Croatia (Hrvatska)

 

Ein Reisebericht für jeden, den es interessiert.

Autor: Hans-Rudi Bergmeier

 

                    Unsere Fahrt mit Birgit und Horst nach Rovinj.

02.05.2001 - Horst und Birgit kamen am Abend. Unsere lange geplante Reise soll morgen beginnen. Wir haben oft darüber gesprochen und uns auch Informationen aus dem Internet geholt. Das Wetter ist gut und die Aussichten dort unten scheinen auch nicht schlecht zu sein. Wir sitzen bis gegen 21:30 auf, dann muß ich mich leider verabschieden, weil ich mir beim Abdecken des Caravans so viele Pollen eingefangen habe, daß ich es kaum noch aushalte. In der Hoffnung, daß dieses Leid morgen vorüber ist, gehe ich ins Bett. Es ist schade, denn ich wäre gerne noch ein wenig aufgeblieben.

 

03.05.  Km-Stand 72683. Wir stehen um 07:00 auf und es geht schnell von der Hand. Die restlichen Sachen nehmen wir mit ins Auto und dann geht Quicky zu Birgit und Horst und ich kaufe ein Brot und Semmeln vom Pfisterbäcker, das Brot ist gut, die Semmeln lassen zu wünschen übrig. B. & H. schliefen noch als Quicky an das Wohnmobil klopfte. Wir spannten den Wohnwagen an und nach dem Prüfen vom Reifendruck fahren wir endlich los.

Wir kamen gut voran und kurz hinter Bergen machten wir Halt und machten Brotzeit oder wir holten das Frühstück nach, ganz wie der Leser will. Wir waren guter Stimmung.

Um 13:15 sind wir schon weit in Kärnten. Horst muß tanken und er ist ein wenig müde, er meinte er sei ein Trucker und die müßten ja letztendlich auch nach 4 Stunden Pause machen. Wir stehen auf einem Parkplatz kurz vor dem Villacher Knoten. Es ist 22° C. warm und Horst holt seine sandfarbenen Kanister aus dem Wohnmobil, dann bastelt er einen Trichter, weil er seinen daheim vergessen hat. Es tut gut, wenn einem der Diesel über die Hand läuft, denn ich bin der Halter dieses Trichters. Wir bekommen aber fast alles in den Tank. Kärnten gefällt uns auf Anhieb wieder gut, die grünen Matten und das verschiedene Grün der Wälder, welches wir später auch in Slowenien noch feststellen und bewundern können, sticht sehr ins Auge. Das Seine tun die weißen Gipfel der Berge im Hintergrund. Horst verschlingt einen Teil seiner Cabanossi und dann geht es ihm wieder gut. Die Sonne brennt mittlerweile ganz schön vom Himmel Kärntens. Ich tanke 30,01 Liter und bezahle dafür 343,6 Schillinge beim Kfm.-Stand von 72980.

Um 14:00 fahren wir weiter gen Slowenien. Nach einer weiteren Stunde und 10 Minuten kommen wir auf Sobec an.  An der Grenze wurden wir nur oberflächlich kontrolliert. Wir hatten schon vom ADAC die Information bekommen, daß wir keine tierischen Produkte einführen dürften, was wir dann ja auch nur in sehr geringem Maße taten, wir hatten etwas Käse und Butter dabei sowie einige Scheiben Schinken für den Verzehr an diesem Tage.

 

Wir campen direkt oberhalb der Save - ein reißender Fluß in einer grünen Landschaft. Das Land selbst ist hügelig und mit unserem Schwarzwald z. B. vergleichbar. Slowenien ist sehr sauber, zumindest der Teil, den wir durchfahren. Man sieht auch nur selten alte Autos, die Bevölkerung und die Regierung haben wohl alles gut im Griff.

Kfm.-Stand 73047. Wir haben schnell aufgebaut und Horst hat, während Quicky mit Birgit ratscht, schon einen Erkundungsrundgang gemacht. Es gibt ein kleines nettes sauberes Restaurant hier neben einem sehr sauberen und großen Badesee mit glasklarem Wasser. Wir schauen uns die Speisekarte an und stellen fest, daß die Preise mit denen in Deutschland durchaus vergleichbar sind.

Dieser Campingplatz wird übrigens von sehr vielen europäischen Camping- und Autoclubs empfohlen und er hat es auch verdienst. Leider haben wir beschlossen am nächsten Tag unsere Reise fortzusetzen, sonst wären Quicky und ich gerne noch ein- oder zwei Tage hier geblieben. Der Platz liegt auf einer Höhe von 425 m und ist nur 2 km von dem weltbekannten Bled entfernt. Zum Adriatischen Meer sind es nur 100 km.

Der Platz breitet sich in einem waldreichen Gebiet, welches übrigens sehr zum Wandern einlädt, auf einer Fläche von über 20 ha aus. Er hat eine Aufnahmequalität von 1.500 Personen, wobei so viele Personen durch die Größe und durch den Wald nicht als Masse auffallen. Die Reception ist modern aber dennoch gemütlich eingerichtet. Man fühlt sich gleich wohl hier und man wird sehr freundlich empfangen. Auch für Kinder ist bestens gesorgt. Es sind mehrere Spielplätze vorhanden. Ein großes Entgegenkommen sehe ich darin, daß Kinder bis zum 7. Lebensjahr nichts zu bezahlen brauchen. Rosi und Peter würden sich hier auch sehr wohl fühlen. Während des Sommers werden in Bled und anderen benachbarten Orten  Kultur- und Unterhaltungsveranstaltungen organisiert. Einen Besuch wert ist auch das Imkermuseum und ein Waldlehrpfand in Radovljice, die Burg von Bled und die kleine Kirche auf dem See, auf die ich an anderer Stelle noch kurz eingehen werde. Erwähnenswert wäre noch die Schlucht Vintgar in Bled. Die Menschen sind sehr gastfreundlich und nett auf eine sehr natürliche Art und Weise, was wir noch feststellen werden.

An der Reception sagt man uns, daß man für Personen, die länger als 30 Tage bleiben, ein besonderes Pauschalangebot hat. Der Platz ist vom 01.05. bis 30.09. geöffnet. Die Sanitäranlagen sind für unsere Verhältnisse durchaus akzeptabel, zu diesem Zeitpunkt sind sie auch sauber.

Bei der Besichtigung des Supermarktes stellen wir fest, daß auch hier alles vorhanden ist und das 2 Tage nach Öffnung des Platzes. In Italien haben wir oft festgestellt, daß das Geschäft zwar offen war aber es war noch lange nicht alles vorhanden, ja, man war oftmals noch beim Einräumen und das 2 bis 3 Wochen nach Öffnung des Platzes.

 

 

Es ist 18:30 und Horst meint wir sollten nach Bled fahren um dort zu essen. Das Gewitter hat sich verzogen und blauer Himmel kommt wieder durch. Unter uns plätschert die Save. Wir fühlen uns rundum wohl.

 

 In Bled, stellen wir dann am Abend fest, sind die Speisen in den Restaurants ca. 2 bis 3 DM billiger, als auf dem Campingplatz, was ja auch normal ist. Der Ort Bled liegt an einem sehr schönen kleinen See, ich erwähnte es schon, der als Surfsee angepriesen wird. Eine kleine Kirche trohnt auf einer Insel und rechts vom See oberhalb auf einem Felsen erblicken wir ein kleines Schloß. Wir fahren an einer riesigen Baustelle vorbei nicht ohne den Baggerfahrer zu bewundern, der mit einem kleinen Bagger umhertollt als spiele er damit. Horst macht den Vorschlag in ein kleines Restaurant zu gehen, welches mir sehr winzig vorkommt und als Restaurant schon gar nicht. Es heißt "Gostilna Pri Planincu." Draußen sitzen einige Personen an den Tischen auf dem Gehsteig. Wir betreten das Restaurant und ich bin schon begeistert von der kleinen Bar, wo Irisches Bier ausgeschenkt wird. Es gibt dann aber zwei weitere Räume in denen etliche Personen sitzen, alles macht einen sehr gemütlichen und sauberen Eindruck und wir lassen es uns dann auch schmecken, das Bier läßt für meine Begriffe zu wünschen übrig.

 

Wieder am Wohnwagen angekommen verabschieden wir uns ganz schnell und gehen zu Bett.

 

 

04.05. Wir stehen um 08:00 auf. Frühstück gibt es im Knaus, da wir nicht alles aufbauen wollen draußen. Horst schaut mit Quicky auf die Karte und plant die Weiterfahrt. Er hat Zahn- und Kopfschmerzen und nimmt eine entsprechende Medizin, dann läuft er mehrere Male um Wohnwagen und Wohnmobil, er meint, dann wirkt die Pille schneller.

10:40, blauer Himmel, es ist wieder warm. Wir setzen unsere Reise fort. Nach 35 Km. zahlen wir 430 Tolar, nach 64 Km bekommen wir einen Zettel für Maut und nach 131 Km bezahlen wir 1.200 Tolar bzw. wir bezahlen stattdessen 11,--DM, kein schlechter Umrechnungskurs.

Wir fahren durch eine wunderschöne Gegend in Slowenien, das Land bleibt hügelig und das unterschiedliche Grün der Bäume fasziniert uns. Dann kommen wir an die Grenze nach Croatien und das Bild ändert sich sehr schnell, die Häuser sind nicht mehr so schön, sie sind teilweise verkommen um nicht zu sagen verfallen, es ist zum großen Teil unordentlich ringsum und vor allen Dingen die Straßen werden sofort sehr viel schlechter.

Um 14:50 kommen wir auf Valalta an, es ist sehr warm. Der Kfm.-Stand ist 73315. Wir finden schnell einen Stellplatz, die Sonne brennt vom Himmel, für Horst ist der Wind zu stark und er geniert sich noch ein wenig, er hätte wohl gerne einen Windschutz. Wir schauen zum Wasser runter und sind rundrum zufrieden.  Der Campingplatz hat eine unübersehbare Größe und ihn zu erwandern wird viel Zeit in Anspruch nehmen. Wir werden uns dies für die nächsten Tage vornehmen. Kein Wölkchen ist am Himmel und wir trinken einen Cappuccino, Horst und Birgit sonnen sich im Windschatten ihres Wohnmobils. Ich sitze unterm Sonnendach und schreibe diesen Bericht. Mittlerweile haben wir 18:15 und es wird der Vorschlag gemacht nach Rovinj zu fahren. Es kommt eine gewisse Unruhe auf bei uns.

Rovinj gefällt uns ausfallend gut. Wir haben Glück, daß sich Birgit & Horst schon auskennen. Wir bewundern die Euphemias-Kirche auf der Halbinsel Monterosso, sie thront mit ihrem 60 Meter hohen Glockenturm über der malerischen Altstadt von Rovinj.

 

 

 

Diese Stadt fotografieren wir in den nächsten Tagen mehrere Male und fast von allen Seiten. Wir parken unseren Wagen und verlassen den Hafen um durch die kleinen Gäßchen zu bummeln. Plötzlich tut sich wieder ein Hafenbecken vor uns auf und die Schiffe und Schiffchen kann man nicht mehr zählen. Die bunten Häuser jenseits des Hafenbeckens faszinieren uns genau so, wie das offene Meer zu unserer Rechten. Die Restaurants stehen dicht bei dicht und jedes lädt zum Verweilen ein. Wir folgen Birgit u. Horst und finden einen schönen Platz vor dem Restaurant unter einem schützenden Dach direkt am Gitter, welches das gesamte Areal einzäunt. Wir haben freien Blick auf den Hafen und auf die Stadt mit dieser wunderschönen Kirche.

 

Wir entscheiden uns heute mal nicht für Hummer, sondern Quicky und ich essen Pizza und Birgit entscheidet sich für Muscheln, die übrigens wunderbar schmecken. Horst probiert von jedem etwas und bestellt für sich aber auch eine Pizza, die er dann mit Birgit teilt, er hat ja auch einige Muscheln gegessen. Dazu trinken wir Wein und Bier bzw. Wasser.

 

 

Später dann, die Sonne verschwindet hinter einer Wolkenbank, gehen die Lichter im Hafen und in der Stadt an. Die Kirche wird in ein dezentes Grün getaucht und sticht nun noch mehr hervor, als vorhin in der untergehende Sonne. Das Leben ist mal wieder schön und wir erfreuen uns auch daran.

 

 

Später, ich mache noch ein paar  Fotos, gehen wir in den Ort und bleiben alle paar Meter immer wieder stehen; wir bewundern die schmalen  verwinkelten Gassen mit ihren zahlreichen Weinstuben, Tavernen und Cafés, wir bewundern die steinernen Balkons hoch oben an den Häusern mit ihren Ornamenten, auch hier hängt, wie wir schon oft in Italien bemerkt haben, teilweise Wäsche aus den Fenstern heraus, die gewaschen wurde oder einfach auslüften soll. Die klare Luft vom Meer schiebt sich durch diese wirklich engen Gäßchen, die hin und wieder durch eine kleine Laterne mit gelbem nicht sehr intensivem Licht beleuchtet werden. Aber dieses Licht reicht völlig aus, ja es strömt diese Gemütlichkeit aus, der wir uns hingezogen fühlen. Es ist schön auf der Welt zu sein und es ist mindestens ebenso schön in Croatien zu sein. Eine Zeitschrift hat mal geschrieben über Rovinj, daß es eine der meistfotografierten Motive der Adriaküste ist. Jetzt verstehe ich das.

Gegen 21:30 entschließen wir uns zum Auto zu gehen und wieder "nach Hause" zu fahren. Horst macht sein Bett und wir sitzen noch bis gegen 23:00 draußen. Ein wunderschöner Tag geht zu Ende.

 

 

 

05.05. Heute schlafen wir länger, da wir durch ein Gewitter und niederprasselnden Regen etwas unsanft geweckt wurden. Das war so gegen 02:00. Das Gewitter zieht schnell vorüber und wir schlafen schnell und glücklich wieder ein. Um 09:00 zieht es uns dann doch nach draußen. Horst hat keine Semmeln mehr bekommen und wir essen Weißbrot. Die Sonne scheint wieder, sie wird nur hin und wieder durch eine kleine Wolke bedeckt. Es ist noch windstill, im Laufe des Tages kommt dann ein leichter Wind auf, der aber nicht nur sehr erträglich sondern auch nützlich ist.

Wir entschließen uns zu einem Spaziergang auf dem Campingplatz. Unser Weg führt uns vorbei an kleinen netten Restaurants. Auf einer Anhöhe bleiben wir stehen und bewundern die Aussicht über die Bucht und einen Teil des Campingplatzes, denn man kann immer nur einen kleinen Teil einsehen und das macht ihn auch so sympathisch.

 

Überall liegen die Leute in der Sonne und genießen die Seeluft und dieses Klima. Einige arbeiten an ihren "Gärten" vor dem Wohnwagen. Links von uns liegt diese herrliche kleine Stadt Rovinj. Sie ist nur

ca. 3 Km. entfernt und ein ausgesprochener  Luftkurort und Badeort. Man findet hier Jodquellen vor, die den Reiz des Badeortes noch erheblich erhöhen.

Eine Dame aus München, die ihren Wohnwagen ca. 100 m rechts von uns stehen hat, erzählte uns vorhin sehr Interessantes und auch Wissenswertes über Croation und Rovinj im Besonderen, z. B. erzählte sie uns über eine verlassene alte Stadt, von der nur noch Ruinen zu erkennen sind. Sie erzählt uns auch, daß viele Kinder mehrsprachig aufwachsen, sie lernen teilweise neben  ihrer Heimatsprache auch Italienisch und u. U. Deutsch und Englisch; mit dieser Einstellung kann man über Europa reden, denke ich.

 

 

Übrigens, den Großteil der Bevölkerung bilden die Kroaten. Nationale Minderheiten sind Serben, Ungarn, Tschechen, Slowaken und Italiener und einige wenige andere. Der Italienische Einschlag aus früheren Zeiten ist sehr stark erkennbar. Selbst in der Religion gibt es eine große Vielfältigkeit. Der größte Teil der Bevölkerung ist römisch-katholisch, einen kleineren Teil bilden Orthodoxe, Moslems und verschiedene Sekten.

Kroatien ist eine mehrparteiliche Republik.

Vielleicht interessant für die Camper. Das Wasser ist aus den Wasserhähnen in allen Teilen Kroatiens trinkbar.

 

Jetzt ist es 14:50 und ich werde zum zweiten Mal Rovinj aufsuchen, einmal, weil ich einige Fotos machen möchte, zum anderen muß ich einfach mal wieder fahren und etwas anderes sehen, das heißt aber nicht, daß ich dem Campingplatz überdrüssig bin. Quicky, Birgit und Horst lassen sich braten, das ist ja nun mal eben nichts für mich.

Mir fallen immer wieder die von der Sonne gebleichten Dächer und die charakteristischen Schornsteine auf. Der riesige Antennenwald auf den Dächern tut das seine.

 

Es ist 17:00, ich bin wieder daheim. Es waren 2 schöne Stunden. Ich bin wieder zum Hafen gegangen um die Stadt und die Kirche zu fotografieren. Am Hafen war noch Markt und ich durfte einen wunderbaren Schnaps probieren. Da ich Tolar eingesteckt hatte und keine Kuna konnte ich leider keinen kaufen. Man hätte allerdings auch gerne DM genommen. Der Schnaps hätte kosten sollen 40 Kuna, aber mit DM 11,-- wäre man auch einverstanden gewesen. Die Dame auf dem Markt war sehr nett, sie kannte keine geschäftliche Freundlichkeit wie das in Deutschland mittlerweile angelernt worden ist, sie war einfach nett und liebenswert wie alle die anderen Menschen auch, mit denen ich in Kontakt kam.

Nachdem ich die Auslagen in mehreren Schmuckgeschäften besichtigt hatte entschied ich mich einige Karten zu kaufen. Ich nahm 3 verschiedene Karten aus dem Ständer und ging ins Geschäft um 6 Kuna zu bezahlen. In diesem Moment stellte ich fest, daß ich stattdessen Tolar eingesteckt hatte, die slowenische Währung. Ich teilte dies dem alten Mann an der Kasse mit und er sagte mir, daß ich auch in DM bezahlen könnte, er wäre mit 1,20 DM einverstanden gewesen. Nachdem ich ihm mitgeteilt habe, daß ich keine Deutsche Währung hätte sagte ich ihm noch, daß ich morgen käme um die Karten zu kaufen. Er sagte mir, daß das ok sei und ich solle die Karten mitnehmen, ich glaubte ihn aber falsch verstanden zu haben und ging raus um die Karten wieder in den Ständer zu stecken. Daraufhin kam er auch nach draußen und sagte mir: "Nehmen sie die Karten mit und bringen mir morgen das Geld!" Dies sagte er mir in gebrochenem Deutsch. Ich bedankte mich wohl 3 x zu viel, denn ich war sehr erstaunt und auf der anderen Seite sehr angetan von dieser Art und Weise. Es ging in diesem Falle nicht um die Höhe des Betrages sondern darum, daß es noch Menschen gibt, die anderen vertrauen. Er bekommt mit Sicherheit morgen sein Geld. Wir wollen morgen auch zum Markt, vielleicht bekomme ich ja morgen auch meinen Schnaps, der für den Magen sehr gut sein soll und auch für die Verdauung, wie mir eben die nette Dame auf dem Markt versicherte, ich glaube ihr.

 

Es ist 17:15, Quicky geht zum Duschen in den Anlagen, die nun wahrhaftig nicht „lobe den Herrn“ sind. Es gibt nur Waschbecken mit kaltem Wasser, was zum Putzen der Zähne nicht sehr angenehm ist. Es sind kleine Häuschen, bei denen der Putz von den  Wänden fällt, aber noch ist alles sauber, was in Anbetracht der wenigen Leute, die auf dem Platz sind, ja auch nicht besonders bemerkenswert ist. Ich habe einmal geschätzt wie viel Einheiten "bewohnt" sind, ich denke es sind nicht mehr als 100. Die anderen Wohnwagen stehen noch leer und warten auf  ihre Bewohner. Es gibt auch neuere Waschanlagen, die moderner sind, aber die sind so weit von unserem Platz entfernt, daß es sich einfach nicht lohnt vorher und nachher einen Spaziergang zu machen. Bis zum heutigen Zeitpunkt haben wir auch nur eine neue Waschanlage ausfindig machen können.

Nun haben wir schon wieder nach 18:00. Die Zeit vergeht wie im Fluge. Birgit & Horst sitzen im Wohnmobil, Quicky liegt auf der Liege und liest, die Sonne steht in ihrer vollen Pracht hoch über dem Meer, die strahlt  das kleine Olivenbäumchen an, welches vor unserem "Wohnzimmerfenster" steht. Es ist ruhig im Wohnwagen und ich lausche den Klängen von André Rieu, während ich diese Zeilen schreibe. Ich freue mich schon auf den morgigen Tag, dabei wünschte ich mir schon jetzt, daß die Zeit stehen bleiben möge. In diesem Zusammenhang tauchen plötzlich die Gedanken auf: "Morgen haben Rosi und Peter ihre 14 Tage in Griechenland auch um und sie kommen wieder."

Es wird dunkel am Horizont und dieses Dunkel kommt immer näher, dann hören wir es auch rumoren, es wird nachtdunkel und dann geht es auch schon los. Wir haben es gerade noch geschafft zu duschen, abgeduscht wurden wir dann schon auf dem Wege von den Sanitäranlagen zum Wohnwagen. Quicky und ich setzen uns ins Auto, der Regen peitscht gegen die Scheiben und an den Straßenlaternen zieht er wolkenartig vorbei. Der ganze Spuk dauert nicht lange. Wir gehen noch auf einen Drink zu Birgit und Horst und gegen 23:00 beschließen wir diesen schönen Tag.

 

06.05. Es ist zunächst bewölkt, aber als wir um 09:00 an dem von Birgit liebevoll gedeckten Frühstückstisch  sitzen, scheint die Sonne und ich brauche schon wieder meinen Hut. Wir frühstücken genüßlich um dann gegen 10:30 nach Rovinj  auf den Markt zu fahren. Ich kaufe für 12,50 DM oder 45 Kuna einen Kräuterschnaps mit Kräutern in der Flasche und bezahle die 3 Ansichtskarten. Ein nochmaliges "Danke" und dann bummeln wir durch die Gäßchen zum Hafen, dort lassen wir uns auf einem Brunnen nieder und beobachten das bunte Treiben der Touristen und Einheimischen.

 

Wir gehen noch einmal den Weg entlang am Meer, den ich gestern schon gewandert bin und staunen hier und staunen dort über die netten kleinen Restaurants, die hier direkt am Wasser wie an den Fels geklatscht zu sein scheinen. Dann  machen wir ein nettes kleines Restaurant aus, welches alle bisherigen übertrifft. Man hat bunte Kissen auf den Steinen aufgestellt und alles wunderbar gemütlich eingerichtet bis hin zu den weißen Korbtischen mit entsprechenden Sesseln. Birgit und Horst haben Hochzeitstag, sie sind 37 Jahre verheiratet. Wir trinken exotische Getränke und unterhalten uns beim Plätschern des Wassers wenige Zentimeter von unserem Sitzplatz entfernt.

 

 

Wir beobachten die Schiffe und Boote wie sie den Hafen verlassen oder von einer Rundreise zurück kommen. Gegenüber liegt eine Insel, die ein Grazer Bürger für 2 Millionen gekauft haben soll, wie uns ein Ober von einem anderen Restaurant erzählt hat. Hier befindet sich auch ein Krankenhaus, welches einmal großen Zuspruch fand, bedingt durch die saubere Seeluft und die ruhige Lage.  Der Stadt Rovinj vorgelagert sind übrigens 13 Inseln. Sie sind alle nur in wenigen Minuten mit dem Boot erreichbar. Auf einigen von ihnen, wie z. B. Crveni Otok (Rote Insel), liegen heute beliebte Ferienhotels, die anderen würden mir besser gefallen, sie warten nämlich darauf per Boot zum Sonnen und Baden angelaufen zu werden.

Die dunkle Wand, die wir schon seit geraumer Zeit beobachten, kommt immer näher und wir werden etwas hektischer beim verzehren unserer Getränke, obwohl das so ganz und gar nicht in diese Atmosphäre paßt. Einige Regentropfen erwischen uns dann doch noch bevor wir unser Auto erreichen. Der Salat in der Plastiktüte wird schon etwas welk durch die Wärme. Für Christine und für uns kaufen wir dann noch je eine schöne Vase zur Erinnerung an diese schönen Tage, die uns niemand mehr nehmen kann. Jetzt, um 14:00, sitzen wir wieder draußen und genießen die Sonne. Eine leichte Brise sorgt dafür, daß es nicht zu heiß wird. Diese Tage haben wir Horst und Birgit zu verdanken, die uns auf dieses Land und diese Gegend aufmerksam gemacht haben.

Es wird dann leicht durchwachsen. Sonne und Wolken wechseln sich in der Intensität ab. Eben haben wir noch eine Art Hochzeitsfoto von unserem Jubelpaar gemacht zur Erinnerung an den Hochzeitstag in dieser herrlichen Umgebung. So vergeht auch dieser Nachmittag schnell - viel zu schnell -. Am Abend sitzen wir mit Birgit und Horst im Wohnwagen und reden über Heinz Helfgen, über Herrn Genscher und die FDP und über den Kommunismus. Birgit spendierte einen Honiglikör, der uns ausgezeichnet mundete. Gegen 21:30 wird sie müde und Horst, gerade Horst, sagte: "Es ist gerade halbzehn und Du bist schon müde." Vielleicht meinte er ja, daß er eigentlich immer um diese Zeit der erste ist, der dann müde wird. Wir entschließen uns alle in die Federn zu gehen. Quicky liest noch ein wenig und dann überrollt uns alle der Schlaf.

 

07.05. Um 08:45 ist es total bewölkt auf Camping Valalta. Es ist aber nicht kalt, wir können draußen frühstücken. Horst war schon wieder fleißig und hat Semmeln geholt. Anschließend setze ich mich ein wenig auf eine Bank an der nicht weit entfernten Buch und genieße die Stille und das Meer. Heute wollen wir den Limski Fjord oder Limski Kanal besichtigen. Mit der Stadt Porec fangen wir an. Ich genieße die 40 Km bis zur Stadt. Wir parken und kommen nach wenigen Metern an den Hafen. Wir blicken hinaus aufs Meer und entdecken eine Vielzahl kleiner Inseln. Auch die Schilder bestärken uns noch in der Urlaubslaune -Plava und Zelena Laguna-, es sind schöne kleine Buchten die uns heiter und zufrieden stimmen. Inmitten dieser Schönheiten die Halbinsel mit der Stadt Porec. Wir biegen vom Hafen weg in die kleinen Gäßchen ein, durch die wir dann langsam schlendern ohne ein Geschäft auszulassen, auch die Fassaden der Häuser lassen uns immer wieder den Blick nach oben gleiten. Zu unserer Linken sehen wir dann eine alte Kirche, die wir näher unter Augenschein nehmen. Es ist das Prunkstück der Stadt, die dreischiffige Basilika, die Erzbischof Euphrasius Mitte des 6. Jahrhunderts errichten ließ. Sie wurde im Innern mit farbenprächtigen Mosaiken ausgestattet nach byzantinischer Tradition. Auch hier haben sich die Römer mit ihren rechtwinkligen Straßensystemen verewigt, auch die Pflastersteine, die nicht nur blitzblank sondern auch glatt geworden sind, zeugen von dieser Zeit. Es ist bereits hoher Nachmittag geworden, wir haben in einem der imposanten Straßencafes noch einen Cappuccino getrunken, und wir setzen unsere Fahrt fort über Vrsar zum Limski Kanal (Limski zaliv), wir nennen ihn Limski Fjord. Er erinnert uns wirklich ein wenig an die Fjorde in Norwegen, nur etwas mehr in Miniaturausführung, was aber ja nichts über den Wert aussagt. Er hat übrigens eine Länge von 10 Km. Wir sehen von oben auf schwimmende Behältnisse, die wohl Netze tragen, denn hier werden Austern und Miesmuscheln herausgezogen. Wir kommen noch mit einigen Touristen ins Gespräch, die mit einem Bus aus Cornwall gekommen sind. Sie haben eine Reise von 34 Stunden hinter sich.

Die Ruinenstadt "Dvigrad" verpassen wir, aber wir werden sie zu einem späteren Zeitpunkt aufsuchen.

Mittlerweile hat mein Freund Horst einen riesen Hunger bekommen und es zieht in unweigerlich "nach Hause." Wir haben unterwegs Hackfleisch und Paprika gekauft und dann wird "daheim" gebrutzelt, draußen, bei strahlendem Sonnenschein. Der morgige Tag wird wohl sehr viel wärmer werden als der heutige. Nach dem Essen sitzen wir noch ein wenig draußen, bevor Birgit und Horst sich  zurück ziehen in ihr Wohnmobil. Ich gehe noch einmal zum Strand, denn die Sonne geht rot unter, leider verschwindet sie hinter einer Wolkenbank und ich kann sie nicht in voller Größe auf den Film bannen.

Jetzt ist es schon wieder 20:45, langsam senkt sich die Dunkelheit über Valalta, ich sitze und schreibe und lasse mich nebenbei durch eine CD unterhalten, Nana Mouskouri singt "Die Welt ist voll Licht." Sie hat ja so Recht. Morgen könnte sie singen "Guten Morgen Sonnenschein."

 

08.05. Heute werden wir schon um 08:00 durch Musik geweckt und Horst hören wir draußen rede. Quicky läßt das Rollo hochschnellen, grelles Licht sticht uns in die Augen. Es ist strahlender Sonnenschein. Gegen 08:45 überwinde auch ich mich und stehe auf.

 

Horst kam gestern gegen 22:00. Er hatte  schon vorgeschlafen und war quickfidel und munter. Wir saßen bis 23:00, dann übermannte uns die Müdigkeit und es war nur noch eine Gähnerei, das mußte ja nun auch nicht sein. Wir konnten erst nicht schlafen, vielleicht waren wir etwas überdreht, aber zum Schluß klappt es dann ja doch.

 

Nach dem Duschen ein gutes Frühstück. Birgit hat Spiegeleier gebacken. Ohne Hut kann man nicht mehr draußen sitzen, die Sonne sticht vom Himmel als hätte sie etwas nachzuholen. Wir besichtigen nach dem Frühstück den Markt auf dem Campingplatz. Acht Tage nach Eröffnung gibt es auch hier noch kein Frischfleisch. Die Preise sind wie in Deutschland oder sogar etwas höher, es ist ja auch ein Markt auf dem Campingplatz. An der Reception holen wir Münzen um warm duschen zu können. 8 Münzen kosten 16 Kuna = 4,32 DM.

Die Sonne brennt mittlerweile vom Himmel, Gott sei Dank weht ein leichter Wind, sonst wäre es schon unangenehm heiß. Die Dame von nebenan erzählte uns, daß sie schon 40° C. im Mai gehabt hätte, das müssen wir nicht haben. Noch 4 Tage, dann müßten wir zurück, ich begreife nicht wo die Zeit geblieben ist. Unsere Nachbarn mit dem Eriba schwingen sich auf die Fahrräder und wollen nach Rovinj fahren auf den Markt. Sie erzählten uns, daß sie schon mit dem Wohnwagen am Nordkap gewesen sind, wir kommen alle vier kurz ins Schwärmen über die Reise dorthin. Wir erfahren, daß die Fährverbindung eingestellt ist. Man muß durch den Tunnel fahren um auf den "Felsen" zu kommen, ich bedaure dies, denn das Erlebnis mit Fähre ist einfach weg, dafür hat man nun eine Röhre unter dem Wasser gebaut und man fährt in einem dunklen Loch, die Seeluft, die schöne Aussicht auf das gegenüberliegende Ufer, alles ist dahin, vielleicht nur um mehr Fahrzeuge pro Stunde transportieren zu können ????? Es wäre eine Schande. Ich verwerfe diese Gedanken, wir sind jetzt in Croatien und ob wir noch einmal dorthin kommen, ich weiß es nicht und ich will auch nicht darüber mutmaßen, nicht in diesem Moment.

Trotz geöffneter Fenster und offener Tür haben wir im Knaus 24° C. Es ist 11:15. Ich werde mich jetzt einen Moment vor die Tür setzen, Horst stellt gerade seine Radioanlage in den Hymer, er will wohl eine kleine Wanderung auf dem Campingplatz machen, ich sehne mich im Moment nach Ruhe.

Kurz nach Mittag machen wir einen gemeinsamen Spaziergang am kleinen Hafen vorbei auf eine Anhöhe. Vor dort hat man einen wunderschönen Blick über eine Bucht auf die Adria und nach Koversarda. Die Sonne meint es wirklich gut, ich habe natürlich wieder mal meinen Hut vergessen und muß darunter leiden. Die Bar, zu der wir anschließend kommen, ist auch noch geschlossen, aber man arbeitet an der Eröffnung, es muß noch vieles gerichtet werden. Man darf nicht vergessen, daß wir uns in der Vorsaison befinden, man bezahlt weniger und muß damit aber auch auf einiges verzichten, so z. B. daß nicht alle Sanitäranlagen offen sind, dies kennen wir aber ja von andern Campingplätzen in anderen Ländern auch.

 

 Quicky und ich gehen von der Bar aus zurück, es tröpfelt ein wenig und es fängt dann in der Ferne an zu grollen und zu rumoren, also doch wieder ein Gewitter? Es gibt dann aber doch nichts, also wird die Bräunungsaktion fortgesetzt. Ich sitze wieder im Knaus und höre Musik aus den frühen Sechzigern. Vorhin wurde auch schon einmal kurz die Rückfahrt erwähnt, es tut mir immer weh davon zu hören, es gibt aber eben immer wieder Personen, die es nicht lange in der -"Fremde" aushalten, ich brauchte nicht wieder nach Hause zu fahren, ich würde allerdings auch nicht noch etliche Wochen hier bleiben wollen. Es gäbe noch vieles zu besehen. Noch habe ich Hoffnung, daß in einem Jahr vieles anders wird, allerdings bei nüchterner Überlegung komme ich zu Schlüssen, die ich hier nicht näher erörtern möchte, über die ich aber auch nicht weiter nachdenken möchte, zumindest im Moment nicht.

Quicky kam noch zu ihrem Schwimm im Schwimmbad und ich legte mich, nachdem es mir draußen zu heiß wurde in der Sonne, aufs Bett. Um 17:00 gab es dann einen Cappuccino, die Wolken waren nun doch mehr geworden. Horst und Birgit wollen eine kleine Radtour machen.

 

Anschließend machten wir eine Radtour auf dem Campingplatz. Wir fuhren später auch am Hafen vorbei. Links davon erstreckte sich eine sehr schöne Liegewiese mit einzelnen Bänken und Bäumen. Wir setzten uns auf eine der Bänke und schauten auf die Adria hinaus. Ein kleines Motorboot tuckerte langsam daheim. Sie Sonne hinterließ silberne Punkte auf dem leicht gekräuselten Wasser, hervorgerufen durch die kleine Bugwelle. Rechts hinter einem bewaldeten Hügel verschwand der Limski Kanal ins Landesinnere, den wir gestern von oben gesehen hatten. Übrigens werden ernorme Platzerweiterungen vorgenommen in der Nähe des Hafens, die Stromkästen stehen schon und die schmalen Zufahrtstraßen zu den einzelnen Parzellengebieten werden schon geteert.  Übrigens gibt es auf dem gesamten Gelände nur eine neue Sanitäranlage, alle anderen sind alt mit Zählern außerhalb der Duschen an der Stirnwand der Anlage, so daß man mit einer Münze den Fluss des warmen Wassers aktivieren kann. Ein Vorteil ist, daß man das Wasser zum Einseifen z. B. abstellen kann um Wasser zu sparen. Somit kommt man durchaus mit einer Münze aus. Der ADAC spricht von "Gehobener Sanitärausstattung", diese Ansicht können wir nicht teilen. Die offenen Anlagen sind sauber, was aber ja auch bei einer derart geringen Anzahl von Gästen nicht anders sein kann.

Ein Lob muss man der Reception aussprechen, sie ist großzügig angelegt und entspricht einem gehobenen Niveau. Bedingt durch die Anzahl und die Anordnung der Tresen ist eine schnelle Abwicklung

bei der An- und Abreise denkbar.

Nach einer Stunde waren wir wieder "daheim". Der Vorschlag, gleich auf ein Glas Bier ins Restaurant zu gehen, wurde angenommen. Quicky aß noch ein Fischbrot und dann verlebten wir eine gemütliche Stunde auf der Terrasse des nahegelegenen Restaurants. Die Sonne ging rot am Horizont unter und überließ den Sternen das Regiment für die kommende Nacht.

Übrigens für 2 x 0,5 Ltr. zahlten wir 22 Kuna = 5,94 DM , das Bier stammte aus der campingplatzeigenen Brauerei.

 

Es ist sehr feucht geworden draußen, für morgen hat man 24° C. vorhergesagt, ein neuer Tag mit neuen Erlebnissen. Wir haben heute schon beschlossen auf den Markt nach Rovinj zu fahren, das ist gut so, denn heute habe ich das Auto noch nicht bewegt und das war das Manko an diesem Tag.

Es ist 21:40 geworden, wir sitzen  im Knaus und genießen noch einen Longdrink, dann werden wir auch den heutigen Tag beschließen. Schlumpf hat noch angerufen und er sagte uns, daß es ihm und Jhonny mit Familie gut geht. Püppie und Teufelchen würde es hier gefallen. Sie würden mit ihrer Oma wohl sehr oft in dem großen Schwimmbad sein, welches jetzt noch sehr leer ist.

 

09.05. Der Tag beginnt mit strahlend blauem Himmel. Wir hören schon Horst draußen sagen: "Heute ist die Luft viel weicher als die anderen Tage." Es ist wirklich kein Wölkchen am Himmel welches uns zu Hilfe eilen könnte gegen die Sonne. Das Frühstück wird gemütlich, wie immer eingenommen. Ohne Eile ziehen wir uns um und fahren nach Rovinj. Horst meint noch, daß die Leute alle viel freundlicher schauen als die Tage zuvor, wahrscheinlich haben sie alle wahrgenommen, daß heute die Luft viel weicher ist als die Tage zuvor! Wir fahren in den Supermarkt kurz vorm Hafen und kaufen einige Lebensmittel sowie eine Flasche Wein. Die Preise sind mit denen von uns in Deutschland vergleichbar. Eine Flasche Wasser z. B. kostet zwischen 3,50 und 5,60 Kuna = 0,95 DM und 1,51 DM für 1,5 Liter.

 

Am Hafen weht ein feines Lüftchen und macht den Weg in die Stadt angenehm. Wir kaufen Salat und Fleisch, nur wenige Schritte voneinander entfernt gibt es 3 Metzgereien, und bewegen uns dann wieder gen Auto, denn mit den Tüten können wir nicht lange umherziehen. Am Platz ist dann sonnen angesagt. Ich ziehe mich in unser "Schreibzimmer" zurück. Mit offenem Fenster und offener Tür ist es angenehm hier, draußen ist eine himmlische Stille, selbst Horst hat aufgehört sein Schlaflied zu singen, er wurde hierzu animiert, weil ich gesummt habe: "Schlafe, mein Prinzchen, schlaf ein." Das Außenthermometer in der Küche zeigt 26,8°C.an. Somit ist es 13:15 geworden. Am Abend werden wir grillen.

Leider wird die Stille ab und an unterbrochen durch einen Lkw, man hat damit angefangen die Zufahrtstraßen zu den einzelnen Arealen auszubessern bzw. mit neuem Belag zu versehen, dies hätte meiner Ansicht nach schon vor Öffnung des Platzes passieren können, aber es stört mich persönlich nicht sonderlich. Die Reparaturarbeiten und Verschönerungen an Parkplätzen und Anlagen nehmen jetzt von Tag zu Tag zu, man rüstet sich für den großen Run.

So vergeht der Nachmittag, Quicky ist ins Freibad gegangen, ich sitze drinnen und Birgit & Horst sonnen sich vor ihrem Wohnmobil. Eben haben wir mal für eine halbe Stunde in "Unserer Bucht" auf der Bank gesessen und vor uns hin geträumt.

 

 

 

Wir haben gut gegessen und als dann die notwendige Arbeit getan war zeigte die Uhr 20:30. Mit Birgit haben wir dann noch bis 21:45 draußen gesessen. Horst wollte keinen Spaziergang mehr machen und schaltete den Fernseher an. Wir haben heute über die Heimfahrt gesprochen und nun werden wir wohl am Dienstag zurück fahren, dann geht es an einem Stück durch bis nach Haar. Ein wenig machen wir es aber vom Wetter abhängig. Wir werden sehen.

Quicky ißt noch meinen Salat und dann werden wir wohl zu Bett gehen. Wieder ist ein schöner Tag zu Ende.

 

10.05. Auch dieser Morgen beginnt wie allen anderen zuvor. Wir sitzen draußen, der Flagge abgewandt und frühstücken, Birgit hat Rührei gezaubert. Anschließend dusche ich und wir ziehen uns an.

 

Dann machen wir eine wunderschöne Fahrt nach Pula. Wir parken unseren Wagen unten am Hafen, hier ist am meisten Betrieb, somit sind wir ziemlich sicher, daß nichts passiert, obwohl wir in diesem Land bisher keine Angst hatten, daß uns etwas gestohlen wird. Wir haben bisher nur erstaunlich nette Leute getroffen. Man lädt uns zu einer Hafenrundfahrt ein, die wir zunächst dankend ablehnen obwohl wir genau wissen, daß wir auch später nicht fahren werden. Auch dieser Mann ist sehr freundlich und vor allen Dingen er ist keineswegs beleidigt, daß wir ablehnen, entweder ist er psychologisch gut drauf oder aber er ist einfach natürlich nett, ich nehme mal das zweitere an. Zu dieser Jahreszeit finden wir überall Parkmöglichkeiten, was wir natürlich sehr begrüßen.

 

Wir gehen zum Amphitheater, es ist übrigens aus dem 1. Jh.  und es interessiert uns so, daß wir auch den  Eintritt von 16 Kuna = 3,84 DM pro Person zahlen. Wir bewundern diese Arena von 132 x 105 m und wir lassen auch unseren Blick über die steinernen Stufen wandern, die früher und vielleicht auch  heute noch als Sitzplätze dienen. Wir hoffen nur, daß sie heute besseren Veranstaltungen Sitzplätze bieten, als zu damaligen Zeiten, als Caesar die Kämpfe der Gladiatoren eröffnete. Imposant sind wirklich die drei übereinander getürmten Arkaden, die im Augenblick von der Sonne angestrahlt werden. Wir machen sogleich auch ein Foto davon um dem Leser eine Vorstellung zu geben.

Zum späteren Zeitpunkt machen wir noch ein Foto aber dieses Mal von außen durch die Bäume hindurch auf einen Teil der Außenmauer.

 

 

Die Römer, die sich um 130 v. Chr. hier ansiedelten, machten aus Pola das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes.

 

Vom Amphitheater aus gingen wir in Richtung Altstadt, nicht ohne über den großen Markt gebummelt zu sein. Es wurden herrliche Blumen angeboten, als Sträuße oder auch als wunderbare Gestecke. Karl Moik hätte wieder seine Floristen, die Österreichischen Floristen in den Himmel gehoben, die Croatischen können dieses augenscheinlich ebenso gut.

Über für meine Begriffe unzählige Stufen bewegten wir uns in den oberen Teil der Stadt und wir wurden zunächst von einer Parkanlage empfangen. Wir überwanden den Hügel und gingen dann zur Altstadt hinunter. Durch die Fußgängerzone kamen wir auf einen großen freien Platz, der wiederum mit großen mittlerweile glattgelaufenen Steinen bepflastert worden war. Rechts und links hatten 2 Restaurants ihre großen Sonnenschirme aufgestellt, wo sich einige Gäste bei kalten oder auch heißen Getränken wohlfühlten. Vor uns stand der mächtige Augustustempel, der wunderbar in das Gesamtbild dieses Platzes paßte, als sei er extra dafür errichtet worden.

 

 

Es gibt folgende Sage über Pula:

Die Geschichte erzählt von der Verfolgung des Schiffes "Argo" und dem geraubten goldenen Fliess. Als hierbei der Sohn des Königs ums Leben kam, gaben die Untertanen des Königs von Kohlhis die Verfolgung auf. Aus Angst davor, daß sie bei ihrer Rückkehr nach Kohlhis für den Tod des Prinzen und für die erfolglose Verfolgung bestraft werden könnten, beschlossen sie sich dort anzusiedeln, wo ihr Prinz gefallen war. Strabon, der berühmteste Geograph des Altertums behauptet, daß Pula auf diese Weise gegründet wurde.

Nach dieser Legende also liegt die Grundsteinlegung Pulas in einer Zeit vor etwa 3000 Jahren.

 

 

 

Wir verließen Pula nur um ca. 4 - 5 Km weiter nach Süden zu fahren und fanden wunderbare Halbinseln und auch Campingplätze, die ich gerne sofort aufgesucht hätte. Mit dem Wohnwagen ist mir dies allerdings zu mühsam, es fehlt mir die Beweglichkeit, die ich mit einem Wohnmobil hätte. Wir wollten noch nach Premantura fahren, aber die Zeit lief uns einfach davon, wir wollten auf der anderen Seite auch noch etwas von der Sonne haben und wir wollten auch noch eine Pizza essen, in einem kleinen Restaurant, welches uns von unserer Camperin zur Rechten schon vor Tagen wärmstens empfohlen worden war. Somit fuhren wir nur noch auf eine andere kleine Halbinsel, die in die Adria hinaus ragte und fanden noch einen wunderbaren Campingplatz, "Autokamp Stoja". Auch hier gibt es ein Restaurant, Markt, Obst, Minigolf, Tennis, Tauchen und Wassersport.

 

 

Die Adresse ist:

    Arena Turist Pula, P.P.110

    d.d. za Turizam i ugostiteljstvo

    Pula, Smareglina ulica 3

    Telef.: 00385 052 222 043

 

Von dort fuhren wir noch ein wenig entlang der Küste und machten hier und da ein Foto von kleinen aber sehr schön gelegenen Häfen. Die weißen teilweise schnittigen Boote stachen ab von dem dunklen Grün des Wassers und alles stand im Gegensatz zum Azurblau des Himmels. Dahinter liegt eine kleine Siedlung mit weißen Häusern zwischen dem dunklen Grün der bewaldeten Hänge. Ein herrliches Bild, wir konnten uns gar nicht satt sehen daran.

 

 

Dann fuhren wir einen etwas anderen Weg wieder zurück nach Rovinj, teilweise hatten wir einen wunderschönen Blick auf die Adria und einzelne kleine Inseln. Ich kaufte mir im Supermarkt in Rovinj noch ein Fläschchen Bier, welches ich genußvoll in der Sonne des späten Nachmittags trank. Birgit und Horst machten eine kleine Radeltour über den Campingplatz und Quicky und ich erholten uns in unserer kleinen Bucht, nicht zwei Minuten von unserem Stellplatz entfernt. Einige sehr tapfere Personen schwammen schon vom Ufer zu den einige 100 m entfernt liegenden Holzplattformen, die man in der Bucht befestigt hat. Die Sonne steht noch hoch am Himmel, es scheint als wolle sie gar nicht untergehen, bliebe sie nur dort oben, wir könnten auch hier verweilen und es würde mir nicht schwerfallen. Peter wäre mit Sicherheit auch unter den Personen, die sich in der Bucht tummeln würden, ja, er wäre schon vor dem Frühstück im Wasser gewesen um es dann noch mehr genießen zu können. Vielleicht können wir mit den beiden auch einmal nach Croatien fahren, sie würden es genießen, mit Sicherheit.

Quicky und Birgit haben mittlerweile geduscht, wir wollen ja noch Pizza essen. Wenn sie es doch nur vergäßen, aber eher ginge die Welt unter und die geht nicht unter. Es ist herrlich hier zu sitzen und zu träumen. Diese Jahreszeit ist aber auch wirklich passend für diese Gegend. Am Abend kühlt es ab und man hat einen hohen Erholungswert. Wenn es nach mir ginge, dann wäre das nicht der letzte Urlaub hier.

Ich habe auf den vorherigen Seiten von Preisen gesprochen. Um gerecht zu sein muß ich noch einmal darauf eingehen. Ich schrieb, daß die Preise mit Deutschland vergleichbar seien, das ist auch so. Auf dem Markt in Rovinj sind die Preise allerdings um ca. 30 % höher als die Preise auf dem Markt in Pula. Semmeln und Brot sind um etliches billiger als in Deutschland, z. B. kostet eine Semmel hier in Croatien ca. 1 Kuna = 0,27 DM, das ist bedeutend günstiger als bei uns in Deutschland, mit dem Brot ist es ähnlich. Bier ist leicht teurer.  Eine Flasche hiesigen Bieres kostet ca. 1,20 DM, es ist aber nicht annähernd so gut wie in Bayern.

Leider bewegen sich die Gespräche oftmals in die falsche Richtung. Wir reden über eine eventuell oder sogar bestimmt geringe Rente und die Möglichkeiten Geld zur Verfügung zu haben um eine halbwegs mobile Freiheit zu erhalten. All dies belastet mich und ich schätze es gar nicht derartige Gespräche im Urlaub zu führen, das können wir uns für daheim aufsparen, hierher passen diese Themen jedenfalls nicht.

Dann ist die Ruhe vorbei. Wir machen uns wieder landfein und fahren zur Pizzeria "Kazun." Sie ist klein und unscheinbar aber bei näherer Betrachtung gemütlich. Wir bleiben draußen sitzen und genießen die Luft und die Ruhe. Wir haben uns für Bier entschieden, Quicky trinkt einen Rotwein. Wir bestellen Pizza Capriziosa mit Knoblauch. Nach einiger Zeit wird sie gebracht und wir kommen aus dem Staunen nicht heraus. Sie überragt wirklich den großen Teller und schmeckt darüber hinaus sehr sehr gut.

Morgen haben wir nun schon Freitag.

 

11.05. Wieder Sonne total, der Wind weht etwas, was beim Frühstück durchaus erfreulich ist, denn die Sonne brennt unbarmherzig auf uns nieder, ohne Hut würde ich es nicht aushalten. Es gibt ein gekochtes Ei und ansonsten alle Leckereien, die es an den vorherigen Tagen auch immer gegeben hat. Danach ist gammeln angesagt. Quicky liest und Birgit und Horst sind ans Wasser gegangen, man wird dort schneller so gut wie bei uns, zumindest schmeckt es mir nicht so gut, da muß man dann schon auf Tuborg zurück greifen oder gar auf Budweiser, das kostet dann aber ca. 1,60 DM plus minus wenige Pfennige, es lohnt sich immer Bayerisches Bier mit einzuladen. Der Wein ist gut, zumindest der Rotwein, den kann man auch hier kaufen, wenn man bereit ist ca. zwischen 5 und 9 DM auszugeben.

Im Augenblick ziehen einige dickere Wolken vorbei und bedecken die Sonne, unten in der Bucht weht der Wind von der Adria her und es ist kühler hier als oben auf unserer Terrasse. Quicky kocht einen Cappuccino.

Anschließend bummeln wir zum Freibad, Quicky ist schon lange drin, ich kämpfe mit mir und der Wassermuffel gewinnt 4 x um dann doch zu verlieren. Ich schwimme ein wenig hin und her um dann wieder "Festland" aufzusuchen. Es ist noch nicht sehr warm, das Wasser. Wir gehen ein wenig hin und her in der Sonne, bis wir uns entschließen noch ein wenig am Camping-Hafen zu bummeln. Wir setzen uns auf eine Bank wohl eine knappe Stunde und gehen dann auf Umwegen wieder heim. Ich dusche und anschließend machen wir eine Brotzeit um dann gegen 19:30 nach Rovinj zu fahren. Wir bummeln durch die kleinen Gassen und schauen uns die Auslagen in den Fenstern an. Es finden sich erstaunlich viele  Juweliergeschäfte, auch hier in Rovinj. In Porec haben wir das auch schon festgestellt. Wir kommen sehr weit

 

hinten am Hafen wieder an und gehen dann langsam, immer dem Treiben der Fischer zuschauend, wieder zurück zum Zentrum. Es ist erstaunlich viel Betrieb. Die Leute haben alle viel Zeit und somit ist die Atmosphäre sehr gemütlich. Die vielen Restaurants mit den großen Schirmen und bequemen Sesseln laden zum Verweilen ein, außerdem kann man ja vom gemütlichen Sessel aus diesem Treiben sehr viel besser zuschauen, als wenn man sich mitten drin befindet. Wir lassen uns also nieder und bestellen 2 x Kirsch-Eisbecher. Es mundet uns vortrefflich und wir lassen uns viel Zeit. Mittlerweile ist es dunkel geworden und die Laternen werfen ein schwaches gelbes Licht auf die Schiffe und den Kai. Die Kirche auf dem Hügel erstrahlt wieder in seichtem Grün, die ein- und ausfahrenden Schiffe sind erkennbar an den Positionslampen, auch die Hafeneinfahrt wird ebenfalls angezeigt durch ein rotes und ein grünes Licht, die stetig blinken. Wir sind mittlerweile beim Kirschlikör unten im Glas angekommen, die Finger sind etwas klebrig geworden, weil wir den Strohhalm angelangt haben, der bis unten hin im Glase steckte. Inzwischen ist es nach 21:00 und wir entschließen uns zum Auto zurück zu gehen. Für die beiden ausgezeichneten Eisbecher haben wir 56 Kuna bezahlt, das sind umgerechnet 15,12 DM. So gutes und so viel Eis mit Sahne hätten wir in Deutschland wohl kaum für dieses Geld bekommen, oder ? Wir schlendern langsam zum Hafen zurück, wo wir unser Auto geparkt haben. Im Westen ist der Himmel noch leicht gerötet vom Sonnenuntergang, einzelne Geschäfte haben noch offen und die Leute in den schmalen Gassen sind nicht weniger geworden. Wir drehen uns noch einmal um und bewundern Rovinj, wie es im Dunkeln liegt, nur die Kirche ist eben hell angestrahlt, darunter sehen wir eine dunkle Stein- und Felsmasse, nur die Fenster sind erleuchtet und nur aus diesem Grund weiß man, daß es Häuser sind, die nahtlos aneinander gereiht wurden und eine nahezu undurchdringliche Mauer bilden.

 

Im Hafen hat die "Michelle" festgemacht. Das  Schiff, übrigens ganz aus Holz mit Platz für mindestens 150 Personen, ist hell erleuchtet und drinnen sitzen 4 Personen, wahrscheinlich ein Teil der Besatzung, die es sich schmecken lassen. Wir können erkennen, daß auch die Einrichtung aus Holz gefertigt ist. Es macht alles einen sehr gemütlichen Eindruck und wir könnten uns so eine Excursion mit diesem Schiff gut vorstellen, z. B. rund um die 13 Inseln vor Rovinj und weiter in den Limski Fjord und eventuell noch eine Fahrt zu einer Insel, die unbewohnt ist, mit einer Grillparty. So etwas wird hier nämlich angeboten, das haben wir an anderer Stelle schon gelesen.

 

Kurz vor 22:00 laufen wir wieder auf dem Campingplatz ein. Die charmante Dame von der Reception kommt zu uns rüber und "kontrolliert" scherzhafter Weise unsere Berechtigungskarte, dabei meint sie: "Oh Sie bleiben aber lange hier." Dabei fahren wir doch spätestens in 4 Tagen schon. Birgit und Horst sitzen in ihrem Lesezimmer, sie haben noch die obligatorische Radltour gemacht, die sehr schön war, wie Horst versichert.

Jetzt ist es 22:15, Quicky liest auch und ich schreibe die heutigen Erlebnisse nieder. Ich glaube morgen werde ich mal wieder kurz ins Wasser gehen, Sterne stehen am Himmel. Sie werden für uns leuchten und für alle anderen, so lange bis die Sonne wieder die Oberhand gewinnt.

"Schlafe mein Prinzchen, schlaf ein." Ich muß an Püppie und Teufelchen denken, sie liegen jetzt auch in ihren Bettchen und träumen, vielleicht auch von einem Prinzen?

 

12.05.  Heute läuft unsere Österreichische Mautkarte ab, wir müssen uns also noch einmal eine Karte für 10 Tage kaufen nur um wieder nach Hause zu kommen, mit Sicherheit haben die Österreicher diese Einteilung bewußt so gemacht, wer nämlich 14 Tage weg bleibt muß entweder eine Vignette kaufen, die über die 10 Tage hinaus geht oder aber er muß 2 x eine Vignette kaufen für jeweils 10 Tage.

Man will ja eigentlich nicht gerne etwas tun, was man früher schon getan hat, obwohl man es doch immer wieder tut - nur vielleicht mit anderen Argumenten -, ja, jetzt erinnert man sich sogar wieder an das Raubrittertum und den Wegezoll, welches doch so verpönt war, nur die Methoden sind etwas moderner geworden.

Die Sonne scheint wie immer, sie enttäuscht uns nicht. Quicky backt Spiegeleier mit Schinken, dann tritt eine lange Pause ein. Nach dem Abspülen stellen wir fest, daß Birgit & Horst nicht mehr anwesend sind. Vielleicht sind sie zum Wasser runter gegangen. Wir bleiben hier bzw. gehen kurz in den Supermarkt und halten uns am Wohnwagen auf. Einige Zeit später, als beide wieder da sind, schlagen wir vor die verlassene und nur noch aus einigen Grundmauern bestehende Stadt "Dvigrad" zu besichtigen. Wir finden die Ruinenstadt schnell und durchwandern sie.

 

Teilweise sind die Wände schon ganz schön schief und manch prüfender Blick geht nach oben, bevor wir den Weg fortsetzen. Diese Stadt ist vor 1100 Jahren gebaut worden und wurde bis vor 700 Jahren bewohnt. Es gab auf der anderen Seite der Schlucht noch eine Schwesterstadt, von der aber nichts mehr vorhanden ist. Es soll noch eine ähnliche Stadt in der Nähe von Pula geben, die sogar noch bewohnt ist. Wir machen noch das ein oder andere Foto und setzen dann unsere Fahrt fort durch eine sehr naturbelassene Landschaft.

Wenige hundert Meter unterhalb dieser "Ortschaft" werde ich auf eine sehr alte Kirche aufmerksam. Ich steige noch einmal aus und mache auch von dieser Kirche mit dem Friedhof noch ein Foto.

 

 

Dann setzen wir unsere Fahrt fort über sehr schmale Straßen die sich zunächst wieder eine Anhöhe hinauf windet.

Hin und wieder taucht plötzlich nach einer Kurve vor uns eine kleine Ortschaft auf, die aus 2 oder 3 Häusern besteht, manchmal finden wir auch einen kleinen Bauernhof vor. Hühner laufen über die  schmalen Straßen und ab und an kommt uns ein Fahrzeug entgegen, welches Ähnlichkeit mit einem kleinen Traktor hat. Die Häuser sind zu 99 % aus Natursteinen gebaut, so wie die Ruinenstadt auch. Wir können uns sehr gut vorstellen, daß in etlichen Jahren auch diese Häuser einmal so aussehen werden wie Dvigrad.

Nur sehr wenige Flecken dieser unendlichen Weite sind bebaut. Wir finden geringe Flächen mit Weinanbau vor oder hier und da eine kultivierte Weide. Der größte Teil der Flächen aber ist mit Buschwerk oder kleinen Bäumen bestanden. Für die hier wohnende Bevölkerung ist der Weg in die Stadt schon sehr weit und sie sind wohl mehr sich selbst überlassen. Wir stellen in Zweifel ob es hier fließend Wasser gibt. Birgit entdeckt sogar auf einem kleinen Bauernhof eine Zisterne. Also holt man wahrscheinlich doch das Wasser selbst aus der Erde. Die Straßen bleiben schmal bis wir wieder die Hauptstrasse erreichen. Wir hätten vieles verpaßt, wären wir nicht von der Ruinenstadt über diese kleinen Straßen gefahren, die mit Sicherheit nicht auf jeder Straßenkarte zu finden sind.

Quicky lotst uns mit ihrer Karte zum Limski Fjord, den wir uns noch einmal ganz von unten ansehen wollen, denn man kann, wenn man die Hauptstraße verläßt und nach rechts abbiegt, ein paar hundert Meter vom Ende des Fjordes in Richtung Meer fahren. Hier ist richtiger Touristenrummel. Wir kaufen noch eine Flasche "Aufgesetzten mit Feigen", der uns bei der Probe mundete und, nachdem wir alles inspiziert haben, setzen wir unsere "Heimfahrt" fort. Von hier sind es nur 14 Km bis Rovinj, also 20 Km bis zum Campingplatz. Horst hatte schon kurz vom dem Limski Fjord an der Straße einen "Aufgesetzten" gekauft.

 

Die Sonne scheint und mir ist es draußen zu warm, also ziehe ich mich in das "Schreibzimmer" zurück. Birgit und Horst machen einen Spaziergang und Quicky überlegt in welchen Stuhl sie sich setzt um ein wenig zu lesen. Vorher haben wir noch eine Tasse Kaffee getrunken.

Es ist sehr ruhig auf dem von uns gewählten Plätzchen hier auf dem Campingplatz mit einem Blick auf einen winzigen Teil der Bucht. Das Meer erscheint von hier oben im gleichen Blau wie der Himmel, nur das Grün der Bäume steht dazwischen. Nur wenige Worte dringen an unser Ohr, wenn überhaupt. Der Wind bewegt leicht die Zweige der Olivenbäume. Dunkle Gedanken tauchen in mir auf. Wir haben noch 2 ganze Tage, dann werden wir die Heimfahrt antreten, ob wir wollen oder nicht. Ich will nicht, auf der anderen Seite befinde ich mich in einem Zwiespalt. Nach Hause will ich nicht, aber hier hat die Zeit völlig ausgereicht. Man müßte jetzt woanders hinfahren können, wo auch immer, das würde nicht so eine große Rolle spielen - vielleicht langsam gen Norden und dann weiter zum Inarisee zumindest nehme ich es mir heute vor. Einzelne Sterne weiter -. Mir kommen  dutzende von Zielen in den Sinn ohne überhaupt überlegen zu müssen, aber es wird bei der Entscheidung "Haar" bleiben.

 

Heute sind wir nicht zum Schwimmen gekommen und wir haben auch nicht den Wagen gewaschen. Wir saßen noch eine Zeit draußen, dann gab es Abend/Mittagessen und ich fotografierte zum zigsten Male den Sonnenuntergang. Das ganze Unterfangen dauerte bis gegen 20:30. Ich sah Quicky auf die Bucht zukommen, ich selbst befand mich auf einer der Halbinseln des Campingplatzes. Ich ging ihr entgegen und sie zeigte mir noch die neueste Sanitäranlage, die zwar neuer war als alle oder auch noch anderen aber sie war in keinem sehr guten Zustand mehr, es sah alles etwas verkommen aus.

Vor unserem Knaus tranken wir noch ein Glas Merlot und gegen 21:45 gingen wir zu Bett, es wurde draußen feucht, da half auch die Kerze in diesem wundervollen Glas nichts. Birgit war schon zu Bett gegangen und Horst schaute TV. Morgen beginnt der vorletzte Tag auf Valalta. Wir wollen noch zur Kirche in Rovinj gehen und Horst möchte wohl noch einmal Muscheln essen, also, es gibt genug zu tun. Bis morgen, eine gute und ruhige Nacht allen Beteiligten.

 

13.05. Muttertag. Quicky telefoniert und Jhonny hat auch schon angerufen. Um kurz vor 09:00 ist noch eine 6/8 Bewölkung aber während des Frühstücks reißt es immer mehr auf und gegen 11:00 sind nur noch einige unwesentliche Wolken am Himmel, die nicht einmal mehr, und wenn auch nur kurzfristig, die Sonne bedecken. Wir sitzen draußen -noch in der Sonne-, dann suchen wir aber bald den Schatten auf, die Sonne meint es zu gut. Horst versorgt uns und auch die umliegenden Plätze mit entsprechenden Musikstücken. Gegen 13:00 begebe ich mich in den Wohnwagen, hier ist es angenehm und auch gemütlich. Nachher wollen wir noch zum Schwimmbad und anschließend haben wir Rovinj geplant. Horst möchte noch einmal Muscheln essen. Wir haben uns noch nicht entschlossen. Ich denke ein wenig über die Geschichte Croatiens nach.

 

 

 

 

 

         Es war Mitte 1993, als es wohl jedem klar war, daß der Vance-Owen-Friedensplan des britischen Politikers und Vertreters der EG, Lord David Owen, und des UN-Vertreters Cyrus Vance gescheitert war. Im Januar 1993 durchbrach Croatien die Linien der UN-Friedenstruppen und startete eine neue Offensive gegen die serbische Enklave Krajina, daraufhin drohte die Förderative Republik Jugoslawien (Serbien und Montenegro) mit einer Intervention. Es kam praktisch das ganze Jahr immer wieder zu vereinzelten Kämpfen. Das UN-Friedensmandat wurde vom Sicherheitsrat der UN im Oktober verlängert. Man setzte die Verhandlungen fort und am 19.01.1994 wurde ein bilateraler Vertrag zwischen Croatien und Serbien unterzeichnet, der die Wiederherstellung der Kommunikations- und Transportverbindungen zwischen beiden Republiken vorsah. Zu diesem Zeitpunkt hielten die kroatischen Serben immer noch ca. 30 % des kroatischen Territoriums besetzt. Der serbische Präsident Slobodan Milosevic weigerte sich den Vertrag um eine Klausel zur gegenseitigen Anerkennung zu erweitern. Die Situation zwischen  croatischen Serben und Croaten blieb gespannt. Der Waffenstillstand blieb wohl nur erhalten durch die Präsenz der UN-Truppen. Dieser instabile Frieden in Croatien geriet im Jan. 1995 in Gefahr, als Tudjman erklärte, daß das UN-Friedensmandat am 31.03. ablaufen würde und die Friedenstruppen bis Juni das Land verlassen müßten. Die croatische Regierung fürchtete nämlich, daß die Präsenz der UN-Friedenstruppen die serbischen Ansprüche auf die Krajina und andere autonome Gebiete festigen würden.

Anfang Mai 1995 überschritten die croatischen Einheiten die Linien der UN-Truppen und brachten die von Serben besetzte Enklave Westslawonien wieder unter ihre Kontrolle. Im August 1995 eroberten croatische Truppen die Krajina, die ansässigen serbische Bevölkerung flüchtete größtenteils nach Serbien und Bosnien. Einen Monat später wurden dann in Ostslawonien ein Waffenstillstand geschlossen.

Im Januar 1996 beschloss der UN-Sicherheitsrat die Entsendung von etwa 5000 Soldaten und zivilen Beobachtern, die das Gebiet bei der Wiedereingliederung in croatisches Staatsgebiet begleiten sollten. Bei den Wahlen zur Abgeordnetenkammer im Oktober 1995 setzte sich die von Präsident Tudjman geführte Croatische Demokratische Gemeinschaft (HDZ) als stärkste Partei durch. Zur gegenseitigen Anerkennung zwischen Croatien und der Föderativen Republik Jugoslawien kam es am 23. August 1996. Internationale Aufwertung erlebte Croatien durch Aufnahme in den Europarat am 06.09.1996. Das Land ist der 40. Mitgliedstaat in dieser Organisation, der vorher bereits Slowenien und Makedonien beigetreten waren. Bei den Kommunal- und Oberhauswahlen am 13.04.1997 behauptete die von Präsident Tudjmann geführte HDZ ihre Vormachtstellung.

Die internationale Anerkennung wurde am 15.01.1992 eingeleitet. Deutschland erkannte die Republik Croatien schon am 23.12.1991 an, die restlichen EG-Staaten schlossen sich eben am 15.01. an. Am 02. Januar, vor der Anerkennung durch die EG, wurde zwischen der JVA und der croatischen Nationalgarde ein Vertrag über einen Waffenstillstand unterzeichnet. Die UN entsandte im Februar eine 14 000 Mann starke Friedenstruppe (UNPROFOR) zur Überwachung des Rückzuges der JVA aus Croatien und der Demilitarisierung der 3 serbischen Enklaven. Der Erfolg der UNO-Truppen war jedoch begrenzt, denn, obwohl sich die JVA zurück zog, behielten Einheiten der croatischen Serben die Kontrolle über das Gebiet, das sie 1991 durch die Vertreibung er 300 000 in Ostslawonien lebenden Croaten annektiert hatten.

Im Juni kam es erneut, trotz UN-Präsenz, zu einem Ausbruch der Kämpfe, als die croatischen Streitkräfte versuchten, die serbisch besetzten Gebiete zurück zu erobern. Im Jahre 1992 hatte Croatien begonnen, die Croaten in Bosnien und Herzegowina zu unterstützen, die ein Drittel des bosnischen Territoriums eingenommen und den croatischen Splitterstaat Herceg-Bosna gegründet hatten, dessen nationalistisch gesinnte Vertreter für einen Zusammenschluß mit Croatien plädierten. Die EG drohte mit Sanktionen, falls Croatien seine militärischen Einrichtungen in Bosnien und Hezegowina nicht beenden würde.

 

Wir machen uns fertig für Rovinj und fahren um 17:30 los. Dann bummeln wir durch die kleinen Gäßchen und gelangen, nicht ohne ein paar Fotos gemacht zu haben, zur Kirche, die wir bislang nur von unten bewundern konnten. Hier oben erkennt man allerdings auch die Schwachstellen im Mauerwerk, denn auch hier ist in den letzten Jahren wenig renoviert worden. Jetzt beginnt man langsam mit diesen notwendigen Arbeiten.

 

Hier oben hat man eine herrliche Aussicht über einen Teil der Bucht und den Hafen von Rovinj, man muß sich schon sehr zusammen reißen um nicht einen Film nach dem anderen zu verknipsen.

 

Dann sind wir wieder unten am Hafen angelangt. Hier baut man ein großes Podest auf und nach den Lautsprechern, die aufgestellt werden, wird das ein riesen Zauber werden heute am Abend. Wir gehen noch einmal zum "Piero" um etwas zu essen. Birgit widmet sich noch einmal den Muscheln und Horst ißt ein Raznici zwischendurch probiert er auch mal eine Muschel, eine Zusammenstellung, die uns nicht unbedingt das Wasser im Munde zusammen laufen läßt. Wir entschließen uns nichts zu essen, wir wollen dieses noch einmal im Restaurant Kazun wollen. Gegen 21:00 fahren wir zu diesem Restaurant und bestellen nach einigen Überlegungen noch einmal Pizza. Sie war ja so gut. Ich telefoniere mit meiner Mutter, als ich nebenbei höre, daß die Wirtin über einen Hut spricht und Quicky sagt: "Nein, nicht das ich wüßte." Ich ahne noch nichts bis die Wirtin dann mit einer Tüte kommt, in der ich meinen Hut erkenne. Nun wird mir klar, was beim letzten Besuch hier passierte. Wir sind nämlich mit vollem Bauch und zufrieden über die gute Pizza in unser Auto gestiegen ohne daß ich daran gedacht habe meinen guten schwarzen Lederhut (Cowboy-Art) mitzunehmen. Jetzt bin ich überglücklich, daß ich meinen Hut, den ich gar nicht vermißt hatte, wieder in Händen halte. Die Pizza ist dieses Mal noch größer als beim vorherigen Mal und schmeckt gleich gut. Birgit ißt noch etwas Süßes und zufrieden fahren wir dann wieder heim. Wir halten uns draußen nicht mehr auf und gehen wenig später zu Bett.

 

14.05. Der letzte Tag ins angebrochen. Die Sonne meint es besonders gut und wir müssen Wurst und Käse sowie Butter zudecken, sonst würde uns alles davon laufen oder sich vor Schmerz zusammen rollen. Ich halte mich überwiegend im Schatten auf. Als Birgit und Horst einen Spaziergang machen kommt unsere nette Nachbarin vorbei und wir kommen in ein zwangloses Gespräch. Sie erzählt uns u. a. noch von einigem Sehenswerten und damit war dann unser Nachmittag gelaufen. Wir sind so neugierig, daß wir uns anziehen und uns diesen Teil von Rovinj ansehen wollen, den sie uns so plastisch geschildert hat. Wir fahren, wie schon etliche Male zuvor in Richtung Rovinj und an der großen Kreuzung fahren wir nicht nach rechts in die Stadt sondern wir überqueren diese, auf der wir morgen nach links abbiegen werden in Richtung Heimat, und fahren geradeaus. An der ersten T-Kreuzung fahren wir wie auch an der zweiten nach links und biegen dann an der nächsten Straße rechts ein und fahren am Hotel Eden und Park vorbei. Dies sind 2 sehr große Hotelanlagen, die auch einen guten Eindruck machen. Nach mehreren hundert Metern ist dann die Straße in einem Waldgebiet zu Ende.

Wir bewaffnen uns mit der Kamera und betreten einen sehr alten Park mit sehr alten und verschiedenartigen Bäumen. Das Vogelgezwitscher der mannigfaltigsten Vögel begleitet uns in Richtung Meer, welches wir schon durch die Bäume sehen können, dann hören wir auch die Brandung, die uns bis zu diesem Zeitpunkt vorenthalten geblieben ist. Wir machen immer wieder ein Foto durch die Bäume aufs Meer hinaus und auf die einzelnen Inseln, die diesem Land vorgelagert sind.

 

Nachdem wir wohl ca. 20 Minuten links herum gegangen sind gehen wir zurück wollen diese Halbinsel nach rechts erwandern. Wir kommen aus dem Staunen nicht heraus. Dieser uralte Park, ja man könnte ihn "Ein Monument der Natur" nennen; obwohl er nicht viel Pflege bekommen hat, hat es uns angetan. Mal stehen die Bäume sehr dicht und lassen kaum einen Blick zu nach rechts, mal tritt plötzlich eine Lichtung auf und gibt den Blick frei auf eben diesen unterschiedlichen teilweise mehr als hundertjährigen Pflanzenbestand. Wir halten immer mal wieder ein Gebiet mit der Kamera fest.

 

Dann taucht plötzlich, wir vermuten ein kleines Cafe, welches noch geschlossen ist, auf, mit einem herrlichen steinernen Bogen davor. Auch hier machen wir mehrere Fotos, wir haben Glück, denn die Sonne steht immer im richtigen Winkel. Hier verweilen wir ein wenig und genießen die Gegend und die Aussicht aufs Meer. Quicky oder ich stellen Vergleiche mit England an, denn dies könnte auch die Südwestküste der Briten sein.

 

 

Dann setzen wir unseren Weg fort, nicht ohne immer wieder stehen zu bleiben vor Bewunderung über das, was wir mit unseren Augen aufnehmen. Durch die Bäume sehen wir dann wieder die Kirche von Rovinj und rechts davor den uns mittlerweile so vertrauten Hafen. Auch hier werden noch einige Fotos geschossen.

 

So gelangen wir langsam wieder zum Ausgang, der, ich bin überrascht, nur wenige Meter von unserem Auto entfernt ist. Dieses war ein wunderschöner Nachmittag, der letzte in Croatien

-mindestens für dieses Jahr-.

Wir fahren zurück zum Campingplatz, unterwegs kaufen wir noch etwas ein. Dort angelangt bezahlen wir schon einmal unseren Aufenthalt und kaufen noch Dusch- und Autowaschmünzen. Denn unser Zugfahrzeug ist schon sehr schmutzig geworden, bedingt durch die umherfahrenden Lkw und Bagger. Bei uns am Platz herrscht reges Treiben, Horst packt alles ein, was nicht niet- und nagelfest ist. Wenn Birgit nicht auf der Liege läge, dann wäre sie (dieLiege) den Stühlen und dem Tisch gefolgt. Nur seine Markise ist noch ausgerollt, ansonsten hat er alles verstaut, -Aufbruchstimmung-. Die Sonne steht hoch am Himmel. Nun wird auch Quicky langsam nervös, sie räumt auch ein, was weg kann, statt dem Teppich haben wir jetzt grünes Gras vor unserer Tür. Ich werde zunächst einmal aufhören mit dem Schreiben um den Wagen zu waschen. Gerade wurde durch die Lautsprecher durchgegeben, daß in einzelnen Waschhäusern kein Wasser fließt, weil ein Bagger wohl eine Hauptwasserleitung durchtrennt hat. Vielleicht fließt auf dem Waschplatz ja Wasser. Wir werden sehen.

Es floß Wasser und unser Auto ist wieder sauber. Wieder auf der Terrasse angekommen fragte mich Quicky ob wir noch draußen sitzen wollen, ich bejahte, daraufhin begann sie die Markise aufzurollen, weil es feucht würde, also doch nicht mehr draußen sitzen; Markise einrollen, Polster von den Stühlen ins Auto, Stühle zusammenklappen und im Knaus verstauen, es ist kahl draußen. Wir füllen bei Horst noch 40 Ltr. Wasser in den Tank, dann gehen wir duschen in Kabine 1, weil in Kabine 3 das Wasser nicht ausreichend ist um auch die Seife wieder abzuspülen, wenn man sich denn eingeseift hat. Wir haben Horst und Birgit eingeladen auf einen Drink zu uns zu kommen; Resultat: wir gehen rüber, bzw. Quicky geht rüber. Ich schreibe noch ein paar Zeilen, damit nichts vergessen wird. Inzwischen ist die Sonne rot untergegangen, die Bäume in Richtung Bucht verschwimmen ineinander und man erkennt nur noch die Konturen, über den Wipfeln ist der Himmel rot gefärbt, der letzte Abend und die letzte Nacht in Croatien. Es waren wunderschöne Tage und es war eine gute Erholung, wir haben uns vorgenommen noch einmal hierher zu fahren, werden wir es durchführen????????????

Zum Schluß, ich war mit dem Schreiben fertig, gehe auch ich noch rüber zu Birgit und Horst, wir trinken eine Kleinigkeit und reden über dies und das, es ist gemütlich bei den  beiden im Wohnmobil, dann zieht es mich ins Bett. Ich kann es ja ruhig vorweg nehmen, die Nacht war die schlechteste im gesamten Urlaub. Ich schlafe kurz ein und werde immer wieder wach, ich wechsle laufend die CD und das geht so bis gegen 03:00, jedenfalls schaue ich um 02:45 das letzte Mal auf die Uhr.

 

15.05. Die Heimfahrt. Ich werde um 06:00 wach und schaue auf die Uhr. Irgendwann nach  06:00 stelle ich dann fest, daß Quicky nicht da ist. Ich lehne mich aus dem Bett und schaue ins Bad, nichts, auch im Wohnzimmer ist sie nicht; gegen 06:40 taucht sie wieder auf, sie war auf der Toilette, mein Gott, bin ich froh. Ich stehe um kurz vor 07:00 auf, denn es hat keinen Zweck mehr einzuschlafen, wir wollten eh um 07:00 aufstehen. Ich gehe zum Waschen und fahre um 07:20 zum Supermarkt, dort muß ich noch 7 Minuten warten, denn sie machen, wie bei uns die Post, pünktlich um 07:30 auf und nicht schon um 07:29 oder gar eher. Ich kaufe Semmeln und bin kurz danach wieder an unserem Platz. Die letzten Handgriffe, dann fahren wir los. Es klappt vorzüglich, ich bin begeistert. Um 07:50 fahren wir aus dem Campingplatz, wir machen noch ein Foto, dann geht es los.

 

Wir setzen uns in Bewegung bei Km-Standt 73686,2. Ein letzter wehmütiger Blick auf die Altstadt von Rovinj. Wir werden sie lange nicht mehr sehen. Sehen wir sie jemals wieder? Wir hoffen alle sehr. Wir tanken noch, Horst macht seine Kanister voll und um 08:20 geht es weiter. Wir fahren durch eine wunderschöne Landschaft. Zu unserer Rechten erheben sich immer wieder Höhenzüge, vor denen sich kleine schmale Täler auftun. Auch die Straßen passen sich dieser Landschaft an. Wir können uns sehr der Landschaft widmen, denn vor uns fährt ein kleiner Lkw über dutzende von Km, unsere Geschwindigkeit liegt zwischen 20 und 30 Km pro Stunde. Wir denken einfach nicht daran, daß wir noch ca. 600 Km zu fahren haben und somit ist die Welt in Ordnung. Wir genießen die Fahrerei, Kurven ohne Ende und es geht bergauf und bergab. Plötzlich blinkt Horst und fährt auf einen nicht sehr ansehnlichen Parkplatz. Bein Einbiegen sehe ich eine Tisch und rechts und links eine Bank.  Rechts und links von diesem einzigen Sitzplatz stehen 2 riesige Abfalltonnen bis zum Bersten voll. Bevor ich zum Stehen komme steigt Horst aus und setzt sich an den Tisch, ich lasse den Motor noch einen Moment laufen, er hat sehr zu kämpfen gehabt die letzten Kilometer. Mein Freund Horst sitzt schon an diesem Tisch und deutet mir, daß er nun essen und trinken möchte. Ich kann mich mit diesem Platz noch nicht ganz anfreunden und bleibe noch einen Moment im Auto sitzen. Es wird mir nichts übrig bleiben als an diesem Frühstück teilzunehmen. Na gut, gute Mine zum bösen Spiel. Birgit zaubert auf die Schnelle einen Tee und ich esse auch eine kleine Semmel. Eine zweite schmiere ich mir, die werde ich während der Fahrt verzehren. Nach 45 Minuten in dieser überaus "gemütlichen Atmosphäre" setzen wir unsere Fahrt fort. Die Abfahrt in Buje verpassen wir natürlich, ich habe nichts anderes erwartet, wir haben sie alle nicht gefunden, also fahren wir entlang der Küste, ich bereue es auch nicht, und passieren die Grenze nach Slowenien. Hier bleiben wir nicht lange, dann fahren wir über den Grenzübergang nach Italien, wir sehen auch sofort den Kompas Shop, wo wir unser Gespann parkten. Es ist 10:55. Horst steht einige Meter von uns entfernt ohne uns wahrgenommen zu haben, alles Winken nützt nichts. Quicky sagt dem Zollbeamten, daß sie noch einmal zurück ginge. Derweil hat sich Birgit auch schon mit einem Schirm bewaffnet und geht zurück in der Richtung aus der wir gekommen sind, sie haben nicht mitbekommen, daß wir sie mittlerweile über eine Ausfahrt nach rechts überholt haben. Diese Situation zeigt mir aber, daß wir aufeinander Acht geben und daß der eine ohne den anderen nicht einfach die Fahrt fortsetzt. Wir finden uns jedenfalls alle wieder und gehen in den „Kompas“ Shop um noch ein wenig einzukaufen. Wir kaufen u. a. noch die "Julischka", einen wunderbaren Likör, den wir dann daheim auch gleich doppelt probieren.  Um 11:30 fahren wir weiter. Wir haben zur Zeit einen Schnitt von 35 Km pro Stunde, nach 3 1/2 Stunden Fahrt. Wollen wir wirklich noch nach Haar zurück, mittlerweile zweifle ich daran. Wir sind mittlerweile in Italien auf dem Wege in Richtung Villach. Wir haben eine Gewitterfront passiert, mit der Geschwindigkeit mußten wir auf fast 50 Km/h runter, der Scheibenwischer schaffte es nicht mehr im Schnellgang. Horst hinter uns konnte ich gar nicht mehr sehen. Dann suchen wir kurz einen Parkplatz auf und verabschieden uns von Birgit und Horst, ich habe den Eindruck, es fällt uns allen schwer, denn die Tage waren sehr schön und ich glaube ich kann schon vorgreifen, es hat uns allen ausgezeichnet gefallen.

Dann setzen wir unsere Fahrt alleine fort. Es geht gut voran. Um 17:00, wir sind bereits in Deutschland, fahren wir von der Autobahn ab und tanken noch einmal 30 Ltr. für 18,42 DM, ich habe lieber eine kleine Reserve, denn man weiß nicht, was noch unterwegs passiert, eine Stau und wenig Diesel im Tank ist nicht unbedingt erstrebenswert. Unterwegs sehen wir in Höhe Bad Aibling eine leichte rote Färbung am Himmel, die nicht zu erklären ist. Wir hoffen nicht noch einmal in ein Unwetter zu kommen, das in Italien hat uns gelangt. Ca. 3 Km vor Holzkirchen passiert es dann doch. Zunächst fängt es an fürchterlich zu schütten und dann prasselt es auf uns nieder, der Hagel bleibt am Rand der Autobahn liegen. Wir sehen wie tausende und aber tausende von Hagelkörnern gleichzeitig auf die Windschutzscheibe prasseln, im Auto kann man sein eigenes Wort nicht mehr verstehen. Ich schalte die Warnanlage ein und gehe mit der Geschwindigkeit noch weiter herunter, mehr als ca. 50 Km/h hatten wir durch den starken Regen schon  nicht mehr. Ich biege rechts auf die Standspur, weil ich in ca. 100 m Entfernung eine Ausbuchtung auf der Autobahn entdecke mit einer SOS-Säule.  Ich biege nach rechts weg und bleibe stehen, in diesem Moment ist mir alles egal, nur nicht weiterfahren. Die Lkw brechen an uns vorbei bis auch sie zum Stehen kommen, ich bleibe stehen. Meine Gedanken drehen sich nur um das Auto und um unseren Caravan, in dem wir und mit dem wir so schöne 12 Tage erlebt haben. So schnell der Spuk begann so schnell endete er auch wieder. Wir reihen uns in den im Moment schleichenden Verkehr  wieder ein und kommen anschließend ohne weitere Probleme nach Hause. Es langt ja auch. Um 18:20, nach 10 Stunden und 20, Minuten sind wir daheim. Der Km-Stand zeigt 74323, wir sind 631 Km gefahren in 10 Stunden und 20 Minuten, damit haben wir einen Schnitt gefahren von gut 50 Km pro Stunde, dies ist ja nun wahrhaft kein guter Schnitt, aber in Anbetracht der vielen Pausen, die mit einberechnet sind, kann man nicht meckern. Wir inspizieren zunächst unseren Wohnwagen und stellen fest, daß er kleine Dullen hat, die durch den Hagel entstanden sind. Er wird wohl nicht undicht sein, aber wir haben eine  Wertminderung, zumal wir ihn gegen Ende dieses Jahres verkaufen wollen um uns ein Wohnmobil zuzulegen. Also wieder Schreiberei und u. U. Ärger und Probleme. Das Auto ist Gott sei Dank ohne Schaden davon abgekommen, zumindest können wir im Moment nichts feststellen. Wir rufen Horst und Birgit an, die uns nicht gut verstehen, ich bekomme nur mit, daß sie am Chiemsee sind, die Verbindung ist sehr schlecht. Wir sind verwundert, daß sie ihren Standort mit Chiemsee angeben, weil sie vorgehabt haben in der Nähe von Villach zu übernachten. Die Verständigung ist nicht gut und wir brechen das Gespräch ab, zumindest wissen wir, daß es ihnen gut geht. Gegen 21:30 ruft Horst mich an und teilt mir mit, daß er vor kurzem auch daheim gelandet ist. Nun sind wir alle wieder daheim um einen schönen Urlaub reicher und um einige Dellen mehr am Wohnwagen. Es waren wunderschöne Tage auf die ich nicht verzichten möchte und Quicky auch nicht. Noch haben wir uns vorgenommen, daß wir nicht das letzte Mal auf Valalta waren. Die Zeit wird zeigen, ob wir Recht behalten oder nicht. Es ist normaler Weise so, daß im Laufe der Zeit die Erlebnissse verblassen und die Euphorie nachläßt, in diesem Falle hoffe ich, daß es nicht so sein wird.

 

Wir hätten uns noch so vieles ansehen können, was wir nun auf "das nächste Mal" verschieben, z. B. die rote Insel. Das behalten wir uns für das nächste Mal vor, oder???????????????????

 

Adressen:

Valalta bb, 52210 Rovinj, Croatia

Tel.:++385 (0) 52811033 Fax: ++385 (0) 52811463

Fax Reception: ++385 (0) 52821 004

e-mail:valalta@pu.tel.hr     http://ww.cel.hr/valalta

 

Camping Sobec, Sobceva cesta 25

SI-4248 Lesce

Telef.:++386 (0) 4 5353 700 Fax:++386 (0) 4 5353 701

e-mail: sobec@siol.net Internet:www.sobec.si

 

 

Campinggebühren:

Slowenien

Camping Sobec/Lesce 2 x 1.530 = 3.060,00  Hier blieben wir eine Nacht.

                               +  2 x     77 =    154,00

                               +  2 x     17 =      34,00

        Strom  pro Nacht                      560,00

                                                     3.808,00 = 35,46 DM

 

Croatien

Camping Valalta vom 04.05. bis 15.05. HRK 1.031,85 = 278,60 DM

Wir bezahlten in Euro, weil er das an der Reception wünschte, es war auch für uns günstiger.

Wir bezahlten 141,26 EU = 276,58 DM (25,14 DM pro Tag)

lt. nachfolgender Aufstellung:

Stellplatz        4,80 EU

Person           3,10 EU

Registration   1,00 EU pro Person einmalig

Tax               0,83 EU pro Person pro Tag

Wir hatten Platz-Nr. 65-699 Rechnung-Nr.18193

  

 

Essen in Restaurants u. ä.:

Preise umgerechnet in DM

S l o v e n i e n, für 140 DM bekamen wir 15.034 SIT (Slowenische Tolar)

Bled: Raznici                                   9,31 DM ohne Beilagen

         Röstkartoffeln                        2,80 DM 

         Knoblauchsuppe                    3,26 DM

         Omelett                                  5,59 DM

C r o a t i e n

Rovinj: Pizza                                 10,80 DM

 

Mautgebühren:

Tauerntunnel: 140 ATS 100 Punkte von Karte abgebucht.

                                40 ATS für Caravan bar.

Karawankentunnel: 135 ATS 60 Punkte abgebucht von Karte.

                                      45 ATS  für Caravan bar.

Autobahn in Italien 17.500 Lire am 15.05.

Tauerntunnel: 100 Punkte von Karte. 40 Punkte für Wohnwagen wollen sie nicht von Punktekarte abbuchen. Wir bezahlen daher in DM und bekommen DM zurück.

 

Routen:

03.05. Haar-AB Salzburg-Villach-Karawankentunnel-Bled = 364 Km

04.05. Bled/Lesce - Ljubljana - Postojna - Koznea -Koper - Buje - Rovinj = 254 Km

15.05. Rovinj - Haar, 640 Km via

 

Tanken:

Austria am 03.05. 30,01 Ltr. 343,60 ATS = 49,80 DM Km.-Stand 72980

Croatien  am 05.05. HRK 295,01 = 79,65 DM Km-Std.73.335

Croatien  am 15.05. HRK 119,46 =                    Km-Std.73.692

Slovenien                  280 Tolar 1,85 Ltr. =2,60 DM

Deutsch     18,42 Ltr. DM 30,01 Km-Stand 74210

 

Wir sind gefahren 1.640 Km