Unsere Reise vom 08-07- bis 03-08-2000 nach England und zurück über Nordfrankreich - die Normandie bis Mont-Saint-Michel -.

                                    Ein Reisebericht von H.-Rudi Bergmeier 

 

                                         Die Reise

Am 06.07., ich hatte mir frei genommen, holte ich mit Schlumpf das Wohnmobil von Autohaus Heiß.  Km-Stand 8710. Wir wurden eingewiesen und lieferten unser Geld ab. Für die Gasflasche bezahlten wir 50,-- DM mit der Prämisse nach Ablieferung nach Gewicht abzurechnen. Ich werde bei Rückgabe des Fahrzeuges mit meinem Vertrag belegen, daß vereinbart worden ist kein Gas zu berechnen. Den Vertrag hatte ich zu diesem Zeitpunkt nicht mit und auf eine Diskussion wollte ich mich daher  nicht einlassen. Es ging alles sehr schnell. Man teilte uns mit, daß in die beiden vorderen Staukästen rechts und links Wasser geflossen sei, wir möchten bitte keine Papiere dort unterbringen, aber der Schaden sei behoben. Es stellte sich während der Fahrt heraus, daß der Schaden nicht behoben war, denn es trat an einem Regentag über der Eingangstür Wasser aus der Decke an der Wand, welches hinter das Gummi der Türumrandung gelaufen wäre, wenn wir es nicht abgedeckt hätten. Daheim stellte sich heraus, daß die Lampe im Heck über dem Bett nicht brannte, auch diesen Schaden behob unser Schlumpf mit eigenem Bordwerkzeug, welches wir mitgenommen hatten.

Auf der Fahrt von Wasserburg nach Haar bekam ich den ersten Eindruck von dem Fahrzeug selbst. Es war sehr hart auf der Straße, die Maschine mit 66 KW und 1900 ccm zog besser, als ich es mir habe träumen lassen, dies änderte sich bei beladenem Fahrzeug kaum, ich bin aber auch sehr schaltfreudig, welches sich positiv bemerkbar gemacht hat.

Wir packten den ganzen Nachmittag. Am Abend kamen Rosi und Peter und wir tranken noch ein Fläschchen Sekt auf unseren Urlaub und um 23:15 gingen Schlumpf und ich ins WMB um dort zu schlafen, denn wir hatten schon alles eingepackt einschließlich unserer Wertsachen wie Fotoapparat etc. Quicky schlief daheim. Ich schlief ausgezeichnet obwohl ich schon in höchster Erwartung über die Reise war.

 

07.07. Km-Stand 8776. Um 03:30 weckte uns Schlumpf sein Handy. Ich ging heim um Quicky zu holen. Der Kaffee und die Spiegeleierbrote waren schon fertig.

Um 04:30 saßen wir im WMB und waren unterwegs. Wir fuhren noch kurz über Parsdorf um eine Karte bei Ani und Hans in den Kasten zu werfen. Unterwegs erfreuten wir uns an einem wunderschönen Sonnenaufgang. Die Umgebung sowie die weißen Häuser links von der Autobahn wurden in ein wunderschönes gleißendes Rot getaucht als wir mit "unserem" Fahrzeug gen Französischer Grenze fuhren. Noch war ja alles wohl bekannt, Augsburg - Stuttgart  und weiter in Richtung nicht mehr vorhandener Grenze nach Frankreich. Ab Leipheim kamen wir in ein Gewitter und es regnete mal vorübergehend aber das störte uns alles nicht. Wir waren auf dem Wege nach Great Britain - ein weiterer Wunsch geht in Erfüllung - . In Achern fuhren wir ab von der Autobahn und bevor wir über den Rhein fuhren tankten wir unser Fahrzeug auf. Auch mit dem Verbrauch konnten wir zufrieden sein. Mit dem Wohnmobil sparten wir eine Stunde Fahrtzeit ein gegenüber einer Fahrt mit dem Wohnwagen.

Zwischen 10:00 und !!:00 machten wir eine Pause. Ich legte mich einen Moment auf Bett und machte ein Nickerchen, dieses sind eben Vorteile gegenüber einem Wohnwagen. Ich fühle mich wohler in der Situation wo ich in dem gleichen Fahrzeug schlafen kann mit dem ich auch fahre. Dann, 90 Km vor Metz, kommt die Sonne wieder durch und vertreibt die restlichen Wolken, es geht uns gut. Um 13:00 machen wir Halt an einem Deutschen Soldatenfriedhof und stehen einen Moment still und schweigsam um auf die Gräber zu schauen, jeder von uns hängt seinen eigenen Gedanken nach. In der Ferne blitzt und donnert es.

Leider stellen wir immer wieder fest, daß die Friedhöfe anderer Länder, wie z. B. die Amerikanischen oder Britischen bedeutend besser behandelt werden als die Deutschen Soldatenfriedhöfe. In diesen Ländern legt man mehr Wert auf den Erhalt und man hält sie mehr in Ehren, bei uns würde man wohl mehr den damaligen Deserteuren ein Ehrenmal setzen als unseren gefallenen Soldaten. Hoffentlich werden diese Soldatenfriedhöfe erhalten zur Ehre der Soldaten und als Mahnung vor Kriegen in der Zukunft. Es ist doch erschreckend, wenn man auf einem Schild liest: "Hier liegen 11.148 gefallene Soldaten." Am nächsten Tag sollten wir immer wieder auf Soldatenfriedhöfe aufmerksam werden - meistens Britische, Amerikanische und Französische, hin und wieder sah man auch mal einen Deutschen auf der Strecke nach Calais.

Wir setzen unsere Fahrt fort in Richtung Cambrai, unterwegs kaufen wir noch beim L ´Clerk ein - Wasser, Käse etc., - alles das, was uns eben aus Französischen Landen besser schmeckt als in Deutschland. Um 18:00 finden wir einen Campingplatz, der uns erst beim zweiten Hinschauen gut gefällt. Es ist ein wunderschöner gepflegter Platz mit dichtem grünem Rasen und verschiedenartigen Bäumen 11 Km hinter Cambrai. Die Toiletten sind so, daß man sie nicht unbedingt benutzt, dafür sind die Leute sehr nett, sie bemühen sich sogar Deutsch zu sprechen, besser gelingt dann aber doch die Verständigung in Englisch. Wir schließen Strom an und essen den von Quicky gezauberten Kartoffelsalat und Schnitzel. Es regnet mal wieder, aber als wir zu Bett gehen wird es wieder heller und der Mond kommt durch. Wir schlafen wunderbar. Ich ziehe in der Nacht meine Schlafanzugjacke aus, weil es mir zu warm wird. Km-Stand 9.599.

 

08.07. Um 08:00 fragt mich Quicky, wann wir denn wohl aufstehen müssen. Um 08:20 bin ich überzeugt, daß wir wohl aufstehen müssen. Wir frühstücken und um 09:35 geht es weiter in Richtung Calais. Es ist bewölkt aber die Sonne kommt immer wieder durch. Wir sind in guter Stimmung, ab und an schauen wir allerdings auf die Uhr, um 14:45 geht unsere Fähre nach Dover. Wir kommen nur langsam vorwärts, denn es folgt ein Ort nach dem nächsten, ich weiß allerdings nicht ob wir mehr Soldatenfriedhöfe oder Ortschaften passieren, ich hoffe es sind mehr Ortschaften.

Wir haben daheim Frühstücksbrettchen vergessen und so kaufen wir noch 2 Brettchen beim Supermarkt um auch gleich zu tanken. Mit dem Verbrauch des Fahrzeuges sind wir zufrieden. Die letzten 80 km fahren wir wieder auf der Autobahn um nicht zu spät an der Fähre anzukommen. Um 12:20 liegt der Hafen von Calais vor uns. Wir fahren der Beschilderung "P&O Stenaline" nach. Die Dame am Schalter macht einen sehr ernsten Eindruck, so, als ob sie die Verantwortung für den gesamten Hafen hätte. Auf meine Frage hin, ob sie Deutsch spreche sagt sie sehr bestimmt: "Nein". Also beginnen wir mit Englisch. Wir kommen noch auf die Fähre, die um 13:15 den Hafen verläßt. Der Kapitän gibt durch, daß nur geringer Wellengang zu erwarten ist und eine leichte Brise. Ich bin etwas erleichtert, immerhin hatte ich vorgeschlagen die Fähre zu nehmen und nicht den Zug durch den Tunnel. Es wird eine wunderbare Überfahrt, zunächst sind wir auf dem Oberdeck und "überwachen" das Ablegen und das Wenden. Dann gehen wir 3 Decks tiefer und erkundigen uns nach den Preisen im Gift-Shop. Southern Comfort kostet 14,97 GBP, für 1 Stange Marlboro müßte man 21,50 GBP bezahlen. Für einen Kaffee Calypso mit Tia Maria bezahlen wir allerdings "nur" 2,20 GBP, Quicky hat allerdings mokiert: "Ohne Sahne". Dann gehen wir wieder aufs Oberdeck und bestaunen die Kreidefelsen von Dover. Wir haben die Küste von Kent erreicht. Einige Aufnahmen werden geschossen, mir kommen die Tränen vor Freude, wie lange habe ich auf diesen Anblick gewartet. Als wir in den Hafen von Dover einlaufen reihen wir uns in die Schlange derer ein, die schon warten, daß man ihnen den Weg frei gibt um zum Fahrzeug zu kommen. Nach einigem Suchen finden wir unser Mobil und dann geht es los. Manche Leute haben es sehr eilig um die Fähre zu verlassen, aber die Crew auf dem Schiff weist ein und sie machen das sehr bestimmt und das ist gut so. Dann folgen wir der Beschilderung "Folkestone" immer schön links halten, das geht ganz gut, da wir uns noch auf einer vierspurigen Bahn befinden, man wird halt rechts überholt. In der Stadt steht sogar auf die Fahrbahn geschrieben: "Links fahren!" Vorher durchfahren wir aber noch einen  Kontrollpunkt, der Uniformierte ist so ernst und streng wie früher die Männer an der Grenze zur "DDR."  Er will alle Ausweise sehen, selbst Quicky, die hinten sitzt, muß kurz aus dem Fenster schauen, weil ich ihm 3 Pässe gegeben habe und auf seine Frage hin, wieviel Personen im Fahrzeug säßen habe ich noch einmal geantwortet: " Three people".  Er war eben sehr streng und genau.

 

Dann waren wir "frei" und wir fuhren auf der A20 eben in Richtung Folkestone. Nach ca. 4 Meilen bogen wir ab um einen Parkplatz aufzusuchen, der direkt am Meer lag, dazu mußten wir einen einbahnigen Tunnel durchfahren. Wir standen an einer roten Ampel und Quicky stieg aus um zu Fuß zu gehen. Wir fuhren durch und warteten auf der anderen Seite an einem Gelände, welches bebaut war. Wir standen keine Minute, da kamen schon 2 Männer in Uniform und hießen uns hier wegzufahren. Ich teilte ihm mit, daß wir nur auf meine Frau warteten, die dort hinten käme, aber er war ebenfalls sehr streng und hieß uns sofort wegzufahren.

Nun gut, wir fuhren auf die Straße und hielten dort, dann kam Quicky aber auch und wir fuhren auf den Hügel oberhalb des Meeres und schauten auf das Meer und den Hafen von Dover. Links erhoben sich die vom Schiff aus bestaunten Kreidefelsen. Wir gingen ein wenig spazieren zunächst auf diesem Hügel, der entstanden ist durch den Wegtransport des Felsmaterials beim Bau des "Tunnels". Dieses Gebiet nennt sich "Samphire Hoe", wir haben einiges nachgelesen über den Bau des Tunnels und ließen uns auch noch einige Erklärungen geben. Unter uns an der Kaimauer standen viele Angler, die dort ihr Glück versuchten. Immer, wenn die Sonne durch die Wolken schien, dann wurden die Schiffe im Hafen von Dover und Die White Cliffs angestrahlt. Dies muß man gesehen haben um meine Äußerungen zu verstehen. Nach einiger Zeit setzten wir unsere Fahrt fort. Wir erreichten Folkestone und fuhren in die Stadt um im "Tourist Information Office" nach einem möglichen Campingplatz zu fragen. Leider war die Straße durch einen Polizeibeamten gesperrt, der uns wieder einmal sehr bestimmt zeigte, daß wir nach rechts zu fahren hätten, allerdings auf der linken Straßenseite versteht sich. Somit fuhren wir weiter in Richtung Hythe. Auf einem Parkplatz bewunderten wir noch einmal das Meer und die Brandung. An einem Kiosk erkundigte ich mich noch einmal nach möglichen Campingplätzen und die sehr freundliche Dame sagte mir, daß auf den nächsten Kilometern noch viele Plätze zu finden wären. Also fuhren wir beruhigt weiter und landeten um 16:30 auf Camping Marlie Farm, New Romney

- Kent -. Um 16:45 verzehrten wir schon den restlichen guten Kartoffelsalat mit Fleischpflanzerln. Die Sonne scheint. Anschließend machen wir einen Spaziergang. Auch hier stehen sehr viel Mobil-Homes mit Ausmaßen 35 vT. x 12 vT., die vermietet bzw. verkauft werden. Derartige Plätze mit Mobil-Homes hatten wir unterwegs schon häufiger gesehen aber wir hatten diese Plätze nicht für Campingplätze gehalten.

Jetzt ist es 22:05 und ich werde den heutigen Tag beschließen mit meinen Schilderungen. Quicky und Schlumpf haben schon eine Kurzplanung gemacht für den morgigen Tag. Mittlerweile ist es draußen dunkel geworden. Schlumpf hat schon eine 3. CD eingelegt. Es ist gemütlich in unserem mobilen Wohnheim und wenn ich gestern noch ganz gerne wieder heim gefahren wäre, jetzt würde ich mich mit Händen und Füßen wehren.

Km-Stand 9781.

 

09.07. Quicky steht um 08:15 auf. Sie kann nicht mehr schlafen. Sie setzt sich hin und liest. Wir folgen um 09:15. Der Wind weht stark aber der Regen hat nachgelassen. Quicky bereitet das Frühstück, es ist wie immer sehr reichhaltig. Heute wollen wir über Hastings hinaus fahren. Die Plastikplanen, die die Camper gestern aufgebaut hatten um darunter zu grillen, sind zusammengebrochen durch den  Wind. Einige fahren wieder, genau wie wir dann auch etwas später. Das Waschen war ein Erlebnis. Im Waschraum oberhalb der Becken befinden sich je 2 Wasserhähne, einer für Warm- und der andere für Kaltwasser. Wenn man auf einen der Knöpfe drückt, dann läuft für ca. 1 Sek. das Wasser. Das heiße Wasser ist sehr heiß und das kalte Wasser entsprechend kalt. Man kann es aber nicht koordinieren. Mann muß mit einer Hand auf den Knopf drücken, dann kann man die andere Hand unter Wasser halten, das Waschen wird zu einem echten Erlebnis, somit dauert es auch nicht lange.

Kurz vor 11:00 sind wir fertig und es geht los. Wir fahren von New Romney über Lyd und Camber dann nach Rye und über Battle nach Hastings.

Wir fahren direkt am Meer entlang und halten immer wieder an um den Wassersportlern zu zuschauen. Schafherden wechseln ab mit Getreidefeldern und Wäldern. In den Ortschaften finden wir immer wieder nette typische Häuser, die uns zum Fotografieren veranlassen. Die Straßen sind teilweise uneben und nicht sehr breit, eben ländlich. In Battle geht es recht turbulent zu. Mitten in der Stadt taucht von weitem eine riesige Burg auf. Auf der linken Straßenseite patrouilliert ein einzelner Mann der Ehrengarde der Queen - so scheint es,  es ist allerdings eine "Nachbildung". Wir parken das Fahrzeug auf einem kleinen Parkplatz und schauen uns die Burg an und machen ein paar Fotos von der „Imitation". Manchmal geht er ein paar Schritte um dann wieder salutierend stehen zu bleiben.

Dann geht es weiter nach Hastings. Wir parken direkt an der Strandpromenade mit Front zum Meer. Schlumpf bestaunt einen "Surfer", der sich von einem Drachen ziehen läßt, er liegt hart im Wind. Quicky kocht Kaffee und wir verspeisen einen Kuchen. Der Wind peitscht den Regen gegen die Scheiben. Es hört aber immer wieder auf und wir können mal für einen Moment ein paar Schritte gehen. Einen Spaziergang entlang der Promenade gibt es aber dann doch nicht. Der Plan in Hastings zu bleiben wird dann doch verworfen und wir fahren noch weiter bis wir einen Platz finden, der uns gefallen könnte, Camping "Bay View". Wir erreichen ihn um 17:00. Wir werden wieder sehr freundlich begrüßt und es kommt sogar zum Scherzen, der Campingwart bringt uns zu unserem Platz und zeigt uns wie wir uns hinstellen müssen, dies passiert uns immer wieder, es wird nichts dem Zufall überlassen. Wieder finden wir den typischen Englischen Rasen vor, allerdings tummeln sich hier ca. 20 kleine Hasen, die wenig Angst vor den Campern haben. Schnell sind wir fertig und wir beschließen ein wenig am Strand entlang zu wandern. Insgesamt werden es wohl 1 1/2 Stunden. Quicky hat  auf dem Rückweg Blassen an den Füßen. Man hat vom Meer aus einen verzweigten Hafen ins Land gebaut mit einem sehr exklusiven Gelände mit Wohnparzellen und Geschäften und Restaurants. Wir kommen aus dem Staunen nicht raus und halten einige Gebäude auf Fotos fest.

Daheim angekommen setzen wir uns noch ein wenig nach draußen und nehmen einen Drink.

Um 19:00 wird dann zu Abend gegessen, die Sonne kommt nun auch wieder durch. Wir schauen den Häschen zu, wie sie sich auf dem grünen Rasen tummeln. Der Wind ist immer noch stark. Wir trocknen Schlumpf sein Bettlaken, weil es am Tage im Wagen nicht ganz trocken geworden ist. Es hatte reingeregnet und das Wasser ist aufs Bettlaken getropft -dies zur Erklärung für einige vielleicht Andersdenkende -. Es ist doch erstaunlich was an Wasser am Fenster hinunter gelaufen ist. Das Wohnmobil ist an mehreren Stellen nicht dicht, zumindest nicht wenn es unter der Fahrt stark regnet. Ob nun das Wasser nur an einer Stelle eindringt oder an mehreren Stellen, daß können wir nicht feststellen. Um 20:30 werden die Wolken immer weniger, aber der Wind bleibt. Der Herr an der Rezeption sagt uns daß es besser werden soll, wir glauben ihm nur zu gerne. Km-Stand 9877.

 

10.07. 08:30. Quicky weckt uns, sie läßt die Rollos hoch und die Sonne blendet uns, blauer Himmel über uns. Um 09:00 wird gefrühstückt, noch haben wir Brot aus Oberbayern. Aus dem Radio ertönt die Stimme von Tom Astor. Die Häschen sind weg, dafür hüpfen einige Vögel über den Rasen immer bestrebt etwas zum Picken zu finden. Im Wagen haben wir 20,4 Grad C. Alles sieht freundlich und hell aus. Auf dem Platz sind sogar 2 Deutsche. Wir fahren über Eastbourne nach Brighton. In Eastbourne fahren wir entlang der Promenade und halten immer wieder an um auch einige Fotos zu machen, die "Prinz Edward Parade" ist eine wirkliche Paradestraße; wir sind fasziniert von der Gegend, von dem Meer und den Häusern und der vorausliegenden Bucht mit den steilen Felswänden, die weiß aus dem Meer emporsteigen. Die alten Straßenlaternen stehen im krassen Gegensatz zu der Umgebung. Wir verlassen die Stadt und fahren bergan auf eine Anhöhe. Vor hier aus schauen wir rechts und links auf das tief unter uns liegende Meer. Ich mache ein Foto von einer entfernt liegenden Burg über eine Weide hinweg, die mit hunderten von Schafen bewohnt wird. Dann fahren wir wieder dem Meer entgegen, es geht eine steile Straße hinunter die uns zu einer weiteren Attraktion bringt. Wir suchen New Haven Fort auf, aber wir gehen dann doch nicht hinein, denn es soll 4 GBP für jeden Kosten und das scheint uns die Sache nicht Wert zu sein. Zuvor wollten wir auf einem großen Parkplatz parken, der zu einem Restaurant gehört. Ich fragte den herauskommenden Herrn, der offensichtlich der Wirt ist, ob wir wohl hier stehen bleiben dürften. Er teilte mir mit, daß sie mit dem Kochen begonnen hätten und das ginge nicht, also erwartete er eine Menge Gäste, ich konnte dann aber doch 15 Minuten herausschlagen, die wir dann aber gar nicht genutzt haben.

Dann erreichen wir Brighton, auch hier benötigen wir wieder sehr lange auf der Promenade, denn wir halten immer wieder an. Die weißen Häuser auf der rechten Seite mit Ornamenten und Fresken, dann die 4spurige Straße und auf der linken Seite das Meer. Immer wieder sticht ein Pier ins Meer vor, auf dem reges Treiben herrscht. Es wirkt königlich, historisch und einladend, aber wir haben ja nur sehr wenig Zeit, denn wir haben noch viel vor. Brighton ist eine faszinierende Küstenstadt mit reicher Kultur und einem pulsierenden Nachtleben, wie uns ein Prospekt mitteilt. Es gehört mit den über 400 Restaurants zu den tollsten Städten Großbritanniens. Wir hätten einen Einkaufsbummel in den Lanes aus dem 17. Jahrhundert machen können, aber bei den Preisen ließen wir es lieber, denn eine Schachtel Zigaretten kostet immerhin schon über 4 GBP. Als wir auch Brighton hinter uns hatten entschlossen wir uns noch die Stonehenge zu besichtigen.

Vorher landeten wir aber in Portsmouth, wo wir sogleich zum Hafen fuhren um uns u. a. historische Schiffe anzuschauen.  Aus dem Königlichen Hafen liefen noch 1981 die Schiffe aus, die im Falklandkrieg siegreich waren. U. a. hätten wir eine Hafenrundfahrt machen können um die oder zumindest einen Teil der Königlichen Marine bewundern zu können.  Wir begnügten uns aber damit die H.M.S.Victory zu bewundern, dies ist ein Dreimaster mit 104 Kanonen und 4 Decks samt Kombüsen und einer imposanten Galionsfigur. Lord Nelson siegte mit diesem Schiff 1805 in der berühmten Schlacht von Trafalgar gegen Napoleon, es war sein Lieblingsschiff. Er überlebte allerdings die Schlacht nicht, denn er wurde auf dem Achterdeck von einer Kugel eines Französischen Scharfschützen tödlich getroffen.

Gleich am Eingang stand die "Warrior 1860", das erste ozeantaugliche Kriegsschiff der Welt mit Stahlrumpf.

Die "Mary Rose" haben wir nicht mehr besichtigt oder besser das, was man von ihr gehoben hat. Es war das Lieblingsschiff von Heinrich VIII. und der Stolz der Englischen Flotte. Es sank vor seinen Augen im Hafen von Portsmouth im Jahre 1545 und wurde z. T. im Jahre 1982 gehoben. Jetzt steht es in einer Halle und wird restauriert.

 

Die Gegend brachte keine weitere Abwechslung, da wir wieder mehr nach Norden abbogen. Um 17:45 erreichten wir die sagenumwobenen Steine. Wir zahlten wieder einmal je 4 GBP, dafür durften wir aber auch ein kleines Gerät mitnehmen, welches uns über die Geschichte und die Geheimnisse der Steine erzählt hätte, wenn nicht die Batterien innerhalb weniger Minuten ihren Geist aufgegeben hätten. Wir hatten Glück, die Sonne kam durch und somit hatten wir auch diese Seltenheit auf der Platte. Diese Attraktion wird jährlich von 1 Million Besucher aufgesucht. Es handelt sich lt. ADAC wohl um die berühmteste vorzeitliche Kulturstätte Europas (3000 bis 1400 v. Chr.) Zerstört wurde sie wohl in Christlicher Zeit. Die Steine sind großräumig abgesperrt um weitere Zerstörungen zu verhindern. Wenn man die Bilder sieht, dann kommt man aus dem Staunen nicht heraus, die Brocken von Steinen, die über anderen quer liegen, wie sind sie dorthin gekommen? Niemand weiß es so recht.

 

Nach diesem Erlebnis fuhren wir die 13 Km zurück zum Campingplatz, den wir uns vorher ausgesucht hatten. Wir wurden, wie immer, sehr freundlich empfangen. Wir stellten uns hin nach Anweisung und aßen zu Abend. Jetzt ist es 22:30 und auch dieser Tag geht dem Ende entgegen. Es war auch dieses Mal ein schöner und ereignisreicher Tag. Was wird uns morgen erwarten ? Wir haben geplant bis Dartmoor zu fahren. Unterwegs gibt es aber wieder einiges zu besichtigen. Dann werden wir wohl in 2 bis 3 Tagen in Penzance/Land´s End sein. Wie es von dort weiter gehen wird, das werden wir zu einem späteren Zeitpunkt beschließen.                      Km-Stand 10.102

 

11.07. Abfahrt Km-Stand 10.102. Es hat zwischendurch wieder geregnet. Am Horizont erscheint ein blauer Streifen, wir rätseln ob es wohl die Richtung ist in die wir fahren. Wir kochen Kaffee und dann geht es weiter gen Westen. In Salisbury kaufen wir noch ein Brot. Zwischen 11:00 und 12:00 machen wir eine Brotzeit. Wir sind auf dem Wege nach Stourhead. Die Sonne kommt immer häufiger durch. Auch hier fahren wir wieder sehr oft in einem grünen Tunnel, die Straßen sind schmal und die Hecken links und die Bäume rechts sind so gestutzt, daß man dicht an der Seiten fahren kann, in ca. 4 bis 5 m Höhe aber ziehen sich dann die Äste und Zweige über die Straße, dadurch entsteht eben dieser Tunnel. Wir halten auf dem Parkplatz in "Stourhead Garden" und bezahlen den Eintritt um uns den Park anzuschauen. Die Sonne ist durchgekommen und wir betreten einen sehr großen dicht bewachsenen Park mit mehreren Seen und uralten Gebäuden; u. a. besichtigen wir eine alte Kirche, die St. Peter Kirche sowie einen Obelisk, den Tempel Apollo, das Kreuz von Bristol und ein Gotisches Cottage, sehr beeindruckend ist die Grassodenbrücke. Als wir uns dem ersten großen See nähern werden wir gebeten anzuhalten und zur Seite zu treten. Man dreht einen Film unten am See. In der Nähe des Ufers  fährt ein kleines Boot und erzeugt künstlichen Nebel. Am Ufer sitzt, dem Äußeren nach zu urteilen, eine Dame, die in die Rokkoko-Zeit zurück versetzt worden ist, zumindest läßt sich das an der Art der Kleidung erkennen. Dann schleudert sie den Schuh von ihrem linken Fuß ins Wasser, ihr Begleiter, der z. Zt. auch in dieser Zeit wandelt, will sich ins Wasser stürzen um seiner Begleiterin den Schuh zu holen, er wird dann aber zurück gehalten und statt seiner holt ein Taucher den Schuh und bringt ihn ans Ufer zurück. Die Szene muß wiederholt werden. Die Dame treffen wir später, wieder in unsere Zeit zurück gekehrt, oben auf dem Parkplatz, sie macht einen erschöpften Eindruck und sieht nicht mehr halb so elegant aus wie vorhin unten am See. Dann dürfen wir weiter gehen. Wir umrunden den See und bestaunen die Bäume und die verschiedenen Gewächse, das geht so an die 1 1/2 Stunden, bis wir wieder am Ausgang sind. Dann führt uns der Weg zum "Stourhead Haus", dieses Haus steht am Rande des Parks und war wohl ein Herrschaftshaus aus welcher Zeit auch immer. Ich kann es nicht ergründen.

Ein wenig fußlahm steigen wir in unser WMB und fahren weiter immer gen Dartmoor, wir sind schon gespannt auf dieses Gebiet und unsere Erwartungen werden nicht nur voll erfüllt, sie werden übertroffen.

 

Man sagt über Dartmoor, daß uralte Steinbrücken und wildes offenes Moor, klare Flüsse und ungewöhnliche Granitformen nur einige der besonderen Kennzeichen dieses Gebietes sein sollen. Hier soll man eine der unberührtesten Landschaften Südenglands finden und die in den Tälern liegenden Dörfer sollen bilderbuchhaft erscheinen.

 

Die Fahrt alleine ist eine Wonne, wirf fahren ganz schmale Straßen, die rechts und links mit hohen Hecken bestanden sind. Man kann selbst aus der Sitzposition des WMB nicht hinüber schauen. Wenn uns ein Fahrzeug entgegen kommt, dann muß immer jemand in eine Bucht fahren um den anderen vorbei zu lassen oder um aneinander vorbei zu kommen. Wir fahren auf Rosamunde Pilchers Spuren. Dann treten die Hecken zurück und wir erreichen eine Hochfläche, das eigentliche Dartmoor. Hier weiden hunderte und aber hunderte von Schafen. Soweit das Auge reicht Hügel und aber Hügel mit kurzem Gewächs bestanden, dazwischen entdecken wir kleine Bäche mit uralten kleinen Brücken sowie z. B. in Postbridge. Auf einem Parkplatz halten wir an und bestaunen diese faszinierende Gegend.

Princetown ist die am höchsten gelegene Ortschaft im Dartmoor. Sie ist mitten im Moor gelegen und ist Ausgangspunkt für viele Wanderungen, wenn man denn Zeit hätte, dieses wäre ein völlig eigener Urlaub von 3 Wochen, denn diese einzigartige Hochmoor-Moorlandschaft mit ihrer Flora und Fauna hat seine Reize, die mich persönlich verzaubert haben. Wir nehmen uns leider auch nicht die Zeit etwas über die Geschichte und Entwicklung von der Vorzeit bis zur Gegenwart im "High Moorland Visitor Centre" in Erfahrung zu bringen. Aber unsere Augen gehen über von dieser faszinierenden Gegend.

Auf einer der vielen Anhöhen halten wir auf einem Parkplatz an und schauen über die unzähligen Hügel und die vielen Täler, die sich dadurch ergeben. Ich nähere mich dann einem alten VW-Bus, drinnen sitzt ein  älterer Herr mit dem ich gleich ins Gespräch komme und  mit dem ich mich  über dieses Gebiet unterhalte. Plötzlich taucht ein schwarzweißes Schaf auf und springt mit den Vorderbeinen von der Seite in den VW-Bus, es wird von dem älteren Herrn gefüttert und dabei gelingt es dem Tier gänzlich in den VW-Bus zu springen, er läßt es gewähren. Wir bestaunen noch einen Moment die Täler und Höhen um dann unsere Fahrt fortzusetzen.

Um 19:00 landen wir auf einem kleinen gemütlichen Campingplatz "Higher Longford". Wir machen es uns gemütlich und plaudern beim Abendessen über die Fahrt, die hinter uns liegt um dann den morgigen Tag zu besprechen. Vor unserem WMB wächst eine 4 m hohe grüne Hecke, die den Campingplatz in 2 Hälften teilt.

Ende Km-Stand 10.328.

 

12.07. Die Nacht war gut. Dichter Nebel liegt über dem Moor und hüllt die Bäume und Büsche schemenhaft ein, die Konturen werden verwischt. Die Sonne ist nur als heller Fleck zu erahnen. Ich habe versucht mich zu waschen, aber das war nicht einfach. Auf den Wasserhähnen befinden sich Knöpfe, die man niederdrücken muß um aus einem Hahn warmes und aus dem anderen kaltes Wasser zu bekommen. Das heiße Wasser ist zu heiß um es alleine benutzen zu können, also auf beide Knöpfe gleichzeitig drücken, dann läuft für beinahe eine Sekunde das Wasser, die Hände zu einer Schale formen und versuchen zunächst kaltes Wasser zu erhaschen um dann warmes Wasser hinzu laufen lassen zu können, allerdings eine Sekunde oder anderthalb Sekunden ist nicht lang. Ich gebe es dann auch bald auf, morgen wird gründlicher gewaschen. Ich werde brüsk an unseren ersten Campingplatz erinnert.

Auch auf diesem Campingplatz gab es kein Brot und somit fuhren wir wieder los um später zu frühstücken. Gegen 10:00 entdeckten wir einen großen Supermarkt. Es gab sehr viel Sonderangebote, somit konnte man beinahe für den Preis einkaufen, den wir daheim auch bezahlt hätten. Ein weiches Brot in der Größe eines Paketes Toastbrotscheiben in Deutschland kostet 59 Pence, ein French Stick (Baguette) 0,39 Pence und neue Kartoffeln, 1,3 KG kosten 0,92 Pence.

Dann geht es weiter in Richtung Plymouth. Wir fahren mit der Fähre von Plymouth nach Torpoint und brauchen nichts zu bezahlen, wir können es noch nicht fassen und warten nach Verlassen der Fähre, auf der wir vielleicht 10 Minuten gefahren sind, daß noch eine Schranke kommt, aber es gibt keine.

 

Plymouth liegt auf der Grenze zwischen Devon und Cornwall. Vom "Plymouth Hoe", dies ist ein breiter Boulevard, genießt man eine spektakuläre Sicht über den sogenannten "Sound" auf Drake´s Island und darüber hinweg. Hier in Plymouth ist auch einer der Drehorte des Films "Sense and Sensibility".

 

Torpoint: Das Antony House mit seinen Waldgärten und "Mount Edgcumbe Country Park" haben wir ausgelassen.

 

Nun fahren wir oberhalb der Küste und tauchen teilweise wieder in die grünen Tunnels ein. Wir fahren wieder sehr enge Straßen, Gott sei Dank navigieren jetzt Quicky und Schlumpf, somit kommen wir gut weiter. Unsere Fahrt führte uns von Torpoint über Antony und Craftshole sowie Seaton und Looe. Hier parkten wir direkt am Hafen und bummelten durch die engen Gassen und schauten uns die Auslagen in den Geschäften an. Die Fahrt über Polperro-Lansallos und Porruan führte uns zur nächsten Fähre nach Fowey. Hier bezahlten wir für 5 Minuten den doppelten Preis eines Pkw, nämlich 2 x 1,65 GBP, es fiel dem Kassierer schwer diesen Preis zu errechnen, das hatte er wohl noch nie zuvor gemacht.

 

Fowey ist eine alte historische Seefahrerstadt mit ganz eigenem Charme. Es ist darüber hinaus eines der attraktivsten Segelzentren im Südwesten. Es hat lt. Prospekt eine der phantastischsten Urlaubslagen überhaupt.

 

  Der kleine Hafen faszinierte uns und die hellen Häuser an den Hängen erinnerten uns an Norwegen. Ähnliche Bilder sollten wir noch häufiger zu sehen bekommen. Nun hatten wir wieder festen Boden unter den Reifen und schauten uns nach einem Campingplatz um. Wir fuhren 2 Plätze an, die uns aber nicht gefielen, sie lagen abseits jeder Ortschaft und sehr einsam. Ich wollte auch gerne ans Meer und daher suchte Quicky einen Platz aus dem ADAC Campingführer, den wir anfuhren. Wir waren auf Anhieb begeistert. Wir stellten uns  ca. 50 m vom Strand mit Blick aufs Mehr auf den schon Etwas lädierten Rasen. Beim Abendessen überlegten wir uns ob wir uns den Luxus leisten sollten 2 Tage zu bleiben, was wir dann auch taten. Nach kurzer Zeit kamen die Herrschaften, die hinter uns stehen, da wir sehr nah an der Grenze zu ihnen aufgebaut hatten fragte ich den Herrn, ob wir so stehen bleiben dürften, denn wenn ich einen Meter weiter nach vorne führe stände das WMB zu schräg. Er erlaubte es uns und wir kamen sogleich ins Gespräch. Ich bot ihm später noch ein Weißbier an und er blieb bei uns stehen. Richard, so heißt der Herr nämlich, ist Trucker und hat 2 Töchter und einen 18jährigen Sohn. Quicky hat in der Zwischenzeit seine Frau zu uns hereingebeten. Wir folgten kurze Zeit später. Kurz vor 21:00 fragte Richard uns ob wir mit in den Beach-Club gingen, dort träte eine Sängerin auf und man könne tanzen. Wir tranken dort noch 2 Ginnes und hörten dem Gesang von Clair Andress zu, die übrigens super gesungen hat. Quicky und ich gingen kurz nach Mitternacht, Richard mit Frau und Töchtern sowie Schlumpf blieben noch. Die Eltern waren zwischenzeitlich am Tisch mehrere Male eingeschlafen. Schlumpf kam gegen 02:00. Als wir am nächsten Morgen zum Waschen gingen war die Familie schon weg, es steckte allerdings ein Zettel am Auto mit Skizze wie wir zu ihm fahren können sowie seine Telefon-Nr.

Km-Stand 10.437.

 

13.07. Wir schlafen bis 09:30, nach dem Duschen sage ich an der Reception bescheid, daß wir noch einen Tag bleiben. Draußen frühstücken ist nicht, denn sobald auch nur eine Semmel auf dem Tisch liegt kommen Dutzende von Seemöwen und schießen im Sturzflug auf die Semmel zu. Ich hatte die Tüte mit Semmeln auf einen Stuhl gelegt und nach wenigen Minuten hatten sie die Tüte auf den Boden geworfen und die herausgefallene Semmel angefressen, also, wir frühstücken drinnen. Dann machen wir einen Strandspaziergang. Das Wasser ist glasklar und schimmert in der Ferne grün oder blau, wir liegen in einer Bucht, die rechts und links begrenzt wird durch hohe Klippen, die mit grünen Büschen bewachsen sind, es ist ein herrliches Bild und wir freuen uns, daß wir noch geblieben sind. Nach einer Tasse Kaffee am Nachmittag und einem Stündchen im Liegestuhl wollen wir den nächstgelegenen Ort aufsuchen. Wir fragen in der Reception wie weit es denn wohl ist und die freundliche Dame sagt uns, daß wir 5 Minuten fahren müßten mit dem Auto oder ca. 15 Minuten benötigten, wenn wir zu Fuß gehen. Wir machen uns zu Fuß auf den Weg und als wir den Campingplatz verlassen sehen wir ein Schild  "Footpath along the coast". Wir entscheiden uns für diesen Weg und benötigen 1 1/2 Stunden. Wir gehen oben auf den Klippen in Richtung Mevagissey, wir liegen nämlich in der gleichnamigen Bay. Wir folgen also den Windungen der Klippen, immer unter uns links das Meer und rechts die grünen Matten der Weiden, ein Bild welches man nur schwer beschreiben kann. Es geht hoch hinauf und wieder fast runter bis ans Meer und das über die ganze Zeit. Dann sehen wir von weitem den Hafen der Stadt und links auf einer Halbinsel 4 weißgetünchte Häuser, das Meer schimmert grünlich blau, man kann von hier oben bis auf den Grund des Meeres schauen. Schon von hier oben erkennen wir die traditionellen Strohlehm- und Schieferhäuser, die, am Hang gelegen, auf das Meer und den äußeren- sowie den inneren Hafenbereich schauen. Die kleinen bunten Boote schauen im Augenblick noch wie Spielzeugboote aus. Endlich gelangen wir zum Hafen hinunter, es ist ein lieblicher kleiner Fischereihafen, der eingesäumt wird von bunten alten Häusern.

Wieder haben wir Bilder von Norwegen vor unseren Augen. Ich kann mich nicht satt sehen und mache einige Aufnahmen. Dann treten wir den Heimweg an, dieses Mal auf einem gemähten Fußweg entlang der Straße, dennoch geht es auch hier auf und ab und wir freuen uns als wir den Campingplatz sehen.

 Es war ein wundervoller Nachmittag und wir fallen einigermaßen geschafft in unsere Liegestühle, bevor zum Abendessen gerufen wird. Mittlerweile fetzen wieder einige dunkle Wolken über uns hinweg. Quicky und Schlumpf sind noch draußen während ich diesen Bericht schreibe. Es ist 21:30 und noch hell, trotzdem brennen mittlerweile die Lampen an den Wegkreuzungen. Die Möwen haben aufgehört zu schreien, der Wind hat sich gelegt, es ist Ruhe eingekehrt.

 

14.07. Abfahrt Km-Stand 10.437. Wir versorgen uns mit frischem Wasser und dann geht es weiter gen Westen. Es tut mir fast ein wenig leid, der Platz war schön, wir hatten eine wunderbare Sicht und, vor allen Dingen, es hat mal gut getan einen Tag zu verschnaufen, obwohl auf der anderen Seite freute ich mich wieder im "Cockpit" zu sitzen und ich, nein, wir alle waren gespannt auf das, was uns noch erwartete. Die Küste wird immer reizvoller, wir fahren ein paar Meilen zurück nach St. Austell um dann über Truro nach Falmouth zu fahren.

In Truro entdecken wir die Kathedrale mit den 3 Türmen, wir hatten bei unserer Vorbereitung schon darüber gelesen. Leider hatten wohl tausende anderer Personen auch darüber gelesen sowie auch über die gregorianischen Standhäuser, denn wir hatten keine Chance einen öffentlichen Parkplatz zu bekommen außer freie Parkplätze die zu Kaufhäusern gehörten. Die Warnschilder schreckten mich davor ab hier zu halten und einen Bummel durch die Stadt zu machen. Man warnte nämlich das Fahrzeug festzuklemmen, wenn man hier parkte zum Zwecke eines Besuches der Stadt und man hätte 50 GBP bezahlen müssen um das Fahrzeug wieder frei zu bekommen. Wir kauften also Etwas ein um dann unsere Fahrt fortzusetzen.

 Wir kamen sehr schnell nach Falmouth. Zunächst landen wir im Hafen, den wir aber ganz schnell wieder verlassen, denn dies muß der Frachthafen sein und der ist genauso unschön wie alle anderen Frachthäfen der Welt. Dann finden wir den richtigen Weg. Wir parken auf einem kleinen Parkplatz, gerade fährt ein Engländer mit einem kleinen Wohnmobil weg und fragt uns, ob wir seinen Parkplatz möchten, natürlich möchten wir, denn es war der einzige Platz, auf dem wir stehen bleiben können. In wohl 20 Pkw sitzen mindestens 16 Personen, die mit Front zum Meer stehen und auf das Meer schauen. Sie haben die Scheibe ca. 10 cm runter gedreht um frische Luft zu bekommen. Die Sonne scheint und nur ab und an verdunkelt mal eine Wolke die Landschaft. Wir schauen auf eine herrliche Bucht, rechts von uns liegt eine kleine Ortschaft, deren Häuser hell im Sonnenlicht erstrahlen. Wir gehen ein paar Stufen hinunter zu einer anderen Plattform um dann aber doch unsere Fahrt fortzusetzen.

 

Wenn wir dort schon gewußt hätten, was uns noch an Schönheiten der Natur erwartet, wir hätten gar nicht erst gehalten. Nun fuhren wir durch dieses kleine Village immer links das Meer und den Strand.

Auch Helston, diese alte kornische Stadt, passierten wir ohne anzuhalten. Wir sahen zu unserer linken die Flugstation der Royal Navy, an der wir vorbei fuhren, sie veranstalten jedes Jahr im July eine Flugschau, dieses Jahr ist es der 19. July, leider haben wir keine Zeit so lange hier zu warten, obwohl es mit Sicherheit interessant werden wird.

Unser nächstes Ziel war Lizard - Point Lizard -. Hier starteten wir wieder mal einen Spaziergang, der wiederum länger werden sollte als wir es uns gewünscht haben. Wir parkten oben im Dorf auf einer Wiese, man staune - es war kostenlos. Und wieder gingen wir eine schmale Straße in Richtung Meer,

schon unterwegs bogen wir einmal rechts ab, weil wir in wenigen hundert Metern Entfernung das Meer und dahinter die Klippen sahen. Als wir um eine Ecke bogen stand direkt links ein Haus mit Palmen davor, tief unterhalb wogte das Meer und im Hintergrund stiegen die Felswände steil empor. Dann mußten wir wieder eine Anhöhe hinauf um dann ein paar hundert Meter wieder nach unten gehen und wir bestaunten ein weiteres Mal die Buchten und das grün schimmernde Meer mit den dunklen steilen zerklüfteten Felsen. Wir gingen ein Stück zurück und wanderten durch einen Hohlweg, rechts und links wieder mit hohen Büschen bestanden, wo sich dann nach weiteren 10 Minuten, wir waren wieder einmal eine Höhe hinauf, der Blick auftat auf ein kleines weißes Haus, welches sich als das südlichste Cafe Englands entpuppte. Wir waren am südlichsten Punkt Englands angelangt und sahen zu unserer Linken das südlichste Haus Englands stehen. Nun waren wir schon vor Jahren am beinahe nördlichsten Punkt Europas gewesen -am Nordkap-und jetzt waren wir am südlichsten Punkt Englands, aber das war eigentlich nicht das Faszinierende sondern mehr die Landschaft, die bunten Hänge der Felsen und die Blumenpracht auf den Matten - dazu das Grün und Blau des Meeres. Wir verbrachten hier einige Zeit um dann ca. 30 Minuten zurück zu unserem WMB zu wandern, es war warm und wir schwitzen ein wenig, denn der Wind war unser steter Begleiter und das tat auch gut, allerdings der Sonnenbrand war auch vorprogrammiert. Im WMB angekommen gab es eine Milch und dazu einige süße Teilchen, wie auch fast an jedem Tag, meistens gab es allerdings Cappucciono, die Zeit wollten wir uns aber jetzt nicht nehmen, denn wir wollten ja noch auf einen Campingplatz und wir wußten noch nicht ganz genau, wo dieser lag, wir kannten nur die Position auf der Karte. Vielleicht wäre noch zu erwähnen, daß die Bewohner dieser Stadt aus den Steinen vom Meer wunderschöne Sachen schliffen, wie z. B. Messergriffe oder auch Schmuck. Wir kauften für Rosi eine Art Brosche und für Quicky ein Herz aus Stein, welches man an einer Kette tragen kann. Auf der Fahrt in Richtung Land´s End sahen wir dann in der Ferne links vor uns St. Michaels Mount. Ein Point of View ließ nicht mehr erkennen als wir von der Straße aus auch schon gesehen hatten. Der Straßenverlauf lies aber erkennen, daß wir wohl noch näher herankommen würden. Nach ca. 10 Minuten weiterer Fahrt bogen wir in Richtung eines Parkplatzes ab und nun waren wir fast bis auf 200 m an St. Michaels Mount heran. Bei dieser Kirche handelt es sich um eine Benediktiner Abtei, die durch Edward den Confessor (Bekenner) errichtet worden ist. Die Burg ist aus dem 14. Jahrhundert. Vor hier aus hat man einen herrlichen Blick über Land´s End und Lizard Point. Während der Ebbe kann man zu Fuß hinüber gelangen, bei Flut gibt es die Möglichkeit mit einem Boot. Für uns ist es aber heute schon zu spät und wir setzen unsere Reise fort.

Wir hielten alles auf einem Foto fest. Mittlerweile war es schon 17:00 geworden.

Dann kamen wir über Sennen nach Land´s End. Sennen ist ein Dorf mit schönem Sandstrand und einer Burg auf den Klippen. Es wurde 1998 zum saubersten Dorf in Großbritannien gewählt. Es ist auch sehr beliebt bei Surfern, wie wir später von unserem Campingplatz aus feststellen konnten.

 Wir drehten auf dem Parkplatz  in Land´s End und erhaschten nur einen kurzen Blick, der uns aber schon veranlaßte am nächsten Tag wieder zu kommen. Land´s End ist der westlichste Punkt von Großbritannien mit einer atemberaubenden Klippenküste, wie wir am nächsten Tag feststellen können. Auf dem Rückweg fanden wir  zwar nicht den aber einen anderen schön gelegenen Campingplatz. In der Reception wurden wir von einer älteren sehr resoluten Dame begrüßt, das Eis war aber nach wenigen Minuten gebrochen und wir scherzten schon. Sie bot uns sogar an uns ein Stromkabel zu leihen, sollte unseres zu kurz sein - es war zu kurz. Wir stellten uns direkt vor eine Hecke, die die äußere Begrenzung des Campingplatzes zu einer Wiese war. Dahinter erstreckte sich das Meer mit einigen Felsen in Richtung Land´s End, die aus dem Wasser ragten. Vorne links erblickten wir einen Leuchtturm, der Land´s End vorgelagert sein mußte. Die Brandung hörte man bis hier oben hin, angeblich sollten es nur 10 Minuten sein bis zum Stand, denn zu diesem Campingplatz gehört auch ein eigener weißer Sandstrand, zumindest sagte uns das die ältere zunächst energische Dame, sie zeigte uns sogar eine Postkarte, am nächsten Tag fanden wir dann auch diese Behauptung bestätigt.

Wir bauten noch unseren Grill auf, in einem Supermarkt hatten wir noch Fleisch und meaty Sparerips gekauft. Sie waren wirklich so gut, wie sie in der Verpackung aussahen. Nach dem Grillen machten wir dann noch einen kleinen Spaziergang in Richtung Meer. Wir kletterten über etliche künstliche Treppen und wanderten über einige Wiesen, welches uns aber erlaubt war, wir folgten einem Trampelpfad, der als Foot-Path bezeichnet war.

Dann zogen wir uns in unser WMB zurück, Herr Heiß möge entschuldigen, das ich laufend das besitzanzeigende Personalpronomen verwende, aber es paßt einfach besser in den Text.

Wir beobachteten durch unser Fenster, wie der Horizont langsam in einem wattigen Grau verschwand. Der Nebel kam immer näher und nach einiger Zeit wurden auch die Hügel hinter uns eingehüllt und verschwanden dann gänzlich. Dann waren wir in Nebel gehüllt, selbst die bizarren dunklen Gebäude der Farm sahen jetzt gräulich und konturenverwischt aus. Es lag eine erstaunliche Ruhe über dem Platz, das Meer hörte man rauschen, aber man sah es nicht mehr. Wir fühlten uns wohl und beschlossen schon heute auch morgen noch zu bleiben. Vorgefühlt hatten wir schon in der Reception. Am Abend hatte uns noch Horst aus Untermeitingen angerufen, ich habe mich sehr darüber gefreut, er will sich zwei Motorhomes anschauen. Wir bestaunten dann noch zwei Mädel, die mit großen Rucksäcken kamen und ein kleines Zelt aufbauten. Ich unterhielt mich noch mit einem der Mädel und sie erzählte mir, daß sie beide 4 Wochen Zeit hätten um sich einen Teil Englands anzuschauen. Sie wollen wohl ungefähr die gleiche Strecke bereisen, wie wir das vorhaben.

Dann beschließen wir den Tag und gehen zu Bett mit einem guten Gefühl morgen noch hier bleiben zu können.

Km-Stand 10.592.

 

15.07. Wir werden gegen 08:30 wach. Schlumpf schnarcht noch vor sich hin. Quicky geht als erster zum Duschen. Es ist schön zu wissen, daß wir heute hier bleiben. Als ich vom Duschen komme ist Schlumpf auch wach. Er nimmt sich gleich 2 Duschmarken, man kann ja nie wissen. Ich ziehe mich an und melde uns für heute noch an. Es gibt keine Probleme. Oben an der Reception steht ein kleiner Verkaufswagen, zwei freundliche Damen verkaufen Würstl und gebratenen Schinken mit Eiern. Wir kaufen 3 x Schinken mit Würstl in einer weichen Semmel, es schmeckt gut. Nach einem ausgiebigen Frühstück setzen wir unseren Plan um nach Land´s End zu fahren. Dort parken wir unser WMB und spazieren in bekannter Manie die Klippen rauf und wieder runter um dann wieder nach oben zu wandern. Die weißen Häuser glänzen noch weißer in der hellen Sonne. Wir schießen mehrere Fotos auf unserer Wanderung, ganz oben erwischen wir auch den Torbogen als Fels im Wasser, den wir schon auf Postkarten bewundert hatten,  wir bleiben immer wieder stehen um die Landschaft, das leuchtende Lila des Heidekrauts, das sattgrüne Gras, das Grün und Blau des Meeres und das dunkle Braun der Felsen zu bewundern, dazwischen eben die hellen ja gleißend weißen Häuser vom Ende des Landes.  Auf dem Rückweg frage ich Quicky, ob sie sich nicht einmal in das Heidekraut setzen will damit ich sie dort fotografieren könne. Sie lehnt ab, dafür hockt sich aber ein anderes Mädel einige Meter entfernt von uns eben in dieses Heidekraut und wird fotografiert. Quicky ist so angetan von dem Bild, daß sie nicht mehr auf den Weg achtet und eben aus diesem Grunde in ein Loch tritt und mit dem Fuß umknickt. Ihr wird schlecht und sie muß sich hinsetzen. Wir gehen dann ganz langsam zum WMB zurück und fahren weiter, zuvor setze ich mich noch auf einen Stein für ca. eine viertel Stunde und schaue über das Lila des Heidekrauts aufs Meer und lasse meine Gedanken schweifen ohne an etwas ganz bestimmtes zu denken. Ich bin glücklich und zufrieden, wieder ist ein großer Wunsch in Erfüllung gegangen, wir haben den südwestlichsten Punkt von England erreicht. Morgen wird es weiter gehen gen St. Ives, vielleicht noch ein Highlight dieser Reise.

Wir setzen unsere Fahrt an diesem Tag fort nach Porthurno, hier befindet sich eine Art Amphitheater. Wir fahren wieder einmal eine dieser engen Straßen hinauf und oben auf den Klippen angekommen gehen uns die Augen über, unter uns das jetzt hellgrüne Meer mit einer Bucht und einem leicht gelben feinen Sandstrand, die Sonnenschirme und die bunten Badehosen sowie Bikinis tun das Ihre. Die Blumenpracht ist beinahe nicht mehr zu übertreffen hier oben. Zufrieden fahren wir wieder in Richtung unseres Campingplatzes. Wir stellen das WMB ab und holen unsere Liegestühle hervor um uns ein wenig zu sonnen. Da kommt Schlumpf auf den Gedanken zum Meer hinunter zu gehen. Gesagt getan, wir nehmen die Kamera und stiefeln los, zunächst über die Wiesen, die auch hier mit lebenden dunkelgrünen Hecken eingezäunt sind. Wir überqueren eine unbefestigte Straße und dann geht es an einigen Villen hinab zum Meer, von Ferne sehen wir schon kleine Punkte im Meer hin und her flitzen, es handelt sich um Wellenreiter, wie wir dann feststellen. Es geht Naturtreppen hinunter und ich muß bei diesem steilen Abstieg schon wieder an den Aufstieg denken, vielleicht könnte ich ja am Strand übernachten. Auf den letzten Stufen sehen wir dann schon die Höhe der Wellen, ich schätze sie auf  3 bis 4 Meter. Es ist ein ungeheure Brandung. Hinter uns im Grün oberhalb der Felsen steht eine Villa, die wir eben passiert haben, davor erstreckt sich grüner Englischer Rasen und die Sonne spiegelt sich in den großen Scheiben. Rechts und links wird der Rasen gesäumt mit den verschiedensten bunten Blumen. Das Haus hat graues Mauerwerk und weiße Fensterrahmen, wir befinden uns wirklich auf den Spuren von Rosamunde Pilcher. Wir verweilen ein wenig in dieser wundervollen Atmosphäre und schauen hier und dort hin, man weiß gar nicht wo der Blick verweilen will. Dann beginnen wir mit dem Aufstieg, er dauert 4 bis 5 mal länger als der Abstieg. Er erinnert mich an die Besteigung des Campingplatzes in Frankreich an der hohen Düne. Auch hier mußte man hunderte von Treppenstufen steigen um hinauf oder herunter zu kommen. Gott sei dank ist die Umgebung so reizvoll, daß man durchaus stehen bleiben kann ohne daß es einem als Schwäche ausgelegt wird. Für den Sonnenuntergang gehen wir dann noch einmal 5 Minuten gen Meer, die Landschaft, die Felsen und auch die Häuser von Land´s End werden in ein Rosa gehüllt, gegenüber erscheint der Mond als große Scheibe, so, als wolle er sagen: " Die Nachtablösung ist da!" Mittlerweile ist es im Osten Nacht geworden, vor mir links ist der Horizont dunkelgrau gefärbt, aber darüber ist immer noch ein leichtes Orange zu erkennen und auch einige Wolken tragen noch rötlich gefärbte Ränder. Es ist 22:15, wir trinken einen Cinar mit Wasser, ein köstliches Getränk, welches diesen Tag angenehm beschließt. Km-Stand 10.613.

 

16.07. Sonntag. Km-Stand 10.613.

Wir wurden um 08:30 wach und ließen die Rollos hoch. Gleißender Sonnenschein ließ uns die Augen wieder schließen, heute ging es weiter, wie ließen uns allerdings recht viel Zeit. Gegen 10:30 kam die resolute ältere Dame von der Reception, sie wurde immer freundlicher  und bat uns unseren Platz zu verlassen, wir könnten auf dem Campingplatz noch den ganzen Tag verweilen, aber die Herrschaften, die diesen Platz vorbestellt hätten seien da und möchten aufbauen. Wir fuhren 50 m rückwärts und frühstückten weiter. Der Blick aufs Meer und der blaue Himmel darüber ließen es uns schwer fallen, diesen Platz zu verlassen. Um 11:00 verließen wir Trevedra Farm, nicht bevor wir uns von der resoluten älteren Dame verabschiedet hatten. Sie gab uns die Hand und wünschte uns weiterhin gute Fahrt, dabei gab sie uns noch die Adresse Ihres Platzes, die wir gerne entgegen nahmen. Wir fuhren die enge Straße entlang zwischen den Feldern, die wiederum mit hohen grünen Büschen gesäumt war,  bis zur Hauptstraße, die aber als solche auch nicht zu erkennen war. Die Gegend wurde immer reizvoller, wir fuhren entlang der Küste, zur linken begleitete uns das Meer, davor und auf der rechten Seite taten sich große Wiesen und Weiden auf, die mit dicken Steinen in Quadrate, Rechtecke, Sechsecke oder Kreise unterteilt waren. In diesen Arealen weideten entweder Schafe oder Kühe, allerdings au eine Kuh kamen wohl an die 100 oder mehr Schafe. Hin und wieder tauchten einige kleine graue Häuser auf mit weißen Fensterstöcken, das waren dann die Ortschaften, jedes Mal vor Erreichen solch einer Ortschaft stand auf der Straße "SLOW", aber nicht nur vor den Ortschaften, diese Beschriftung sahen wir auch auf der Strecke sehr häufig und zwar immer z. B. dann, wenn sie mal wieder einspurig wurde. Quicky schaute dann immer weit nach vor um über die hohen grünen Hecken hinweg Autos zu entdecken, sie teilte mir diese Entdeckung dann immer mit. Die Landschaft war und blieb extrem hügelig vor uns sowie auch rechts von uns. Manchmal hatten wir Steigungen von bis zu 17 % vor uns, aber all dies war kein Problem. Wir hielten immer wieder an um unseren Blick über diese herrliche Landschaft und über die Klippen hinaus aufs Meer schweifen zu lassen. Gegen 12:30 traten immer mal wieder Ruinen auf mit einzeln stehenden Türmen, wir hatten das Gebiet erreicht im dem früher Zinn verarbeitet worden ist. Wir kamen in Richtung Hayle und bogen ab nach St. Ives.

Anmerkung: Hayle ist eine ehemalige Minenstadt mit einer modernen Leichtindustrie. Die meisten Gebäude sind aus gregorianischer oder victorianischer Zeit. Ich gehe hier nicht weiter auf die Eigenarten der Orte ein, diesem Bericht sind Informationen beigefügt "Cornwall von A bis Z", dort ist für den Interessenten alles nachzulesen.

 

In dieser Stadt, St. Ives, kamen wir uns vor wie in San Franzisko, St. Ives liegt direkt am Hang und es gibt außer auf der kleinen Küstenstraße kaum einen Bereich, den man nicht erklimmen muß. Wir parkten oberhalb der Stadt und gingen dann zu Fuß zum Hafen. In den kleinen engen Straßen tummelten sich hunderte von Menschen, obwohl Sonntag ist waren alle Geschäfte geöffnet. Zwischen den Menschen drängten sich dann noch die Autos durch. Unten am Hafen stand ein älterer Herr mit Bart und langen grauen Haaren und blauer Jacke, der Fahrten mit dem Schiff anbot, entweder segeln oder fischen, je nach Bedarf. Wir schauten uns ein wenig um und wagten uns dann ins Getümmel. In einer Apotheke kauften wir einen elastischen Verband für Quickys Fußgelenk, wir durften ihn gleich an Ort und Stelle anlegen. An einem Bankautomaten holten wir Geld, hier wurde so ziemlich alles an Karten akzeptiert, was es gibt, dies sollte in ganz England der Fall sein, teilte man uns mit. Dann stiegen wir ächzend und keuchend, uns immer wieder die Gegend anschauend, wieder zum Parkplatz hinauf; kurz bevor wir oben ankamen hatten wir noch einmal einen wunderbaren Blick über die weite Bucht und die weiten weißen Strände von St. Ives. Wir fuhren nach Hayle zurück und suchten dann auf der B3001 den Campingplatz, den Quicky aus dem ADAC Campingführer ausgewählt hatte. Wir machten noch einen Versuch und fuhren einem Campingschild nach bis wir den Platz fanden, der gemeint war, aber er gefiel uns nicht, denn er war zu 80 % bestanden mit diesen riesigen Homes (Mobil-Homes), das Ganze hatte so einen Touch von Getto und das brauchten wir nun wirklich nicht. Diese Homes findet man übrigens auf sehr vielen Plätzen, ich hatte es wohl schon anfangs erwähnt.  Wir wendeten also und fuhren noch ein Stück auf der Hauptstraße, bis wir ein Schild fanden, welches auf Camping St. Ives Bay - Holiday Park - hinwies. Es waren nur wenige Minuten Fahrtzeit und wir kamen an der Reception an, ein jüngerer Mann kam aus dem Häuschen und stellte uns gleich die Frage, ob wir einen Platz suchen und für wie lange. Er wies uns an unser WMB gleich hinter der Schranke zu parken und lud uns ein reinzukommen. Von einem anderen Herrn wurde uns die Tür geöffnet und wir erledigten die Formalitäten, wir scherzten ein wenig auf die uns mittlerweile bekannte Art und er erzählte uns noch, daß es in Süd-Europa an vielen Stellen brenne durch die Hitze. Da wir Strom wollten kam für uns nur ein bestimmter Teil des Platzes in Frage. Wir fuhren vielleicht 500m und bogen dann in das uns gezeigte Areal ein. Es waren viele Plätze frei und wir fanden einen Stellplatz für den wir keine Unterlegkeile benötigten, dies war selten in den letzten Tagen. Unser Areal ist umgeben von Dünen, die teilweise über die Sanitäranlagen hinweg schauten. Zum Meer ging man ungefähr 10 Minuten über den Campingplatz, er hatte auch eine eigene Bucht mit weichem weißen Sandstrand mit Blick auf einen weißen Leuchtturm, der der Küste vorgelagert ist. Die Engländer bezeichnen so einen Turm als Lighthouse. Der gesamte Campingplatz ist in  Areale eingeteilt, somit kann man von keinem Stellplatz erkennen, wir groß der Platz in Wirklichkeit ist, man muß ihn erwandern. Allerdings gibt es für die Größe des Platzes nur wenige Stellplätze mit Strom, ich schätze maximal 10 %. Wir hätten eigentlich auch keinen Strom gebraucht, dann hätten wir uns näher zum Strand stellen können, aber das waren wir immer noch vom Wohnwagen her gewöhnt, eigentlich war es auch gar nicht so schlecht, denn somit konnten wir unser Handy aufladen. Übrigens die Verbindung im D2 Netz ist ausgesprochen gut.

Wir schlossen unser WMB ab und gingen oder humpelten in Richtung Strand. Vor uns tat sich die Bucht von St. Ives auf in malerischen Farben, dazu das bläulich schimmernde Wasser, die weißen Häuser im Hintergrund und das Lighthaus ganz in Weiß zu unserer Rechten. Wir fühlten uns wohl und freuten uns, daß wir gesagt hatten, daß wir mindestens 2 Tage bleiben. Auf dem Rückweg vom Strand nahmen wir den Supermarkt in Augenschein und kauften noch 3 Sweeties, einen kleinen Kuchen mit Kirschen und einen mit Schokolade und einen ohne alles. Wir bezahlten 1,39 GBP, damit war unser Cappuccino am Nachmittag gerettet. Dieses Mal konnten wir draußen sitzen, denn bis hierher kamen die Möwen nicht.

Mittlerweile ist es 19:55. Schlumpf ist zum Strand runter und Quicky sitzt draußen in der Sonne und brütet über Strecke und Sehenswürdigkeiten, da wir nun einmal Wertigkeiten setzen müssen, denn das ein- oder andere müssen wir nun mal auslassen, sonst kommen wir mit unserer Zeit nicht hin. Wir sprechen manchmal über die verbleibende Zeit und die Strecke, die wir noch fahren möchten, es macht mir nichts aus. Wir fahren  im Grunde nicht zurück sondern immer weiter, obwohl uns diese Tour im Endeffekt dann doch zur Fähre bringen wird. Einen Tag wollen wir dann noch in Dover verbringen, bevor wir wieder aufs Festland zurück gebracht werden.

Vielleicht ist in diesem Zusammenhang noch die ein- oder andere Bemerkung interessant. Die Briten sind so ganz anders als wir. Wir haben oft Baustellen passiert, man wird weit vorher schon durch Zeichen und Schriften auf Tafeln darauf hingewiesen, dann bekommt man noch einmal mitgeteilt, daß nun gleich die Baustelle auftaucht, man teilt dem Autofahrer mit "SLOW NOW" - mit ab jetzt habe er langsam zu fahren; nach der Baustelle bedankt man sich und man entschuldigt sich, daß der Autofahrer u. U. Verzögerungen in Kauf zu nehmen hatte mit dem Schild: "sorry for any delay". Man erlebt es immer wieder, der Engländer ist sehr förmlich und sehr bestimmt aber dabei immer sehr freundlich. Wenn er jemanden auffordert z. B. einen Platz zu verlassen, dann tut er es sehr freundlich und er bedankt sich, wenn man dieser Aufforderung nachkommt. So geschah es uns kurz hinter Folkestone. Auf der anderen Seite erscheint der Englische Bürger auch schwerfällig und unflexibel, zumindest im dem Moment, wenn etwas nicht so läuft, wie es immer läuft oder wenn es nicht so funktioniert wie er sich das nun eben gedacht hat.

Auch auf den Campingplätzen sieht man die Engländer nicht selten in ihren Wohnwagen sitzen ganz im Gegensatz zu den Deutschen. Der Wind kann ihnen kaum zu stark sein, vielleicht ist die Sonne zu extrem?! Wenn Wäsche auf einer Leine hängt, dann gehört diese Wäsche mit nahezu 100%iger Sicherheit nicht einem Engländer, er würde sie immer so aufhängen, daß man sie nicht sieht z. B. hinter einem Windschutz. Die Engländer leben nach den ihnen gegebenen Reglements und sie akzeptieren sie auch als solche.

Km-Stand. 10658.

 

17.07. Wir saßen gestern noch bis gegen 23:15 und tranken noch ein Fläschchen Sekt bevor wir dann zu Bett gingen. Die untergehende Sonne färbte die wenigen Wolkenfetzen rot und in der entgegengesetzten Richtung tauchte hinter der letzten Düne der Mond als große gelbe Scheibe auf. Selbst als wir zu Bett gingen war am Horizont noch ein schmaler heller Streifen zu sehen.

Um 09:00 standen wir auf, wir hatten heute viel Zeit, eigentlich den ganzen Tag. Vorsichtig schoben wir das Rollo hoch, die Sonne schaute zu uns ins "Schlafzimmerfenster" vom strahlend blauen Himmel hinab, es war kein Wölkchen zu sehen, doch -  Schlumpf entdeckte ein kleines, welches sich aber nicht lange hielt. Gefrühstückt wurde draußen, wo es uns schon bald zu warm wurde, es gab ham and eggs und das gleich für jeden in doppelter Ausführung. Es ging uns gut.  Danach saßen wir draußen und ließen es uns weiterhin gut gehen. Wie schon am gestrigen Abend saßen nahezu alle Englischen Familien wieder in ihren Wohnwagen oder Wohnmobilen, nicht weil es ihnen zu warm war. Im Osten, über dem Land, tauchten die ersten weißen Wolken auf aber sie kamen den ganzen Tag nicht bis zur Küste vor. Dann entschlossen wir uns zum Strand zu gehen, er war doch weiter entfernt als wir geglaubt hatten. Bei normaler Geschwindigkeit geht man wohl 10 Minuten durch die Dünen, die sich um uns herum und in Richtung Strand erstrecken, wir gingen etwas länger, weil Quicky immer noch fußlahm ist. Wenn der Weg zunächst asphaltiert ist, dann geht man die letzten 300 m durch tiefen weißen und heißen Sand. Wir hatten Ebbe und somit war der Strand noch tiefer zum Wasser hin als normal. Wir setzten uns ca. 200 m vom Wasser entfernt und schauten auf die Bucht von St. Ives, links die Stadt am Hang, davor ein grüner Fleck im blauen Atlantik und auf der rechten Seite wurde unser Blick begrenzt durch den weißen Leuchtturm und die Dünen, die sich dort bis zum Wasser erstreckten. Ich konnte nicht umhin und machte noch einige Fotos, mittlerweile hatten wir 4 Filme voll, jetzt muß ich mich etwas zusammen nehmen und die Landschaften kritischer betrachten. Quicky und ich gingen zurück zum WMB, Schlumpf blieb am Strand und sonnte sich in dem weißen Sand, trotz Wind wurde es uns zu warm und die Sonne ist nicht zu unterschätzen. Jetzt ist Cappuccino-Zeit, bis teatime sind es noch 1 1/2 Stunden. Schlumpf findet sich auch wieder ein, wir stellen fest, daß wir kein Sweety haben, nachdem er sich den Sand abgeduscht hat kauft er ein und dann sitzen wir in der Sonne bei einem Cappuccino. Mittlerweile ist es 17:50, ich habe Zeit bis 18:00 bekommen an diesem Bericht zu schreiben, derweil Quicky und Schlumpf mit Kugeln gesportelt haben, die man in Richtung einer kleinen Kugel wirft um so dicht wie eben möglich an sie zu gelangen. Was war das für ein Spiel? Eigentlich gehört es ja nach Frankreich, wir haben aber auch keine Briten dieses Spiel spielen sehen.

 

Unsere Planung steht auch, wir wollen morgen weiter entlang der Küste in Richtung NNE. Unsere weiteren Ziele sind: NEWQUAY - PADSTOW-TINTAGEL HEAD-HARDLAND POINT und dann in Richtung ESE nach CLOVELLY. Im Augenblick sitzen Quicky und Schlumpf draußen, Schlumpf hat gerade ein Telefonat empfangen. Es ist 17:59.

Nach dem Abendessen möchte Quicky den Pool sehen, den es hier auf dem Campingplatz geben soll und wir machen einen Spaziergang gen Meer. Wir werden auf ein Hallenbad aufmerksam, welches einen guten Eindruck macht. Es ist natürlich bei diesem Wetter menschenleer. Rechts vom Hallenbad schließt sich eine Kiosk an, der bis 22:15 allerlei Schleckereien wie Pommes und eine Art Hamburger verkauft. Ein "Familyroom" und eine kleine Spielhölle sind ebenfalls vorhanden sowie ein sehr einladendes wirklich Britisches Restaurant oder wie die Engländer sagen "Bar", es hat auch den Charakter. Es sieht etwas verräuchert aus, was eben auch really British ist. Zunächst setzen wir uns auf die kleine Terrasse vor dieser Bar und schauen aufs Meer und die Bay von St. Ives. Wir träumen ein wenig vor uns hin bis dann die Frage kommt: "Wollt Ihr ein Bier trinken?" Wir entschließen uns nicht spontan aber dann doch. Es ist urgemütlich hier herinnen und wir trinken ein weiteres dark beer. Leider haben wir unseren Fotoapparat nicht dabei. Wir schauen aufs Meer hinunter und bestaunen wohl für 15 Minuten die Sonne wie sie im Begriffe ist unterzugehen. Ein feuerroter Streifen erstreckt sich über das Meer bis hin zum Horizont, der ebenfalls zu brennen scheint. Die Sonne sinkt immer tiefer bis sie das Meer berührt, dann taucht sie ein und man meint das Meer müsse brennen, dann ist sie ganz verschwunden um anderweitig wieder aufzugehen, die kleinen Wolkenschleier sind noch lange rot gefärbt und wir schauen immer wieder raus. Dann gehen die Lichter an in St. Ives und die Bucht taucht langsam ins Dunkel, während hier in der Bar die Lichter angehen ohne daß es wirklich zu hell wird. Wir genießen unser Bier und die Situation.

 

Draußen an der Tür tauchen immer wieder Kinder auf um sich ihren Eltern zu erkennen zu geben. Sie rufen nicht, sondern sie gestikulieren nur bis eines der Elternteile aufmerksam wird und sich zu ihnen begibt. Sie dürfen halt nicht hinein, ob das nun Sinn macht oder nicht, darüber könnte man lange diskutieren. Einige Eltern nehmen ihr Bier mit auf die kleine Terrasse, dort dürfen die Kinder dabei sein. Auch das zweite Bier hält nicht ewig und wir gehen langsam zu unserem Stellplatz zurück. Mittlerweile steht die gelbe Scheibe des Mondes über dem Platz und verhindert, daß es ganz dunkel wird. Wir hören das Meer rauschen und schauen über die Kämme der Dünen hinweg wo vorhin die Sonne so respektabel und klangvoll im Meer versank. Wieder ist ein schöner Tag zu Ende.

 

18.07. Km-Stand 10.658. Ein Hubschrauber weckt uns. Wir vermuten, daß er Strandpatrouille fliegt, zum einen vielleicht um einen Dünenbrand früh genug zu erkennen, zum anderen vielleicht um unverzüglich Seenotrettung leisten zu können für Schimmer oder Surfer. Die Sonne taucht alles in ein gleißendes Licht. Als wir die Rollos hochschieben wird es sofort warm am Kopf, es wird wieder ein heißer Tag. Wir halten fest an dem Entschluß unsere Reise fortzusetzen, allerdings lassen wir uns viel Zeit. Wir frühstücken draußen, hier sind die Möwen noch nicht darauf gekommen vielleicht Semmeln oder Brot klauen zu können. Die beiden Navigatoren halten uns dicht an der Küste. Mehrfach halten wir wieder auf Parkplätzen oder in kleinen Buchten um die Landschaft und die Küste zu genießen. Uns fasziniert immer wieder die Steilküste mit der Brandung unter uns sowie das Land, die grünen Hügel erscheinen etwas matt in der hellen Sonne aber um so besser sind die Steinwälle oder die grünen Büsche zu erkennen, die immer wieder die Weiden unterteilen, wir wissen, daß die kleinen hellen Punkte Schafe sind, die träge in dem Grün stehen. Es geht rauf und runter, wie alle die Tage zuvor auch, bis wir dann von oben den kleinen Hafen von Portreath vor uns liegen sehen, in Serpentinen geht es bis zumHafen hinunter um dann gleich nach dem kleinen Ort wieder bergan zu gehen. Wir erwarten in wenigen Minuten Cornish Goldsmiths, dies soll eine große Firma sein in der man etwas über die Geschichte des Goldes erfahren kann, außerdem soll man dort Schmuck anschauen und auch kaufen können. Zunächst fahren wir wieder durch die für England oder zumindest für diese Gegend so typischen grünen Tunnels, die bei diesen Temperaturen so angenehm sind. Man läßt einfach rechts und links der Straße die Büsche und Bäume wachsen, man schneidet sie von unten nach oben -also senkrecht- so daß sie die Straße begrenzen bis zu einer Höhe von ca. 4 bis 5 m und dann läßt man sie über die Straße wachsen.

 

Dann taucht vor uns rechts das Anwesen von Goldsmiths auf. Wir parken und schauen uns um. Gleich am Eingang hinter dickem Panzerglas liegen Goldbarren im Wert von 1 Million GBP. In der großen Halle, die mit Teppichboden ausgelegt, ist finden wir dann Schmuck in sämtlichen Varianten und Preislagen. Etwas abseits finden wir dann noch einmal eine Million GBP in Papiergeld, auch wieder hinter Panzerglas. Dieses ist vom Volumen her bedeutend mehr.

 Wir bestaunen einige Ohrringe für einen Preis zwischen 12 GBP und 20 GBP. Ich frage eine Verkäuferin nach dem Goldgehalt und sie sagt mir, daß das Goldauflage sein, nun sind wir schon nicht mehr so begeistert. Ähnlicher Schmuck in 9 Karat kostet dann schon zwischen 40 und 60 GBP, das ist uns dann wieder zu teuer, weil die Preise in Deutschland und anderen Europäischen Ländern niedriger sind. 9 Karat ist  in Großbritannien 375er Gold. Wir schauen uns weiter um und lesen etwas nach über Goldfunde in Großbritannien. Draußen hat man dann eine Schürfstation aufgebaut, dort stehen Erwachsene und Kinder und versuchen ihr Glück. Ein kleiner Junge ist ganz glücklich als ich ihn frage ob er schon etwas gefunden habe und er zeigt mir einen Stein, an dem etwas goldfarben blinkt. Man muß aber auch hier zunächst zahlen um schürfen zu dürfen.

Auf der anderen Seite gibt es dann Schmuck aus Silber, hier könnten wir eine Art Bergwerk besichtigen, aber auch hierauf verzichten wir, denn die Zeit läuft uns ein wenig weg.

Wir fahren weiter mit dem Ziel Newquay. Diese Hafenstadt erreichen wir kurz nach Mittag. Hier brodelt es von Menschen. Wir halten in der Nähe eines Supermarktes, da wir noch etwas einkaufen wollen. Zunächst stürzen wir uns aber in die Menschenmenge, die sich durch die kleinen Straßen wälzt. Wir gehen in Richtung Meer und finden eine kleine Bucht vor, die man von einem Park aus schon sehen konnte. Zu unserer Linken tummeln sich einige Kinder mit ihren Eltern auf einem kleinen Golfplatz. Rechts vor uns ragt ein Felsen aus dem Meer empor, auf dem ein kleines Cafe steht, welches nur über eine hohe weißgetünchte Brücke erreichbar ist. Hier sind uns zu viele Menschen und wir beschließen noch einzukaufen um dann weiter in Richtung Norden zu fahren. Auf der Hauptstraße biegen wir rechts ab entlang der Küste. In einer riesigen Parkanlage sonnen sich Urlauber oder auch Einheimische oder sie stehen in kleinen Gruppen und ratschen oder sie schlendern langsam vor sich hin. Ich steige noch einmal aus um einen Küstenstrich zu fotografieren, der sich "Blue Lagoon" nennt. Ich lasse es aber doch ein Foto zu schießen, denn wir haben schon über 4 Filme im Kasten.

Man sagt, daß Newquay wohl das beliebteste und umtriebigste Seebad Cornwalls ist. Allerdings eines ist richtig, der Strand erstreckt sich über ca. 11 km und zieht aller Altersgruppen an, das können wir bestätigen. Das Angebot ist sehr vielfältig, die bekannten Wanderungen, die man hier machen kann ziehen die Leute an aber nicht nur die, Wassersportarten in vielfältiger Weise lassen ebenfalls die unterschiedlichsten Personen hier verweilen. Es gibt darüber hinaus auch hier einen großen Golfplatz und der Prospekt behauptet, daß man mit seiner Auswahl an Attraktionen und ganzjährig geöffneten Unterkünften ausspannen und abschalten und auch genießen kann. Ich stehe auf dem Standpunkt, daß man das an all den anderen Orten, die wir passiert haben, auch kann, vielleicht sogar besser.

 

       Unsere Fahrt führt uns weiter in Richtung Norden. Wir beginnen langsam uns für einen Campingplatz zu interessieren. Unsere gesammelten Unterlagen sowie der ADAC-Campingführer geben uns da vielfältige Hinweise, hinzu kommen die Campingplätze, die nirgends verzeichnet sind und wir stellen fest, daß auch diese ab und an sehr interessant sind und auch sehr günstig liegen. Wir fanden bislang sehr viele Campingplätze, die in keinem unserer "Führer" verzeichnet waren. Von einem Herrn vor dem Supermarkt haben wir auch noch Tips bekommen. Er erzählt mir, daß er zu einer Zeit in Deutschland war, zu der ich noch nicht geboren war. Er war bei der Navy und findet Hamburg so faszinierend. Er erzählt mir weiter, daß alles in England sehr teuer sei, womit er ja Recht hat. Dann kommen wir auf Campingplätze zu sprechen und als ich im sage, daß wir zwischen 11 und 18 GBP zahlen sagt er mir, er zahle nicht mehr als 5 bis 7 GBP, dann hole ich ihm eine Straßenkarte und er zeigt mir Campinplätze in Bereichen, die vielleicht diese Preise haben aber auf der anderen Seite in Gebieten im Landesinnern liegen, die wir uns nicht anschauen wollen, wir sind ja nicht nach Großbritannien gekommen um zu campen, daß können wir in anderen Ländern auch. Ich bedanke mich aber trotzdem ganz herzlich und damit ist dieser Plausch zu Ende.

 

Einen Campingplatz hoch über den Klippen kurz vor Bude können wir leider nicht anfahren, da dieser wegen Umbauarbeiten geschlossen ist. Wir bedauern dies, denn man hätte wirklich einen herrlichen Blick auf Land und Meer. Dieser Platz ist übrigens im Campingführer des ADAC verzeichnet.

Dann finden wir aber einen sehr schönen Platz in der Nähe von Bude, "Wooda Farm Park Poughill". Ich verpasse zunächst die Reception und fahre eine kleine Anhöhe hinauf und vor uns tut sich ein wundervoller Park auf ganz mit Hohen Hecken eingezäunt. Vor uns liegt eine riesige Rasenfläche mit dem sprichwörtlichen Britischen Rasen, er ist so dicht wie ein Teppich nicht sein kann und wir legen auch dieses Mal keinen Teppich aus, denn schönere Teppiche als die Natur sie geschaffen hat oder auch der Mensch in Verbindung mit der Natur, schönere Teppiche gibt es nicht. Selbst die Sanitäranlagen sind mit einer grünen Hecke umgeben. Die Abfallbehälter sind vorn total mit Holz verkleidet und hinter den Behältern stehen dichte Büsche mit einzelnen Blumen versehen. Selbst die kleinen Stromkästen stehen in Blumenbetten, die mit Holz eingerahmt sind. Das Farmhaus mit einem Restaurant und einem Biergarten ist so weit entfernt, daß man es von keiner Position aus sehen kann.  In der Campingbeschreibung steht, daß man ein paar Minuten gehen müsse. Wir werden sehen. Ich melde uns an und wir genießen für eine Weile den Blick auf das Land und die Bucht von Bude. Dann bauen wir unseren Grill auf und freuen uns auf die meatiy Ribs, die wir in einem anderen Supermarkt gefunden haben. Die vor uns links stehenden Deutschen waren uns zunächst nicht sehr sympathisch und wir stellten uns so, daß wir sie und sie uns nicht sehen können. Später kamen wir dann doch ins Gespräch und wir tauschten Erfahrungen aus, denn sie waren erst in London gewesen und machten die Route links herum also entgegengesetzt zu unserer Fahrt. Wir hatten offensichtlich unsere Route gut gewählt, denn die Punkte, die wir noch anfahren wollen wurden von ihnen als vortrefflich geschildert.

Das Fleisch wurde etwas dunkler dieses Mal, da ich mich immer wieder an den Gesprächen beteiligte. Die Sonne steht mittlerweile über dem Meer und verursacht einen breiten gleißenden Silberstreifen, in den man ohne Sonnenbrille gar nicht schauen kann.

Heute zapfen wir unser kleines Fäßchen Warsteiner an allerdings nicht, bevor wir es entsprechend gekühlt haben. Es wird wieder spät, aber morgen wollen wir uns ja nur sonnen und ein wenig die Umgebung zu Fuß erkunden.

Km-Stand 10.807

 

19.07. Wir haben wunderbar geschlafen und stehen auch erst um 09:15 auf. Die Sonne steht hoch am Himmel und es verspricht ein heißer Tag zu werden. Ich verlängere unseren Aufenthalt um einen Tag. Das Frühstück fällt beinahe eben so reichlich aus wie das gestrige Abendessen. Es gibt wieder ham and eggs. Wir sitzen draußen und sind glücklich und zufrieden, das Leben kann so schön sein. So etwas müßte man beruflich machen können, ich würde nie aufhören zu arbeiten. Vorhin an der Rezeption habe ich gelesen, daß heute gegen 05:00 p. m. ein Tontaubenschießen statt findet.

Viele Camper packen ihre Wellenbretter zusammen um an den Strand zu fahren. Wir bleiben hier, denn Strand hatten wir ja in den letzten Tagen und dort ist es auch zu heiß im Sand ohne Schatten. Schlumpf und Quicky liegen in den Liegestühlen und lassen sich rösten. Es ist eine himmlische Ruhe hier in dieser Parkanlage, aus dem Radio ertönen leise Irische Balladen, draußen schwanken die Zweige der kleinen Bäume leise im Wind, so, als ob sie sich der Musik anpassen und über dem "Festland" liegt ein leichter Dunstschleier, der die Konturen der Büsche und Steinmauern leicht verwischt.

Wir werden zumindest noch bis Clovelly nach Norden fahren, ein Bilderbuch-Fischerdorf, welches sich an der Nordküste Devons an einen steilen Hang schmiegt. Man kann die abfallenden Gassen nur zu Fuß erklimmen oder hinab gehen. Warentransport ist mit Fahrzeugen nicht möglich.

Ja, wir wollten Cornwall, Dartmoor und Devon bereisen, dann haben wir die letzte Etappe, nämlich Devon, erreicht; danach wird uns unser Weg über London zurück nach Dover führen. Mir wird ein wenig wehmütig ums Herz, vielleicht liegt es auch an der Musik, die  aus dem Radio erklingt.

 

 Gerade kommt Quicky von ihrem Liegestuhl hoch und fragt nach einem Cappuccino, ich stelle mit Schrecken fest, daß es schon wieder nach 14:00 ist oder wie die Engländer sagen: 02:00 p. m. Wir genießen unseren mittlerweile sprichwörtlichen Cappuccino mit Sweeties.

 

Es ist mittlerweile 15:30, die Sonne brennt nach wie vor, ich saß bis eben mit draußen und habe geplant, was wir in den nächsten Tagen noch anschauen, wo wir an der Küste bleiben und wann und wo wir nach London abbiegen und wo in Stadtnähe Campingplätze liegen. Ein herrlicher Tag neigt sich langsam dem Ende entgegen. Wir besuchen noch die Farm, die nach wenigen Minuten zu Fuß erreichbar ist, es gibt ein Restaurant, welches von außen einen schöneren Eindruck macht als von innen, in einer "Bar", die neu zu sein scheint, trinken wir je ein Bier und ein Gläschen Wein, Das Bier kostet 2,20 GBP und der Wein 1,50 GBP. Vorher haben wir noch beim Tontaubenschießen zugeschaut. Gegen 20:00 kam Hochnebel auf, welches wir zunächst als Schlechtwetter angesehen hatten, aber am späteren Abend verschwand der Hochnebel wieder und es kam das dunkle Blau des Himmels durch.

 

20.07.

Km-Stand 10.807. Wir ließen uns Zeit beim Frühstück, es ging weiter, noch standen uns einige schöne und sehenswerte Punkte bevor. Es war schon sehr warm und wir befürchteten, daß es wohl eine schweißtreibende Fahrt werden würde. Die Fahrt führte uns zunächst auf kleinen Straßen weiter nach Hartland Point. An einem Bauernhof parkten wir zunächst auf Quicky ihren Vorschlag hin und gingen wohl einen guten Kilometer zu Fuß, aber es war heiß und die Straße gut, also beschloß ich zurück zu gehen und den Wagen zu holen. Ich kam schweißnaß am WMB an und war froh als ich wieder im Cockpit saß.

Die beiden hatten mich schon kommen sehen und waren stehen geblieben. Wir erreichten bald den Parkplatz von Hartland und bezahlten 1 GBP, dafür hätte bei Harrods nur eine Person sich die Hände waschen dürfen.. Dann gingen wir zu Fuß auf die Klippen, rechts von uns stand eine weiße Kugel, es war wohl ein Küstenradar. Der Weg zum Lighthouse war gesperrt, mit Britischer Freundlichkeit bat man dafür um Entschuldigung gebeten, aber oben auf der Klippe bekamen wir den weißen Turm doch zu Gesicht. Schlumpf sah als erster links unterhalb auf kleineren Klippen den Bug und dann das Heck eines mittlerweile verrosteten Schiffes liegen. Zum krassen Gegensatz stand da der schneeweiße Leuchtturm, das Weiß wurde noch durch die grelle Sonne erhellt und stand im krassen Gegensatz zum Grün des Meeres und zum Blau des Himmels über uns. Wir verharrten eine Weile und begannen dann den Abstieg, der immer wieder unterbrochen wurde durch entgegenkommende Wanderer oder durch das Betrachten der Umgebung.

Nach einigen Meilen weiterer Fahrt kamen wir nach Clovelly. Kurz vor der Stand endete die Fahrt auf einem Parkplatz, die Straße führte nicht weiter. Auf einem Schild stand, daß wir fürs Parken 10 GBP zu zahlen hätten, andernfalls würde man das Fahrzeug festklemmen. Wir fanden aber niemanden, der uns das Geld abnehmen wollte. Zunächst gingen wir in ein großes Gebäude, welches einer Halle gleichzukommen schien, zumindest von außen sah es so aus. Wir sahen beim Betreten des Gebäudes gleich die Kasse und links davon konnte man die ersten Geschäfte in diesem großen Gebäude nicht übersehen. Man konnte hier von Hamburgern über Gifts und Getränken alles kaufen was das Touristenherz so begehrt. Hinter der Kasse ging es eine steile Treppe hinunter, die zu weiteren Geschäften führte. Ich erkundigte mich an der Kasse, wie es denn mit dem Bezahlen für das Parken aussehe und sie sagte mir, daß mit dem Eintritt für die "Stadt" die Parkgebühr auch bezahlt sei. Wir zahlten 10 GBP 50 und gingen die Stufen hinunter zu den anderen Geschäften, dort verweilten wir nicht lange, wir wollten uns diese interessante Stadt anschauen. Die steile Treppe, die wir eben hinunter gegangen waren, war nichts dagegen, was uns jetzt bevor stand. Wir folgten all den anderen Touristen einen steilen Teerpfad hinunter, rechts und links nur hohe Büsche, dann taten sich vor uns links  die ersten Schornsteine auf und wir  fanden einen noch steileren Weg vor, der nach unten führte, dies war die "Hauptstraße" von Clovelly. Selbst wenn diese Straße breit genug gewesen wäre kein normales Fahrzeug hätte eine derartige Steigung bewältigt. Die Häuser rechts und links  waren hauptsächlich weiß getüncht mit Büschen und Blumen in den kleinen Gärten. Gleich vorne rechts sahen wir ein Hotel "New Inn Hotel" von dem wir auf die Dächer der unter uns liegenden Häuser schauen konnten. Jeder von uns dachte beim Hinabgehen wohl schon wieder an den Aufstieg. An den Häusern standen immer wieder Holzschlitten, die die Bürger benutzen um Güter zu holen oder wegzubringen. Wir fanden "Fisherman´s Cottage" vor sowie 2 Kirchen, eine Post und natürlich viele Souvenirshops etc. Wir gingen ca. 2/3 des "Weges" , der mit unförmigen Steinen gepflastert war, bis wir auf den Hafen schauen konnten. Leider war wieder einmal, wie so häufig, Ebbe und der Hafen war im Trockenen, die kleinen Boote lagen auf Grund. Wir setzten uns auf eine Bank und shauten über die restlichen Häuser unter uns auf den Hafen und das Meer. Jeder hing so seinen Gedanken nach. Dann begannen wir wieder mit dem Aufstieg, der sich nicht so beschwerlich darstellte wie wir uns das vorgestellt hatten. Wir sahen uns das Haus und die Kammern des Fischers an und konnten nachlesen, wie diese Häuser früher gebaut worden waren, es muß sehr mühselig gewesen sein. Etwas erhitzt kamen wir wieder oben an. Wir öffneten im WMB alle Türen und Fenster und machten eine ausgiebige Brotzeit.

Dann ging die Fahrt weiter  über Barnstable und Croyde zum "Ruda Park", das wußten wir allerdings erst als wir in den Camping-Park einfuhren. Wir hatten es dieses Mal mehr oder weniger dem Zufall überlassen, wo wir bleiben würden. Es gefiel uns hier. Die Reception konnte auch von einem 4 Sterne-Hotel sein. Es saßen 3 Damen hinter einem hohen Tresen mit Mikrofon und Ohrhörern und wenn eine der Damen zu tun hatte, dann stellte sie ein Schild auf den Tresen "Engaged". Wir gingen zu der Dame ganz rechts an diesem Tresen, sie schien frei zu sein, sie nahm alles mit peinlicher Genauigkeit auf und wir entschieden uns für 3 Tage Rast. Wir bekamen einen Platz ganz oben auf dem Campingplatz mit Blick auf die Bucht und das Meer. Uns gegenüber war eine Landzunge auf der ein riesiges weißes Haus mit Türmen thronte, davor erstreckte sich in unserer Richtung der Sandstrand. Die Sonne stand mittlerweile schon schräg und tauchte alles in ein weiches etwas rötliches Licht. Wir waren zufrieden. Da wir zuvor noch 2 Supermärkte angefahren hatten, wurde wieder gegrillt, dieses Mal gab es u. a. jumbo ribs und ribs American Style, beides schmeckte ausgezeichnet. Im Sonderangebot hatten wir auch noch Bier erstanden und somit war der Abend gerettet. Übrigens 250 gr. Butterkosten zwischen 79 und 89 P.

 Wir wurden allerdings auch erst nach 22:00 mit dem Essen fertig, aber es trieb uns ja auch niemand. Um 18:50 hatten wir im WMB noch 28° C, obwohl alle Türen und Fenster geöffnet waren. Hier auf dem Platz ist typische Ferienstimmung á la Bibione Pineta z. B., was wir schon vor der Reception feststellten, Damen im Bikini gingen einkaufen begleitet von Herren nur mit Badehose bekleidet etc.

 Es gibt noch erstaunlich viele Zelte, mehr als man bei uns je zu der Ferienzeit sehen wird. Wir gingen noch ein wenig spazieren, es gibt eine Bar und auch einen Club, den wir aber heute nicht mehr besuchen wollten. Dann entschied ich mich ins Bett zu gehen und mit diesem Wunsch blieb ich nicht alleine, wie sich kurz darauf herausstellte.

Km-Stand 10.913

 

 

 

 

 

 

 

 

21.07. Wir stehen erst um 09:30 auf. Durch die Rollos merken wir schon, daß es heiß ist draußen aber eben nicht nur draußen, auch hier drinnen ist es sehr warm, es tut direkt gut als Quicky aufsteht und die Tür öffnet. Heute Nacht wurden wir einmal  geweckt durch das Gekreische und Geschrei der Möwen, wir hatten den Eindruck, daß sich hunderte dieser Vögel um unseren Abfallbeutel stritten, dabei hatten wir nichts Eßbares darin aber noch ein Papiertuch, mit dem wir den Grill zunächst oberflächlich abgeputzt hatten. Thorsten holte die Tüte rein, vorher hatte er sich aber überzeugt ob keine Möwe auf dem Dach war, die ihn hätte angreifen können. Auf dem Wege zu den Duschen stellten wir dann fest, daß weitere Plastiksäcke aufgerissen worden waren von diesen großen weißen Vögeln.

Wir frühstückten bis gegen 11:00, zuvor hatten wir aber schon den Sonnenschirm aufgestellt, sonst wäre uns Käse und Butter davon gelaufen.

Quicky und Schlumpf sonnen sich und ich sitze im WMB, es sind alle Fenster offen, Gott sei Dank weht ein leichter Wind, im "Wohnzimmer" haben wir dennoch 32 ° C. Durch die Tür schaue ich auf die Bucht und die Leute, die sich im Wasser tummeln oder am Strand liegen. Es ist ein buntes Bild dort unten, das große weiße "Schloß" auf der Landzunge erstrahlt hell auf der Grünfläche, die sich hinter den dunklen Klippen landeinwärts erstreckt. Dahinter erhebt sich eine Waldlandschaft auf einem weiteren Hügel und links davon die durch Büsche oder Steine eingefriedeten Weiden, die uns ja schon seit langer Zeit bekannt sind. Rechts von mir, durchs Fenster, sehe ich auf eine golfplatzähnliche Anlage, die von Campern zu allerlei Spielen benutzt werden kann.

Quicky und Schlumpf entschließen sich zum Strand zu gehen, nachdem ich gebeten hatte hier bleiben zu dürfen. Ich sitze im "Wohnzimmer" und schaue ab und an durch die Tür auf den Strand um die beiden vielleicht zu entdecken. Ich sehe sie aber nicht.

Quicky und Schlumpf kommen bald zurück. Es wird geduscht und dann wird wieder das Essen bereitet. Ich schreibe schon nicht mehr über den alltäglichen Cappuccino und die Sweeties. Anschließend wollen wir in den hoffentlich nahegelegenen Ort gehen, der uns gestern während der Durchfahrt so gut gefallen hat. Hoffentlich ist er wirklich so nahe, wie Quicky meint. Im Schätzen von zurückgelegten Entfernungen hatte sie nicht immer Volltreffer. Der Wind streicht sacht durch das WMB, die Töpfe und Löffel klappern und Schlumpf stellt fest daß sich die rötliche Färbung aus seinen Haaren löst und das herkömmliche Blond zum Vorschein kommt. Ich denke es ist nicht zum Nachteil.

Wir gehen los und kommen nach ca. 30 Minuten in einen kleinen Ort, bestehend aus 2 Pubs und 3 weiteren kleinen Geschäften, da sind wir schnell durch und keiner erkennt ihn als den Ort, der uns gestern auf der Fahrt zum Campingplatz so gut gefallen hat. Ich vermute, daß dieser Ort noch auf der weiteren Strecke erscheinen wird, aber es folgt kein Ort mehr und wir sind bald 1 Stunde unterwegs. Etwas lädiert biegen wir nach rechts in einen kleinen Hohlweg ein und folgen der Richtung zum Strand, den wir bald erreichen. Gott sei dank ist das Wasser noch nicht weit in Richtung Strand gekommen und so kommen wir beinahe trockenen Fußes wieder zum Campingplatz zurück. Wir waren fast 2 Stunden unterwegs und es ist noch sehr warm, der Wind weht kaum. "Daheim" nehmen wir unsere Stühle und lassen es uns gut gehen.

Dann, gegen 21:00 frage ich ob Quicky denn noch laufen kann; auf ihr "Ja" hin ziehen wir uns um und gehen noch einmal in den Ruda-Club. Wir zeigen unsere Campingausweise vor und hören schon den Moderator, der sich selbst darstellt. Er spielt Trompete und singt auch zwischendurch einmal. Wir erspähen einen fast leeren Tisch und fragen ob wir uns zu den anderen Gästen gesellen dürfen. Sie haben nichts dagegen und wir holen uns 2 dark Beer. Als Schlumpf und ich aus der Bar kommen hat der Moderator aufgehört und es beginnt heiße Musik aus den Lautsprechern zu erschallen. Es macht direkt Spaß den Leuten zu zuschauen, die sich auf der Tanzfläche bewegen. Ein paar Vortänzer in grüngelben Westen stehen auf der Bühne. Eine Dame neben uns hält es auch kaum auf ihrem Stuhl, allerdings hat ihr Partner wenig Interesse, dieser versucht seine aufgedonnerte Tochter zu bändigen, die immer wieder versucht sein Bierglas zu erhaschen, sie bekommt kein Bier raucht aber dafür eine Zigarette. Wir schätzen sie auf ca. 15 Jahre jung. Überhaupt sind die Damen alle sehr bunt - im Gesicht und auch was die Kleidung anbelangt - überhaupt sind die Damen und Herren und die vielen Kinder sehr unterschiedlich gekleidet, man trägt fast Abendgarderobe bis Turnhose mit Unterhemd. Es sind um diese Zeit noch erstaunlich viele "Kinder"  - "Mädchen" - als Damen hier.  Wir sitzen so eine ganze Zeit und schauen uns dieses bunte Treiben an.

Langsam gehen dann die ersten Herrschaften heim und auch die Bar hat schon geschlossen, was wir gar nicht bemerkt hatten. Gegen 23:30 entschließen wir uns auch den Heimweg anzutreten. Wir sitzen dann auf Quicky ihren Vorschlag hin noch bis gegen 00:45 vor der Tür und trinken ein Gläschen Österreichischen Wein, Schlumpf trinkt ein Französisches Bier, zumindest steht Beer auf dem Etikett der Flasche. Als wir im Bett liegen stellte ich den Antrag morgen eine Stunde länger schlafen zu dürfen, weil es jetzt ja auch schon entsprechend später ist, dieser Antrag wird abgelehnt.

 

 

 

 

 

 

22.07. Immer noch Ruda Park.  Gegen 05:00 werden wir wach durch das Schreien und Kreischen der großen weißen Vögel. Sie machen einen derartigen Spektakel, daß wir zunächst nicht wieder einschlafen können, ich stelle keinen weiteren Antrag auf länger schlafen, wird sowieso abgelehnt. Also stehen wir um 09:00 auf, es ist heiß am Kopf, der zur Scheibe hin liegt. Wir gehen zum Duschen, ich hatte mich verpflichtet Eier zu kaufen. Dieses Mal suchte ich einen anderen Duschraum auf und diese Dusche war erträglich in der Temperatur des warmen Wassers, es war nicht so brühend heiß wie in dem anderen Raum. Dann kam ich meiner Verpflichtung nach die Eier zu kaufen, gestern hatte ich eine Ansichtskarte mehr geschrieben als ich zur Verfügung hatte, denn ich hatte für uns einige zurück gelegt. Ich frischte also mein Kontingent wieder auf und dann gab es ein gar Kaiserliches Frühstück in diesem Königlichen Land. Es gab, vielleicht zum letzten Mal auf dieser Insel, ham and eggs. Wir speisten bis gegen 11:00, es war aber auch zu herrlich, dieses Wetter und der Blick aufs Meer und die grünen Hügel rundum. Gott sei dank hatte der Wind etwas aufgefrischt, daher legte ich mich auch für 5 Minuten nach dem Frühstück in die Sonne. Es wurde jetzt langsam ungemütlich auf diesem Platz. Die Urlauber strömten in Scharen auf die Grünfläche vor uns. Innerhalb kurzer Zeit kamen bestimmt an die 50 Neuankömmlinge. Der Parkplatz vor der Reception war so voll, daß im Augenblick niemand von ihr weg kam aber es kam auch niemand mehr hinzu. Die Fahrzeuge stauten sich bis auf die Hauptstraße. Es ist übrigens festzustellen, daß hier in England noch sehr viel mehr Zelte stehen als bei uns auf den Plätzen. Bei uns hier auf diesem Platz stehen ca. 85 % Zelte aller Größen. Von den restlichen 15 %  sind noch einmal 10 % Faltwohnwagen.

Jetzt ist es schon wieder 15:30, Quicky und Schlumpf sitzen oder liegen seit Stunden in der Sonne, ich bin seit ca. einer Stunde wieder im WMB und schaue auf die Beach auf der sich Dutzende von Leuten tummeln. Das Wasser ist weit zurück und der Strand ist im Augenblick mehr lang als breit als breit in der Baggy Bay.

Um 16:00 hat uns Christine eine SMS geschickt, worüber wir uns sehr gefreut haben. Sie sind ja schon eine Stunde weiter als wir hier. Schade, daß die Vier nicht dabei sein können. Es hätte ihnen bestimmt gefallen.

 Wir planen die Strecke für morgen, die noch nicht sehr weit sein wird, wir wehren uns immer noch ein wenig schneller vorwärts zu kommen und dieses schöne Gebiet hinter uns zu lassen, wir werden auch noch im nördlichen Bereich durch Exmoor fahren.

Exmoor liegt in Devon und Sommerset, es soll eine der schönsten Küsten- und Binnenregionen Englands sein mit Heidelandschaften, dramatischen Klippen und bewaldeten Tälern. Es soll hier noch einige seltene Exmoor-Ponys geben sowie Rotwild und Bussarde in freier Wildbahn.

Man sagte uns allerdings, daß Dartmoor noch schöner sein soll, wir können bestätigen, daß es wunderschön dort ist.

 

Im Augenblick sieht unsere Planung so aus: am 23.07. weiter entlang der Küste über Woolacombe - Ilfracombe - Lynton - Minehead - Burnham on Sea.

Über Lynton und Lynmouth behauptet man übrigens, daß die "Englische Schweiz" hier zuhause sei, wo baumbestandene Klippen zum Hafen von Lynton hinab abfallen. Eine Klippenbahn verbindet übrigens Lynton und Lynmouth, die Schwesterstadt liegt 183 m unter Lynton. Es gibt hier ein "Valley of the Rocks", man kann sich entsprechenden Wanderungen anschließen, dazu fehlt uns aber die Zeit.

Planung:

 23.07. Noch an der Küste.

 24.07. Nach London oder Chelmsford - Besuch von Keith Howard, dann             wären wir in Sussex.

 25. und 26.07. London.

 28.07. weiter in Richtung oder bis Dover.

 29.07. u. U. Besichtigung Dover Altstadt und White Cliffs.

 29. oder 30. Fähre nach Calais.

 

Jetzt ist es 17:00 und wir entschließen uns zum Schwimmen zu gehen. Quicky möchte das Hallenbad sehen und kennen lernen. Schon von weitem hörten wir das Kreischen von Kindern, die hier wohl ihren Spaß hatten. Es war dann, wie wir erwartet hatten sehr voll im Cascade

 und sie hatten nur Gaudybecken und kein Becken zum Schwimmen mit entsprechender Wassertiefe. Es gab z. B. einen Rundkurs in dem eine recht starke Strömung herrschte, hier hing dauernd jemand auf einem drauf. Der Whirlpool war dauernd total überladen. Wir hatten nun auch noch in unserer Gutgläubigkeit geglaubt, daß man nur den Clubausweis benötigt um schwimmen zu können, da waren wir allerdings in einem großen Irrtum, denn wir mußten zusätzlich zahlen, nämlich noch  3,80  GBP  für eine Stunde Gaudy. Wir nutzten die Stunde nicht ganz.

 

Jetzt ist es 18:50 und wir sind wieder daheim. Der Wind hat noch zugenommen und die Sonne versteckte sich hinter Wolken, es ist etwas kühl geworden, allerdings im WMB haben wir immer noch 22,8° C. Quicky bereitet das Abendessen, aus dem Radio erklingen Irische Songs, es ist urgemütlich, dazu trinken wir ein Budweiser, welches Schlumpf vom Store mitgebracht hat, man muß es einfach genießen, Schluck für Schluck, es ist eine Köstlichkeit zumal bei den Preisen. Bei dem von uns gekauften Bier mußte man die Fläschchen auf dem Tisch stehen lassen und das Wort Beer lesen während man trank.

Jetzt ist es 20:15, wir haben uns Zeit gelassen beim Essen. Nun werden wir uns in unser "Wohnzimmer" setzen. Der Wind hat stark zugenommen und die Sonne ist hinter den Wolken verschwunden. Einer der Britischen Camper sagte mir, daß für Morgen Schauer vorausgesagt worden seien. Wir werden sehen.

 

23.07. Km 10.913

Es ist bewölkt, im WMB sind es 24,7 ° C. Heute wollen wir weiter und zwar über ILFRACOMBE  - LYNTON/LYNMOUTH  - PORLOCK   MINEHEAD  -  BRIDGWATER  - BURNHAM ON SEA  - BREAN. Wir erreichen Ilfracombe, eine sehr schöne Stadt mit Hafenbecken und auf einem Hügel direkt am Meer eine kleine Kapelle, die wir spontan besichtigen, von hier haben wir einen wundervollen Blick über den Hafen und einen Teil der Stadt. Dann wandern wir am Hafen vorbei in Richtung Innenstadt. Leider bleiben uns nur ca. 45 Minuten, da wir nur für eine Stunde ein Parkticket gekauft haben. Quicky leistet sich auf dem Rückweg Fish and Chips, wir dürfen probieren, es schmeckt sehr gut, die Chips sind aus richtigen Kartoffeln und schmecken besser als unsere Pommes. Der Fisch ist sehr fett, dies macht aber nichts, er schmeckt ebenfalls.

Dann fahren wir durch die Stadt zurück und weiter geht es. Wir nähern uns Lynton, die Straßen werden schmaler und der allen mittlerweile grüne Tunnel ist wieder über uns. Es geht zum Meer hinunter,  wir waren schon recht hoch, wie wir feststellen müssen. Wir wundern uns, daß links der Straße schon  immer Fahrzeuge parken, als wir nach Lynton kommen wird uns das auch klar. Wir fahren auf 3 Parkplätze und müssen resignieren, es stehen  überall Autos und wir haben keine Möglichkeit unser WMB unterzubringen. Wir sehen zu unserer Rechten die Bahn, die beide Städte -Lynton und Lynmouth - miteinander verbindet. Die Stadt ist voll von Leuten, die durch die schmalen Straßen bummeln und die Geschäftsauslagen ansehen. Es ist nur wenig Platz zwischen den Geschäften und der Straße und dem Meer. Unverrichteter Dinge fahren wir weiter, es geht, gleich nachdem wir die Ortschaft verlassen haben, steil nach oben auf den nächsten Hügel. Die Steigung beträgt 25 %, aber unser WMB schafft es mit Bravour. Oben halten wir an und schauen nun auf einen Teil der Ortschaft von Lynton und oberhalb sehen wir nun auch Lynmouth in einer kleinen Mulde liegen. Entgegen anderen Landschaften sind hier die Hügel mit Wald bestanden, der wirklich bis an Meer hinunter reicht. Nach rechts hin erstrecken sich wieder die Klippen mit den grünen Matten. 

 -  Wir verlassen diesen schönen Teil Englands. -

 

Danach sind wir ganz schnell im Exmoor, wiederum auf einer Kuppe kurzer Halt. Unter uns schäumt das Meer, wir schauen, wie schon damals im Dartmoor, über die Hügelketten, die sich sehr ähneln. Vor mir, ca. 200 Meter sehe ich zwei Exmoor-Ponies, die in aller Ruhe weiden, sie lassen sich nicht stören, sie fühlen sich hier wohl und sicher in dieser Umgebung. Es gibt allerdings nur noch einige wenige dieser Art hier im Exmoor.

Wir fahren weiter durchs Exmoor nach Minehead. Es empfängt uns eine Stadt, die über und über mit Blumen geschmückt ist, Blumen in großen Töpfen an Stangen hängend und auf Beeten inmitten der Fahrbahnen oder auch an Laternen aufgehängt. Diese blumengeschmückte Straße führt zum Meer. Wir kaufen hier noch ein Brot und Sweeties für unsere Cappuccino-Zeit, aber es gab sie dann doch während der Fahrt, weil wir uns keine Zeit nahmen für einen Kaffee anzuhalten. Weiter ging es bergan und bergab. Dann hatten wir Exmoor verlassen und die Landschaft wurde farbloser. Wir fuhren immer auf der A39, selbst diese Straße führte rechts und links  hohe Hecken, das hatten wir von dieser Straße nicht vermutet.

Wir erreichen "Warren Farm" Holiday Park. Ein riesiger Campingplatz in mehrere Felder eingeteilt, nahezu unüberschaubar. Die Dame in der Reception ist, wie alle anderen zuvor auch, sehr nett. Sie teilt uns im Feld 5 ein, dort können wir uns hinstellen wo wir wollen. In regelmäßigen Abständen sind weiße Markierungen auf die langen Bretter gemalt, die jeweils die Reihen für die Stellplätze markieren. Wir stellen uns direkt neben solch eine Markierung, da wir glauben, daß wir nun auf unserer Stellfläche stehen. Es dauert keine 5 Minuten und ein Mann kommt auf uns zu um uns zu erklären, daß wir mit dem Heck des Fahrzeuges mittig vor der weißen Markierung stehen müssen, so seien hier die Regeln. Wir kamen dieser Aufforderung nach und  bald wurde draußen zu Abend gegessen.

 

Wir schauen im Norden auf hohe Dünen und beschließen noch einen Spaziergang zum Strand zu machen. Es ist 20:00. Wir haben blauen Himmel und unsere Fahnen flattern im Wind. Der Weg zum Strand führt uns an der Reception vorbei und dann über die Straße, die teilweise sehr befahren ist. Ein Fußweg führt uns durch die erste Düne und dann landen wir an einem langen Strand. Leider haben wir wieder Ebbe und das Wasser ist weit zurück getreten. Wir bleiben hier nicht lange und gehen  zurück. Unser Rückweg führt uns noch am Clubhaus vorbei, drinnen sieht es sehr gemütlich aus. Wir haben aber nicht die richtige Kleidung an und aus diesem Grund kehren wir nicht ein. Wir halten uns noch einen Moment draußen auf, dann beschließen wir diesen Tag. Morgen geht es nach London, dann verlassen wir endgültig für die nächsten Tage das Meer und vielleicht auch die Ruhe, zumindest verlassen wir aber eine der schönsten Landschaften Englands endgültig.

Km 11.069

 

24.07. Km 11.069 

Wir verlassen diesen nicht so ganz angenehmen Campingplatz, er war uns zu farblos und viel zu voll. Schnell sind wir auf der Autobahn. Es ist viel Betrieb, manchmal kommt es sogar zum Traffic-Jam. Wir fahren an Bristol vorbei und sehen später, Ca 35 Km vor London rechts Schloß Windsor liegen. Es ist die größte bewohnte Burg der Welt. Der Anblick ist beeindruckend, es ist ein monströses Bauwerk. Da wir noch nicht wissen wie lange wir noch zu fahren haben und wo wir übernachten fahren wir weiter was wir im Nachhinein bedauern. Wenn ich schreibe, daß dies die Sommerresidenz der Königsfamilie ist, dann ist Sommerresidenz auch nicht der passende Ausdruck gemessen an der Größe dieses Bauwerkes. Ob die Königsflagge auf dem Round Tower wehte kann ich nicht einmal sagen, ich glaube aber nicht

Wir erreichen gegen 13:00 London Orbital, einen Kreis, der sich ganz um London zieht. Der Verkehr ist hier enorm stark, teilweise 4spurig sind aber alle Spuren bis zum Bersten voll. Wie schön war es doch in Dartmoor denke ich so während der Fahrt. Dann tröste ich mich damit, daß wir hier ja nicht bleiben. Wir treffen auf diesen Ring im Westen und fahren ihn fast bis zur Ostseite, das sind ca. 100 Km, danach folgen wir der A12 in Richtung Chelmsford, um kurz vor der Stadt abzubiegen. Wir wollen Keith besuchen. Einmal halten wir an und fragen und dann stehen wir vor seinem Haus. Keith ist gerade draußen oder er hat unser Wohnmobil gesehen und ist auf den Parkplatz vor seiner Garage getreten. Er bittet uns sogleich herein, ich habe ihn zig Jahre nicht gesehen aber ich hätte ihn wahrscheinlich auch an einem anderen Ort gleich erkannt. Quicky und Schlumpf unterhalten sich mit ihm im Wohnzimmer während ich noch mit seiner Frau in der Küche stehen. Sie spricht kein Wort Deutsch und somit gibt es später eine etwas kauderwelsche Unterhaltung. Sie serviert uns Tee und Sweeties, der Tee ist so gut, daß ich 3 oder 4 Tassen trinke, sonst trinke ich nahezu nie Tee und wenn, dann Früchtetee. Die Plätzchen liegen auch genau auf meiner Linie, nämlich mit Schokoladenstückchen. Wir unterhalten uns bis gegen 17:45.  Als wir ihn nach einem Campingplatz in der Nähe fragen versucht er uns zu helfen. Es dauert ca. eine halbe Stunde, dann ist er fündig geworden. Wir verabschieden uns und fahren los. Allerdings müssen wir unterwegs mehrfach fragen, denn dieser Platz liegt so versteckt, daß wir ihn nicht gleich finden, aber es gelingt uns nach einiger Fahrerei, es wäre auch das erste Mal, daß wir etwas nicht gefunden hätten, wonach wir intensiv suchen. "Kelvedon Hatch" ist ein schöner nicht so großer Platz in allerdings farbloser Umgebung. Wie immer sind die Verwalter des Platzes in der Reception sehr nett und wir bekommen unseren Stellplatz, der uns wieder zugewiesen wird.

Morgen werden wir einen anstrengenden Tag haben. Wir werden nach London fahren. Hier ist es nicht mehr ganz so kalt, wie vorhin. Bier haben wir keines mehr, ein Geschäft soll 1 1/2 Meilen entfernt sein, aber diesen Weg zu Fuß hin und zurück, nein, das muten wir uns nicht mehr zu. Die Dame in der Reception hat uns gesagt, daß wir mit unserem WMB 15 Minuten fahren müßten, dann wären wir in Upminster Station, dort könnten wir gut parken, der Car Park würde mit Kameras überwacht und von dort könnten wir mit der Underground bis in die City fahren. Nun, wir werden sehen. Ich bin etwas nervös, das bin ich immer, wenn ich mit der Bahn fahren muß. Wir planen noch etwas, was wir uns anschauen wollen etc., dann geht es ins Bett. Ich schlafe auch nicht sonderlich gut die Nacht.

Km 11.425

 

25.07. Km 11.425

Wir schlafen nicht ganz so lange, denn wir haben uns vorgenommen um 09:45 auf dem Parkplatz in Upminster Station zu sein, ab diesem Zeitpunkt kostet das Parken den ganzen Tag nur 50 Pence. Wir fahren um 09:30 weg, da man uns mitteilte, daß wir nur 15 Minuten fahren bis dorthin. Wir finden den Weg nicht sofort, bzw. wir halten mehrere Male an um die Skizze, die uns die Dame in der Reception gegeben hatte, zu studieren, sie hatte sie selbst gemalt; auch unterwegs fragen wir mal. Um 10:10 sind wir aber dann doch an der U-Station. Es sind viele Kameras installiert, die den ganzen Platz behaken und wir finden auch den Herren, der die Monitore überwacht. Wir sind einigermaßen zufrieden und kaufen uns am Schalter 3 Tageskarten, die uns erlauben den ganzen Tag mit Bus und Underground durch London zu fahren. Die Fahrt ist abenteuerlich, es ist laut in der Bahn, sie wackelt hin und her und es scheppert überall, ich bin froh als wir nach 50 Minuten aussteigen dürfen. Wir verlassen die Station in Richtung Buckingham Palace und kommen gerade recht zur Wachablösung. Der ganze Palast ist bunt vor Menschen, Bobbies reiten auf Pferden, die männlichen und weiblichen Geschlechts sind genau wie die Reiter selbst. Wir hören in der Ferne eine Kapelle und wir treffen gerade zusammen mit einem Musikzug der Königlichen Garde und einem Zug bewaffneter "Rotröcke" - die Queen möge mir verzeihen- mit Schnellfeuergewehren und schwarzen Fellmützen, dies ist mit Sicherheit nicht der Fachausdruck. Danach folgten noch 4 Soldaten mit Tornistern, man konnte unschwer erkennen, daß es sich um Funkgeräte handelte. Dann kommen zwei Kutschen an, in der einen sitzt nur eine Lady und in der anderen sitzen 2 Personen; wenn man meint dies sei schon Verschwendung, so sei man versichert, daß es keine Verschwendung ist an dem, was wir im Laufe der Zeit gesehen haben. Alleine der Aufwand an Personal für die Wachablösung ist kaum mehr zu vertreten, meint jemand, dem diese Art fremd ist. Es verging wohl ca. eine Stunde, bevor alles vorbei war und sich die Leute in alle Richtungen auflösten. Wir fragten eine Politesse nach dem Weg zu Houses of Parliament und sie gab uns mit ernstem Gesicht aber sehr freundlich Auskunft. Auf dem Weg dorthin, entlang am St. Jame´s Park aßen wir jeder ein Jumbo-Würstchen mit Zwiebeln, das verkürzte uns ein wenig den Weg, dafür bezahlten wir aber auch 2,50 GBP each. Um 12 Uhr sahen wir Big Ben und er meldete sich auch sogleich, leider ging die Melodie etwas unter in diesem totalen Verkehrschaos. Westminster Abbey sahen wir immer nur mal kurz, dann wurde das Gebäude wieder verdeckt durch die unzähligen Busse, die hier durchfuhren. Fotografieren war noch aussichtsloser. Wir setzten unseren Weg fort über die Themse hinweg und sahen linker Hand eine Riesenrad, wie man es z. B. in Wien im Prater sehen kann, vielleicht war es nicht ganz so groß.

Wir gingen zurück, da wir eine "U" gesehen hatten und beschlossen wieder einmal Underground zu fahren. Wir fuhren nach South Kingston um die Royal Albert Hall zu besichtigen. Nach dem Verlassen der Bahn stand uns wieder mal ein längerer Fußweg bevor. Gott sei Dank hatte unser Schlumpf die Navigation in die Hände genommen. Wir wanderten entlang des Hydeparks, drinnen ritten private Personen und auch Polizei, unzählig viele Personen lagen auf dem Rasen. Wir waren schon etwas Fußlahm und ließen die Speechcorner aus. Die Royal Albert Hall war größer, als ich sie mir vorgestellt hatte. Gegenüber stand das Prince Albert Memorial, wir gingen die Stufen empor um dieses Memorial zu besichtigen. Fotos machten wir immer wieder. Ja, ich mußte schon beginnen hauszuhalten, damit ich auch auskam. Dann wanderten wir weiter mit dem Ziel "Harrods" in der Brompton Road. Von weitem sahen wir schon dieses protzige Gebäude ohne den Namen zu erkennen mit zig Flaggen an der Vorderfront. Schon beim Betreten des Gebäudes wurden wir von 3 Wachmännern begutachtet, sie hatten wohl nichts auszusetzen. An jedem Eingang standen wiederum welche. Einigen wenigen Damen wurden die Türen zum Betreten geöffnet, die Wachmänner hatten wohl ein Auge für Mob und auch für wirkliche Kunden. Man bezahlte nur mit Plastikkarten. Geldbörsen sahen wir ab 100 GBP ohne Begrenzung nach oben hin. Es gab wohl nichts, was man nicht hätte kaufen können. Etwas später landeten wir in den Lebensmittelabteilungen, vormals lebende Fische waren stilgerecht mit anderen Meeresfrüchten und Obst und Gemüse auf einer Platte befestigt, es ergab eine Art Blume -die armen Fische; ich wollte ein Foto machen, aber gleich neben dieser Platte hing ein entsprechendes Schild und ich lies es bleiben. In einer anderen Abteilung kamen plötzlich 2 Schotten mit Dudelsack, hier stand kein Schild und ich wollte meinen Apparat zücken, ich hatte noch nicht eine Reißverschlußseite gezogen, da war schon jemand neben mir, der mir mitteilte, daß ich das tunlichst zu unterlassen hätte. Von da an gab ich es auf in diesem Haus etwas im Bild festzuhalten. Dann bekam ich ein menschliches Bedürfnis, wir hatten immer mal wieder etwas getrunken und das war nun mal durchgelaufen. Wir fanden keine entsprechende Lokalität und somit gingen wir in Richtung eines der vielen Cafés in diesem Hause und wir fanden auch ein Schild "Luxury Washrooms". Na endlich, eine freundliche Dame am Eingang der 3 Stufen zu diesen Hallen bat uns 1 GBP zu zahlen oder: "Haben Sie schon einen Einkaufsbeleg?", so war die Frage. Wir hatten noch nichts gekauft aber bei dem Preis ging es uns plötzlich wie beim Zahnarzt im Wartezimmer, wir hatten keine Schmerzen mehr. Wir wußten aber auch, daß ein Mc. Donald auf der Straße folgen würde, also Zähne zusammengebissen und weiter. Wir schauten uns aber keine Auslagen mehr an. Das Amerikanische "Restaurant" kam bald in Sicht. Wir brauchten vorher keinen Hamburger zu kaufen und nachher auch nicht. Der Druck auf den Augen ließ nach und wir konnten uns wieder London City widmen.

Nun beschlossen wir einen Bus zu besteigen, an einer Haltestelle wurden wir von einer älteren Dame informiert über die Busse und die Richtungen mit den Zielen. Wir stiegen ein und stellten wir, daß wir falsch waren. Andere folgten unserem Beispiel und stiegen auch wieder aus um in einen Bus der Gegenrichtung wieder einzusteigen. Ich stand links neben dem Verschlag in dem der Fahrer saß und beobachtete die Fahrweise. Er trug Handschuhe, die er auch benötigte, denn dieses riesige Lenkrad war dauernd am Kreisen von rechts nach links und umgekehrt, er hatte eine sehr unruhige Fahrweise an sich und wir warteten von einer Haltestelle zur anderen auf den Picadilly-Circus. Nach einiger Zeit wurde uns das zu bunt und Schlumpf entdeckte weit voraus "MADAM TUSSAUD`S". Hier wollten wir ja auch hin, also Picadilly Circus später.

Quicky kaufte sich zunächst eine Flasche Wasser, da wir auszutrocknen drohten  - selbst unter der Zunge -. Vor- neben und hinter uns eine riesige Menschenmenge, die artig in einer Schlange warteten und wir waren froh, daß wir nicht warten mußten, denn wir wähnten den Eingang von M. T. sehr viel weiter vorn, er war auch sehr viel weiter vorn und somit waren wir für ca. 30 Sekunden die letzten in dieser riesigen Schlange von Menschen. Ich weiß nicht wie lange es gedauert hat, bis wir den Eingang sahen, aber wir standen eben mit den anderen bis wir die Kasse erreicht hatten. Ein Inder aus der Nähe von Delhi mit Gattin und Tochter stellte mir zunächst einige Sachfragen bezogen auf die Warterei um mir dann beinahe seine Lebensgeschichte zu erzählen. Für die lange Wartezeit wurden wir dann aber belohnt, denn man erleichterte uns um 34,50 GBP.

 

Wir gingen eine paar Stufen, die mit Teppichboden belegt waren,  hinauf um von einen Bediensteten in einen Fahrstuhl geleitet zu werden. Er fragte mich ob ich sehr viel Zeit mitgebracht hätte, denn wir sähen uns erst morgen in der Früh wieder. Eine Etage höher durften wir aussteigen und gleich als ersten "Thomas Gottschalk begrüßen", er sah heute etwas ungepflegt aus und seine Haare waren nicht so frisiert wie wir das von ihm gewohnt sind. Der neueste James-Bond-Darsteller stand dann gleich rechts von uns,  den durften wir nicht fotografieren, er war mit zwei lebenden Personen umstellt und man hätte sich mit ihm fotografieren lassen können - gegen eine geringe Gebühr -  versteht sich. Wir ließen nicht. "Klinsmann" war auch anwesend. Schlumpf stand mit überkreuzten Armen da und sah sich wohl jemanden an als er feststellte, daß er selbst angeschaut wurde. Als er mit den Augen klimperte bekam die Dame, die ihn für eine Wachsfigur hielt, einen riesigen Schrecken.

Wir kamen durch einen weiteren Raum, in dem Köpfe bekannter und berühmter Personen in Regalen lagen, etwas makaber aber immerhin. Dann machten wir Bekanntschaft mit "Elvis" und "John Wayne" und "Alfred Hitchcock" sowie "James Dean", manche sahen wirklich aus als ständen sie dort, andere waren nicht so ganz gelungen. Nun waren wir in einer großen Halle angelangt, am anderen Ende sahen wir die "Königliche Familie", der wir uns aber erst viel später widmeten. Vorher gesellten wir uns zu "Arafat", "Montgommery" und den "derzeitigen Papst" sowie "Diana" um nur einige zu nennen, stellvertretend für viele andere, "Dr. Kohl" und "Konrad Adenauer" fehlten auch nicht.  Rechts an einer langen Wand stand "Bill Clinten" hinter einem Rednerpult und die ehemaligen Präsidenten der USA standen hinter ihm aufgereiht.

Wir vermißten Boris Becker und Steffie Graf. Meine Frage nach Adolf Hitler, ob er wohl auch hier stünde, wurde beantwortet als wir nach rechts zu einer Treppe abbogen, die ins Gruselkabinett führte. Er stand links an der Seite vor dem Eingang hinter dicken Glaswänden. Man merkte, daß man ihn nur nach Fotos geformt hatte, trotzdem hatte man ihn wohl sicherheitshalber eben hinter Glas gestellt.

Der Gruselkeller war dann eben schon sehr gruselig allein bedingt durch die geringe Beleuchtung, dadurch brauchte man sich aber auch nicht so viel Mühe zu geben bei den Figuren. Neben Jack the Ripper fand man weitere Massenmörder und weniger gefährliche, teilweise geköpft oder noch hinter Gittern.

Nun tauchte wieder eine wartende Gruppe von Personen auf und wir dachten es ginge zum Ausgang hin, aber wir stiegen wieder einige Stufen hinunter und warteten auf ein "Taxi", welches aus einem 2sitzigen kleinen Wagen bestand der uns durch das ehemalige Spirit of London führte. Dieser Wagen drehte sich nach rechts oder links, je nachdem wo Personen standen oder lagen oder sich "aufhielten".

Um 17:30 standen wir in den Straßen von London der jetzigen Zeit. Nun bestiegen wir wieder die U-Bahn und fuhren zum Picadilly-Circus, dem wir aber nur ein paar Minuten schenkten, der Verkehr pulsierte hier gleichermaßen wie vorhin am Westminster oder wie lange war es her, daß wir dort gestanden haben?!. Wir bewunderten einen Mann, der auf einer Chinesischen Fidel spielte, er machte dies vortrefflich; ein anderer Chinese war so begeistert, daß er ihm eine 5 Pfund-Note in den Korb warf. Ein Kollege von dem Fiedler verkaufte CDs, ich hätte gerne eine gekauft aber es war ja ohnehin schon alles teuer genug. Auf der linken Seite dieses Circus saßen junge Leute mit eigenartigen Frisuren und sehr viel Bunt in diesen teils wenigen Haaren, es waren wohl Punks. Wir bestiegen wieder die mittlerweile uns bekannte Bahn, denn wir bewegten  uns in diesem Netz beinahe besser als daheim, man brauchte nur die Richtung zu wissen, entweder Nord, Süd, West oder Ost, dann gab es keine Probleme mehr.

Dieses Mal stiegen wir Tower Hill aus. Wir umrundeten den Tower von London wobei wir die Towerbridge nicht ausließen und waren erstaunt von der Größe dieses Areals. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir ihn nur von einem Sightseeingbus aus gesehen. Es war nun 19:00 geworden und wir beschlossen die Besichtigung abzubrechen, uns taten nun die Füße weh und die Eindrücke lasteten auf uns. Wir fuhren zurück zur Upminster-Station in der Hoffnung, daß unser WMB unbeschädigt dort stand. Nach einem kurzen Einkauf, der auch Bier beinhaltete, fuhren wir "heim" und nach einer Brotzeit war es dann 22:30. Wir saßen noch ein wenig und plauderten über das Erlebte um dann zu Bett zu gehen. Wir hatten keine Meinung noch einen Tag in London zu verbringen obwohl wir uns bewußt waren was wir verpassen würden.

Km 11.458     

 

26.07.Km 11.458

Um 11:30 verlassen wir den Campingplatz und fahren in Richtung Dover. Unser nächstes Ziel soll Leeds Castle sein, wir lasen drüber es sei -the loveliest Castle in the World.. Es ist schwül heute und wir fahren, wie die Tage zuvor auch, mit offenem Fenster. Das lieblichste Schloß der Welt finden wir auf Anhieb, denn schon auf der Autobahn wird etliche Ausfahrten zuvor auf das Schloß hingewiesen mit Angabe der Kilometer und der Ausfahrt. Selbstverständlich müssen wir wieder bezahlen und zwar 7,2 GBP pro Person aber dieses Schloß wollen wir uns stellvertretend für alle anderen, die wir uns nicht angeschaut haben, anschauen.

Wir bereuen es nicht. Uns empfängt ein riesiger nicht überschaubarer Park mit dem Schloß im Hintergrund. Es wird ein langer Spaziergang vorbei an seltenen Bäumen, Pflanzen und Vögeln, denn es sind auch Vogelkäfige in einem separaten Areal untergebracht mit u. a. Papageiarten und Sittichen in so farbenfroher Pracht, wie wir es vorher nicht gesehen haben. Nach wohl 45 Minuten kommen wir zu dem Irrgarten in dessen Mitte sich eine Erhöhung befindet, auf der wir Kinder und Erwachsene sitzen sehen. Es dauert lange Zeit bis wir dorthin finden, ja es wurde mir sogar ein wenig mulmig immer wieder andere Gänge oder u. U. auch wieder dieselben zu gehen ohne zu diesem Punkt in der Mitte zu kommen.  Dann hatten wir ihn erreicht und ich war recht froh, ich habe nicht gefragt wie sich Quicky und Schlumpf gefühlt haben. Gott sei Dank ging der Weg zum Ausgang durch eine "Grotte" und wir brauchten nicht mehr zu suchen.

Zurück geht es an einem der Seen vorbei und wir umrunden einmal das Castle um uns dann langsam wieder zum Ausgang zu bewegen. Es ist hoher Nachmittag geworden. Den Campingplatz an der Rennbahn fanden wir sofort, es war der bis zu diesem Zeitpunkt schlechteste Platz. Wir standen ganz dicht an einer Bahnlinie und es fuhren nicht nur 10 Züge an diesem späten Nachmittag bis zum Abend. Die Lokführer machten auch noch Nachtdienst. Die Sanitäranlagen konnten nur mit einer Buchstaben-Zahlenkombination geöffnet werden, trotzdem sind sie bei Pferderennen geschlossen, dafür hat der Camper freien Zutritt zur Rennbahn, soll er dann dort die Sanitäranlagen benutzen????

Quicky bereitet das Abendessen, wir haben immer noch 26,4° C. Morgen wollen wir weiter in Richtung Dover, vielleicht besuchen wir noch das Battle-Memorial in Manston, dort stehen eine Spitfire und eine Hurricane mit weiteren "Andenken" an den Luftkrieg in um und über England.

Wir grillen, während wir uns über den nächsten Tag unterhalten, zum 3. und letzten Mal in diesem Urlaub gibt es hot and spicy meaty Ribs mit einer wunderbaren Sauce herb, süß und mit Chilly.

KM 11.582

 

27.07.

Km 11.582

Wir stehen um 09:00 auf, die Nacht war nicht so gut, wie wir es gerne gehabt hätten. Es nieselt, aber es ist nicht kalt, dabei hat uns der Herr an der Reception gestern gesagt, daß es die 2 Wochen vorher immer geregnet hat. Am Horizont aber ist ein heller Streifen, zunächst fahren wir ja mit dem WMB, also, was solls ? Wir kommen gut voran, dank unserer Navigatoren und sind gegen Mittag in Folkestone, wo wir ein Tourist Information Office aufsuchen. Wir machen einen Spaziergang an diesem alten Hafen mit den alten verräucherten Pubs und fahren danach zu den Campingplätzen, die man uns in dem Touristbüro genannt hat. Es sind wirklich nur gute 2 Kilometer. Wir entschließen uns für den weiter unterhalb der Klippen gelegenen. Eine Frau öffnet uns eine Schranke und wir fahren die letzten wenigen hundert Meter, bis wir eine weitere Schranke passiert haben und dann vor einem weißen Tor stehen. Eine ältere recht behäbige Dame empfängt uns, sie hat einen recht strengen Blick, den sie während der gesamten Unterhaltung nicht ändert. Sie fragt gar nicht erst nach Strom, was uns aber erst auffällt als wir keine Stromsäule finden, es gibt keinen Strom hier unterhalb der Klippen von Kent oberhalb des Meeres.

 

Km 11.602

Wir verweilen etwas um dann festzustellen, daß es für die Zeit, es ist gegen Mittag, zu früh ist um hier zu verweilen. Wir stellen Tisch und Stühle auf den Platz und fahren noch einmal weg. Die Fahrt führt uns vorbei an einem Denkmal nach Manston. Von weitem sehen wir schon das Schild "Kent International Airport", das "International" erscheint mir übertrieben zu sein. Als wir entlang des Zaunes fahren glaube ich in einiger Entfernung eine B747 zu erkennen, sie muß ja wohl zumindest hier gelandet sein. Wir denken nicht weiter darüber nach, denn wir entdecken zu unserer Rechten das Memorial. Wir brauchen wirklich keine Parkgebühr zu bezahlen und auch keinen Eintritt. Zu unserer Überraschung hängt unter der Decke dicht neben der Spitfire eine Fahne mit Hakenkreuz und auch in den Schaukästen sind Bilder und Schriftstücke von Deutschen Offizieren zu sehen. Ich denke darüber nach wie in diesen beiden Maschinen, die Hurricane steht in einer anderen Halle, Piloten gesessen haben und noch wirkliche Luftkämpfe durchführten. Sie flogen ja auch gegen Deutsche Bomber, die nun wirklich auch nicht schlecht bewaffnet waren. Die Hurricane hatte sogar auf der rechten Seite Kreuze aufgemalt bekommen über die Anzahl der Abschüsse. In meinen Gedanken tauchten zu den vorhandenen Bildern an den Wänden weitere Bilder über die Kriegsgeschehnisse auf, die sich festgesetzt hatten durch gesehene Filme oder gelesene Bücher. Wir sollten in diesem Urlaub noch einmal mit den Geschehnissen des zweiten Weltkrieges konfrontiert werden, nämlich auf der Heimfahrt in Frankreich in der Normandie.

Wir fuhren wieder zurück zum Campingplatz nicht ohne noch einmal in Folkestone gewesen zu sein. Wir hatten nämlich bei unserem ersten Besuch vorhin eine kleine Gasse gesehen mit kleinen Geschäften und mehreren Pubs. Das WMB parkten wir wieder auf dem Parkplatz an dem Tourist Office und bummelten dieses Mal in entgegengesetzter Richtung die schmale Gasse empor. Wir entdeckten auch bald einen Pub, der uns wohl zusagte, über der Tür hing ein Schild "Thistle Shamrock". Drinnen saßen und standen mehrere Leute und tranken das typisch Englische Bier. Wir gingen hinein und fanden noch einen leeren Tisch in einer gemütlichen Ecke. Das Mädel hinter der Theke hat in uns wohl Touristen erkannt, denn nach einiger Zeit kam sie zu uns an den Tisch und fragte nach unserem Begehr. Wir bestellten und mußten allerdings dann die Getränke von ihr abholen. Es war gemütlich, dunkles Mobiliar, dunkler Bretterfußboden, die Dielen knarrten und die Sägespäne waren auch vorhanden, sie waren über den gesamten Boden verstreut. Die zweite Bestellung machte ich dann direkt bei ihr an der Theke und sie fragte mich beiläufig ob uns die Countrymusic gefalle, welches ich durchaus mit ja beantworten konnte.

 

Mir fielen die eigenartigen Bewegungen auf, die sie machte beim Einfüllen des Bieres und beim vorsichtigen Zurückgehen zum Tisch sah ich auf die dunkelbraune Blume des Bieres, die Gläser waren nämlich voll bis über den Rand hinaus, und ich entdeckte ein Kleeblatt, welches das Mädel mit den eigenartigen Bewegungen eben auf den Schaum fabriziert hatte, dieses Kleeblatt glich den  grünen Kleeblättern, die auf die Tischplatte aufgezeichnet waren, nur sie waren eben nicht grün sondern hellbraun.

Den Grund fanden wir  dann auch heraus.

 

      "Thistle Shamrock"  (Schamrock = weißer Feldklee mit Kleeblatt - Irisches Nationalzeichen -) wurde in dem Pub auf die Blume "gezeichnet".

 

Als wir so da saßen und uns unterhielten fiel uns auch ein Spruch an der Wand auf, der uns sehr gut gefiel und deswegen haben wir ihn auch behalten:

                                There are no strangers here!!

Just people who haven ´t met yet.

 

Selbstverständlich mußten wir auch ein Foto machen um diese Gemütlichkeit festzuhalten. Als wir das erste Foto geschossen hatten fragte uns ein älterer Mann, der mit seinem Hund am Nebentisch saß, ob er von uns dreien ein Foto machen solle. Wir willigten gerne ein, vielleicht ist es ja sogar gut geworden, er war nämlich schon länger hier, was er nicht verheimlichen konnte.

Wir saßen wohl so an die 1 1/2 Stunden bevor wir uns entschlossen nun wirklich zurück zu den Klippen zu fahren. Quicky kaufte sich noch Fish and Chibs, welches sie unterwegs verzehrte.

Die zweite Schranke war wirklich geschlossen, aber wir hatten ja einen Schlüssel bekommen.

Gegen 20:00 machten wir noch einen Spaziergang hinunter zum Meer, die Angler hier unten fragten wir nicht ob sie schon etwas gefangen hätten.

Jetzt ist es kurz nach 21:00, wir sitzen drinnen, ein Windlicht brennt auf dem Tisch und wir beobachten die Fähren, die nach Folkestone ein- und auslaufen. Durch die Tür sehen wir auf die weißen Klippen von Kent, unter uns rauscht das Meer und die Gischt schlägt über den Wellenbrechern zusammen, es ist ein schöner Abend und eine schöne Atmosphäre. Für uns ist die letzte Nacht auf der Insel angebrochen und ich versuche nicht daran zu denken, der Leuchtturm von Folkestone läßt seine weißen "Finger" über das Meer und dann über das Land streichen immer in gleichbleibender Bewegung um dann wieder zum Meer zurück zu gelangen. Gerade verläßt ein Hovercraft den Hafen in langsamer Fahrt um dann auf dem Meer draußen enorm zu beschleunigen, Gott sei Dank ist die Fähre morgen nicht so schnell, es zieht mich nicht weg von dieser Insel, die uns so wunderschöne Tage beschert hat. Über dem Meer in Richtung der Kreidefelsen färbt sich der Horizont langsam rötlich und auch die Felsen tauchen in ein leichtes Rot um dann langsam alle Farbe zu verlieren, später sind sie nur noch als eine dunkle steile Wand zu erkennen.

Km 11.699

 

 28.07. KM 11.699 ab Camping, Fähre an KM 11.729

Um 08:00 Uhr hupt der Paperman, wie auch auf einem Schild an der Reception angekündigt wird.  Um 09:00 schälen wir uns aus den Federn, die Nacht ist um und wir werden wohl heute aufs Festland zurück fahren, es sei denn wir bekommen keine Fähre, denn gebucht haben wir ja erst für den 01.08. aber wir wollen gerne noch in Frankreich an der Küste entlang fahren bis nach Mt. St. Michel. Ich stelle mein Handy an und bekomme sofort ein SMS, Lisa ist um 04:51 geboren. Peter und Birgit haben ein zweites Töchterchen; ich schicke ihnen als Antwort Glückwünsche und dann beginnt die Vorbereitung zur Abfahrt. Die Sonne scheint, ich mache noch einmal ein Erinnerungsfoto vom Platz und den Klippen, das Meer rauchst nach wie vor sein monotones aber beruhigendes Lied, Ebbe hat eingesetzt, es ist warm, die letzten Stunden vor verlassen der Insel haben begonnen.

Nach dem Frühstück fahren wir nach Dover rein, erstens wollen wir uns noch "The Cliffs Experience" anschauen, was sich dahinter verbirgt wissen wir noch nicht so ganz genau und dann wollen wir noch einen Bummel durch die Altstadt machen. Wir fahren immer dem Schild "The Cliffs Experience" nach und landen oberhalb der Klippen auf einem Parkplatz. Die freundliche Dame im Häuschen oben nimmt uns 1 GBP ab und bittet uns auf dem Parkplatz für Busse zu parken. Ich bitte sie einen Moment um Geduld und sage ihr, daß meine Frau der Finanzminister sei und sie antwortet mir, daß das in England auch der Fall sei. Von dem Parkplatz aus gehen wir ein paar Minuten, mit einem wunderbaren Blick über den Hafen von Dover, es gibt 164 einzelne Bahnen, die die Fahrzeuge zu den Fähren führen, auch wir werden in wenigen Stunden auf einer dieser Lanes stehen und warten bis uns der riesige Bauch einer Fähre aufnimmt, wären sie doch bis zum Bersten voll, diese riesigen Schiffe, entlang der Klippen. Dann wird der Blick frei auf die berühmten weißen Kreidefelsen von Dover. Hinter uns sehen wir dann auf einer Anhöhe, also sehr hoch über dem Meer gelegen, das Dover Castle. Es wurde vor mehr als 800 Jahren zur Abwehr unerwünschter Gäste erbaut. Heute freut man sich wahrscheinlich über jeden Besucher. Man erhält innen einen interessanten Vortrag mit Lichtbildern (audiovisuell) über die Geschichte der Festung, weiterhin sehenswert ist das geheime unterirdische Hauptquartier der Alliierten im Zweiten Weltkrieg. Man kann in Dover auch noch ein entsprechendes Museum aufsuchen um sich über die Invasion der Römer in vorchristlicher Zeit bis hin zu den dunklen schwierigen Tagen  des Zweiten Weltkrieges zu informieren, aber die Zeit haben wir nicht mehr. All´ diese Gedanken kommen mir so, als wir hier oben stehen.

Wir verweilen ein wenig bevor wir wieder nach unten fahren auf einen Parkplatz neben einem Hallenschwimmbad.

Wir schauen uns die Altstadt mit z. Teil wunderbaren Gebäuden an, allerdings nehmen wir uns nur eine Stunde Zeit. Wir nehmen alle noch eine riesige Portion Chips mit auf den Weg -diese Chips schmecken wunderbar, die Engländer essen sie übrigens mit Essig beträufelt -und dann fahren wir endgültig in das Hafengelände ein und wir bekommen, was ich ja schon befürchtet habe, auch einen Platz auf der Fähre um 14:30.  Jetzt ist es 13:30, wir haben also noch viel Zeit um uns zu unserer Lane 152 zu bewegen. Auf einer großen Tafel lesen wir, daß gestern 10.452 Personen befördert worden sind von diesem Hafen aus, es waren über 6000 Pkw, die anderen Zahlen habe ich wieder vergessen.

 

Wir legten pünktlich um 14:30 ab, auf dem Festland ist es jetzt schon 15:30. Wir suchten eine Bar auf und trinken unseren letzten Tee und auch das letzte dunkle Bier. Um 16:50 verließen wir wieder diesen dunklen Bauch und es empfing uns strahlender Sonnenschein im Hafen von Calais. Die Temperatur hier ist 22° C., es ist hier wärmer als in Dover, es weht auch kein Wind. Im ersten Moment habe ich einen leichten Linksdrall aber dann funktioniert es wieder und ich bleibe auf der rechten Seite mit dem WMB. Wir fahren zunächst einmal auf der Autobahn, die ja hier auch noch nichts kostet, um aus dem Bereich von Calais und dem Hafen hinaus zu kommen.

Wir bleiben eine ganze Zeit noch auf der Schnellstraße und biegen erst später auf die Küstenstraße um uns einen Campingplatz zu suchen. Wir finden dann auch ein Schild "Chateau Camping", auf dem wir gegen 18:00 ankommen. Wir essen zu Abend und sitzen noch ein wenig vor der Tür, mit unseren Gedanken sind wir in England. Quicky sagt: "Es war schön und ich würde auch gerne noch einmal hinfahren". Mich freut, daß sie das sagt, denn ich hatte immer Angst, daß es ihr nicht so recht gefallen würde.

Km 11.789

 

29.07.  Km 11.789

Es war ruhig heute Nacht und wir haben gut geschlafen. Wir frühstücken und planen wie der heutige Tag verlaufen soll. Dicke Wolken hängen am Himmel und der Wind ist auch wieder da. Wir frühstücken drinnen und Quicky hat angeordnet, daß es heute kein French Stick gibt sondern das restliche Englische Brot, entsprechend wenig wird gegessen. Sie hat kein Herz für Möwen, denn wir wollten es an die Möwen verfuttern.

 

Dann fahren wir über LE TOUQUET nach LE TRÉPORT. Hier bestaunen wir die höchsten Klippen Frankreichs, sie steigen kerzengerade aus dem Meer auf, wie mit einem Messer geschnitten. Die Fahrt führt uns weiter über DIEPPE und FÉCAMP nach ETRETAT. Die Stadt hat wieder einmal sehr enge Straßen und wir fahren entlang der Promenade und sehen schon die hellen Felsen mit den einzelnen Torbögen und auch der "Weiße Elephant" wird gesichtet. Hier wollen wir nun zum ersten Mal einen Stellplatz für Wohnmobile aufsuchen, wie sie im großen Reisemobil-Stellplatz-Atlas von Frankreich beschrieben sind. Es dauert sehr lange und wir kennen beinahe alle Ein- und Ausfallstraßen der Stadt, bis wir uns entschließen Tourist Information aufzusuchen um nach diesem großen Parkplatz "Grand Val" zu fragen. Nach der Beschreibung der jungen Dame erkennen wir den Platz wieder, auf dem wir schon kurz gestanden haben. Ein Schild "Parking between 10:00 am to 05:00 pm" mit dem Symbol eines WMB hatte mich allerdings veranlaßt nicht hier stehen zu bleiben, denn es war mittlerweile 06:00 pm. Also fuhren wir wieder zu diesem Parkplatz zurück, auf dem übrigens auch ein Circus gastierte. Wir trafen weitere Deutsche Urlauber mit WMB, die aber nicht blieben, auch wir fuhren später weiter, zunächst parkten wir aber um die Stadt und die Klippen zu besichtigen. Die vorhandenen Toiletten waren übrigens verschlossen und man hätte mit dem Wohnmobil (WMB) direkt an einer sehr befahrenen Straße gestanden.

Die Stadt machte auf uns einen netten Eindruck und man hätte schon länger hier verweilen können, aber die Übernachtung dort gefiel uns eben nicht. Wir bummelten die Promenade entlang und ließen die bunten sehr hübschen Fachwerkhäuser hinter uns, zuvor machten wir allerdings ein Foto als Andenken an diese schöne Stadt mit den engen Gassen. Dann sahen wir auch den Elefanten, die Felsnadel der Porte d`Aval. Es sah so aus als ob der Elefant seinen riesigen Rüssel ins Meer tauchen würde. Wenn es denn ein Rüssel wäre, dann würde er die erstaunliche Länge von wohl 70 Metern haben.

Ein Blick nach rechts ließ uns hoch oben eine kleine Kapelle erkennen, hier neben einem Denkmal findet man auch ein kleines Museum vor, welches an zwei verschollene Französische Piloten erinnert, die als erste einen Non-Stopp-Flug über den Atlantik versuchten. Wie man weiß, vergeblich.

 

Wir suchten uns als nächsten Punkt "Honfleur" aus, weil uns die Beschreibung in dem Atlas ebenfalls gefiel. Also ging es durch Le Havre am Hafen entlang bis wir auf die Autobahn kamen. Von weitem sahen wir schon die monströse Brücke "Pont de Normandie". Als wir aber erst begannen sie zu erklimmen wurde mir sogar ein wenig mulmig in der Magengegend. Ich konzentrierte mich nur auf die Fahrbahn und wagte nur selten einen Blick nach rechts, es war für mich ein schwindelerregende Höhe, aber die Brücke faszinierte mich. Diese Schrägseilbrücke verbindet Le Havre mit Honfleur. Nach dem Verlassen der Brücke fuhren wir wenig später nach Honfleur ein und entdeckten auf der rechten Seite auch bald etliche Wohnmobile, das mußte der Stellplatz sein. Die Stadt machte beim Näherkommen einen recht netten Eindruck, erst viel später stellten wir fest wie romantisch sie im Grunde doch ist. Wir haben gelernt, daß man doch immer allem auf den Grund gehen muß, bei oberflächlicher Betrachtungsweise hätten wir etwas verpaßt. Aber zunächst fuhren wir auf diesen Stellplatz, der schon mit über 50 Fahrzeugen bestanden war, 3 Wohnwagen hatten sich auch eingefunden. Strom bekamen wir keinen, da nur am ersten Rundell für ca. 30 Wohnwagen Strom vorhanden ist.  Statt Toilettenhaus finden wir 3 kleine Container vor in denen man sich beinahe nicht umdrehen kann, derartige Container werden auch bei uns an Großbaustellen benutzt. Diese werden wir also schon einmal nicht benutzen. Also stellen wir uns direkt an das alte Hafenbecken, in dem ein paar Fischerboote angelegt hatten, wir stehen am Bassin L´ est. Nach einer ausgiebigen Brotzeit machen Quicky und Schlumpf einen kleinen Spaziergang, während ich mich mit den Geschehnissen des heutigen Tages befasse. Die Sonne neigt sich rot gegen den Horizont, über die Brücke fahren immer noch Fahrzeuge, man merkt förmlich wie sie versuchen den Scheitelpunkt zu erklimmen um dann auf der anderen Seite wieder nach unten zu fahren. Die wenigen Wolkenfetzen, die langsam über uns dahin ziehen, werden rot gefärbt. In der Stadt gehen die Lichter an und auch die Brücke wird jetzt angestrahlt, in regelmäßigen Abständen erhellen Blitzlichter die Szene, die von den Pfeilern aus ihre Position zu erkennen geben. Bei dem Anblick dieser Brücke denke ich an die "Golden Gate" und stelle Vergleiche an. Die Lichter der Stadt spiegeln sich teilweise im Hafenbecken, es ist 22:30. Gerade hat Keith angerufen und mir mitgeteilt, daß er mir ein E-Mail geschickt hat. Da kommen unverhofft Quicky und Schlumpf zurück und erzählen mir, daß sie 3 große Schiffe im Hafen haben liegen sehen, auf denen getanzt wird; sie fragen mich, ob ich Interesse hätte mitzugehen. Ich schließe meinen Bericht vorübergehend ab und gehe mit wieder in Richtung Stadt Honfleur. Wir bewundern diese Flußriesen mit einer Länge von 110 m und einer Breite von 10,14 m, wie sie behäbig im Hafen liegen. Pompöse Polstermöbel stehen im Empfangsraum, von dem rechts und links Türen abgehen in die entsprechenden Säle. Im zweiten Schiff wird getanzt. Einige Tische sind festlich gedeckt. Unser Weg führt uns durch einen kleinen Park und dann tut sich der Blick auf, auf den kleinen Hafen mit unzähligen Booten und Yachten. Die Häuser um das Hafenbecken bilden ein nach vorne offenes Rechteck. Auf dem Pflaster tummeln sich noch hunderte von Leuten. Einige haben sich um mehrere Maler gedrängt und bewundern die noch nicht fertig gestellten Gemälde. Gleich zu Anfang treffen wir auf einen Silhouetten-Schneider, wir wundern uns wie echt er aus einem Blatt schwarzen Kartons die Silhouette einer jungen Frau geschnitten hat. Wir können Schlumpf überzeugen auch eine Silhouette anfertigen zu lassen, der Leser mag selber beurteilen wie gut er es getroffen hat. 

Wir bleiben immer wieder stehen und bewundern dieses Bild mit dem kleinen Hafen und den dahinter stehenden malerischen Häusern und den Terrassencafés, in denen noch reger Betrieb herrscht wie überhaupt auf dem Pflaster zwischen Hafen und Häusern. Auffallend und bemerkenswert ist die alte Holzkirche aus dem 15. Jahrhundert, die unsere Aufmerksamkeit auf sich zieht. Als wir die erste lange Seite des Rechtecks und die Stirnseite hinter uns hatten erreichten wir die zweite Längsseite. Die Häuser trugen kleine Bogenlampen, die die Fassaden nur spärlich beleuchtete. Auf einer weißenYacht saß eine Familie gemütlich bei einem Glase Rotwein, wir konnten uns nicht satt sehen an diesem bunten Treiben und der schon märchenhaften Kulisse.

An diesem Abend wird es nach Mitternacht, bevor wir ins Bett kommen, ich denke noch lange über das Erlebte nach, ich kam mir vor wie in einem Leisurepark oder wie in Disneyland, wo man mit einem kleinen Wagen durch unwirkliche Gegenden gezogen wird, aber dies ist eine Welt die existiert und nur märchenhaft wirkt. Wir beschließen am nächsten Morgen noch einmal die Stadt aufzusuchen um einige Fotos zu machen.

Km 12.082.

 

 

 

 30.07. Km 12.082

Wir schlafen bis 09:40. Heute ist Sonntag. Wir waren schon zuvor einmal wach geworden durch das Gebell von "Camperhunden", die wohl ausgeführt worden waren. In der Stadt läuten die Glocken. Die Sonne scheint und die weißen Wölkchen und der blaue Himmel spiegeln sich im alten Hafenbecken. Wir gehen in die City und kaufen 2 Baguette und machen, wie wir uns vorgenommen hatten, 2 Fotos. Schon wieder sind sehr viele Menschen unterwegs. Die Tische der Restaurant sind auf Mittagstisch eingerichtet. Wir werden gleich frühstücken. Das Karussell am Hafen dreht sich auch schon wieder, so, als ob es uns auffordern wollte einzusteigen. Die Hochseeyacht ist weg, sie sind wohl auf dem Wege in einen anderen Hafen. Auf dem Stellplatz stehen immer noch über 30 WMBe, es hat den Eindruck als ob einige noch bleiben wollen. Das Wasser im alten Hafenbecken ist leicht gekräuselt durch den leichten Wind, der aufgekommen ist.

 Um 12:20 haben wir alles wieder verstaut und wir verlassen diese schöne kleine Hafenstadt mit Kurs auf TROUVILLE s. Meer um dann entlang der Küstenstraßen zu fahren mit ganz anderen Erlebnissen und Eindrücken.

 

Wir fahren entlang der SWORD BEACH  /  JUNO BEACH / GOLD BEACH / OMAHA BEACH  und UTAH BEACH bis nach St. Vaast-la-Hougue. An verschiedenen Stellen fahren wir immer wieder  in Richtung Plage und wir werden in dem Abschnitt zwischen Juno Beach und Utah Beach immer wieder in das Jahr 1944 oder sogar an den 06.06.44 erinnert. An diesem Küstenabschnitt fand die Invasion statt und in mehreren Abschnitten von ca. jeweils 8 km Breite (insgesamt 80 Km) brachen die Alliierten durch um den Frieden in Europa zu erzwingen, so steht es u. a. auf der ein- oder anderen Tafel. Es wurden ca. 1/2 Million Menschen getötet oder zumindest verletzt. Viele Denkmäler und Friedhöfe (Cemetries)  sowie Memorials erinnern an diese Tage. In Asnelles hielten wir an, weil wir Felsblöcke von dem Ausmaß liegender 7stöckiger Wohngebäude im Wasser liegen sahen in einer Entfernung von ca. 1000 m vom Strand entfernt. Immer, wenn der Blick aufs Meer frei wurde, sahen wir wieder diese Betonkolosse.

In Büchern ist zu lesen: Im Vorfeld der Küste werden künstliche Häfen angelegt, so daß die Alliierten bis zum 16. Juni 619000 Soldaten, 95000 Fahrzeuge und 218000 Tonnen Material an die Ufer bringen.

 

Wir waren sehr schweigsam während dieser Stunden der Fahrt. In unregelmäßigen Abständen fanden wir immer wieder Memorials oberhalb des Strandes mit Englischen-, Canadischen-, Französischen und Belgischen Flaggen. Jedes dieser Memorials erinnerte in seinem ureigensten Text an die Tage des 06. Juni 1944, es war die "Overlord-Strecke", wie wir immer wieder feststellen konnten.

 

In Büchern der Zeitgeschichte kann man unter dem 06. Juni lesen:  "Die Alliierten landen in der Normandie und bilden die zweite Front".

Amerikanische Amphibienfahrzeuge liefern den kämpfenden Einheiten Material. Mit Pontons werden die US-Truppen in der Normandie an den Strand gebracht. In der Nacht vom 05. auf den 06. Juni, die Invasion wurde von Dwight D. Eisenhower vom 05. auf den 06. Juni verlegt bedingt durch schlechtes Wetter, läuft aus den südenglischen Häfen eine Flotte von 6.697 Schiffen aus, zu ihrer Unterstützung sind 14.600 Bomber und Jagdflugzeuge eingesetzt. In der ersten Welle sollen 40 Divisionen von insgesamt 86 nach Europa gebracht werden.

Die Amerikaner landen bei Carentan und Vierwille und die Engländer und Canadier bei Arromanches, Courcelles und Lion sur Mer. Im Hinterland werden Luftlandetruppen abgesetzt.

In diesem Krieg von 1939 bis 1945 standen 110 Millionen Soldaten unter Waffen; von ihnen fielen 27 Millionen im Kampf, die Zivilbevölkerung beklagt 25 Millionen Tote, darunter sind 5 Millionen Opfer nationalsozialistischer Rassenpolitik. Einschließlich der Vermißten betrug die erschreckende Verlustbilanz 55 Millionen Menschen.

 

Zwischen Gold Beach und Omaha Beach fanden wir eines der größten Memorials überhaupt. Hier fuhren wir auf einen Parkplatz und hielten uns wohl eine Stunde auf. Auf Tafeln wurde dem Betrachter die damalige Situation aufgezeigt, wo welche Einheiten von England her, nachdem sie sich an einem bestimmten Punkt auf dem Meer getroffen hatten, ihren Angriff durchführten. Eine Einheit von Fallschirmspringern sprang mehr im Hinterland ab und konnte von dieser Position aus kaum eine Hilfe sein für die Männer, die vom Wasser her angriffen. Ein Rundum-Kino wies die hauptsächlichen Punkte dieser Schlacht noch einmal innerhalb 18 Minuten auf. Wir verzichteten auf diesen Film. Der Antikriegsfilm "Der Soldat James Ryan", berichtet auch über dieses Töten in diesen Abschnitten der Französischen Küste. Zu Beginn und auch am Schluß dieses Filmes wird übrigens auch ein Amerikanischer Soldatenfriedhof gezeigt, den wir durch Zufall fanden und aufsuchten.

Es ist unverständlich, wenn man sich diese Schlacht vor Augen hält und die Soldatenfriedhöfe besucht, daß es immer wieder Politiker gibt, die auf Gewalt setzen. Wenn allerdings Gewalt angewendet wird und die Politik es mit ihren Mitteln nicht schafft dieser Gewalt Herr zu werden, dann kann nur mit massiver Gegengewalt geantwortet werden. Gibt es eine Lösung diesen Teufelskreis zu vernichten???????

An der Omaha Beach sahen wir dann plötzlich auf einem Kreisel eine riesige Marmortafel in schlanker rechteckiger Form, die auf ein Cemetry und Memorial der Amerikaner hinwies -Normandie American Cemetry  and Memorial Omaha Beach -. Es war kurz vor 17:30, wir fuhren auf einem rötlichen glatten Pflaster wohl einen knappen Kilometer in Richtung Strand und vor uns tat sich ein riesiger Parkplatz auf, ganz nach Amerikanischem Muster. Allein das rote Pflaster zog uns schon magisch an und ließ etwas Großes und Mächtiges erwarten. Wir stellten unser WMB ab und besuchten diese riesige Parkanlage mit den verschiedensten Gebäuden, in der Ferne hörten wir die bekannte Melodie mit der Posaune gespielt und es war uns klar, daß man die Amerikanische Flagge niederholte. Wir hatten das erste Memorial bereits passiert und sahen links auf ein "Feld" mit tausenden von weißen Kreuzen. Als wir unter uns das Meer sahen, wurde die zweite Flagge nieder geholt. Wir hingen jeder unseren Gedanken nach und sprachen kein Wort. Man hatte einen Großteil der Soldaten dort ihren Frieden finden lassen wo sie gefallen waren. Auch hier hatten Soldaten, einfache Menschen, gekämpft zur Wiedererlangung des Friedens. Sie wurden für eine Sache eingesetzt, die sie persönlich gar nicht interessierte; es war weder ihr Land in Gefahr gewesen noch waren ihre eigenen Familien bedroht gewesen.

Wir verließen sehr nachdenklich diese Stätte der Ruhe und des Friedens, leider wurde um 18:00 geschlossen, und setzten unsere Fahrt fort in Richtung St. Michel, aber heute wollten wir in St. Vaast-la-Hougue eben bleiben. Morgen geht es dann weiter nach Mt. St. Michel.

Wir erreichen den Caravaning Park St. Vaasta-la-Hogue am Abend, ein Parkplatz am Hafen mit einem kleinen Cafe in wundervoller Lage mit Blick auf eine kleine Insel. Leider ist der eigentliche Platz mit Wohnwagen und Vorzelten großen Ausmaßes bestanden, zusätzlich stehen Kleintransporter hier, mit denen die Wohnwagen gezogen werden. Man hat sich königlich eingerichtet für mehr als 48 Stunden, es hat den Anschein als ob die Herrschaften hier zunächst einmal wohnen. Strom gibt es für uns auch keinen, denn alle Stromkästen  sind belegt. Trotzdem müssen wir am nächsten Tag aber 30 FF zahlen. Später stellen wir fest, daß in den kleineren Anhängern Waschmaschinen und Trockner installiert sind. Auf den normalen Parkplätzen stehen aber schon größere Wohnmobile wie u. a. Clou etc. Also stellen wir uns auch hier auf einen Platz und holen uns jeder ein Kronenbourg 0,25 ltr, dann setzten wir uns auf die Findlinge zur Hafeneinfahrt und schauen dem Treiben der Boote zu. Es ist warm. Eine Insel liegt nur wenige hundert Meter von uns entfernt im Meer. Schlumpf meint, daß dies eine herrliches Fleckchen Erde sei und wir müssen ihm beipflichten. Die Sonne steht schon schräg, als eine Motorboot zum Wasserskisport aus dem Hafen fährt, Quicky ruft zum Essen, es gibt Kasnudeln mit Schinken. Die Sonne verschwindet langsam hinter dem Horizont, es ist mittlerweile 21:00 geworden und wir beschließen noch einen Rundgang im Hafen zu machen. Auch hier sitzen die Leute wieder auf kleinen Stühlchen vor einem Café und eine Musikergruppe spielt einige Stücke, die wir nicht kennen und die mir auch nicht sonderlich gefallen, sie spielen ja auch nicht für mich. Der Spaziergang dauert nicht lange. Ein Fischerboot hat Positionslampen gesetzt und macht sich fertig zum Auslaufen. Ein junger Kapitän, haben Fischerboote einen Kapitän?, schaut gelangweilt aus dem Kajütenfenster, seine Mannen arbeiten und machen das Schiff klar. Um 23:00 geht auch dieser Tag zu Ende. Die Toiletten an diesem Café waren übrigens auch nicht zu benutzen, es sei denn, man hätte eine entsprechende Gasmaske dabei gehabt, aber wer führt schon so ein Ding mit sich im WMB?!.

Km 12.268

 

 Die Normandie ist geprägt durch bäuerliche Regionen. Der Name erinnert an die Dänischen Normannen, die hier im 9. Jh. in Frankreich einfielen. Sie ist geprägt, wie ja schon geschildert, durch phantastische Steilküsten und saftiggrüne, von Hecken umzogenen Wiesen, nicht zu vergessen der hochprozentige Calvados, der allerdings in diesem Gebiet sündhaft teuer ist.

 

 

31.07. Km 12.268

Wecken ist um 08:45. Es treibt uns weiter, Sonne pur. Das Nebelhorn (Seekuh) hat mich nicht recht schlafen lassen, Nebel liegt auf dem Meer bis zur Einfahrt des Hafenbeckens. Wir fahren zum Super-U und kaufen ein. Kurz vor Cherbourg halten wir auf einem Parkplatz direkt am Meer mit Blick auf den Hafen. Wir frühstücken ausgiebig. Da wir von der Küstenstraße sowieso nur selten einen Blick aufs Meer haben verlassen wir diese und fahren von Cherbourg aus über Jobourg und Port-Bail.

 

Cherbourg spielte auch eine große Rolle während dieser Zeit des Krieges. Dieser Hafen war nämlich auch ein Zielpunkt der Alliierten und es stellte sich bald heraus, daß dieser Zielpunkt nicht lange gehalten werden konnte. Cherbourg fällt am 26.06. Der Hafen wurde derart vermint, daß er erst im August von den Alliierten genutzt werden konnte.

 

Da die Zeit uns wieder einmal davon lief nahmen wir dann die 900 sowie die 973 und die N175 bis wir dann zum Campingplatz "Camping Le Courtils" kamen. Diesen Platz kannten wir schon von einer früheren Fahrt und hier fühlten wir uns auch wohl, außerdem liegt er nur wenige Autominuten von Mont St. Michel entfernt, 9 Km sind es.

 

Leider fährt man, obwohl die Straßen nicht weit von der Küste entfernt sind, nicht oft direkt am Meer entlang. Die Landschaft steigt von der Straße immer noch ein wenig in Richtung Meer an und danach fällt die Küste steil ins Meer ab, somit sieht man oftmals das Meer nur in größerer Entfernung oder überhaupt nicht.

 

Gegen 14:15 passierte es dann. Wir fuhren auf einer breiten glatten Straße und vor uns ca. 60 bis 100  m fuhr ein Minitransporter, nicht größer als eine Pkw. Plötzlich tut es einen Schlag oben rechts am WMB und in der Scheibe ist ein halbkreisförmiger Ring von der Größe eines Markstückes. Es dauert nur Sekunden und von diesem Halbkreis gehen 3 Striche aus, die länger und länger werden. Unsere Frontscheibe ist kaputt. Ich fahre langsam weiter und meine Laune fällt sofort unter Null, obwohl uns keinerlei Schuld trifft, es ist einfach passiert. Wir haben so viel Kilometer sicher hinter uns gebracht und jetzt dies. Ich möchte dem Leser und mir nicht alle die Gedanken aufzeigen, die ich zu dem Zeitpunkt hatte. Wir fuhren weiter, was sollten wir auch tun. Ich beschloß jedenfalls nach Erreichen des Campingplatzes sofort Herrn Heiß anzurufen, denn ich kannte den Zeitpunkt nicht, wann er das WMB wieder vermietet hat. Ich befaßte mich auch mit dem Gedanken schon am Freitag das WMB abzugeben, aber das erwähnte ich noch nicht. Wir fanden den Campingplatz sofort und er gefiel uns auch wieder. Wir stehen jetzt fast an der gleichen Stelle wie damals. Die Besitzerin ist noch genauso quirlig wie vor Jahren. Wir fühlten uns wohl, dennoch wurde ich den Gedanken an die kaputte Scheibe nicht los.

Wir tranken unser erstes Bier und ich rief Autohaus Heiß an, es ist 16:30.

An diesem Abend haben wir wieder gegrillt und wir saßen draußen bis über Mitternacht hinaus.  Die Sonne ging gleißend rot unter über der Buch von  Abtei Mont-St.Michel.

Neben uns stand ein Engländer, mit dem ich mich am Nachmittag noch lange unterhielt. Seine Gattin war der 2. Engländer -geschlechtslos-, der mir sagte, daß er sich eigentlich schämen müßte nicht auch Deutsch sprechen zu können.

Km 12.500.

  

01.08. Urlaub auf Camping Le Courtils.

Km 12.500

Wir hatten es nicht eilig mit dem Aufstehen, denn wir hatten uns vorgenommen uns heute nichts vorzunehmen. Die Sonne scheint. Quicky und Schlumpf sind draußen und liegen in den Liegestühlen. Ich sitze im Wohnzimmer und schaue auf die Bucht von Mont-St.Michel und versuche die letzten Tage zu rekonstruieren. Der Engländer ist auf dem Heimweg und auch unser Urlaub geht dem Ende entgegen. Morgen wollen wir in Richtung Heimat, mir wird, wie eigentlich immer wenn eine Reise sehr schön war, etwas wehmütig ums Herz. Ich beschäftige mich schon wieder mit dem Alltag, wie schnell vergeht doch die Zeit, zumal wenn sie so schön war, wie die vergangenen 3 1/2 Wochen.

Abtei Mont-St.Michel:

Diese pyramidenförmige Insel erstreckt sich aus dem Meer (Wattboden) in einer riesigen Bucht. Die Kathedrale ist das Wahrzeichen dieser Gegend. Angeblich haben Benediktinermönche ab 966 ein bereits bestehendes Oratorium mehrfach überbaut. Die heutige Abtei stammt aus dem 11. bis 16. Jh. Die Lage auf dem 80 m hohen Felskegel und die Architektur machte sie weltberühmt. Ich bin darauf aufmerksam geworden, nachdem ich sie einmal mit Herrn Krauss in einem zweistrahligen Jet umrundet habe.

 

Der Nachmittag verging wie im Fluge. Schlumpf grillte und wir aßen zu Abend. Dann entschlossen wir uns noch nach Mont-St.-Michel zu fahren. Ohne große Probleme waren wir in 10 Minuten fertig zum Losfahren. Es waren nur 9 Kilometer. Wir schauten zunächst noch in ein Souvenirgeschäft aber es gab nichts, was für uns von Interesse gewesen wäre. Wir hätten gerne den Calvados probiert, aber so ein kleines Fläschchen, welches bei uns 1,-- DM oder 1,50 DM gekostet hätte, kostete hier zwischen 35 und 49 FF, es war ja nicht so als wüßten wir nicht wie Calvados schmeckt. Wir wollten auf den Parkplatz am Kloster fahren aber  eine Kontrolle ließ uns nicht durch. Wir sollten 1 km vorher auf eine Wiese fahren auf der schon zig Wohnmobile standen und dort Parkgebühren bezahlen, aus diesem Grund lehnten wir das aber ab und blieben auf einem öffentlichen Parkplatz 200 m vorher stehen und bezahlten nichts.

(Dieser Platz ist auch im Stellplatzatlas Frankreich beschrieben auf Seite 37 "Le Mont-Saint-Michel"). Allerdings sind die 10 Stellplätze direkt am Klosterberg bei Flut überflutet und können zu diesem Zeitpunkt nicht dort geparkt werden, was auch vermerkt ist.

 

 

 Dann gingen wir zu Fuß zum Kloster und bestiegen den steilen Weg bis zur Kirche, dabei beobachteten wir wie das Wasser kam; wir hatten Flut. Noch nie und zu keiner Zeit ist uns aufgefallen wie schnell bei Flut das Wasser kommt und hier war es ganz extrem, es kam mit einer kleinen Flutwelle und ehe wir uns versahen war der Busparkplatz nicht mehr zu sehen. Unterwegs innerhalb der Gemäuer wurde in kurzen Zeitabständen in vielen Sprachen auch immer wieder durchgegeben, daß die Flut komme und die Leute sollten ihre Fahrzeuge von den Parkplätzen auf die Straße fahren. Es war ein besonderes Erlebnis.

Nun ist es kurz vor 23:00. Quicky und Schlumpf sitzen draußen und ich werde mich noch ein paar Minuten zu ihnen gesellen, dann ist auch dieser Tag zu Ende. Morgen geht es in Richtung Deutschland. Ein wunderbarer Urlaub ist zu Ende, zumindest aber beinahe.

Km-Stand 12.518.

 

02.08.

Km-Stand 12.518

Wir stehen schon vor 09:00 auf und sind nach einem guten Frühstück um 10:45 "on the road".

Wir fuhren über  Domfront - Alencon - Nogent le-Rotrou und danach auf die Autobahn via Chartres um auf die N104 zukommen, die uns wunderbar  südlich um Paris brachte, die Beschilderung ist auch sehr gut und kann selbst bei großem Verkehrsaufkommen gut verfolgt werden. Das Autobahnstück kostete uns allerdings 94 FF und zwar von der Auffahrt nach Nogent bis zur Mautstelle weit vor Paris. Die Nationalstraßen sind zum überwiegenden Teil sehr gut und man kann viel Geld sparen, wenn man die Autobahnen meidet, zumindest jene, wo Peage verlangt wird. Wenn man diesen Ring gegen 15:00 fährt, dann kommt man sogar staufrei durch. Danach bogen wir auf die N4 ab, die uns dann für lange Zeit den Weg wies. Wir passierten Sezanne - Vitry le Francois - St. Dezier und Nancy in Richtung Straßbourg. Das erste Drittel führt leider häufig durch Ortschaften und Städte, hier kann man nicht mehr als ca. 60 Km pro Stunde hinter sich bringen, im weiteren ist  sie dann 2spurig in jeder Richtung oder auch wechselweise 2spurig für den in ostwärtiger oder westlicher Richtung. Wir kamen wunderbar voran und erreichten am Abend eine Position ca. 90 Km vor Straßbourg.

Wir wollten an diesem Abend nicht heim fahren und suchten daraufhin einen Campingplatz auf, der an der Strecke beschildert war. Das Wetter ließ mittlerweile zu Wünschen übrig, es war recht stark bewölkt und hin und wieder fielen auch ein paar Tropen Regen, so, als ob der Himmel weinte, das entsprach so ungefähr meiner Stimmung allerdings hatte ich noch nicht diese Beklemmungen, die ich auf anderen Heimfahrten vom Urlaub hatte. Wir hatten sehr viel erlebt und sehr viel gesehen und diese Erlebnisse wurden von mir teilweise verarbeitet, jetzt auf der Fahrt. Wir fanden den Campinglatz Municipal auf Anhieb. Er lag im Grünen und wir waren froh noch einen Abend Camping machen zu können.

Nach dem Abendessen machten wir noch einen Spaziergang an einem kleinen See vorbei, der Boden und das Gras waren naß vom Regen, der wohl sehr massiv gewesen sein muß, dann war auch der letzte Abend unserer Reise zu Ende.

Km-Stand 13.258

 

03.08.

Km-Stand 13.258

Zeit: 09:45. Der letzte Teil der Reise war angebrochen. Ich freute mich noch einmal runde 500 Kilometer fahren zu können, obwohl die Sitzposition in diesem Fahrzeug nicht sehr bequem ist, aber jede Minute hat mir gefallen, das WMB war in jeder Hinsicht handlich und das war für diesen Urlaub entscheidend, kein Campingplatz war zu klein, eher zu groß. Diese Gedanken kommen mir während der Fahrt. Die Kilometer nach Straßbourg schrumpfen schneller als ich es mir wünsche. Die Nadel der Treibstoffanzeige bewegt sich mehr und mehr nach links dem roten Punkt entgegen. Ich weiß, daß noch bei Erreichen der Reservemarke ca. 6 Liter im Tank sind. Wir fahren kurz vor Straßbourg noch einmal auf die Autobahn und zahlen für wenige Kilometer 30 FF. Schlumpf und Quicky navigieren um die Wette, Quicky hat die ADAC- Karte, die sich für größeren Entfernungen eignet und Schlumpf ließt von der Karte 1:500 000 ab. Wir lassen dann Straßbourg rechts liegen und fahren immer noch in Frankreich in Richtung Karlsruhe. Kurz vor Erreichen des Rheins kommt eine Diskussion auf, die mich langsamer werden läßt. Schlumpf sagt zu mir, daß ich die Ausfahrt 52 nehmen müsse und Quicky sagt: "Nein, wir müssen die Ausfahrt 51 nehmen! ". Ich bin lieber vorsichtig, die Nadel steht auf dem Anfang des roten Feldes und ich kann es mir nicht leisten noch wieder Kilometer zurück zu fahren. Also fahre ich 51 raus und komme über Gampsheim und fahre dann der Beschilderung "Allemagne" nach, das orangefarbene Lämpchen brennt jetzt, ich rechne mir aus, daß ich mindestens noch 5 Liter haben müßte, bis zum Rhein sind es vielleicht noch 4 bis 5 Kilometer, also kein Problem. Dann kommen wir an der Ausfahrt 52 vorbei und sind in wenigen Minuten am Rhein. Also wäre die Ausfahrt 52 besser gewesen. Wir halten auf einem großen Parkplatz direkt an der Schleuse und frühstücken, zuvor hatten wir nach Verlassen des letzten Campingplatzes noch ein "French Stick" geholt. Um 12:30 fahren wir den letzten Teil dieser Reise und laufen um 16:15 in Haar ein. Wir fahren noch am Fotogeschäft vorbei um Schlumpf seine Filme abzugeben, da er Panoramaaufnahmen gemacht hat. Wir wollen unsere 6 1/2 Filme am Abend vorbereiten um sie am 04.08. wegzubringen.

Das Wetter ist mieß, es regnet, was nur runter kommen will. Wir fallen auf durch unsere Bräune, die wir uns - und es fällt vielen schwer dies zu glauben - in England geholt haben. Ich würde mit niemanden tauschen wollen, der in Italien oder Spanien oder sonstwo gewesen ist. Diese reizvolle Landschaft, die Freundlichkeit der Leute, die wir getroffen haben, die Fahrt mit dem Wohnmobil, die Abende draußen auf den Campingplätzen oder auf den Steinen am Hafen,  das Dartmoor und der ältere Herr mit der Ziege im VW-Bus, alles das gehört zu den 3 1/2 Wochen und ich möchte es nicht mehr missen, es bleibt uns in der Erinnerung erhalten oder auch auf dem Papier, auf dem wir diesen Bericht ausdrucken lassen.

Km-Stand 13.720

 

04.08.

Km-Stand 13.730

Der Alltag hat uns wieder, wir stehen früher auf als die letzten Wochen. Es gibt unser gutes Brot und in memoriam Spiegeleier mit Schinken statt Speck und dann fahren mir mit dem WMB nach Poing um es zu putzen. Quicky hat schon die Teppiche gewaschen aus denen die halbe "Adria"

kam. Wir polierten das WMB nach der Wäsche und überprüften noch einmal die wichtigsten Teile. Dann zogen wir uns um und fuhren mit Püppie nach Wasserburg um das Fahrzeug abzugeben. Wir wurden belohnt, weil die Mechanikerin im Büro mitteilte, daß das WMB tipp topp sauber sei. Ich habe noch einmal den "Wassereinbruch" erwähnt, aber die Dame ging nach ihrer Checkliste und hatte ihre eigenen Punkte, die sie zu kontrollieren hatte. Ich erwähnte noch, daß ich am Vortage einen zusammenfassenden Zustandsbericht mit eigenen Anmerkungen versehen per Fax an Herrn Heiß geschickt hätte, worauf sie dann antwortete, daß dann ja alle Informationen vorhanden seien.

Mit Herrn Heiß unterhielten wir uns noch kurz über unsere Erfahrungen, er hatte mein Schreiben schon gelesen und wir kamen noch einmal kurz auf  den Typ Wohnmobil, den wir wohl mittelfristig gerne kaufen würden.

Km-Stand 13.765, wir fuhren 5.055 Km in diesem Urlaub.

 

Nachsatz:

Wir fuhren heim, diese Reise war nun wirklich vorüber, die Erinnerung kann uns niemand nehmen. Dank gilt allen, die uns Informationen gegeben haben, ob wir sie erfragt haben oder ob man sie uns einfach in einem Gespräch gegeben hat.

Dank an erster Stelle geht an Quicky, die uns über die 3 1/2 Wochen versorgt hat, mehr als uns lieb war, sie wurde nie müde für Verpflegung zu sorgen und sie sorgte auch dafür, daß wir immer den richtigen Weg fanden.

 Dank gilt unserem Schlumpf, der uns die Zeit über begleitet hat, der auch navigiert hat und immer Hand angelegt hat, wo immer es ging ob in technischen Bereichen oder ob es das Aufbauen der Terrassenmöbel oder die Versorgung und Entsorgung war; dies wäre alles nicht notwendig gewesen, allein seine Anwesenheit hat uns den Urlaub noch schöner erscheinen lassen. Oft haben wir gesagt oder gedacht, wie schön es wäre, wenn auch unser ältester Sohn Dirk mit Familie uns begleitet hätte wie damals in den USA, aber er war mit seiner Familie in der Dominikanischen Republik und hatte wohl mehr Wunsch nach noch mehr Sonne und Wärme als wir sie hatten oder hätten haben mögen.

Erwähnen möchte ich noch Herrn Heiß vom Autohaus BMW-Heiß in Wasserburg, den wir eben auf der C.B.R. in diesem Jahr kennengelernt hatten, der uns mit seinem Angebot letztendlich diese Fahrt mit dem WMB ermöglicht hat.

 

 

 

                                      England "R3"

 

Tanken:Fahrzeug geholt am 06.07.00 mit Km-Stand 8710

Datum  Liter  GBP/FF   DM   Km-Stand  Gef.Km  Verbrauch  

07.07.  48,75                 76,98      9.122         412        11,83 Ltr.

08.07.  59,37   305,80                  9.694         572       10,37 Ltr.

11.07.  50,00    41,95                 10.115         421         8,74 Ltr.

14.07.  44,74    37,00                 10.481         366      10,10 Ltr.

18.07.  25,00    20,73                 10.741         260        9,62 Ltr.

20.07.  21,13    17,31                 10.887         146      14,47 Ltr.

24.07.  20,00    16,78                 11.414         527  nur aufgefüllt

27.07.  17,81    14,76                 11.651         237     "         "

28.07.  53,20  266,00                 11.779         128     

31.07.  51,04  270,00                 12.270         491      10,39 Ltr.

01.08.  50,70  262,10                 12.747         477      10,62 Ltr.

02.08.  65,85              102,--       13.362         615      10,70 Ltr.

04.08.  44,00                68,60     13.765          403      10.91 Ltr.

Fahrzeug abgeliefert mit 13.765 Km-Stand.

Gefahrene Kilometer 5.055

Liter getankt: 551.59 Ltr.

Verbrauch insgesamt: 10,91 Ltr.

 

 

Campingplätze und Preise und Zustand:

 

Preise verstehen sich immer für 3 Erwachsene incl. Strom

 I./07.07. C. de L`Epinette Sauchy-Lestre 62860 Marquion, 11 Km hinter Cambrai               71,-- FF                  DM

Emplacement 20, Adulte 3x12, Electricité 6 amp. 15 , gepflegter Platz, grüner Rasen, verschiedenartige Bäume. Urteil Platz Note 3 Sanitäranlagen Note 5 - 6

II./ 08.07. C. Malie Farm Camping Park New Romney -Kent

                                         15,58 GBP               DM

Riesengroßer Campingplatz mit sehr viel Motorhomes. Caravane stehen so ,als wäre es ein großer Caravanhändler.Toiletten sind sehr alt aber z. Zt. noch sauber, Duschen bestehen aus einem Duschbecken und einer vorsintflutlichen Brause. Zwischen den Waschbecken befinden sich 3 Pissoirs. Da wird sich wohl häufiger jemand schneiden wenn er sich naß rasiert. Urteil wäre für mein Dafürhalten Note 4 für Sanitäranlagen Note 4 für Platz. Gebühren 3 Personen mit Strom 14,35 GBP

 

III./09.07.Camping Bay View, 2 Minuten zum Meer, schöner grüner Rasen. Urteil Platz 3 Sanitäranlagen 4. Preis 12 GBP

 

IV./10.07. Camping und Caravaning Club Site,Hudsons Field, Castle Road, Salibury Wiltshire SPI 1 3RR. Kosten f. drei Personen incl. Strom 17,50 GBP. Sanitäranlagen 2, Platz 3

ADAC Campingführer Seite 525 SE200

 

V./11.07. Higher Longford Farm Dartmoor gefunden durch Information durch ein Schild in Princetown.

Preis 12,50 GBP für 3 Personen incl. Warmduschen, kleiner sehr sauberer Platz mit dem schon sprichwörtlichen grünen Rasen. Große Stellplätze, wie auf allen Plätzen. Platz Note 3 Sanitäranlagen 3 - 4

 

VI./12./13.07. Pentsewan Sands  Holiday Park Pentsewan Cornwall Pl26 6BT, wunderschöner Platz in gleichnamiger Bucht. Stellplätze auf festem Rasen, Blick aufs Meer. Lage 2 Toiletten 3. Preis 18,65 GBP pro Tag.

ADAC Campingführer Seite 529 SE377

 

 

VII./14./15.07. Farmcamping Trevedra Farm Sennen/Penzance

T. 01736871379/818 Campingplatz auf einem Bauernhof, große Stellflächen mit einer lebenden Hecke umgeben und auch zweigeteilt. Blick aufs Meer und auf die Isles of Scilly. Platz 3,

Toiletten 5 aber sauber, nur kaltes Wasser, für Duschen Münzen a 25 P. 2 Nächte je 11,50 GBP

 

VIII./16./17.07. St. Ives Bay Holiday Camping Park, right on the beach. ( Preis f. 2 Nächte incl. Strom 27,50 GBP (Strom 2,50 GBP pro Nacht im Preis enthalten)

ADAC Campingführer Seite 531 SE436

 

Auf dem Wege nach Wooda Farm Park wollten wir Tintagel besuchen und auf Tintagel Trewethett Farm bleiben. Dieser Platz war allerdings wegen größerer Bauarbeiten geschlossen. ADAC Campingführer Seite 534 SE 503

 

IX./18./19.07. Wooda Farm Park. Poughill, Bude, Cornwall EX 23 9HJ Fax: 01288 355 258 E-Mail:enquiries@wooda.co.uk

Preis 15,50 GBP für 3 Personen mit Strom.(2 Nächte geblieben 31,00 GBP)

Herrliche Parkanlage mit Blick auf  die Bucht von Bude und das Land in der Umgebung. Platz 2 Sanitäranlagen 3-4.

Die Comfortplätze sind am Rand des Campingparkes untergebracht und mit lebender Hecke hinten, rechts und links umgeben. Sie haben separat Trinkwasser, Strom und Abfluß für Gebrauchtwasser ohne Chemikalien.

Im ADAC Campingführer Seite 534 SE525

 

X./19. bis 23.07. Ruda Holiday Park an der Croyde Bay nordwestlich von Braunton und SSW von ILFRACOMBE. E-Mail enquiries@ruda.co.uk Fax: 01271 890 565 www.ruda.co.uk

Wir zahlten 14 GBP + 3 GBP für Strom = 51 GBP für 3 Tage.

Schöner Platz etwas oberhalb der Bucht, gut zu Fuß zu erreichen. Club/Bar/Supermarkt/Animation/ Großes Hallenschwimmbad mit Rutsche, die von innen über außen nach innen führt.. Toiletten 3 Platz 2-3, Dorf zu Fuß erreichbar, mehr Stellplätze ohne Strom als mit Strom.

 

XI./23.07. Warren Farm Holiday Park. 12 GBP pro Nacht.

Ein riesig großer Platz ohne Hecken und Unterteilung. Zum Strand über die Straße. Ich habe einen Fragebogen ausgefüllt und bei Attractiveness "Fair" angegeben. Platzbenotung IV Toiletten V. Strand ist nicht besonders schön.

 

XII./ 24.-25.07.Kelvedon Hatch. 16 GBP, als nichtmember hätten wir pro Nacht 4,75 GBP mehr bezahlt. Platz III Toiletten IV. Nahe London, gute Verkehrsanbindung: 20 Minuten mit Auto und 50 Minuten mit der Bahn bis St. Jame`s Park, 5 Minuten vom Buckingham Palace entfernt.

 

XIII./ 26.07./27.07.(Hythe) Folkestone Racecourse Campsite.

16,50 GBP, total überbezahlt, Bahn laut und Autobahn laut. Toiletten sind geschlossen during horse race.

Bewertung Platz IV, Toiletten V. ADAC S. 522 Se20

 

XIV./28.07.Camping and Caravaning Club the Warren.

Oberhalb des Strandes und unterhalb der Klippen. Gute Sicht auf die Klippen von Kent. Kein Strom für Wohnmobile, Caravane werden abgelehnt. Dieser Platz ist ideal für Zeltler, da bietet er sogar eine gewisse Romantik. ADAC Campingführer S. 522 SE18.

Sanitäranlagen V, Platz IV. Preis: 12,50 GBP ohne Electricity.

 

XV./28.07./29.07. Camping Caravaning du Chateau d´Hardelot.

21 rue nouvelle 62360 Condette T./F. 03 21 87 59 59

Kleiner aber gemütlicher Campingplatz mit Hecken unterteilt. Fußweg zur Burg und ca. 3 km zum Strand. Wenig Waschbecken und Toiletten. Platz III, Sanitär III-IV. Preis 139 FF (Stellplatz mit 2 Personen 92 FF 1 Person zuzüglich 27 FF Elektrizität 20 FF.

 

XVI./29./30.07. Honfleur "Parking du bassin de L´Est". Platz kann Ca 50 WMBe aufnehmen. Als wir ankamen standen schon über 50 WMB auf dem Platz an einem alten Hafenbecken in der Nähe der Pont de Normandie, eine fast 2.500 m lange Schrägseilbrücke. Platz wird auch von wenigen Caravanern benutzt. Wunderbarer Platz um am Abend in die herrliche gleichnamige Stadt zu gehen zum ausgedehnten Bummel und zur Einkehr. Fußweg ca. 10 Minuten bis zum Hafen. Preis 50 FF - für mein Dafürhalten zu teuer. Nur wenige können Strom bekommen. Stromanlagen sind im Ausbau. Ver- und Entsorgung möglich.

 

XVII./30./31.07.  Wohnmobil-Parkplatz "Saint-Vaast-la Hougue". Es handelt sich um einen asphaltierten Parkplatz, leider war die gesamte Fläche durch große Wohnwagen mit Kleintransportern und Anhängern belegt, die nicht nur 48 Stunden blieben.  Strom war von diesen Herrschaften total belegt. Es handelt sich schlicht um einen Parkplatz und somit um ewige Fahrerei bis tief in die Nacht, man wurde sogar ab und an eingeparkt. Lage I in Bezug zur Umgebung, Ausstattung II, Freizeitwert nicht erkennbar. Preis 30 FF.

 

XVIII./31.07. bis 02.08. Camping Le Courtils, Location chambres und Bungalows. M. und Mme Christian Lehoux, 10, rue du Mon Saint-Michel - 50220 Courtils. Gut geführter Platz mit parzellierten Plätzen, durch Hecken teilweise unterteilt. Stellplätze auf befestigten Kiesflächen für Wohnmobile. Platz II bis III. Sanitäranlagen für Damen und Herren nicht getrennt III bis IV.

Preis pro Nacht 75 FF = 2 Nächte 150 FF

 

XIX./ 03.08. Camping Municipal de la Vezouze Blamont.

Kleiner Campingplatz neben einem kleinen Weiher, der am Abend auch von der Jugend als Treff genutzt wird. Sanitäranlagen sind außerhalb jeder Wertung. Als Durchgangsplatz durchaus akzeptabel. Position 90 km vor Straßbourg an der N4 schon beschildert, ca 1,5 km von der Abfahrt durch gleichnamiges Dorf, gut ausgeschildert.

Preis pro Nacht 75 FF.

 

 

Ausgaben:

07.07. Camping           71,00 FF

08.07. Kaffe Calypso     4,40 GBP

           Parken                0,50

           Ansichtskarten     0,60

           Camping          15,58

09.07. Camping          14,35

           Parken               0,50

            Karte                1,70

10.07. Camping         17,50

11.07. Postkarten         1,75

15.07. Parken Land`s End 3,00

16.07. Parken St. Ives 4,00

           Windschutz    14,00