere Leser vorstellt. 10.06. Quicky war, wie immer, als erste wach und auf. Ich frühstückte zunächst
ohne im Bade gewesen zu sein. Wir ließen uns viel Zeit und waren immer noch
voll der Begeisterung über den gestrigen Abend. Heute
wollen wir ein wenig in die Umgebung fahren und auch nach Vichy. Peter fährt.
Die Sonne scheint, es sind ein paar mehr Wolken am Himmel als gestern, was
aber ja für unser Unterfangen gar nicht so schlecht ist. Gegen 11:30 geht es
los. Wir fahren über Voussac und St. Pourcain sur Sioule nach Vichy. Im
Touristoffice fragt uns eine attraktive Französin nach
unserem Begehr. Wir holen uns einige Unterlagen über Sehenswürdigkeiten und
einen Stadtplan, nicht ohne ein wenig in Englisch geplaudert zu haben. Wir
schauen uns die Thermen an und spazieren durch einen wunderschönen Park mit
den unterschiedlichsten Bepflanzungen. Rosi ist sehr interessiert an den Bäumen,
Büschen und Blumen. Die Bäume stammen aus aller Herren Länder. Peter
schafft den notwendigen Ausgleich, er interessiert sich für das leibliche
Wohl, wo ist denn wohl ein Restaurant? Auf
der Rückfahrt fahren wir dann an einem Supermarkt vorbei und kaufen noch
etwas ein. Über Chantelle (L abbaye et le bourg) fahren wir dann mit mehreren
Baguettes „bewaffnet“ und einer Schweinepastete zurück zu unserem
„Kleinen Knecht“ immer mit dem Gedanken gleich draußen eine Brotzeit
machen zu können. Der Himmel sticht wieder mit seinem klaren Blau ab vom
saftigen Grün der Bäume und Büsche. Wir atmen auf und lassen es uns gut
gehen. Peter fällt gleich nach der Brotzeit in einen schnarchenden
Kurzschlaf. Leider haben wir auf der Rückfahrt nicht an dem Abbaye in
Chatelle angehalten, da haben wir wohl etwas verpaßt. Vielleicht holen wir es
nach. Mittlerweile
haben wir 17:40. Quicky schläft auch noch auf ihrem Liegestuhl in der Sonne.
Rosi hat sich mit einem Prospekt das Gesicht zugedeckt, ich weiß nicht ob sie
schläft, vielleicht bildet sie sich ja auch, die Vögel zwitschern in
altbekannter Weise und Peter stellt ein paar Dosen Bier aus dem Auto kalt. Ich
sitze im Knaus und schreibe an diesem Bericht. Es ist herrlich auf diesem
Platz in dieser Idylle mit dieser himmlischen Ruhe. Herr
Müller erzählte uns, daß es hier im Winter oftmals sehr kalt sei. Um die
Weihnachtszeit liegt viel Schnee. Langlauf scheint sehr viel betrieben zu
werden. Es ist eine Welt, die rundum
in Ordnung ist, zumindest sind wir dieser Ansicht. Für uns ist sie auf alle Fälle
in Ordnung. Meine
Zahnschmerzen haben heute im Vergleich zum gestrigen Tag auch etwas
nachgelassen oder sagen wir es mal so:“ Die schmerzfreien Zeiträume sind
wieder länger geworden, Gott sei Dank. Gegen
18:15 machte Peter dann den Vorschlag noch ein wenig spazieren zu gehen. Er
meinte: „15 Minuten hin und 15 Minuten
zurück“. Nach einer guten Stunde waren wir wieder am Wohnwagen, voll
des Lobes über die Gegend und das Land. Nun
gab es wieder Action. Quicky baute den Grill auf. Nach dem Essen dann saßen
wir draußen und unterhielten uns. Gegen 22:30 ging ich zu Bett. Ich legte ein
Band auf und schlief innerhalb der ersten Stücke ein. 11.06. Es fiel mir schwer aus dem Bett zu kommen. Rosi ging es ähnlich.
Derweil fütterte Peter schon die Hühner. Niemand sprach bislang von einer
Weiterfahrt. Es gefiel uns allen zu gut hier. Die Sonne scheint. Strahlend
blauer Himmel. Wir müssen alles zudecken, Butter und Käse läuft davon. Wir
frühstücken lange und liegen danach in der Sonne. Gegen 12:00 entschließen
wir uns noch einmal in Richtung Chantelle zu fahren. Wir halten oberhalb einer
Burg und schauen uns den Ort aus der Ferne an. Wir lassen unseren Blick über
die unendliche Weite dieses Landes schweifen. Die dunklen Gewitterwolken
verschwinden so schnell wie sie aufgetaucht sind. Auf Umwegen fahren wir
wieder heim. Um 15:15 genießen wir wieder die Ruhe vor unserer Behausung. Auf
einem kleinen Spaziergang später füttern wir die Gänse und 2 kleine Ponys.
Es wird schnell 17:00. Mittlerweile haben sich Rosi und Quicky in Position
gesetzt und verfolgen den Aufbau eines Faltcaravans, ein Holländisches
Ehepaar baut ihren Alpenkreuzer auf. Dies ist natürlich um so interessanter,
da wir
auch einmal so einen Wagen gehabt haben. Peter widmet sich in der Zwischenzeit
dem Abendessen, d. h. er ißt schon einmal vor und kostet, ob wir das dann
auch essen können. Es gibt Holländisches Gemüse: „Van gestern“. Wir
haben uns entschlossen noch einmal bei Klaus Müller zu speisen. Rosi, Quicky
und ich haben Lachs bestellt und Peter Rindfleisch auf ganz besondere Art und
Weise zubereitet. Wir lassen uns überraschen. Somit
ziehen wir uns also um und gehen in das kleine Restaurant in dem kleinen
Bauernhaus. Wir bestellen uns eine Flasche von dem guten uns bekannten
Rotwein, Peter und ich trinken jedoch zunächst ein Glas Bier um den Durst zu
stillen. Johann kommt an unseren Tisch und bietet Fischsuppe, Tomatensuppe
oder Pilzsuppe an. Ich bestelle Fischsuppe – dickflüssig und mit viel
Muscheln – sie war ausgezeichnet. Die anderen bestellten Tomatensuppe. Nach
einer Weile brachte Johann dann die Salatteller mit einem halben gefüllten Ei
sowie Leberstückchen, Schinken und Tomaten, dies alles auf Salatblättern;
geschmückt war das ganze mit Kapern, 2 Walderdbeeren, einer Himbeere und
einer kleinen blauen Blüte – Johann hieß uns auch die zu kosten.
Zwischendurch erhielten wir von den uns mittlerweile gut bekannten Holländern
das Gästebuch, mittlerweile waren auch Peter und ich beim Wein angelangt. Dann
wurde das Hauptgericht serviert, 3 x Lachs und 1 x Bouef für Peter. Als
Beilagen gab es geröstete Kartoffeln mit Speck weiterhin Blumenkohl und eine
glacierte Möhre, eine Tomate war mit Blattspinat gefüllt und alles war
wiederum überbacken. Zum Lachs gehörte eine pikante Sauce. Das Gericht von
Peter unterschied sich eben nur durch das Fleisch und eine dazu ebenbürtige
Sauce. Gegen 21:00 fragte man uns dann: „Kaffee oder ein Sorbe?“ Wir
entschieden uns für das Zweitere und tranken den Kaffee später. Inzwischen
waren wir auch
bei der 2. Flasche Wein angelangt. Wir schlemmten bis kurz nach 23:00. Der Weg
zurück zum Wohnwagen erschien mir unendlich lang und daran war nicht der Wein
Schuld. Morgen
wollen wir ein oder zwei Märkte aufsuchen. 12.06. Wecken um 08:00. Das Frühstück dauerte nicht so lange wie gewöhnlich.
Dann fuhren wir nach St. Eloy les Mines und fanden den Markt auch sehr
schnell. Wir schlenderten durch die Reihen zwischen den Ständen und kauften
zum Schluß 2 kg Kirschen für 29 FF. Wir fuhren dann durch sehr schöne
Landschaften in Richtung St. Pourcin sur Sioule um dann aber doch wieder in
Richtung Heimat abzubiegen. Peter wollte sich noch den Ort Sazaret in der Nähe
des Campingplatzes anschauen, aber der war sehr klein und unscheinbar. Wir
waren in einer Minute durch. Somit entschieden wir uns noch einen Markt
aufzusuchen um Käse zu kaufen. Der Stoc-Markt hatte aber noch geschlossen, so
gingen wir auf den Vorschlag von Quicky ein und fuhren noch nach Mont Lucon.
Es war wohl so gegen 13:30 und der Markt war noch in vollem Gange. Die Stände
waren auf einem großen Rechteck unter sehr hohen alten Bäumen aufgebaut,
dies spendete wunderbaren Schatten und verlieh einem den Eindruck, daß über
allem ein großes Dach thronte. Nach dem wir auch diesen Markt gesehen hatten
fuhren wir langsam wieder in Richtung Petite Valette. Vorher stöberten wir
aber noch einen Le Clerk Markt auf, denn der Käse stand noch aus. Gegen 16:15
ließen wir uns dann in der „Oase der Ruhe“ nieder. Das Gespräch konnte
sich nun nur um „Was essen wir denn gleich“ drehen. Es gab Nudeln mit
Beilagen, das Schwarzbrot, welches schon lange hätte gegessen werden sollen
mußte noch einmal warten und trocknen. Während dieser Überlegungen werden
Kirschen gereicht. In dieses Essen und Spucken hinein rief Schlumpf an, sie
waren alle wieder
heile und gesund von Isle of Man heimgekommen. Gott sei Dank. Rosi
hatte sich auferlegt zu kochen. Vorher trinken unsere beiden Damen einen
Bastis, Peter und ich genießen ein Weißbier aus der Dose. Wir sitzen heute
lange draußen. Kurz nach 22:00 besucht uns noch Klaus Müller, ich freue mich
über seinen Besuch. Es ergibt sich eine nette Unterhaltung. Als er ging erwähnte
er noch, daß er es nicht bereut hat uns zu besuchen. In mir taucht die Frage
auf: “warum ist er gekommen?“ War es auch einer Professionalität heraus
oder aber war es Menschlichkeit und Sympathie? Ich gab mir selbst die Antwort:
Da es für mich bei der Begrüßen schon Sympathie war entschied ich mich auch
in diesem Falle dafür. Ich glaube nicht, daß mich meine Menschenkenntnis täuscht.
Wann immer ich Erholung nötig hätte, ich würde wieder hierher fahren, wann
immer ich mit Vanessa und Moppel mal Urlaub machen würde, ich führe auf
diesen Campingplatz. Nun ist es mittlerweile 23:30 geworden. Quicky liegt
schon im Bett und ich werde diesen schönen Tag auch abschließen, dieser Tag
war so schön wie alle anderen zuvor auch, ich trinke noch ein Gläschen Wein,
dann gehe auch ich zu Bett, ich denke noch lange nach über Klaus Müller und
diesen Campingplatz, der so ganz anders ist als die, die wir kennen und wir
kennen mittlerweile hunderte von Campingplätzen. 13.06. Es ist Sonntag. Die Sonne scheint als wir um 09:15 aufstehen. Mit einem
etwas kürzeren Frühstück müssen wir Zeit aufholen. Wir fahren ins
Centralmassiv südlich von Clermont Ferrand. Kurz vor der Hauptstand dieses
Teilbereiches sehen wir auf der rechten Seite den Puy de Dome, einen 1.464 m
hohen Berg des Vulkanmassivs. Die Fahrerei hier in Frankreich macht wirklich
Spaß, es ist nicht so viel Verkehr wie in Deutschland. Später taucht dann
auch noch auf dem Wege nach Super Besse der 1.885 m hohe Puy de
Sauce auf. Von
der Karte her sind uns diese Erhebungen schon wohl bekannt. Die Gegend ist
wunderschön, obwohl wir sie uns ganz anders vorgestellt haben, dies meinte
auch Peter während der Fahrt. Man kann sie ein ganz klein wenig mit unserem
Voralpenland vergleichen. Super Besse ist ein typischer Wintersportort, wie
auch wir ihn in den Alpen kennen. Kurz vor Besse sehen wir in der Felswand vor
uns links riesige „Fenster“ und wir stellen fest, daß dies die Jonas Höhlen
sind, wie wir schon bei der Planung gelesen hatten. Kurze Zeit später
entdeckt Quicky zur Rechten eine riesige weiße Madonna. Wir halten auf dem nächsten
Parkplatz und beschließen diesen Hügel zu ersteigen um die Madonna aus der Nähe
zu betrachten. Ich gerate kurzfristig ein wenig außer Atem aber dann ist es
geschafft. Hier oben weht ein frischer Wind, man hat einen herrlichen Blick über
das Land und die unter uns liegende Stadt. Wir
erreichen Clermont Ferrand von südwesten her, den Schildern Centre-Ville
folgend erreichen wir nach kurzer Fahrt den Jaude-Platz. Ich hatte schon
daheim eine Copy von der Innenstadt gemacht, die uns jetzt gute Dienste
leistet. Nach wenigen Minuten finden wir dann auch die Rue de Gras und sehen
am Ende dieser Straße die romanisch-gotische Kathedrale Notre-Dame-Du-Port,
gebaut aus schwarzem Basaltgestein. Innen bewundern wir dann die Fresken und
Glasmalereien, die uns wirklich einmalig erscheinen. Übrigens in der gesamten
Straße stoßen wir auch immer wieder auf Häuser, die aus diesem
Basaltgestein gebaut worden sind. Gegen
18:00 freuten wir uns wieder daheim zu sein. Wir machten eine ausgiebige
Brotzeit und dann wurden die Gänse gefüttert. Jetzt ist es 20:00, Quicky,
Rosi und Peter sitzen auf der Sonnenterrasse und lassen es sich gut gehen.
Rosi verschwindet heute erstaunlich früh, somit beschließen die übrigen
gegen 21:40 auch den Abend abzuschließen. Peter erzählt uns am nächsten
Morgen, daß er noch Fledermäuse beobachtet hat. Quicky liest noch ein wenig,
es ist zunächst noch so hell im Wohnwagen, daß sie kein Licht benötigt, aus
der Anlage ertönt leise Musik und ich schlafe schnell ein. 14.06. Nun sind wir schon eine Woche unterwegs. Als wir um 09:00 aufwachen und
aus dem Fenster schauen sehen wir nichts als Nebel und noch einmal Nebel, aber
auch der wirkt in dieser Umgebung nicht trostlos oder beklemmend. Man kann nur
die Umrisse der Wohnwagen und Büsche sehen, die Konturen sind verwischt. Wir
frühstücken im Wohnwagen – Caravanmarnier -. Rosi und Peter kommen mit
ihrer letzten Tasse Kaffee zu uns herüber, wir lauschen den Klängen aus den
Lautsprechern und ratschen ein wenig, bis dann plötzlich der Putzteufel
umgeht. Ich weiß nicht wie es dazu gekommen ist, aber es langt ja auch, wenn
nur einer mit diese Unsinn anfängt. Peter und ich putzen die
„Zugmaschinen“ während Quicky den Wohnwagen zunächst innen säubert,
dabei sind wir eh nie drinnen. Dann wendet sie sich dem Innern des Autos zu.
Ich möchte hier nicht weiter ins Detail gehen. Dann tritt aber wieder Ruhe
ein, der Nebel ist verschwunden und wir sitzen wieder draußen in der Sonne.
Gegen 14:00 wird der Cappuccino, wie übrigens fast jeden Tag, serviert. Rosi
trinkt dann immer den restlichen Kaffee vor Vormittag. Danach gehen wir noch
ein wenig spazieren, der Vorschlag Mont Marault wird allerdings abgelehnt. Aus
den Lautsprechern erklingt „Die Welt ist voll Licht“ mit Nana Mouskouri.
Man rüstet sich für den Marsch. Um 14:30 starten wir unseren Spaziergang
durch die grünen Felder der Auvergne mit ihren weißen Kühen. Wir
begutachten gut gewachsene Sauen mit winzigen Ferkeln und sind voll des Lobes
über die Tiere. Hier leben die Tiere wirklich in der gewohnten Umgebung in
freier Natur. Der Spaziergang endet nach 1 ¼ Stunden. Wir sitzen wieder
draußen in der Oase der Ruhe. Peter denkt ans Essen. Bei einem Glas Bier
werden Pläne geschmiedet. Resultat: Peter bleibt da und Rosi und Quicky und
ich fahren zum Stoc. Dann geht alles wie am Schnürchen. Während ich grille
und mit Mutti telefoniere verbrenne ich mir den rechten Mittelfinger. Dies
soll der letzte Abend auf Petite Valette sein. 15.06. Nach dem Frühstück packen wir. Peter und ich zahlen. Wir haben für
das Restaurant nahezu den gleichen Betrag gezahlt wie für die 8 Tage Camping.
Schnell sind wir fertig. Wir verabschieden uns von Klaus Müller und Johann,
seinen Nachnamen kann ich mir immer noch nicht merken. Bevor wir abfahren
kaufen wir noch ein Fläschchen Wein für daheim, er kostet 35,5 Fr.. Wir
werden ihn trinken in memoriam Petite Valette. Dann ziehen wir los gen Westen,
die grobe Richtung wird für einige Stunden Bordeaux sein. Auf der 5 km langen
engen Strecke kommt uns wieder niemand entgegen. Klaus Müller seine Theorie
scheint zu funktionieren. Wir tanken noch die Fahrzeuge auf, statt 4,29 Fr.
zahlen wir dieses Mal an derselben Tankstelle 4,32 Fr für einen Liter
Diesel., es wird eben alles teurer und die Franzosen bekommen bald Urlaub und
hier gibt es die gleichen Gangster wie bei uns auch. Wir machen kurze
Zwischenstops auf ca. 450 Km und erreichen dennoch einen Schnitt von 70 Km/h.
Dann erreichen wir die Landstraße an der die Campingplätze aufgereiht
liegen. Einen kurzen Blick konnten wir schon auf die große Düne werfen. Es
ist ein faszinierender Anblick, diese Dune Pyla; sie ist weitaus höher als
ich es mir vorgestellt habe. Wir begutachten den ersten Platz auf der Strecke,
Camping de la Dune. Er gefällt uns nicht sonderlich. 2 akzeptable Plätze
liegen unterhalb dieser riesigen Düne und man kann nur ehrfurchtsvoll hinauf
schauen, aber vom Strand und vom Meer sieht man nun einmal gar nichts. Peter
und ich gehen eine schmale
Treppenführung ohne Geländer ein Stück nach oben. Wir haben noch nicht die
Hälfte erreicht, da sagt Peter zu mir: „Schau Dich einmal um“. Mich verläßt
spontan der Mut und ohne mich noch einmal umzudrehen klettere ich wieder nach
unten. Peter folgt mir auf dem Kopfe. Also fahren wir zum nächsten Platz. Pyla
Camping paßt mir schon nicht, nach dem wir mit der Dame in der Reception zu
sprechen begannen. Auf die Frage hin, ob sie vielleicht ein wenig Deutsch spräche,
verneinte sie sehr bestimmt; die Antwort auf die Frage wie es denn vielleicht
mit Englisch wäre, kam ebenso prompt mit einem etwas mitleidigen Lächeln –
no, Francaise!!-. Nun hatte ich auch keine Lust meine paar Brocken Französisch
zusammen zu kramen, zumal im ADAC Campingführer steht, daß man Deutsch
spricht. Auf Drängen der anderen Drei sahen wir uns alle den Platz an aber
das Nein aller war eindeutig. Nun
bleibt uns noch Camping Caravaning Panorama. Schon bei der übersichtlichen
und breiten Auffahrt denke ich bei mir, „der könnte es sein“. Als wir die
Reception betreten wollen kommt uns schon ein freundlicher Herr entgegen, er
entpuppt sich durch seine Lautstärke und sein Gebaren als Deutscher. Er
verwickelte uns gleich in ein Gespräch und fragte uns, warum wir nicht auf
einem der anderen Plätze geblieben wären. Ich gab eine ausweichende Antwort,
weil ich mich auf ein längeres Gespräch nicht einlassen wollte. Die
Dame und der Herr in der Reception waren sehr freundlich und nett, nicht
einmal kommerziell nett, nein, natürlich menschlich freundlich. Mein Entschluß
hier zu bleiben wuchs, den anderen hatte ich natürlich noch nichts gesagt, es
mußte ja abgestimmt werden. Nun, wir blieben auch. Die Angelegenheit mit den
Stellplätzen gestaltete sich sehr schwierig, da von den zig Plätzen nicht
jeder akzeptabel war, bedingt durch die Tatsache, daß der gesamte Platz mit Pinien
bestanden war und ich aber auch gerne einen Blick auf das Meer haben wollte,
auf der anderen Seite ist es immer schwierig einen Stellplatz zu finden, wenn
zu viele Plätze frei sind.. Nun hatten wir uns für einen Bereich entschieden
und es dauerte so ca. eine Stunde, bis beide Wagen so standen, wie es denn uns
und den Damen gefiel. Nun stehen wir in diesem hochstämmigen Pinienwald am
Ende der Dune de Pyla und schauen aufs Meer, auf die Bucht von Arcachon Rechts
im Mittelgrund können wir das Cap Ferret sehen. Über uns turnen die Eichhörnchen
und werfen kleine abgebissene Stückchen von den Zapfen herab. Hoffentlich
lassen sie die riesigen Zapfen oben, denn wenn die auf das Auto oder das
Wohnwagendach fallen, dann wird es ohne Dullen nicht abgehen. Dann gehen wir
zu Rosi und Peter, die etwas unterhalb von uns stehen, und machen eine
ausgiebige Brotzeit. Ein sehr nettes Ehepaar ober halb von uns erzählt uns
etwas über die Gegend, die sie nun schon seit mehr als 7 Jahren bereist und
sie erzählen auch über die schönen Sonnenuntergänge, die es hier geben
soll. Wir stellen fest, Sonnenuntergang ist heute um 21:48. Kurze Zeit vorher
schnappen wir uns dann unsere Kameras um den Sonnenuntergang zu fotografieren,
er scheint nämlich sehr schön zu werden, meinen wir. Dies meinen wir auch
noch die nächsten Abende, einen Vorteil hat die Sache, wir gehen einmal mehr
am Tage spazieren. Wir gehen also zu der Treppe, die zum Strand führt und
schauen der Sonne zu, wie sie kurz vorm Untergehen hinter einer Wolkenbank
verschwindet. 16.06. Erster Tag am Bassin de Arcachon, am Meer. Trotz der hohen Bäume
blinzelt die Sonne bei uns in Schlafzimmer. Es ist 09:00 und schon warm. Wir
gehen zum Waschen, die Wege sind hier bedeutend länger und steiler als bei
Klaus Müller, leider
gibt es nur kaltes Wasser, nicht gut zum Zähne putzen, aber was Solls. Wir
entschließen uns also zu duschen, also zurück, den Berg hinauf, Duschzeug
holen und wieder hinunter. Der Leser muß wissen, daß es hier kaum ebene Flächen
gibt, es geht entweder rauf oder runter, wie eben im Leben. Dieser Teil des
Urlaubs steht unter einem enorm sportliche Aspekt. Es sollte aber noch
sportlicher werden. Nach dem Frühstück, Peter kaufte 3 Baguette, sie waren nämlich
erheblich kleiner als bei Klaus Müller und viel schmaler und schmeckten auch
nicht annähernd so gut wie auf Petite Valette, gingen wir wieder zu der
Treppe mit Kamera und Fernglas bewaffnet um einmal genau die Gegend zu
erkunden. Ich glaube wohl Peter machte den Vorschlag einmal nach unten zu
gehen, runter ging ja noch. Das Wasser war kalt und klar. Wir wanderten ein
paar hundert Meter nach links an der Wasserkante entlang und waren nun voll
des Lobes über den Strand, der Sand ist sehr fein und weiß. Dann entschließen
wir uns aber doch wieder zurück zu gehen, denn wir müssen ja auch die Düne
wieder hinauf. Quicky und ich gehen einen etwas anderen Weg, der uns einfacher
erscheint, dem war aber nicht unbedingt so. Unterwegs schauen wir den
Paraglidern zu wie sie immer wieder ihren Start abbrechen, da die Windverhältnisse
nicht sehr günstig sind. Wir landeten dann auf einem anderen Campingplatz,
Camping Nice, von dort gingen wir durch den Pinienwald zurück. Peter
und Rosi waren schon wieder da. Dann war Schwimmen im platzeigenen Schwimmbad
angesagt. Rosi legte derweil eine Lese- und Mußestunde ein. Das Wasser im
Schwimmbecken war noch ganz schön kalt. Ich ersparte mir dieses Vergnügen.
Der Whirlpool war dagegen ganz angenehm. Gegen
15:45 gab es Cappuccino und Gebäck. Jetzt ist es 17:00, Quicky, Rosi und
Peter sind noch einmal zum Schwimmen gegangen – nein, nicht im Meer-. Peter
wäre gerne noch einmal die Treppe hinunter gegangen aber er fand niemanden,
der ihn begleitet hätte. Nun sitze ich draußen und schreibe, es ist mir noch
heiß, Gott sei Dank weht ein leichter Wind. Nachher wollen wir noch auf die Düne
– wollen wir wirklich? Aber wenn die Drei zurück sind, dann wollen wir zunächst
einmal den Laden anschauen, was es dort alles so gibt. Gestern haben übrigens
Christine, Jhonny, Vanessa und Sally von Lanzarote angerufen. Es geht ihnen
gut, wir haben uns riesig gefreut. Leider macht uns unser Schlumpf etwas
Sorge, es liegt ein Geheimnis um ihn. Will er auch noch nach Lanzarote fahren?
Jetzt
ist es 17:20. Die Wasserratten sind noch nicht zurück. Ich schaue aufs Meer
hinunter, irgendwo auf dem Platz versucht jemand einen Erdnagel in den Boden
zu hauen, er ist wohl auf einem Stein gelandet, ansonsten wird die Stille durch nichts unterbrochen. Die Vögel zwitschern in den Bäumen
über mir. Es ist schön ein Camper zu sein. Ich werde aus meinen Gedanken
gerissen, die Wasserratten kommen heim. Es stellt sich heraus, daß der Laden
uninteressant ist, er hat nur Kleinigkeiten und ist sündhaft teuer, selbst
jetzt in der Vorsaison. Wir kaufen ein paar Ansichtskarten und das war es dann
auch. Wir gehen zurück und entschließen uns Erbseneintopf zu essen,
allerdings mit Würstchen. Es schmeckt dann auch vorzüglich, danach legen wir
eine längere Ruhepause ein, Gott sei Dank, denn ich fühle mich voll wie ein
Damenstrumpf – gibt es doch heute beinahe nicht mehr, eigentlich schade -. Nach
der Ruhepause wird der Gedanke vom Nachmittag, die Düne von Süden her zu
erklimmen, in die Tat umgesetzt. Ich
wollte eigentlich nur bis zum Rand der Düne mitgehen, aber sie fasziniert
mich dann doch so, daß ich weiter mit aufsteige. Wir kamen uns vor, wie man
sich vielleicht in der Sahara vorkommen kann. Wir gingen hinauf um dann wieder
durch eine Mulde zu müssen, auf der anderen Seite ging es wieder hinauf. Ich
schnaufte, Peter war immer so 100 m voraus. Mal sehen wir ihn oben stehen, mal
ist er für uns verschwunden. Es war außer uns kein Mensch hier oben,
zumindest haben wir keinen gesehen. Zur Linken schauten wir auf das grüne
Meer und rechts auf nicht enden wollende Waldgebiete, es war himmlisch, wir
standen in diesem sauberen weißen warmen Sand. Als wir den Rückweg antraten
war es mittlerweile nach 21:00. Leider hatten wir den Rückweg über einen
etwas niedriger liegenden Teil der Düne angetreten, hier mußten schon viele
Touristen gewesen sein, denn wir fanden sehr viel Glasscherben und hier und da
lag auch mal eine Flasche oder eine Dose. Die Zerstörung der Natur durch
Menschen, die gleichgültig sind oder es darauf anlegen, nahm auch hier seinen
Lauf. Dies ist wieder einmal ein Beweis. Schade! Wir saßen noch bis gegen
24:00 draußen bei Peter und Rosi, Peter war nur mit einer Turnhose bekleidet,
Rosi empfand leider nicht so viel Wärme, wie Peter. 17.06. Dieser Tag verläuft ruhiger als der letzte. Wir stehen gegen 09:00 auf
und als wir aus dem Bade kommen, kommt uns Rosi entgegen. Wir decken unseren
Tisch und tragen dann alles zu Rosi hinunter. Es wird ein gemütliches Frühstück.
Gegen Mittag fahren wir nach La Teste auf den Markt. Wir kaufen Schinken und
Kirschen. Der Metzger fragt mich:“ Den Schinken normal geschnitten oder dünn?“
Ich bevorzuge dünn bekomme ihn dann in einer Stärke von ca. 2mm, was wäre,
wenn ich „normal“ gesagt hätte? Danach geht es weiter zum „Hyper U“
Diesen Markt verlassen wir erst nach geraumer Zeit
mit 2 großen gefüllten Einkaufswagen. Beim Anblick dieser zwei vollen Wagen
hege ich die Hoffnung, daß unser Urlaub länger dauern wird als geplant.
Daheim gibt es dann, wie gewohnt, Cappo und Gebäck. Peter muß danach etwas
arbeiten, er richtet seine Wasserpumpe, Quicky und Rosi machen einen Rundgang
auf dem Campingplatz. Zu
erwähnen wäre vielleicht noch, daß uns diese Düne nicht los läßt. Auf
dem Wege vom Supermarkt heim fuhren wir noch auf einen Parkplatz und bezahlten
15 Fr. um noch einmal von dieser Seite die Düne zu erklimmen. Hiermit war
allerdings auch gleich der Eintritt zum Besteigen der Düne bezahlt.
Allerdings die 160 Stufen mußte jeder für sich erklimmen. Wir mußten aber
feststellen, daß auch die anderen sehr häufig stehen blieben um sich die
Gegend anzuschauen, die Gegend ist ja auch sehenswert, außer Atem war
niemand. Wir waren allerdings
nicht alleine hier, zig Menschen kamen uns entgegen und wir befanden uns auch
in einer riesigen Menschenmenge, die der Düne entgegen strebten. Auf der
linken Seite stand Bude an Bude mit allem möglichen und unmöglichen Kitsch,
den man versuchte an die Touristen zu verkaufen. Wie schön war es doch da
gestern gewesen in unserer „Sahara“, die wir fast ganz für uns alleine
hatten. Wir verließen diesen Ort
nach einer guten Stunde wieder. Jetzt ist es 18:50, die
Kartoffeln sind geschält und das Fleisch ist eingelegt. Der Grill steht
bereit, wenn die nächste Zeremonie zu Ende ist, dann wird es wohl nach 21:00
sein. Denn erstens kommt es
anders und zweitens als man denkt: Gerade kommt Peter mit Badehose bekleidet
und will noch ein Bad nehmen. Quicky führt noch das gewohnt Telefonat um
19:00 und dann ziehen beide los. Leicht weht der Wind vom Meer her und bewegt
sanft das niedrige Gras auf den noch freien Plätzen des Waldbodens. Die
Baumkronen vermag er allerdings nicht zu bewegen, die Vögel zwitschern wie
fast den ganzen Tag, ab und an dringt an Sprachfetzen zu mir rüber, ich
schaue mich um, das Meer ist ruhig und glatt wie ein Spiegel. Wie Grashalme
schauen die Stäbe aus, die die Austernbänke kennzeichnen. Ein Dutzend
Austern kosteten heute auf dem Markt zwischen 16 und 24 Fr. Schon bin ich zurück
in der Wirklichkeit, die aber ja hier und zu diesem Zeitpunkt nicht zu
verachten ist. Nachdem
die Wasserratten wieder zurück sind beginnen wir mit der Zeremonie des
Abendessens. Ich zünde den Gasgrill an, Rosi bringt Bohnen- und Gurkensalat
sowie 8 mit Knoblauch gewürzte Koteletts. Zuvor braten wir 4 panierte Teile.
Da wir die äußere Verpackung entsorgt haben wissen wir nicht mehr, was der
Inhalt ist. Oben auf den Platten des Grills steht eine riesige Bratpfanne voll
mit Kartoffeln, jedenfalls werden das Bratkartoffeln mit Zwiebeln und Speck.
Es dauert bis nach 21:00 bis wir mit dem Essen fertig sind.. In ca. 35 Minuten
geht die Sonne unter und da sie im Augenblick wie eine rote Scheibe zwischen
den Bäumen steht, erwarten wir einen schönen Sonnenuntergang. Die Damen
ersetzen die Spülmaschine und wir tragen die Unmengen an Töpfen und Tellern
und Geschirr wieder nach oben, und das alles mit vollem Bauch. Mit Kameras
bewaffnet gehen wir dann wieder zur Treppe aber die Sonne geht unter ohne das
sie sich länger zeigt, die Wolkenbank ist dafür jetzt gut erkennbar. Wir
sitzen noch eine Weile vor unserm Knaus, nachdem Rosi und Peter von einem
Spaziergang zurück sind. Ich wollte mich nicht mehr bewegen. Wir hatten Schlumpf den Vorschlag gemacht mit dem Zug nach Arcachon zu kommen, wir hätten ihn dann abgeholt, aber er hatte wohl keine Meinung, denn er hat sich nicht mehr gemeldet. 18.06. Quicky wacht um 09:00 auf und stößt einen Schrei des Schreckens aus,
weil es „schon so spät ist“. Ich schaffe es um 09:50
– ist doch Urlaub. Trotzdem bin ich noch nicht so richtig bei mir, ich fühle
mich wie gerädert, meine Schulter schmerzt, ich muß wohl den Wohnwagen etwas
unglücklich geschoben haben, dafür muß ich mich nun auch Schlafmützchen
titulieren lassen, naja ....chen
geht ja noch. Auf der anderen Seite versuche ich dafür ja auch am Abend so
lange wie mein unruhiger Schatz aufzubleiben. Ich denke Urlaub muß auch zur
Erholung da sein und Erholung schreibt ja wohl ein jeder in seiner eigenen
Weise. Ich gehe noch kurz ins Bad, bei Rosi gibt es einen Begrüßungskäse,
Peter war schon in der Anlage zum Schwimmen, die Sonne meint es gut, kein Wölkchen
am Himmel – es wird wohl wieder sehr heiß werden. Um kurz nach 11:00
beenden wir das Frühstück, Peter liegt in der Sonne und ruht. Ich mache den
Vorschlag einen Strandspaziergang zu machen. Quicky ist zu Verhandlungen zu
Rosi gegangen. Peter ist erwacht und geht mit dem Geschirr zum Spülen, eine
Pflicht, die er sich auferlegt hat. Mein Vorschlag wird angenommen, aber es
bleibt bei der urlaubsmäßigen Ruhe. Ich habe mich inzwischen in den Schatten
verzogen, die Sonne meint es wirklich gut, ich versuche mir gar nicht erst
vorzustellen, wie es wäre, wenn wir nicht unter Bäumen ständen. Es
ist Mittag und wir machen uns auf den Weg. Ich trage einen weißen Overall,
die Damen haben einen Badeanzug angezogen und Peter geht oben ohne. Eine
Camperin macht ein Foto von uns, ich hole mir keinen Sonnenbrand. Dann ging es
200 Stufen hinab zum Meer. Die letzten gut 20 m mußten wir durch den Sand
rutschen, denn da hörte die Treppe auf. Wir wanderten über den weißen
Sandstrand vorbei an umgestürzten Bunkern des ehemaligen Atlantikwalles bis
hin zu den ersten öffentlichen Stränden. Dann neigte Peter zum Umkehren. Wir
waren inzwischen schon 1 ¼ Stunden unterwegs. Langsam gingen wir zurück, links
begleitet und überholt von Seglern und Motorjachten und rechts oberhalb von
uns zogen die Paraglider ihre Bahnen entlang den Dünen. An
unserer Treppe wieder angekommen nahm Peter noch ein Bad im Bassin d`Arcachon.
Nur eine 3 km breite Öffnung verbindet dieses Bassin mit dem offenen Meer. Es
umfaßt eine Fläche von 250 km2 von den 18 qkm für die Austernzucht genutzt
werden. Ich erwähnte ja schon die Sandbänke, teilweise auch Schlamm, die bei
Ebbe aus dem Meer auftauchen.
Dieses Bassin ist eben auch ein beliebtes Segel- und Wassersportgebiet. Dann
begannen wir unseren Aufstieg – ca. 20 m durch lockeren Sand nach oben bis
zur ersten Stufe der Treppe. Man konnte nur kleine Schritte machen und
rutschte dennoch fast immer bis zum Ausgangspunkt zurück. Wir waren froh ,als
wir die unterste Stufe erreicht hatten, nun waren es „nur“ noch 199. Wir
schafften aber auch diese und zur Belohnung gab es Cappo. mit oder ohne
Kakaogeschmack und dazu wurden natürlich Sweeties gereicht. Wir
aßen, wie immer, spät zu Abend und saßen dann gemütlich draußen bei einer
Flasche Wein, es können auch 2 gewesen sein. Gegen 22:30 waren wir alle
rechtschaffen müde, es war ja auch nicht so, als hätten wir heute nichts
gemacht. Es war ein schöner Tag. 19.06. Wieder ist blauer Himmel. Während des Frühstücks denke ich: „Na
ja, das wird ein ruhiger Tag, aber es kam anders. Wir
beschließen einige Kilometer gen Süden zu fahren um uns ein paar Strände
anzuschauen. Wir wollen zumindest bis Mimizan Plage fahren. Wir machen kurz
halt am Strand von Nice, den Quicky und ich ja nun schon kennen. Als wir
Mimizan Ville erreichen sind wir enttäuscht, es wird viel über die
Stadt geschrieben und sie ist auch sehr bekannt aber der erste Eindruck ist für
uns enttäuschend, vorstellbar ist aber, daß sie zum Leben erwacht in den
Monaten July und August. Wir
fahren bis an die Küste und lassen unser Auto stehen und gehen bis an den
Strand. Wir schauen einen Moment auf den Atlantik hinaus, jeder hängt wohl
seinen Gedanken nach. Die Wellen sind hier beträchtlich höher als an unserem
Strand, welches einfach darin begründet ist, daß keine Sandbänke und vor
allen Dingen kein Land mehr vorgelagert ist, es weht auch eine frische Brise.
Ohrwascheln gibt es ab jetzt und in den nächsten Stunden mehr als genug zu
sehen. Danach wandeln wir ein wenig durch die Fußgängerzone und schauen uns
die einzelnen Auslagen in den Geschäften an. Wir empfinden die Preise als
sehr hoch, aber wir wollen ja auch nichts kaufen. Auf
der Rückfahrt dann kaufen wir noch beim Le Clerk ein und setzen unsere Fahrt
fort bis Biscarosse. Unser Ziel ist Biscarosse Plage. Wir parken auf dem
Stadtplatz, wo ein zusammengeklappter Autoscooter steht. Mit einem Eis in der
Hand wandern wir durch die Fußgängerzone in Richtung Strand. Auf der rechten
Seite tut sich ein sehr gepflegter Park auf mit grüner Rasenfläche und
vielen Blumenbeeten. Oben auf der Promenade lassen Verkäufer ihre Drachen
steigen um sie auf diese Weise anzupreisen. Wir schauen uns ein wenig das
turbulente Treiben am Strand und im Wasser an. Junge Leute rutschen mit ihren
Brettern vor der Welle her in Richtung Strand, dabei vollführen sie 360°
Drehungen und man meint sie tauchen in die Gischt der Welle ein aber sie
bleiben Herr ihres Brettes und ihres Könnens. Wir schlendern ein wenig
entlang auf der Promenade nicht ohne zu bemerken, daß wir hier noch einmal
hinfahren müßten gegen Abend, an einem anderen Tage. Werden wir? Auf
der weiteren Heimfahrt schauen wir uns den Strand von La Sallie an, der uns
aber nicht sonderlich gefällt. Peter, Rosi und
Quicky beschließen ein Stück des Weges am Strand entlang zu wandern. Ich
werde voraus fahren und sie an einem anderen Strand wieder aufnehmen. Sie
gehen ca. 2 km, ich warte an dem vereinbarten Treffpunkt und nehme Rosi und
Quicky auf. Peter will weiter per pedes gehen. Haben es ihm die Ohrwascheln
angetan? In der Ferne im Dunst sieht man schon die
Paraglider, das Wahrzeichen unseres Campingplatzes, es ist aber doch
noch ein beträchtliches Stück zu laufen. Wir drei fahren heim, Peter kommt
ca. eine Stunde später, wir empfangen ihn an der Treppe oben mit den 200
Stufen. Für die 20 m Sand benötigt er eine Zeit von 1 Min. und 59 Sec., für
die gesamte Strecke einschließlich Stufen benötigt er nur 3 Min. und 59 Sec.
Eine tolle Leistung, ich empfange ihn mit einer Dose Bier, zum Austrinken benötigt
er dann bei weitem weniger Zeit. Auf dem Weg in den Pinienwald sagt er dann zu
Rosi, daß sie sich heute nicht mehr auszuziehen braucht. Sie schaut ihn völlig
verständnislos an als er den Satz vollendet: „Ohrwascheln habe ich heute
genügend gesehen“. Rosi lächelt erleichtert. Ich lese in ihren Augen: dann
hat er ja wohl doch noch nicht alle Kraft verloren. Wir hätten ihn ja u. U.
mit Austern wieder aufpäppeln können. Nun
ist es 21:15, Quicky kommt mit Peter vom Schwimmen. Jetzt wird das Abendessen
bereitet, bei uns gibt es Linsen und bei Rosi wohl Nudeln?! Nach dem Essen spült
Quicky das Geschirr. Zu den Linsen gab es übrigens kleine Würstl und guten
Schinken sowie Bordeaux Gerne Vertikale Billette du Manns. Es war ein
erlebnisreicher und abwechslungsreicher Tag. Die Sonne hat noch 35 Minuten,
dann verläßt sie uns bis zum morgigen Tage. 20.06. Die Sonne scheint und der Morgen verläuft eigentlich wie immer. Gegen
11:00 tauchen ein paar Wolken auf und über dem Meer wird es recht dunkel. Ich
frühstücke nicht, dafür
lege ich mich, nachdem die anderen fertig sind, noch etwas auf meinen Stuhl
und schlafe ein knappes Stündchen. Es
wird nicht so tragisch mit dem Wetter, wie es zunächst aussah, zwar bleibt
die Bewölkung aber es regnet nicht. Gegen 13:15, Peter macht gerade eine
Brotzeit, beschließen wir in Richtung Cap Ferret zu fahren, das Strandleben
wird verschoben – oder gar gestrichen? Ich
zähle schon die Tage, wann ich wieder zum Dienst muß und der Gedanke daran
erweckt in mir ein gewisses Unwohlsein. Wann werden wir diesen Platz
verlassen, ich könnte die Frage ja stellen, aber dann wäre es Gewißheit.
Ist es besser in der Ungewißheit zu leben und sich das Leben schwer zu
machen? Ich versuche an etwas anderes zu denken. Inzwischen ist Quicky
angezogen, ich werde mich auch anziehen. Wir
fahren nach Arcachon und gehen zum Strand. Wir beobachten sehr viele Angler,
die, die zurück gehen, haben aber alle leere Eimer. Eine Dame hat Dutzende
von kleinsten Fischen in ihrem Behälter, sie meinte, die schmeckten gut. Dann besichtigen wir noch
die letze Kirche in diesem Urlaub. Als wir zurück zum Auto kommen besteht der
linke Außenspiegel aus 3 einzelnen Teilen. Die rote Frontklappe hängt
daneben und der Spiegel hängt nur noch an 2 Elektrokabeln. Alles ist nach außen
geklappt. Es ist aber nichts verschrammt. Wir versuchen wieder alles in
Ordnung zu bringen, was uns auch halbwegs gelingt, nur ein kleiner
Halterungsstift ist abgebrochen. Wir fahren noch ein kleines Stück in
Richtung Cap Ferret, aber der Verkehr wird so dicht, daß wir aufgeben und die
Heimfahrt antreten, wir fahren wieder in unseren Wald. Ich atme auf, als wir
wieder in unseren Stühlen sitzen, wir sind verwöhnt von dieser Ruhe und
dieser Umgebung. Wir trinken einen Cappuccino und danach machen
wir einen Rundgang auf dem Campingplatz, wir haben noch lange nicht alles
gesehen. Ganz vorn, mit Blick auf den Strand, stehen einige Holzhäuser, die
wunderbar eingerichtet sind, eine Terrasse ist integriert, wenn man dort sitzt
kann man aufs Meer schauen und niemand kann einen stören oder sich davor
stellen. Wir sind alle ganz begeistert. Nun ist
wieder etwas lukullisches angesagt. Wir grillen. Diverse Salate sind schon
angerichtet. Es gibt Steak und Kotelett für jeden und Kartoffelsalat mit
Speck. An diesem Abend wird es nach 23:00 bis wir ins Bett fallen. In der
Nacht kommt der Regen, den wir schon unter Tage erwartet hatten. Es schüttet
die ganze Nacht. 21.06. Montag 09:10. Blauer Himmel, die Sonne lacht uns an durchs
Schlafzimmerfenster. Seit gestern ist die Rede konkret von Rückreise, ich
hatte es ja befürchtet. Peter will morgen fahren und Quicky möchte noch ein
paar Tage beim Klaus Müller bleiben. Mich läßt der Gedanke an die Rückfahrt
erschauern, wir sind noch gar nicht lange unterwegs und denken schon wieder an
Rückreise. Ich will von alledem nichts wissen und versuche an etwas anderes
zu denken, aber es gelingt mir nicht. Ein paar Wolken ziehen auf, die Sonne
wird verdeckt. Peter liest die Frankfurter Allgemeine, die ich von unserem
Nachbarn erhalten habe. Beide wollen gleich zum Supermarkt fahren und
einkaufen und tanken. Unterhalb der weißen Wolken am Himmel jagen 2
Jagdbomber über das Meer dahin
und stören die Idylle, die aber sowieso durch das Thema „Heimfahrt“ gestört
ist. Dann taucht die Sonne unseren Platz und das Briefpapier wieder in gleißende
Helligkeit; es ist, trotz daß schon viele Camper neu gekommen sind, doch noch
ruhig und friedvoll hier. Wir
machen ein paar Fotos zum Strand hin. Peter begeht 2 x die Treppe, sie ist
jetzt um ca. 100 Stufen verlängert, jetzt sind es
297 Stufen, der Höhenunterschied ist jetzt ca. 50 m vom untersten Stellplatz
des Campingplatzes bis zum Strand. Rosi
schläft den Schlaf des Gerechten und wir beschließen noch einmal die Düne
zu erklimmen. Dort oben schießen wir noch ein paar Fotos, es ist phantastisch
hier oben. Anschließend
gibt es für Peter eine Brotzeit, dann wechseln wir zu unserer Terrasse und es
wird Pastis serviert, wir sitzen gemütlich zusammen und genießen den letzten
Tag – oder ist es doch erst der vorletzte? Mittlerweile
ist es 20:00 geworden, Peter und Quicky sind zum Schwimmen. Leider
habe ich heute Ralf und Ulla verpaßt, er schickte mir eine Meldung auf mein
Handy und ich antwortete ihm und teilte ihm mit, wo und wie wir zu finden
seien in der Hoffnung, daß er vorbei käme. Während eines späteren Gespräches
teilte er mir aber mit, daß er eine derartige Meldung nicht erhalten habe;
sie sind auf dem Wege nach Spanien. Nachdem
die Schwimmer zurück waren wurde das Abendessen serviert, es gab
Erbseneintopf mit Würstchen. Um 21:30 kommen wir vom Geschirrspülen
heim. Zum wiederholten Male gehen wir mit der Kamera zu unserer Treppe,
der Himmel ist rot gefärbt und auch andere Camper wollen versuchen diesen
Sonnenuntergang einzufangen aber die Sonne hat wohl ein Abkommen mit der
Wolkenbank, hinter der sie dann auch prompt verschwindet. Bei
Peter und Rosi trinken wir noch ein Fläschchen Kronenbourg. Es ist frisch
heute Abend, aber vor 23:00 gehen wir doch nicht zu Bett, mir ist etwas kühl
geworden und im Wohnwagen ist es angenehm und die Nacht ist besser als die
vorherigen. Meine Zahnschmerzen haben auch nachgelassen. Wenn wir morgen
aufstehen ist der letzte Tag auf Camping Panorama angebrochen. 22.06. Der letzte Tag an der Dune de Pyla. Mittlerweile hat sich zu uns links
unterhalb noch ein Wohnwagen gesellt. Die kleine Tochter ist sehr anhängig
und wir begrüßen sie an diesem Morgen sehr herzlich und gratulieren ihr,
denn sie hat uns gestern erzählt, daß sie heute Geburtstag habe, sie kommen
aus KLE, so das Autokennzeichen. Nachher fährt sie mit ihrer Mutti einen Ball
kaufen, Pappi mußte leider wieder heim und arbeiten. Peter hat begonnen sein
Auto zu waschen, ich wollte zunächst warten damit bis zum Abend aber dann
erledige ich diese Arbeit auch sofort, Quicky wäscht das Dach ab. Es ist heiß
und die Luft steht, ein paar Wolken treiben vom Land her auf das Meer hinaus,
es tut gut wenn die Sonne mal verdeckt wird. Beim Frühstück wurde
beschlossen am Strand entlang in Richtung Pyla zu wandern, mir ist aber nicht
besonders gut, die Luft ist dick, der Wind vom Meer her fehlt, er war immer so
erfrischend. Gerade kommt meine kleine Freundin und erzählt mir, daß sie
Benita heißt und ich solle ihren Namen aufschreiben. Ich sitze am Tisch vor
dem Wohnwagen, während die anderen den Strandspaziergang in die Tat umsetzen.
Ich bin lieber hier oben geblieben, denn ich verlebe den letzten Tag des
Urlaubs gerne in aller Ruhe und alleine, dabei ist es noch gar nicht der
letzte Tag, aber mir kommt es so vor. Im Augenblick werde ich von Benita
unterhalten, sie will mit mir Ball spielen also muß ich schon sehr
einfallsreich sein um hier sitzen bleiben zu können, während sie mit mir
spricht wackelt sie laufend am Tisch, ich muß also mit dem Schreiben
innehalten. Währenddessen fragt sie mich ob sie störe, sie hat heute
Geburtstag, was soll ich ihr sagen? Sie stört nicht.!? Morgen
fahren wir mit Peter und Rosi zurück zu Klaus Müller, die beiden fahren dann
am Freitag heim und wir wissen noch nicht genau, wann wir wieder nach Haar
fahren. Ich werde Quicky mal den Vorschlag machen am Samstag zu fahren, dann wären
wir am Sonntag wieder daheim, es stimmt mich schon
jetzt traurig wenn ich daran denke und ich komme mir so hilflos vor, es ist
eine gewisse Ohnmacht vor dem Strudel des Lebens, in dem man sich befindet und
aus dem man angeblich nicht heraus kommt. Ich
habe mich ins „Wohnzimmer“ gesetzt, hier ist es angenehmer als draußen.
Die Außentemperatur beträgt 24° C. im Schatten. Außerdem war meine
Freundin kurz weg und nun glaubt sie, daß ich auch nicht da bin. Als
die drei zurück kommen stellen sie einheitlich fest, daß dieser Teil des
Strandes bei weitem nicht so schön ist, wie der, den wir alle kennengelernt
haben. Der Rest des Tages verläuft mit einer gewissen Routine: Schwimmen und
die bekannte Art und Weise des Essens, dieses Mal u. a. mit Bratkartoffeln und
10 Eiern, Salaten und zum Abschluß bringt Rosi Crepes, die Füllung besteht
aus Aprikosenmarmalade. Um
kurz nach 22:00 beschließe ich diesen Tag. 23.06. Tag der Rückfahrt. Wir stehen etwas eher auf, weil wir um 09:00 an
der Reception sein wollen, denn um 17:00 soll die Ankunft bei Klaus Müller
sein. Das restliche Packen und das Anhängen ist Routine, es wird nicht viel
gesprochen. Die Verabschiedung von Benita und ihrer Mutti ist mehr als
herzlich, Benita ist sogar traurig, daß wir fahren, es kullern ein paar Tränen.
Auch die Nachbarn oberhalb von uns sind wohl extra aufgestanden um sich von
uns zu verabschieden. Wir zahlen und dann geht es los, zurück. Wir halten
noch am „Hyper U“, da ich noch tanken muß und wir wollen auch noch ein
paar Sachen einkaufen. An Bordeaux kommen wir gut vorbei. Unterwegs stockt der
Verkehr ein paar Mal aber um 17:10 sind wir wieder auf Petite Valette. Wir
melden uns zum Essen an, wir haben Glück – ein Ehepaar hat abgesagt und
somit können wir diesen Tisch bekommen-. Zuvor
genießen wir aber noch ein wenig die Sonne und die uns nun gut bekannte
Umgebung, trotzdem, ich fühle mich nicht mehr so richtig wohl, es ist alles
bekannt, es erinnert mich daran, daß wir auf der Rückfahrt sind, was auch
immer an Tagen verbleibt. Um
19:20 sind wir am Restaurant, wir bleiben noch ein wenig auf der Terrasse
sitzen bevor wir hinein gehen. Es gibt Zwiebelsuppe, die wir ausgewählt
haben, dann, wie bekannt die Salatplatte mit Schinken und gefülltem Ei. Neben
einer Scheibe Lachs füllten noch andere Köstlichkeiten diesen Teller. Quicky
machte sich am Schluß dieses Ganges noch über den Salat her, den ich nicht
gegessen hatte. Nach
der obligatorischen Pause gab es dann den 3. Gang, Schweinefleisch bzw. Känguruh
mit einer pikant scharfen Sauce, einer gefüllten Tomate und einer nicht ganz
in Scheiben geschnittenen Kartoffel, in den Anschnitten von oben steckte
jeweils etwas Wammerl, in Französisch hört sich das bestimmt besser und
hochtrabender an. Gegen
22:30 gingen wir zurück. Bei Rosi und Peter tranken wir noch ein Gläschen
Rotwein bzw. ein Gläschen Wodka – zur Blutverdünnung -. (Der Begriff „
ein Gläschen“ sagt in diesem Zusammenhang nichts aus über die Anzahl der
Gläser). Es
war 23:30, als wir zu Bett gingen. 24.06. Donnerstag. Rosi und Peter fahren. Als ich um 08:40 zu ihnen gehe sind
sie schon nahezu fertig. Quicky ist bei ihnen. Gegen 10:00 fahren sie los. Es
ist heiß heute. Jetzt, um 11:00 sitze ich im Knaus. Quicky hat einen Moment
draußen gesessen, jetzt räumt sie Schlafzimmer und Küche auf. Es wäre eine
himmlische Ruhe draußen, wenn nicht der Holländer mit Begeisterung den Rasen
mähen würde. Ich decke die Scheiben unseres Autos zu, damit es nicht gar so
heiß drinnen wird. Die Seidenblumen im Wohnzimmerfenster scheinen zu welken
durch die Sonneneinwirkung. Gerade
sortieren wir die Prospekte aus, die wir nicht mehr benötigen. In dem einen
hatte ich noch angestrichen: Une Foret Sur la Mer, ein Eichenwald, der mit bis
zu 30 m hohen Bäumen ein Gebiet von mehr als 10 000 Ha bedeckt. In dem Prospekt steht zu
lesen: „The forest of Troncails is undoubtedly the most beautiful oak forest
left in Europe“. Es
ist jetzt 11:45, Peter ist damit 2 Stunden unterwegs. Im
Schatten, bei leichtem Wind, haben wir 22° C, in der Sonne ist es ungleich
heißer. Um 14:30 haben wir dann 25° C. Wir trinken einen Cappuccino, wie
jeden Tag, allerdings gab es nur 2 kleine Kuchen. Nun ist es 14:50, Quicky ist
zum Plantschen gegangen, es sei denn, man kann dort oben in dem kleinen Becken
auch schwimmen. Ich sitze mittlerweile wieder im Wohnzimmer, es ist angenehmer
hier, derweil hat sich wieder ein Holländer den Rasenmäher geschnappt und
sitzt nun wieder stolz auf diesem Ding und mäht. Es
ist 16:30. Ich habe wohl 10 Min. draußen gesessen, es ist nicht mehr
auszuhalten in der Sonne. Aus dem Radio klingt Super Klassik. Wir wollen
gleich noch einen Wein kaufen im Stoc. Den
Rosé kann Quicky nicht vertragen. Wir machen eine ausgiebige Brotzeit, mehr
gibt es heute nicht, ist auch genug. Ab und an besucht uns Tosca. Ich glaube
beinahe er versteht die Deutsche Sprache. Gegen 22:00 machen wir noch einen
Rundgang ohne Futter für die Tiere mitzunehmen. Wir hatte es vergessen. Gegen
22:30 gingen wir zu Bett, die Nacht war schnell vorüber. 25.06. Ich wurde durch ein leises Lüftchen geweckt. Das Schlafzimmerfenster
war offen und der Wind strich leicht über mein Gesicht und meinen nun schon 2
Tage alten Bart. Etwas brutaler war da schon die Gardine. Nach
dem Frühstück stellte ich nun die Frage, die mir schon seit 2 Tagen auf der
Zunge liegt: „Wann möchtest Du wieder nach Haar?“ Ich vermied es zu
sagen: nach Hause. Quicky war es egal, so sagte sie jedenfalls. Ich schlug
also Samstag als Abfahrtstag vor mit dem Ziel am Sonntag anzukommen. Dann war
aber das Thema damit wieder beendet und wir überlegten, ob wir uns noch etwas
anschauen sollten. Wir entschlossen uns für Thiers. Es ist jetzt 11:00, das
Thermometer zeigt 24° C. im Schatten an. Quicky wäscht die rückwärtige
Seite unseres „Hauses“ ab, die Frontseite glänzt ja schon. Gestern
habe ich übrigens noch ein Schwätzchen mit Klaus Müller gehalten auf der
Terrasse, seit diesem Zeitpunkt sage ich Klaus zu ihm und er Rudi zu mir. Ich
bewundere ihn, er ist ausgestiegen und hat einen Neuanfang gemacht, wie gerne
würde ich das auch tun. Er bestimmt sein Leben
und lenkt es selbst. Ich komme mir eher vor wie jemand, der vor einem
Wagen laufen muß, die Zügel werden gehalten von dem eingefahrenen Leben. Wie
viel Courage braucht man wohl dazu? Oder muß einem erst etwas widerfahren, wo
es nicht unbedingt mehr des Mutes bedarf? Dann wird man es mit Einsicht
schaffen. So muß es bei Klaus gewesen sein. 11:00,
wir fahren nach Thiers. Die Altstadt soll sehr schön sein, vor allen Dingen
die Häuser, sie sind teilweise mit enormen Schnitzwerken versehen. Wir haben
uns nicht getäuscht. Die Stadt liegt an einem Hang. Die Straßen sind
teilweise sehr eng, zumal oft die beiden Seiten zugeparkt sind, außerdem sind
die Straßen sehr steil, 16 bis 18 % sind keine Seltenheit. Quicky stieß ab
und an unverständliche Laute aus bis hin zu:“ Ich will nicht mehr“. Sie
wollte dann aber doch, denn am Berg anhalten, das gefiel ihr auch nicht. Wir
parkten den Wagen in einem Bereich, wo auch andere Fahrzeuge geparkt waren und
diese Stelle war breit genug, daß auch andere Fahrzeuge noch vorbei kamen.
Dann fanden wir schnell in die Altstadt und wir konnten uns die wunderbaren
Schnitzereien dieser uralten Häuser anschauen. Thiers liegt im Tal der unteren
Durolle. Es war uns nicht Ganz
verständlich, daß man die Häuser in dieser Art an den Hang gebaut hat, wo sie
zum großen Teil mit Pfeilern gestützt werden müssen. Es
gibt kaum eine ebene Fläche. Interessant waren die
Auslagen in den Geschäften. Dies ist die Stadt der Messermacher
und ich konnte mich nicht satt sehen an diesen Messern
mit den eigentümlich geformten Griffen.
Wir
tranken in einem Straßencafe einen Kaffee und ein Bier und begaben uns zurück
zum Auto, in der Hoffnung, daß alles in Ordnung sei. Es war alles in Ordnung,
allerdings die Hitze im Auto war so unerträglich, daß wir zunächst alle Türen
öffneten um etwas Hitze heraus zu bekommen. Dann fuhren wir eine Strecke mit
offenen Fenstern bevor wir die Klimaanlage anschalteten. Wir hatten
draußen 35° C. Auf dem Campingplatz waren es noch 32°C. Es
ist jetzt 18:30, ich habe es draußen nicht mehr ausgehalten. Quicky sitzt in
der Sonne, ich kühle mich mit einem kleinen Bier. Das Außenthermometer zeigt
immer noch 31,5°C. Eben hat Peter aus dem Garten angerufen. Heute ist
Sonnenwendfeier, er freut sich bestimmt dabei sein zu können. Heute schreiben wir schon den 28.06.99 und wir sind wieder in Haar. Der Alltag hat uns wieder, denn es gab zwar noch einen Cappuccino aber eben ohne Küchli. Noch
einen kurzen Rückblick zum 25.06. Rosi und Peter waren ja nun nicht mehr
dabei, es gab auch keine Französischen Gerichte mehr mit mehreren Gängen,
sondern es gab einen Feuertopf vom Aldi. Mir war nicht sehr wohl an diesem
Abend und ich legte mich balde hin, so schlief ich dann bald ein und stand
auch nicht mehr auf. Quicky beobachtete an diesem Abend die Blitze, denn in
großer Entfernung tobte ein Gewitter, es war schwül. In der Nacht regnete es
und am nächsten Morgen war alles grau in grau, der Regen hielt sich tapfer.
Somit entschlossen wir uns nun doch weiter die Rückreise anzutreten. 26.06.99
Wir frühstückten drinnen, weil Quicky mit ihrem unwahrscheinlichen Weitblick
gestern noch Stühle und Tisch eingepackt hatte. Die Packerei wundert mich
immer wieder, es wurde wenig gesprochen, was auch gar nicht notwendig war.
Jeder Handgriff saß und um 11:10 Uhr verließen wir Petite Vallette, mir war
nicht gut in diesem Augenblick, aber bleiben wollte ich eben auch nicht. Es
regnete die ganze Zeit, mal stärker und mal weniger stark, aber es regnete
eben – meiner Stimmung entsprechend -. Um 16:30 Uhr waren wir in Mühlhouse
und um 17:00 in Freiburg Süd. Gegen 18:00 Uhr hatten wir den Campingplatz im
Schwarzwald erreicht. Bei mir lief alles mechanisch ab, solange ich im Auto saß
war mit meiner Stimmung noch alles o.K. Wir bekamen einen Lageplan vom Platz
und stellten unseren Knaus etwas oberflächlich hin. Nach kurzer Zeit hatten
wir schon einen Plausch mit einem .... Holländer.
Später kam er noch einmal mit seiner Ehefrau vorbei. Wir erzählten ihm wo
wir waren und ich gab ihm die Adresse von Klaus, diesen Platz wollte er sich
nicht entgehen lassen,
die Adresse gab ich übrigens auch unseren Deutschen Nachbarn, die wohl Petite
Valette im nächsten Jahr aufsuchen wollen. Dann
entschied Quicky, daß wir in das Restaurant „Zum Hirschen“ gehen um zu
essen. Wir machten uns nach bekannter Manier landfein und stiefelten los. Es
war warm und ich schwitzte mit meiner weißen Leinenjacke, Quicky ging es mit
ihrer Trachtenjacke nicht anders. Das Bier zischte, es schmeckte vorzüglich.
Dann wurde die Knoblauchcreme-Suppe serviert und dazu wurde dunkles Brot
gereicht, vorzüglich. Anschließend machte sich Quicky über den Salatteller
her, mein Salat wurde auch noch von ihr verzehrt, ist ja auch eine
schmackhafte Sache – so ein grüner Salat -. Etwas
zu schnell kam dann das Hauptgericht, Jägerschnitzel mit einer pikanten Sauce
und ........- BRATKARTOFFELN -. Quicky blieb bei den wie in der Speisekarte
vorgeschlagenen Spätzle. Für mich endete das Ganze in einer gnadenlosen
Stopferei, ich war voll wie der bekannte Damenstrumpf. Der Rückweg war dann fürchterlich.
Einen vorgeschlagenen Umweg mußte ich leider ablehnen. Ich konnte kaum meine
schwarze Hose halten, ist ja auch kein Wunder, denn auf einer Kugel hält eben
nichts. Vielleicht sollte ich mich mal mit Hosenträgern beschäftigen?! An
diesem Abend wurden wir nicht mehr alt. 27.06.
Sonntag. Ich genoß die Atmosphäre, die Kirchenglocken läuteten , der Blick
auf die sanften Hügel des Schwarzwaldes, dies alles paßte, dennoch hatte ich
keine Lust zu bleiben, ich hatte abgeschlossen mit diesem Urlaub. Seit 5 Tagen
waren wir nun schon auf dem Rückweg und es verging keine Stunde, an der ich
nicht daran dachte, daß wir auf dem Wege in Richtung Haar waren, es erfüllte
mich mit einem gewissen Unmut, ich war dem Heulen näher als allem anderen.
Noch hatte ich ja die Autofahrt vor mir – positiv denken
-, aber auch die würde schnell vorüber gehen, viel zu schnell. Um
11:20 saßen wir im Auto und fuhren über Tuttlingen und Ulm nach Haar. Ehe
ich mich versah stand unser Knaus wieder auf dem Parkplatz, wieder leblos, wie
knapp 3 Wochen zuvor. Wir waren nicht einmal 3 Wochen weg gewesen, in mir war
eine totale Leere. Wir riefen Schlumpf an und fuhren in einen Biergarten, ich
hatte noch nichts gegessen den ganzen Tag, na ja das bißchen konnte ich ja
nun auch trinken. .
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